Progressive und Interlaced im Wechsel

  • Hallo,

    ich habe gesehen, dass es zu diesem Thema wohl einen (zudem noch sehr aktuellen) Thread gibt. Dort scheint es sich aber um eine "DEFT-Wandlung" zu handeln, was bei mir eventuell nicht der Fall ist. Ich hoffe, es ist in Ordnung und dient vielleicht der Übersichtlichkeit, wenn ich hier einfach einen eigenen Thread eröffne.

    Bei meiner DVB-Aufnahme scheint der Hauptfilm progressive, der Abspann z.B. dann aber wieder interlaced zu sein. Hier habe ich mal ein Sample hinterlegt, das den Übergang von interlaced zu progressive recht deutlich zeigt.

    Könnten sich einige von euch Meistern eventuell das Material mal ansehen und mir dabei helfen, wie man damit richtig umgeht?

  • Ohne das Material gesehen zu haben (schlechte Leitung hier), würde ich schon mal vermuten, dass eventuell der Hauptfilm von Kinofilm stammt, der Abspann aber für die Fernsehausstrahlung später noch mal computergeneriert wurde, und zwar halbbildweise für ein schön sanftes Scrollen.

    In dem Fall könnte man z.B. auf den Interlaced-Bereich mit ApplyRange einen Deinterlacer anwenden.

    Aber warte ruhig mal noch weitere Meinungen ab. ;)

  • Schonmal danke :) Es handelt sich bei der Quelle nicht um einen Film, sondern vielmehr um eine Serie. Zumindest in dieser Hinsicht wundert es mich, dass der Hauptteil überhaupt progressive zu sein scheint. Bei Serien bin ich irgendwie Halbbilder gewöhnt.

    Während der Serie werden aber teilweise auch (Zeichentrick-) Geschichten (ja, es handelt sich hier in erster Linie um eine Kindersendung...) eingeblendet (also Material, das offenbar aus einer anderen Quelle stammt und nachträglich dazugeschnitten wurde), und diese sind dann (wie der Abspann) interlaced. Soll heißen: ApplyRange wäre halt sehr mühsam, weil nicht nur ein Teil interlaced ist. Wenn es keine andere Lösung gibt, würde ich aber darüber nachdenken.

    Wie verhält sich denn überhaupt ein normaler Deinterlacer bei solchem Material? Was macht er, wenn er auf Vollbilder trifft? Ich habe den Eindruck, dass die Bewegungen zumindest nicht mehr ganz so flüssig wirken (kann aber auch täuschen).

  • Für die Entscheidung, wie bestimmte Szenen zu behandeln sind, ist häufig ein Hilfsmittel wichtig: Das Video sowohl vollbildweise als auch halbbildweise anschauen und "Muster suchen" im Fortschritt von Bewegungen. Wo ein Pulldown rückgängig gemacht werden kann, sind Deinterlacer die falsche Wahl.

    Aber auch dort, wo Interlacing nur szenenweise auftritt, gibt es Lösungen. Heutige intelligentere Deinterlacer können schon recht gut entscheiden, in welchen Bereichen das Video wie stark verändert werden muss (eventuell gar nicht).

    Der Eindruck täuscht übrigens nicht, dass Deinterlacing Bewegungen weniger flüssig erscheinen läßt. Immerhin stellt ein Röhrenfernseher 50 Halbbilder pro Sekunde nacheinander dar. Deinterlacing macht daraus zwar Vollbilder, aber eben nur noch 25 pro Sekunde. Deshalb immer überlegen: Mit welcher Technologie soll es angezeigt werden -- und ist Deinterlacing deshalb sinnvoll?

  • Dass die Bewegungen nach dem Deinterlacing von "50i auf 25p" weniger flüssig sind, ist ja logisch. Ich meinte jetzt, dass die bereits progressiven Bilder, nachdem ich z.B. TomsMoComp über die gesamte Serie laufen gelassen hab, auch nicht mehr so flüssig aussehen, wie vorher. Ich weiß leider nicht, ob dieser Filter zu den "heutigen intelligenten" Deinterlacern gehört, aber möglicherweise gehen hier eben tatsächlich dort Bewegungsinformationen verloren, wo es gar nicht nötig ist (nämlich im progressive-Teil der Quelle).

  • Wenn 25p im Grunde 25p bleibt, dann ändert sich die Flüssigkeit von Bewegungen sicherlich nicht.

    Und dann kann ein Deinterlacer auch keine Vorteile bringen, weil immer je zwei Halbbilder den selben Zeitpunkt repräsentieren. Dann könnte man sich damit nur noch den Bildinhalt zerstören.

    TomsMoComp war sicher die Ausgangsvorlage für modernere Deinterlacer, die aus der zeitlichen Abfolge von Halbbildern versuchen, Bildinhalt weitgehend zu erhalten und beim Deinterlacing sogar zu rekonstruieren, wo Weave und Bob sich überlagern. Wo keine Änderung im Zeitverlauf ist, wird Änderung am Bild vermieden. Wo Änderung dem Zeitablauf folgt, wird das zur Rekonstruktion eines Vollbildes aus umliegenden Halbbildern genutzt. Kandidaten hierfür sind TDeInt und Yadif.

  • TDeint hat übrigens eine Option (full=false), um nur die "interlaced" Frames zu behandeln und die "progrssive" Frames unverändert zu lassen.
    Das sollte hilfreich sein, wenn man "gemischtes" Material hat und nich manuell angeben möchte, welche Bereiche interlaced bzw. progressive sind.
    Wenn aber wirklich nur der Abspann interlaced ist, dann würde ich trotzdem ApplyRange verwenden...

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