PC-Abspielprobleme bei DVD aus Standalone-Recorder

  • Das Problem wurde hier (und in den internationalen Foren) in den letzten Monaten mehrfach angesprochen, jedoch nach meinem besten Wissen weder in den diversen FAQ angesprochen noch in sonstigen Hinweisen gelöst.

    Es geht um die Dateistruktur derjenigen DVDs, die in einigen Standalone-Writern gebrannt wurden, die in 2003 als Billig- bzw. Simpel-Recorder auf den Markt kamen. Beispiele für diesen Recorder-Typ sind diejenigen, die Aldi oder Quelle verkauf(t)en - Grundlage dieser Recorder sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Chipsätze und/oder Firmware derselben Art eines bestimmten Anbieters (die Vermutung liegt nahe, daß es sich um koreanische oder chinesische Anbieter handelt). Möglicherweise liegt der Grund für die nachfolgend aufgeführte Inkompatibilität in der gezielten Vermeidung irgendwelcher lizenzrechtlich abgesicherten Strukturen zur Kostenreduktion der Endprodukte.

    Die Dateistruktur ist dahingehend inkompatibel zum "Standard" (siehe diverse FAQ und Links auf den Seiten von Doom9), daß im Ordner VIDEO_TS *eine einzige* VOB-Datei des aufgenommenen Films/der aufgenommenen Filme(!) angelegt wird, deren Größenattribut "künstlich" auf 1 GB gesetzt wird, obwohl die Datei physikalisch weit mehr auf der DVD belegt (bis eben hin zum maximalen Volumen). In verschiedenen Standalone-Playern verursacht diese Art der Struktur beim Abspielen überhaupt keine Probleme - die Dateiattribute werden bei diesen Geräten offensichtlich überhaupt nicht ausgewertet (insgesamt 5 verschiedene Geräte mit unterschiedlichen "Markennamen" waren mir zugänglich - was insofern nichts heißt, da deren Innenleben dasselbe sein kann).

    Ganz anders jedoch reagiert die Player-Software in einem PC (unter Windows). Unabhängig von der Player-Software friert die Abspielung nach Erreichen der 1-GB-Grenze ein - zum Teil mit erheblichen Auswirkungen auf das gesamte System. Manche Player lassen sich "stoppen", manche sind mit dem Task-Manager zum Prozeßabbruch zu bewegen - manche jedoch führen zum vollständigen Systemabsturz. Alle beobachteten Player zeigen grundsätzlich die Länge des Films richtig an - dieser Wert scheint aus der jeweiligen IFO-Datei zu stammen; auch die Angaben zu Kapiteln und Abschnitten sind richtig - die Player springen jedoch nicht zu Marken, die physikalisch oberhalb der 1-GB-Grenze liegen. Sie erwarten offensichtlich entsprechend den "Standards" der DVD-Group, daß die Positionen in den diversen zusätzlich angelegten *_0?.VOB-Dateien angelegt sind - und die existieren eben nicht. Diese Feststellungen gelten für die Windows-Version "XP" (Home und Prof.) und die Player "Windows Media Player" (V9.x), "Real One" (akt. Version), "WinDVD (for Vaio)" (V4.x), WinAmp (V2.9x + V5.x), "Media Player Classic" und andere Player, die derzeit auf Doom9 als Player-Links angeboten werden. Natürlich ist die Verschiedenheit der Player dann vollkommen egal, wenn sie in bezug auf das Auslesen der DVDs auf zentrale Systemroutinen zurückgreifen - d.h. daß die entsprechende zentrale DirectX-Komponente von diesem Verhalten betroffen ist bzw. diese Art des Verhaltens verursacht.

    Andere der oben erwähnten Anfragen wegen dieser Problematik beziehen sich auf Schwierigkeiten, derartige DVDs zu rippen oder dergleichen - mir persönlich geht es einzig und allein um die Möglichkeit, derartige DVDs im Notebook/PC *abzuspielen*. Das scheint mir auch das einzig Wichtige zu sein - immerhin habe ich nach langer Wartezeit auch deshalb von VHS auf Simpel-DVD umgestellt, um ab und an unterwegs einen Film anschauen zu können (und zwar _ohne_ mühselige und unwirtschaftliche Transkodiererei).

    Vielleicht kann der eine oder andere Kundige zu dieser Problematik etwas ausführen - es könnte ja zum Beispiel sein, daß derartige Probleme mit Linux gar nicht erst auftreten. In diesem Fall könnte das Booten einer Knoppix-Distro (oder vergleichbar) zum Ausgeben einer solchen DVD schon die simple Lösung sein, sofern die häufig spezifische Hardware eines Notebooks dergleichen zuläßt.

    Gruß, Andreas

  • hmm,.. bin da kein Experte und hab auch nicht so ein Teil, aber haste mal versucht, aus so ner DVD z.B. mti DVDDecrypter die Audiospur und Videospur zu extrahieren?

    Falls das geht könnte man die DVD warhscheinlich neu authoren ohne zu reencoden, müsste aber natürlich nen DVD-Brenner haben umd die neu geauthorte DVD wieder zu brennen. Je nachdem wieviel Platz UD auf dem Notebook hast könnte man die Files dann auch auf die Festplatt kopieren und von da abpsielen.

    Cu Selur

    Ps.: wie erwähnt, ich rate da quasi ins blaue hinein. :)

  • Zitat von Selur

    .... hab auch nicht so ein Teil,

    Angesichts der Verkaufszahlen des Weihnachtsgeschäftes werden sich derartige Standalone-Writer (und andere Typen mit anderen "Inkompatibilitäten") ziemlich schnell ausbreiten (Aldi ...).

    Zitat von Selur

    .... versucht, aus so ner DVD z.B. mti DVDDecrypter

    Jo, geht ... es wurde anderweitig schon erwähnt, daß z.B. mit DVDDecrypter und vermutlich anderen Rippern im IFO-Mode, in dem sektorgetreu ausgelesen wird, ein Ripping möglich ist. Ein Re-Authoring dürfte bei einer DVD+/-R nicht möglich sein.

    Aber mir persönlich geht es um das reine Abspielen der privat und legal (!) erstellten DVD *ohne* das ganze Heckmeck mit der Transkodiererei. Die Idee bei den Standalone-Writern ist ja simpel die: einerseits Ersatz für VHS-Technik und andererseits in der Folge die Möglichkeit, auch unterwegs mit dem Plastikdeppen Filme anschauen zu können - eine Fähigkeit, die die Gerät ja schon prinzipiell mitbringen. (Mit VHS wäre das ja geringfügig komplizierter: Videorekorder, portable TV, Kabelkram, ein paar Videokassetten, ein Mehrfachstecker und das Stromkraftwerk passen immer so schlecht in den Aktenkoffer... )

    Gruß, Andreas

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!