Posts by Dr. Seltsam

    das beste, was ich hinkriege, ist dieses Ergebnis (Info laut ffmpeg -i):

    Stream #0:0: Video: h264 (High), yuv420p(progressive), 720x576 [SAR 16:15 DAR 4:3], SAR 1:1 DAR 5:4, 25 fps, 25 tbr, 1k tbn, 50 tbc (default)

    Da stecken zwei widersprüchliche Angaben zur DAR drin, und die Player wie kodi und vlc erkennen nur 5:4

    Ich habe analoge 4:3-Aufnahmen mit einer Auflösung von 720x576. Wer jetzt rechnen kann wird einwenden, dass 4:3 ein Seitenverhältnis von 1,33 hat während es bei 720x576 nur 1,25 ist. Rein rechnerisch hätte 720x576 also ein Format von 5:4. Wenn ich es richtig verstanden habe, sind bei diesem Format aber links und rechts schwarze Ränder, die bei der Wiedergabe abgeschnitten werden müssen, so dass der Bildinhalt dabei gestreckt und wieder formatrichtig abgespielt wird. Dazu muss die DAR (Display Aspect Ratio) auf 4:3 gesetzt sein.

    Wenn ich die 4:3-Quelle in Avidemux bearbeite und als h264 encodiere, spielen alle Player das Bild gestaucht ab, weil sie ein Seitenverhältnis von 5:4 erkennen. Wie mache ich das nun richtig? Mein workflow sieht bisher so aus, dass ich erstmal unten 16 Zeilen abschneide, um die Störzone der Videoköpfe zu entfernen. Damit das Seitenverhätnis gewahrt bleibt, schneide ich dann links und rechts soviel weg, dass ich das verbleibende Bild über den swsResize-Filter wieder formatrichtig auf 720x576 vergrößere. (Wahrscheinlich wäre das gar nicht notwendig, aber ich möchte sichergehen, dass wirklich alle Player das Video wiedergeben können - auch solche, die nur übliche Standardauflösungen unterstützen).

    Leider ist bisher dabei immer ein Video mit einer DAR von 5:4 entstanden. Stellschrauben habe ich in Avidemux sowohl beim swsResize-Filter als auch bei den Einstellungen des x264-Encoders. Beim Filter kann ich die PAR des Ziels und der Quelle auswählen. Entweder 1:1 (quadratische Pixel) oder

    • PAL 720:576 DAR 4:3 PAR 16:15
    • PAL 704:576 DAR 4:3 PAR 12:11
    • PAL 720:576 DAR 16:9 PAR 64:45
    • PAL 704:576 DAR 16:9 PAR 16:11

    In den Encodereinstellungen ist dann unter IDC/SAR die Einstellung des Pixel-Seitenverhältnisses möglich. Entweder inividuell oder

    • 16:15 (PAL 4:3)
    • 64:45 (PAL 16:9)
    • 8:9 (NTSC 4:3)
    • 32:27 (NTSC 16:9)

    möglich. Eine Vorgabemöglichkeit für die DAR gibt es nicht.

    Egal was ich probiere, ich kriege kein Video mit einer DAR von 4:3 dabei raus.:( Alle Player erkennen das Video als 5:4 und zeigen es seitlich gestaucht. Die einzige Lösung, die ich bisher gefunden habe ist, die DAR mit ffmpeg -i input.mkv -aspect 4:3 -c copy output.mkv auf meinem Linux-Rechner nachträglich zu ändern.

    Vielleicht kann mich jemand erhellen, wie ich es richtig machen muss, um gleich mit Avidemux ein x264-Video mit richtiger DAR von 4:3 zu erzeugen.

    Jeder kennt die am unteren BIldrand sichtbare Störzone, die von den Kopfumschaltimpulsen kommt. Je öfter das Band kopiert wurde, desto größer ist die Zone. Meist sind 14 Zeilen betroffen. Das tolle HowTo von Gubel schreibt dazu

    Quote
    4. Ränder: Hier sei zu aller erst der „flimmernde“ Rand am unteren Ende des Bildes genannt, der bei allen Bandaufzeichnungen mehr oder weniger stark auftritt, und mit der Umschaltung der Videoköpfe zu tun hat. Das Phänomen ist also völlig normal. Auf Fernsehgeräten war dies nur nicht erkennbar, da diese einen so genannten „Overscan-Bereich“ haben und von allen Seiten einen merklichen Teil des Bildes abschneiden. Dieser untere Bereich sollte auf jeden Fall beschnitten oder schwarz überdeckt werden (wenn das Originalformat erhalten bleiben soll). Auch an den anderen Kanten (oben, links, rechts) sind meist unsaubere schwarze Ränder zu sehen. Diese wiederum haben direkt nichts mit der Bandaufzeichnung zu tun, sondern stammen bereits von der ursprünglichen, originalen Bildquelle. Die Ränder, ebenso wie eventuelle schwarze Letterbox-Balken, können in der Nachbearbeitung per Software nach Belieben beschnitten werden.

