Zu viele Sender mit schlechter Sendequalität über DVB-S

  • Wollte mir gerade den genialen Düringer/Hader-Film "Der Überfall" auf DVD verewigen. Der Film wurde gestern abend von Arte ausgestrahlt. Besonders angenehm bei Arte ist das dezente Senderlogo, keine Werbeunterbrechungen und auch keine dämlichen Einblendungen.

    Nachdem der Film zurechtgeschnippelt und vom Überhang befreit war, war ich über die Dateigrösse etwas erschrocken. 1,48GB für knappe 82 Minuten Film. Die durchschnittliche Bitrate lag nur bei 2330 kbps. Die Bitrate ist zwar nicht alles, aber 2330 kbps sind doch viel zu wenig für gute Bilder. Demzufolge gibt es auf einem 32Zoll-LCD schon des öfteren Artefakte zu sehen. Gemessen an der niedrigen Bitrate war die Qualität aber noch ganz ordentlich, was wohl auch am 4:3 "Briefkasten"-Format gelegen haben mag.


    Enttäuschend. Mit DVB-S wäre so viel mehr an Qualität möglich. Stattdessen geht es den meisten Sendern nur darum möglichst viele Sender auf einen Transponder zu quetschen, um Kosten zu sparen. An diesem Pixelmatsch darf man sich dann erfreuen. Ganz besonders Zuschauer mit größeren Displays haben darunter zu leiden. Schade, dass es nur so wenige Sender besser machen. Die schlimmste Qualität im deutschsprachigen TV bringt wohl Premiere-Thema auf die Mattscheibe. SVCD-Auflösung und durchschnittliche Bitraten von 1800-2200 kbps. Leider scheint es nicht allzu viele zu stören, denn sonst hätte sich an dieser miserablen Sendequalität schon was geändert.

    Die DVD von "Der Überfall" gibts zum Glück bei Amazon für nur € 7,99. Hoffentlich kann die von der Bildqualität mehr überzeugen als die Ausstrahlung bei Arte.

    Der Vorteil der Ausstrahlung bei Arte: 3 kürzere Filme könnte man glatt auf nur einem DVD-Rohling unterbringen. :D

  • Nun ja der größte Teil der Zuschauer wird ja einen Otto-Normal TV haben, wo das ganze nicht so ins Gewicht fällt. Insgesamt scheint aber das Bild bei arte oder 3sat recht gut zu sein.
    Es gibt ja teilweise DVDs, aktuelles Beispiel "Barfuss", in denen das Bild trotz hoher Bitrate dermaßen schlecht ist, das man meint man hat ne etwas bessere VCD vor sich.

  • Bei 3sat ist das Bild in der Tat erste Sahne, Arte hingegen ist aber unterirdisch. Wie gesagt, die Bitrate ist nicht alles. Sie hat aber einen großen Anteil an der tatsächlichen Bildqualität. Es macht auch keinen Spass wenn das Bild immer wieder in Klötzchen zerfällt. Dass das Bild auf kleineren Bildschirmen besser aussieht ist nur ein sehr schwacher Trost und hilft mir leider auch nicht weiter.

  • Hier mal zum Vergleich: So sieht die Datenrate eines Senders aus, dem die Qualität wichtig ist. Der Unterschied sollte klar ersichtlich sein.

    Die durchschnittliche Bitrage liegt hier bei ca. 6700 kbps (nur Video). Damit sind Bilder in DVD-Qualität möglich. Das könnten alle Sender hinbekommen- wenn sie nur wollten.

    Weiss vielleicht jemand warum die Anzeige des Bitrateviewers von DVDlab bei manchen MPEG2-Streams nicht stimmt. Ab einem gewissen Zeitpunkt fällt nämlich die durchschnittliche Bitrate komplett nach unten, obwohl im tatsächlichen Stream sich die Bitrate nicht verändert. Da ist dann plötzlich ein Minuszeichen vor der avg. Bitrate und sie fällt und fällt. Den Zeitpunkt erkennt man an der Farbveränderung im Verlauf. Was könnte die Ursache dafür sein?

  • Hier noch der Bitrateverlauf von einem PAY-TV-Anbieter der gerne mit der "besten digitalen Bild- und Tonqualität" wirbt. Schade, dass dieses Begriff keiner genau definiert hat. Bildqualität ist zwar einigermassen ok, lässt aber doch des öfteren zu wünschen übrig. Von bester digitaler Bild- und Tonqualität würde ich hier bei weitem noch nicht sprechen...

  • Eine average Bitrate von 2060 ist fuer einen PAY TV Kanal einfach nur aermlich...erbaermlich...grausig...

    Nostalgia.

    Wenn Adam und Eva Asiaten gewesen wären, hätten sie die Schlange gegessen und nicht den Apfel.

  • Zitiere mich mal selbst:

    Zitat von Vienna


    Weiss vielleicht jemand warum die Anzeige des Bitrateviewers von DVDlab bei manchen MPEG2-Streams nicht stimmt. Ab einem gewissen Zeitpunkt fällt nämlich die durchschnittliche Bitrate komplett nach unten, obwohl im tatsächlichen Stream sich die Bitrate nicht verändert. Da ist dann plötzlich ein Minuszeichen vor der avg. Bitrate und sie fällt und fällt. Den Zeitpunkt erkennt man an der Farbveränderung im Verlauf. Was könnte die Ursache dafür sein?

