Anamorphes Bild vs. Ausgabegerät (TV / Monitor / Beamer)

  • Ich habe mich gerade per Brother Johns Encodingwissen (http://encodingwissen.de/video/anamorph.html) über das Thema Anamorphes Encoding infomriert. Dabei ist mir eine Sache noch unklar:

    Welche Rolle spielt das Ziel-Ausgabegerät beim Anamorphen Encoding?

    Nehmen wir an ich encodiere einen von einer DVD gerippten Film der die Auflösung 720x576 hat (PAR 1.33:1). Um das ganze zu vereinfachen sagen wir, dass die DVD keine schwarzen Balken hat (was es so wohl nie gibt, ist mir schon klar).

    Nun möchte ich die zusätzlichen vertikale Bildinformation behalten und encodiere den Film ohne croping oder resizing aber eben anamorph. Jetzt kommt meine Frage:

    Was machen jetzt folgende Player/Ausgabegeräte - Kombinationen mit diesem Film:

    1. Computer mit gängigem Softwareplayer und einem LCD 1920x1200 (nativ) Monitor

    2. SAP (der mit anamoprh umgehen kann) und einem 1920x1080 LCD TV

    3. SAP (der mit anamorph umgehen kann) und einem analogen 4:3 TV (Loewe Planus 4672 Z)

    Macht es überall Sinn, anamorph zu codieren?


    Wie sähe die Situation mit folgender (frei erfundenen) Videoquelle aus:

    Videoquelle hat 1920x1436 anamorph (PAR 1.33:1)

    Hier würde mich Ausgabegerätekombination 1. und 2. interessieren. Würde es Sinn machen, hier anamorph zu codieren?


    Ich hoffe, ich habe meine Frage verständlich formuliert :hm:

  • Es macht immer Sinn anamorph zu encoden wenn:
    + der Input anamorph ist und/oder man beim Ziel auf eine bestimmte Auflösung eingeschränkt ist
    + das Abspielgerät das entsprechende Flag auch auswerten kann
    + genug Datenrate vorhanden ist
    + das Abspielgerät nicht mit einem schlechten Resizer ausgestattet ist

    Anamorphes Encoden hat den Sinn möglichst viele Informationen zu erhalten, falls jedoch die Datenrate zu niedrig ist das Abspielgerät damit nicht ordentlich umgehen kann macht es keinen Sinn anamorph zu encoden.

    Cu Selur

  • Zitat

    Was machen jetzt folgende Player/Ausgabegeräte - Kombinationen mit diesem Film:


    Solange das Ausgabegerät mit nicht-quadratischen Pixeln umgehen kann, ist es nie eine schlechte Idee, das Maximum an Bildinformation zu behalten. (Genügend Bitrate vorausgesetzt natürlich.)

    Zitat

    Videoquelle hat 1920x1436 anamorph (PAR 1.33:1)


    Prinzipiell das Gleiche. Nur könnte man hier argumentieren, dass deine Geräte die riesige Auflösung ja gar nicht schaffen, d.h. sowieso runterskaliert werden muss. Und warum das nicht gleich beim Encoding tun und Platz sparen? Andererseits kannst du dann evtl. in der Zukunft ein neues Gerät nicht voll ausnutzen, dass für die große Auflösung gemacht ist.

    Edit:
    Mann, schon zum zweiten Mal langsamer als Selur heute Abend!

    Edit2:
    Nur der Haarspalterei wegen. Die DVD hat höchstens ein DAR von 1,33. Hast du dann weiter unten tatsächlich PAR gemeint?

    Brother John
    ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
    DVD nach MPEG-4 klappt nicht? Verzweifelt? Auf zum Encodingwissen!

  • @ Selur

    Es macht immer Sinn anamorph zu encoden wenn:
    [...]
    + das Abspielgerät nicht mit einem schlechten Resizer ausgestattet ist

    Und wie schaut das so aus mit den Abspielgeräten (meine 3 Beispiele oben)? Gibts da oft welche die schlecht resizen? Wie kann man das herausfinden beim entsprechenden Gerät?