    Bei der Nachbearbeitung in Avidemux kann ich das entweder mit dem Filter "Rand schwärzen" überdecken, oder ich croppe mit dem Filter "Zuschneiden". Für letzteres muss ich links und rechts dann aber auch etwas wegnehmen, damit das Seitenverhältnis passt. Anschließend kann ich das ganze mit dem swsResize-Filter wieder auf 720x576 vergrößern, um eine 'handelsübliche' Auflösung zu erreichen. Nun bin ich mir nie ganz sicher, ob insbesondere der letzte Schritt wirklich notwendig ist. Spielen nicht heutzutage alle Medienplayer auch krumme Auflösungen ab? Und muss das rechnerische Bildformat (abgeleitet aus dem Pixel-Verhältnis) überhaupt stimmen, oder nehmen die Player die aspect ratio nur aus den Header-Daten und sorgen durch generierte schwarze Ränder für die formatrichtige Darstellung?

    Dr. Seltsam: Deinen Linux Ansatz hatte ich bereits gefunden, aber... Nicht zum ersten Mal liefert ausschließlich Linux die Lösung eines Problems, trotzdem tu ich mich grundsätzlich mit Linux unendlich schwer. Ich bin offensichtlich einfach zu blöde dafür.

    nee, das glaube ich nun wirklich nicht :)

    Man muss sich etwas damit beschäftigen, keine Frage. Aber es ist kein Hexenwerk. Ich habe etwa 2003 angefangen, mich damit zu beschäftigen. Erstmal nur wegen des vdr-Projektes. Irgendwann habe ich dann auch den Schwenk von Windows zu Linux auf meinem Desktop-Rechner gemacht. Anfangs mit KDE, zeitweise mit Gnome und seit langem nun glücklich und zufrieden mit Xfce als grafische Oberfläche.

    Zum Thema übersteuertes Signal: Habe dazu gerade den Beitrag von Gubel gefunden. Krass.

    Du könntest auch einfach mal versuchen, das Videosignal mit einem 75 Ohm-Widerstand gegen Masse abzuschließen. Manche Geräte machen das am Ausgang, andere am Eingang, manche an beiden. Je nach Konstellation ist das dann entweder gar nicht abgeschlossen oder doppelt. Ich würde zu grelle Aufnahmen aber eher mit einer Bildbearbeitungssoftware nachbearbeiten statt am Signal anzusetzen.

    Aber leider scheint es für den CX23416 keine 64bit Treiber zu geben. Damit fällt mein Windows 10 Hauptrechner für die PVR-250 flach

    Du könntest eine Linux Live-CD booten und dann ähnlich vorgehen wie ich es hier für die PVRUSB2 beschrieben hatte. Der Unterschied ist nur, dass die Treibereinstellungen für die ivtv-basierte PVR250 nicht über die /sys/class/ -Schnittstelle gesetzt werden können, sondern es wird dazu das Tool v4l2-ctl benötigt. Die Vorgehensweise hatte ich in einem anderen Forum beschrieben.

    Ansonsten sieht es mit Hardware-Encoder-Lösungen für den PC, die noch auf dem Markt sind (was ja meist Voraussetzung für Win10-Treiber ist), schlecht aus.

    allerdings wird die untere Bandkante gekräuselt.

    Das deutet fast immer auf eine verschmutzte und/oder verschlissene Gummi-Andruckrolle hin. Schraub den Deckel ab und schau sie Dir an (poste gerne ein Foto). Meist ist sie dort wo das Band langläuft wie glattpoliert und hart, manchmal auch deformiert. Wenn sie nur stark verschmutzt ist, kann man eine Reinigung mit einem speziellen Gummireiniger versuchen, wie er z.B. für Druckerwalzen verwandt wird. Allerdings ist mir noch kein einziger Fall untergekommen, wo Reinigen alleine ein Anräufeln der Bandunterkante beseitigt hätte.

    Das Ersatzteil VXL2246 ist leider kaum noch zu bekommen. Im Moment finde ich gar keine Quelle aus Deutschland, so dass man aus dem Ausland importieren müsste. Da kommen schnell über 50,- zusammen. Für etwa 25,- inkl. Porto hätte ich eine Quelle aus der EU, aber da müsste ich dann zur Erreichung des Mindestbestellwertes noch mehr kaufen.