    Ganz so schlimm sieht es deshalb bei Premiere1 nicht aus. Aufgrund dieses seltsamen Phänomens bitte die Bitrate direkt aus der Abbildung und nicht aus der Auswertung ablesen. Bei dieser Ausstrahlung (Lost) war sie durchschnittlich so um die 3500-4000 kbps. Immer noch bescheiden aber ok. Grausig wird erst Premiere Thema, da gibts Bitraten von 1800-2200 kbps und SVCD-Auflösung. Das macht auf einem LCD so richtig Spass. :(

    P.S: Sehr enttäuschend finde ich die schlechte Sendequalität bei arte, da doch des häufigeren recht gute Sachen laufen. Der Matthau-Lemmon-Film "Ein seltsames Paar" war ja auch nicht zum ansehen. Artefakte und Klötzchen ohne Ende.

  • Bei Hotbird sind die Transponderkosten sehr viel günstiger als bei Astra und die Schweizer nutzen dies auch. 5,31GB für einen 2 Stunden-Film. So sieht gute Sendequalität aus. Daran könnten sich viele andere Sender ein gutes Beispiel nehmen.

    Die hohen Bitratespitzen sind bei DVB-S erlaubt, bei DVD jedoch nicht. Das und die Dateigröße machen diese Aufzeichnung zum Fall für den DVD-Rebuilder oder ähnliches Werkzeug. Damit die gute Qualität weitestgehend erhalten bleibt empfiehlt sich ein guter MPEG2-Encoder.

  • Jo,den Rebuilder und wenns nicht viel drueber ist,CloneDVD,brauch ich auch bei manchen Aufnahmen vom WDR Haupttransponder,ZDF,3sat und ab und an wenn keine mpeg2 Klescher drinnen sind,auch vom ORF.

    Nostalgia.

    Wenn Adam und Eva Asiaten gewesen wären, hätten sie die Schlange gegessen und nicht den Apfel.

  • Sender : ARD
    Sendezeit : 1:10 Uhr "Maschinenpistolen" von 1949 in Schwarz/Weiss

    Video bitrate: max 8942 , avg 5168 kbps fuer 01:48:03 = 4.05 GB
    Angaben laut PVAstrumento.

    Nicht schlecht fuer einen s/w und ARD.

    Nostalgia.

    Wenn Adam und Eva Asiaten gewesen wären, hätten sie die Schlange gegessen und nicht den Apfel.

  • Schön, dass es noch welche gibt die diese großen SW-Klassiker zu würdigen wissen.:)

    Früher war ARD mal von der Bitrate absolut grottig. Da haben die mit Bitraten im SVCD-Bereich gesendet. Das hat sich glücklicherweise sehr stark verbessert. Den besten Job von der technischen Sendequalität her macht der ORF (siehe Screenshot). Die senden eigentlich mit Constant Bitrate. Eine Bitrate von 6810 kbps ist schon hervorragend, das würde ich mir von allen Sendern wünschen. Problem ist, dass halt kaum ein längerer Film mehr von Haus aus auf einen DVD-Rohling passt.

    Die "MPEG2-Klescher" werden bei dir wahrscheinlich durch die ECM-Abfrage verursacht. Das sollte aber in den Griff zu bekommen sein. Kontrollier mal ob bei Auto-ECM das Häckchen vorhanden ist. Ansonsten würde ich empfehlen den kompletten Transportstream aufzuzeichnen. Ein Freeware-Programm das das beherrscht ist Alt-DVB. Ich schick dir mal ein paar modifizierte Dateien, versuch mal ob du mit denen fehlerfreie ORF-Aufnahmen hinbekommst.

    Kannst heute gleich mal mit "Turm des Schreckens" um 01:45/ORF1 testen. Ist ein klasse Thriller.

  • Schlechte Qualität bietet auch Eurosport.

    Allgemein habe ich beobachtet : ein hoher Weißanteil führt zu einer hohen Bitrate.

    Demokratie ist ein Verfahren, was sicherstellt, daß wir nicht besser regiert werden als wir es verdienen.

  • Sender : WDR Haupttransponder (in meiner Liste WDR Aachen)
    Sendezeit : ca. 22:10 Uhr "Gorky Park" von 1983 in Farbe

    Video bitrate: max 8407 , avg 6231 kbps 02:00:58.480 = 5.49 GB
    Angaben laut PVAstrumento.

    Einfach nur FETT sag ich, FETT gut :) Der DVD-ReBuilder hat wieder Arbeit :)

    Nostalgia.

    Wenn Adam und Eva Asiaten gewesen wären, hätten sie die Schlange gegessen und nicht den Apfel.

  • ZDF: Der Regenmacher
    123 min. / 4.52GB inkl. Dolby Digital 2.0-Audiospur

    Bildqualität erster Klasse- feinstes anamorphes 16:9. Gute DVDs sehen auch nicht besser aus.

    Der richtige Abspann wird leider auch vom ZDF kaum noch gesendet. Bei diesem Film wurde leider auch noch in den Schlußsatz reingequatscht. Sowas sollte bei öffentlich-rechtlichen Sendern wirklich nicht vorkommen.

  • btw...Vienna :

    Morgen kommt "Amadeus" auf 3sat, leider nicht im Breitformat laut Vorabinfos.Bin schon sehr gespannt was da in den 150 min. runtergebeamt wird.Ich habe Gerüchte gehört,das 3sat Spitzen bis 16 mbit drinnen hat ?

    Nostalgia.

    Wenn Adam und Eva Asiaten gewesen wären, hätten sie die Schlange gegessen und nicht den Apfel.

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