Microsoft ärgert die MPEG-4-Gemeinde

  • Microsoft erregt mit der Lockerung der Lizenzbedingungen für Windows Media den Unmut der Moving Pictures Experts Group (MPEG). Der Redmonder Konzern behindere die Etablierung eines offenen Standards, wenn er pro Decoder 10 US-Cent verlange und für einen Encoder 20 US-Cent. Nach der im vergangenen Jahr verabschiedeten MPEG-4 Visual License sind vom Hersteller pro MPEG-4-Decoder/-Encoder 25 US-Cent an die MPEG LA abzuführen. Auch beim Codec liegt Microsoft deutlich unter der Konkurrenz: 25 US-Cent gegenüber 50 US-Cent bei MPEG-4.

    Die neuen Lizenzbedingungen von Microsoft sollen für eine weitere Verbreitung und Unterstützung von Windows Media über alle Hardware-Plattformen hinweg sorgen. Die Redmonder wollen ihre Entwicklung so als Quasi-Standard für Internet-Audio und -Video durchsetzen. Kritiker befürchten hier eine neue Vormachtstellung für Microsoft. Dabei habe sich der MPEG-4-Vorgänger MPEG-2 beispielsweise bei DVD-Herstellern bewährt.

    Microsoft hält dagegen. Der Softwarekonzern argumentiert, dass die Verbraucher nicht nur von den geringeren Preisen profitieren würden, sondern auch von einer besseren Qualität bei geringeren Dateigrößen. Elliot Broadwin von der Firma iVast, die an der Entwicklung von MPEG-4 beteiligt ist, behauptet, Microsoft versuche auf dem Markt der digitalen Medien ein Monopol zu errichten. "Haben wir vergessen, dass sich Microsoft in der Vergangenheit wie ein Raubtier verhalten hat?" merkt Broadwin provokativ an.

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