    Mit dem Ersatzteil alleine ist es aber auch nicht getan. Nach einem Austausch muss die Bandführung neu abgeglichen werden, dazu wird ein Oszilloskop und eine Messkassette benötigt. Dies beinhaltet die P2/P3-Bandführungsbolzen der Videotrommel und eine Justage des Audio/Kontrollkopfes in Höhe, Neigung und Azimuth.

    Wenn man das Gerät schon mal auf dem Tisch hat, sollte man einen weiteren Schwachpunkt gleich beseitigen. Meist ist der Plastikmitnehmer (ca. 5,- Euro) auf der Achse des Lademotors gerissen oder wird das bald tun, dann funktioniert der Lademechanismus nicht mehr.

    Ich mache sowas zwar nur hobbymäßig, habe dafür aber die geeignete Ausstattung und es auch schon oft gemacht. Bei Interesse schreib mir bitte eine PN.

    Hallo Viktor,

    kannst Du mal ein Foto einer Wiedergabe mit Störstreifen posten? Verändert der Störstreifen beim Tracking zumindest etwas seine Lage, oder steht er immer an der der gleichen Stelle? Und ist das bei allen 30 Kassetten gleich?

    VHS-Kassetten sind langlebiger als manche glauben. Die Frage ist, ob die Störung bereits mit auf der Aufnahme bzw. auf dem Band drauf ist, oder ob sie erst beim Abspielen aufgrund von grober Inkompatibilität der Bandführung entsteht.

    Deine Idee des Kaufs vermeintlich gleicher Modelle des Aufnahmegeräts würde ich vergessen. Bei einem richtig angeglichenen Gerät darf es solche Inkompatibilitäten nicht geben.

    Ich sehe mehrere Möglichkeiten:

    a) Die Bänder der Kassetten sind mechanisch beschädigt. Das können angeräufelte Bandunterkanten sein, wie sie entstehen, wenn die Bandandruckrolle verschlissen ist und das Band beim Transport nicht hoch genug gezogen wird und dadurch an der Unterkante eines Umlenkbolzens schleift. Oder Capstanwelle/Andruckrolle sind so verdreckt, dass ein "Staubkorn" eine Rille ins Band schleift. Wenn das bei den Aufnahmegeräten der Fall war, kannst Du nichts mehr retten. Hast Du bei den Kassetten mal die Schutzklappe der Kassette hochgeklappt und Dir das band angesehen?

    b) Die Störungen sind bereits auf den Aufnahmen drauf, weil sie z.B. Kopien sind und die Quelle die Störungen bereits hatte. Wiederum kannst Du nichts daran ändern.

    c) Das Gerät, auf dem die Aufnahmen gemacht wurden, hatte entweder eine grob verstellte Bandführung (Mechanikproblem) oder einen falsch eingestellten Kopfumschaltabstand (=elektronisches Problem) . Das ist dann mit Sicherheit aber ein Einzelproblem und nicht bei allen Modellen des gleichen Typs so, weshalb es keinen Sinn machen würde, vermeintlich kompatiblere Rekoder nachzukaufen. Was man stattdessen machen müsste (und das kann man mit jedem VCR) ist die Bandführung so zu verstellen, dass sie optimal für die Aufnahmen ist. Das betrifft die P2/P3 Führungen der Kopftrommel sowie die Position des Kontrollkopfes (X-Abstand, Azimuth, Höhe). Oder halt den Kopfumschaltimpuls passend justieren. Vernünftig geht das alles nur mit einem Oszilloskop, da die verschiedenen Einstellungen sich gegenseitig beeinflussen. Sowas könnte ich grundsätzlich machen, aber es ist schon einiger Aufwand, zumal der Rekorder ja anschließend wieder richtig abgeglichen werden muss. Aber wenn diese Kassetten nun einzigartige und anderweitig nicht beschaffbare Inhalte haben, die Dir wichtig sind, kannst Du mich gerne mal kontakten. Vorab solltest Du

    • klären, ob die Bänder sichtbare Beschädigungen aufweisen
    • prüfen, ob sich die Lage und Intensität des Störstreifens mit dem Trackingregler zumindest etwas verändert
    • ein Foto einer solchen Störung posten
    • wenn möglich den Verkäufer der Bänder (hat er diese selbst aufgenommen?) fragen, ob auf den beiden Rekordern, die für die Aufnahmen in Frage kommen, Kaufkassetten (=mehr oder weniger normgerechte Bandführung) störungsfrei abgespielt werden.

    Gruß

    Dr. Seltsam

    Kennt jemand eine PVR-"Karte" mit analogen Eingängen, die per USB angeschlossen wird, mindestens 12MBit/s MPEG2 macht - und NICHT "Hauppauge PVR USB2.0" heißt?
    PCI/PCIe ist nicht mehr vorhanden...deshalb USB!