    -----------------------

    @ Brother John


    Prinzipiell das Gleiche. Nur könnte man hier argumentieren, dass deine Geräte die riesige Auflösung ja gar nicht schaffen, d.h. sowieso runterskaliert werden muss. Und warum das nicht gleich beim Encoding tun und Platz sparen? Andererseits kannst du dann evtl. in der Zukunft ein neues Gerät nicht voll ausnutzen, dass für die große Auflösung gemacht ist.

    Ok, das wollt ich so bestätigt haben ;)



    Edit2:
    Nur der Haarspalterei wegen. Die DVD hat höchstens ein DAR von 1,33. Hast du dann weiter unten tatsächlich PAR gemeint?

    Da habe ich tatsächlich einen Fehler gemacht (dabei ich mir so Mühe gegeben)
    PAR = 16/11 = 1.45
    DAR = 1.82 (~16/9)


    Solange das Ausgabegerät mit nicht-quadratischen Pixeln umgehen kann, ist es nie eine schlechte Idee, das Maximum an Bildinformation zu behalten. (Genügend Bitrate vorausgesetzt natürlich.)

    Abspieltgerät = Player oder SAP, die können das in meinem Fall.

    Aber wie schauts beim Ausgabegerät (oder Wiedergabegerät, wie man will) aus? Ist es so, dass erst das Ausgabegerät den AR benutzt, sprich Breite anders resized als die Höhe? Müsste ja eig. so sein. Voher will ein SAP wissen, welches Wiedergabegerät angeschlossen ist? Der müsste doch das komplette Bild in voller Auflösung dem Ausgabegerät rüber schicken. Dieses müsste dann anhand des ARs entsprechend resizen. Nur, können TVs etc. mit ARs umgehen?

    Quelle (anamorph, PAR 1.45) -->
    Encoded (anamorph, PAR 1.45) -->
    Player (wie gibt der das weiter? Zieht er das Bild in der Horiziontalen in die Breite und lässt Vertikale stehen?) -->
    Ausgabegerät (LCD TV 1920x1080) was macht der daraus? Resized er einfach das eintreffende Bild, von dem er ausgeht es hätte PAR 1:1, auf die maximale Höhe oder Breite (je nachdem was zuerst erreicht ist)?

  • Zitat

    Und wie schaut das so aus mit den Abspielgeräten (meine 3 Beispiele oben)?


    "1. Computer mit gängigem Softwareplayer und einem LCD 1920x1200 (nativ) Monitor"
    -> bei mir sieht es gut aus (egal ob der Softwareplayer mir BicubicResize resized oder die Grafikkarte)

    Zitat

    2. SAP (der mit anamoprh umgehen kann) und einem 1920x1080 LCD TV
    3. SAP (der mit anamorph umgehen kann) und einem analogen 4:3 TV (Loewe Planus 4672 Z)


    Je nach Einstellung der Geräte entzerrt der SAP oder der Fernseher, je nach Geräten kann mal das eine mal das andere besser sein. -> Da hilft nur mit anamorphem Material testen (am besten eines, dass viele Details und schräge, scharfe Kanten hat).

    Zitat

    Aber wie schauts beim Ausgabegerät (oder Wiedergabegerät, wie man will) aus? Ist es so, dass erst das Ausgabegerät den AR benutzt, sprich Breite anders resized als die Höhe? Müsste ja eig. so sein. Voher will ein SAP wissen, welches Wiedergabegerät angeschlossen ist?


    Das kommt ganz auf die Geräte an je nach Einstellungen und Fähigkeiten der Geräte entzerrt der Player oder der Bildschirm. (gibt sowohl Fernseher als auch SAPs die mit anamorphen Singalen umgehen können)

    Cu Selur

  • Hm, danke Euch beiden für die Antworten.

    Schade, ich hatte gehofft, dass das Ganze etwas mehr standardisiert ist. Ist wohl auch der Grund dafür, dass man selten anamorphe ASP oder AVC Filme zu sehen bekommt. Entweder ist den Leuten das ganz zu komplex, oder man tuts aus Kompatibilitätsgründen der Player nicht.

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