Lithium-Ionen Akku oder Mignon AA Ni-Mh Akku (Batterie)

  • Noch ein Wort zum Memory Effekt:
    NiCd's leiden am stärksten darunter, die NiMh's weniger und die Li-Ion's kaum noch. Man sollte sich also keinen grauen Haare wachsen lassen, wenn man des öfteren seinen Laptop bei 30 % Restladung wieder an die Dose hängt.

    Allerdings reagieren Li-Ions auf 2 Dinge ganz besonders allergisch:
    1. Wärme (Tod den Designern, die den Akkuschacht neben der CPU-GPU-Kühlung platzieren), und

    2. hohen Ladestand. Fatalerweise Verlieren die Elektroden in den Li-Ion's bei hohem Ladestand schneller die Fähigkeit Lithium-Ionen einzulagern (Elektrodenkorrosion) und verlieren somit auch an Kapazität, was nicht dem Memory-Effekt gleichzusetzen ist.

    Tests haben gezeigt, daß ein Li-Ion, der mit 40 % Ladestand für 9 Monate bei 20 °C gelagert wird, nach anschließendem Volladen noch über 95 % seiner Nennkapazität besitzt.

    Lagert man den gleichen Akku ebenfalls 9 Monate bei 20 °C aber mit 100 % Ladestand, besitzt er nach anschließendem Laden nur noch 80-85 % seiner Nennkapazität.

    Erfolgt die Lagerung dann noch bei über 50 °C und 100 %, sind nach neun Monaten nur noch ca 60 % seiner Nennkapazität verfügbar.

    Deswegen kann ich mich nur dem Tip meines Vorposters anschließen: Wann immer möglich, Li-Ions halb voll aus dem Gerät entfernen und kühl lagern, ggf. nachladen. Geht bei Handy Akkus schlecht, aber da hilft es schon, sie nicht gleich jeden Abend wieder vollzuladen.

    Genannter Effekt ist übrigens auch die Ursache der landläufigen Meinung, sie kann deswegen auch getrost ins Reich der Legenden verwiesen werden, Li-Ionen_Akkus hielten nur 3 Jahre. Totaler Blödsinn. Sicher wesentlich mehr als einige Hundert (500 ?) Ladezyklen machen auch Li-Ion's nicht mit, aber wer außer einige wenige erreichen das in 3 Jahren?

  • Zitat von EthanoliX

    ...Meinung, sie kann deswegen auch getrost ins Reich der Legenden verwiesen werden, Li-Ionen_Akkus hielten nur 3 Jahre. Totaler Blödsinn....

    Dann muß ich mal schaun wo ich das herhabe - in der Form hab ich das noch nicht beschrieben gesehen; man lernt viel hier! Ich weiß nur aus Erfahrung, daß vollständige Entladung einem LiIon-Akku sehr zusetzen, wie allen Akkutypen die ich bisher in die Finger bekommen habe. Darin sind sie sich wohl gleich.

    Meine "Quelle" (ganz sicher im Internet) beschrieb zu LiIon, daß die aggressive Chemie in den Akkus die Haltbarkeit begrenzt, und zwar auf etwa 3 Jahre - ein Wert, den ich mit meinem damaligen Palm IIIc bestätigen konnte, denn 3 Jahre nach dem Herstellungsdatum (das man über die Serien-Nummer rausbekommt) war relativ plötzlich Schicht im Schacht, die Stromlieferfähigkeit war deutlich eingeschränkt und zwang mich zum Arbeiten mit reduzierter Beleuchtung weil er sonst bereits im "fast-vollen" Zustand eine Notabschaltung durchgeführt hat. Ein Tauschgerät von Palm (Garantietausch) lag wohl auch schon länger auf Lager, auch hier hab ich definitiv das gleiche Problem gehabt, schon nach 6 Monaten (lt. Serien-Nr. war das Gerät 3 Jahre alt). Daher hab ich mein Halbwissen hier als Tatsache präsentiert - nehme Deine Infos gierig in meinen Wissensschatz auf!

    Möglicherweise bezog sich meine Quelle auf die ersten Generationen von LiIon-Akkus. 3 Jahre kann man nicht mal nebenher testen ;)

    ...a seeker of knowledge...swimming in the bitstream...

  • Also das mit der Tiefentladung stimmt, die mag eigentlich kein Akku, egal welchen Typs. Aber derweil man handelsübliche Akkus, die als ersatz für herkömmliche Batterien in vielerlei Geäten eingesetzt werden können, durch fortgesetzte Belastung durchaus tiefentladen kann, besictzen die Li-Ionen-Packs z.B. in Notebooks eine ausgeklügelte Lade- und Entladeüberwachung, die für gleichmäßigen Ladestand der einzelnen Zellen sorgt, und sowohl vor Überladung, als auch vor Tiefentladung schützt.

    Und es ist durchaus die "aggressive Chemie" in den Li-Ionen-Zellen, die dafür sorgt, daß der Akku mit der Zeit auch ohne Tiefentladung abbaut, aber dieser Effekt wird eben durch o.g. Bedingungen enorm beschleunigt.

    Sicher wird nach 3 Jahren auch ein sorgsam behandelter Li-Ion nicht mehr 100 % seiner Nennleistung bringen, aber mit noch deutlich mehr als 50 % sollte er zumindest noch nicht das Prädikat "komplett untauglich" tragen müssen, wie es z.B. der Fall ist, wenn der Betrieb nur noch mit Einschränkungen (red. Beleuchtung etc.) möglich ist, so daß man teils noch nicht mal einen schnellen Steckdosenwechsel machen kann.

  • EthanoliX: Danke für diese Infos.

    Frage: was weißt Du über die Veränderung der Stromlieferfähigkeit "alter" LiIon-Akkus? neben der reduzierten Kapazität (die beschriebenen alten Akkus hatten durchaus noch 50-60% der "Originalkapazität") ist in vielen Fällen der stetig steigende Innenwiderstand ein Problem (in genanntem Palm IIIc-Fall wohl auch das Hauptproblem, da das Gerät das stromfressendste jemals von Palm produzierte war)...

    Nachtrag: in der Tungsten-Serie gibt es mittlerweile noch gierigere, die Akkus sind jedoch technisch deutlich "moderner" - meine Aussage bezieht sich auf die Palms mit Motorola-Prozessor...

    ...a seeker of knowledge...swimming in the bitstream...

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