Ich?
Hatte ich doch im Prinzip schon in Post #20 getan.
Ich fasse gern zusammen:
Schnittstelle
Es gibt SATA und M.2 - Schnittstellen. Wie man an Post #20 sieht ist M.2 um ein vielfaches schneller, da bei SATA die Leistungsgzenze erreicht wird. M2. kann man einbauen in:
- PC's mit freier M.2-Schnittstelle
- PC's mit freiem PCIe-Steckplatz und mit Adapter (<20€), siehe Post #6
- Laptops mit freier M.2-Schnittstelle
M.2 benutzt den PCIe-Bus. Sowohl mein Board als auch meine CPU unterstützen nur PCIe Gen. 3, deshalb habe ich auch nur eine M.2-SSD mit PCIe Gen. 3 drin (Samsung 970 EVO PLUS). Das Nachfolgemodell 980 EVO unterstützt auch PCIe Gen. 4.
Ich habe mich als 2. Platte dennoch für SATA entschieden, da ich bereits eine M.2-SSD als Systemplatte drin habe. Die 2. SSD brauche ich z.B. für stundenlang per DVB etwas aufzunehmen oder zum Transcodieren, die Plattengeschwindigkeit ist hier nicht entscheidend.
Da ich eine SATA-SSD habe ist folgendes vielleicht teilweise SATA bezogen.
Geschwindigkeit
Verschiedene Benchmarks liefern verschiedene Angaben, deshalb sollte man die Werte nicht auf die Goldwaage legen. Werte um 550MB/s lesen und schreiben sind bei SATA Ende der Fahnenstange. Lesen und schreiben beides über 500MBit/s ist sehr gut. M.2 wäre natürlich viel schneller, z.B. > 3000MBit/s.
Haltbarkeit
Es gibt einen garantierten Wert wieviel man auf eine Platte schreiben kann. Der Wert heißt "TBW" = totally bytes written und wird in Terabyte angegeben. Im Moment sind etwa 400TB pro TB Speicherplatz überdurchschnittlich. Ich hätte also eine 500GB-SSD (0,5TB) ab etwa 200TB TBW gekauft. Aber Vorsicht: auf Flyern und Übersichtsseiten werden meistens die TBW des größten Modells angezeigt, also nicht verwirren lassen.
Meine 500GB Samsung 870EVO hat 300TB TBW. Meine ca. 7 Monate alte 500GB-Systemplatte 970EVO Plus hat bereits 3TB hinter sich, also 1% der garantierten Lebensdauer. Es ist ein "Feierabendrechner".
MTBF liegt meist zwischen 1 und 2 Millionen Stunden.
Bits pro Zelle
Erst hatte man 1 Bit pro Zelle, dann 2, dann 3, dann 4. Die Zellen heißen SLC, MLC, TLC und QLC. Je mehr Bit eine Zelle hat desto langsamer und weniger haltbar ist sie. Je weniger Bit eine Zelle hat desto veralteter ist die SSD. Veraltet bedeutet ebenfalls langsam und weniger haltbar. Das "zweite von rechts", also im Moment TLC, scheint mir eine gute Wahl zu sein. TLC haben im Moment die meisten aktuellen SSD's.
DRAM
Nach diesem Post wird bei SSD's mit DRAM eine Mapping-Tabelle im DRAM gespeichert. Bei jedem Lese- und Schreibvorgang muß diese Mapping-Tabelle nämlich gelesen werden, da scheinen mir SSD mit DRAM für die Mapping-Tabelle im Vorteil zu sein. Es gibt auch SSD's ohne DRAM. Die Verbatim, die ich zuerst kaufen wollte, war damit raus,
Größe
Meine 500GB-SSD's haben mit 10% Over-Provisioning laut Windows "nur" 419GB frei. Also lieber etwas größer kaufen. Außerdem haben doppelt so große Platten auch einen doppelt so hohen TBW-Wert.
Ich glaube daß große SSD's die angegebenen Lese- und Schreibgeschwindigkeiten länger / dauerhaft halten können weil sie mehr Chips haben.
Ich glaube daß kleine SSD's bei großen Datenmengen eher einbrechen weil man eher an die Grenzen des eingebauten SLC-Caches stößt.
Ich glaube daß SSD's ab ca. 1TB gar keinen SLC-Cache mehr haben / brauchen.
Stromverbrauch / Wärmenetwicklung
Bei SATA eher unkritisch. Meist nur wenige Watt. Sollte man vielleicht beim Einbau im Laptop berücksichtigen.
Bei M.2 eher kritisch. Die haben mehr Leistung und weniger Fläche zur Wärmeabgabe. Bei Samsung sind die Komponenten deshalb teilweise nickelbeschichtet. Auf eBay etc. gibt es Alukühlkörper, die mit Wärmeleitgummi und Gummiringen auf die Chips drücken. Aus Wunsch auch mit Heatpipes, Lüftern etc.
Ganz toll ist die Parametersuche bei Geizhals (danke HQ-LQ für den Hinweis). Hier würde ich noch alte Modelle ausschließen. "Gelistet ab 2018" dürfte OK sein.
Ich lasse auf der SSD über VMware ein altes 32-bit Win7 laufen. Benchmarks liefern sowohl mit SSD als auch vorher auf HDD Werte die weit über den physikalischen Möglichkeiten der Platte liegen. Hier kann man also keine Aussage machen was die SSD bringt. Zumindest ist jetzt stundenlanges Aufnehmen und stundenlanges Transcodieren ohne eine mechanische Festplatte möglich.
Superprefetching (von Pro Jo ins Spiel gebracht) muß man wohl bei aktuellem Win10 nicht mehr abschalten. Beim Win7-Gastsystem habe ich es aber abgeschaltet, deshalb nochmals vielen Dank für den Hinweis.
Gruß
akapuma