    Die Hauppauge-PVR hat nämlich eine (via Treiber-Software) nicht abschaltbare, Schlieren ziehende Noise-Reduction, die nicht abschaltbar ist...

    Ich weiss, es grenzt an Leichenfledderei, auf einen Beitrag von 2014 zu antworten. Aber vielleicht ist nachfolgende Info dennoch hilfreich.

    Die Hauppauge PVR150, 250, 350 (alle PCI) sowie die USB-Lösungen PVRUSB2 und ihren Nachfolger HVR1900 verwenden alle den cx23416-Encoder-Chip. (Ausnahme: Die PVR350 hat einen etwas älteren cx23415 mit integriertem Decoder. Auf Synchronstörungen im Signal reagiert der Encoder etwas empfindlicher und kann anfangen, zu flackern). Ich habe wenig bis gar keine Erfahrungen mit dem Betrieb dieser Geräte unter Windows, dafür aber umso mehr unter Linux. Ein paar Patches für die Treiber ivtv (PCI) und pvrusb2 habe ich im Laufe der Entwicklung sogar beigetragen. Unter Linux kann man sämtliche spatialen und temporalen Rauschfilter für Chroma und Luma in Typ und Stärke individuell einstellen. Am einfachsten geht das mit vdr und dem von mir mitentwickelten pvrinput-Plugin. Für einen Linux-Anfänger ist das leider sehr schwer einzurichten, denn es sind keine grafischen Programme im üblichen Sinne, die man per Maus bedienen kann. Was aber jeder hinkriegen sollte, ist eine Inbetriebnahme mit einer Linux-Live-CD. Im vdrportal habe ich das mal hier beschrieben. Der Standardwert des temporalen Filters ist mit 8 in der Tat zu hoch und kann zu Geisterbildern führen.

    Bei der PVRUSB2 lassen sich diverse Parameterwerte sehr einfach per Terminalkonsole ändern:

    Hier sehen wir alle controls.

    Anzeige der Parameter des temporalen Filters und anschließende Ausgabe des aktuellen Wertes:

    Code
    martin@martin-desktop:/sys/class/pvrusb2/sn-7203756$ cd ctl_video_temporal_filter
    martin@martin-desktop:/sys/class/pvrusb2/sn-7203756/ctl_video_temporal_filter$ ls
    cur_val  def_val  max_val  min_val  name  type
    martin@martin-desktop:/sys/class/pvrusb2/sn-7203756/ctl_video_temporal_filter$ cat cur_val
    8

    um den Wert von 8 auf z.B. 4 zu ändern, brauchen wir ihn nur in die Treiberschnittstelle "reinschreiben". Da das nur mit root-Rechten geht, ist ein kleiner Trick erforderlich, wenn man als normaler Benutzer angemeldet ist:

    Code
    martin@martin-desktop:/sys/devices/pci0000:00/0000:00:14.0/usb3/3-10/pvrusb2/sn-7203756/ctl_video_temporal_filter$ echo 4 | sudo tee /sys/class/pvrusb2/sn-7203756/ctl_video_temporal_filter/cur_val
    [sudo] Passwort für martin:
    4

    zwischen dem echo 4 und dem sudo steht ein senkrechter Strich (auf meiner Tastatur ist er mit ALTGR auf der Taste links neben dem Y, also dem kleiner/größer-Symbol, erreichbar.)

    Es ist also durchaus möglich, mit maximaler Bitrate (der Treiber sagt 27 , aber ich glaube es sind nur 15 MBit/s möglich) und ausgeschalteten Rauschfiltern aufzunehmen. Wobei ich die Rauschfilter grundsätzlich durchaus effektiv finde und sie das Bild m.E. verbessern. Meist reicht es, den temporalen Filter zu reduzieren.

    Ja, es ist immer noch komprimiertes mpeg2, so dass man für eine Weiterbearbeitung (dafür gehört für mich zumindest das Maskieren des unteren Bildrandes, wofür ich avidemux nehme) eine Neuencodierung machen muss. Mit den erzielten Ergebnissen bin ich aber durchaus zufrieden. Man muss immer bedenken, dass ein VHS-Rekorder niemals so etwas wie ein sauberes Bild liefern wird. Für ein hochwertiges 720x576-PAL-Bild von Profimaschinen würde ich vielleicht auch etwas mehr Aufwand betreiben, aber bei VHS-Digitalisierung hat den größten Einfluss auf die Bildqualität m.E. der verwandte Videorekorder. Ich erziele z.B. mit dem vielgelobten Panasonic NV-HS950 trotz TBC schlechtere Ergebnisse als mit einem alten NV-H75 - das Bild des 950 ist zwar höher aufgelöst, aber leider auch sichtbar grießeliger.