Vergleich: Video8-Capture DV-AVI (FireWire) vs. Gubel-Methode

  • Hier ein Vergleich desselben Video8 Bands, einmal direkt via FireWire an der Cam gecapturet und einmal mit Gubel Methode über eine eingebaute Blackmagic Intensity Pro Karte.

    Frame-Vergleich: https://imgsli.com/MTg4MDAy

    Videoclips DV & Lossless: https://we.tl/t-xWXdvLcpxA

    Ich kann folgendes wahrnehmen:

    Gubels-Methode scheint kräftigere/sattere Farben zu liefern als DV-AVI. Teilweise aber manchmal schon etwas zu hell, sodass es ins Weiß absauft im Vergleich zu DV-AVI?

    Fällt sonst noch was im direkten Vergleich zwischen DV-AVI und Yuf auf?

    Bitte beachten: die unkomprimierte Datei enthält stark sichtbares Interlacing im Vergleich zu DV-AVI (was ja eigentlich auch interlaced ist). Wie ich herausgefunden habe, ist das bei unkomprimierten AVI-Dateien normal so, da weder VLC-Player noch Schnittprogramme eine Interlace-Flag in solchen Dateien erkennen (können) und daher davon ausgehen, sie seien progressiv. Man müsste dem VLC-Player oder dem Schnittprogramm manuell sagen, dass die Datei interlaced ist...

    2 Mal editiert, zuletzt von Marvolo (24. Juni 2023 um 22:19)

  • Zu den beiden Test-Videos, kann ich dir nur meine persönliche Meinung schreiben. Ja, zu helle Flächen vom Schnee, sind immer ein Problem.

    Dass das Weiß ganz absäuft, sehe ich noch nicht.

    In solchen Fällen müsste man das Gain-Signal etwas herunterregeln, dass die Schneefläche wieder etwas mehr Struktur bekommt.

    Das Gamma-Signal müsste auch leicht korrigiert werden. Bei DV-AVI und auch bei unkomprimiert.

    Aber zuerst müsstest du sowieso den Helligkeitsbereich auf 16-235 abgleichen. Die Test-Files sind jetzt in 0-255.

    Den Farbpixelversatz könnte man fast so lassen. Das unkomprimierte Video ist aber schärfer. Mich wundert bei dem DV-AVI nur der DVCPRO HD-Codec.

    Für DV-AVI, sollte es eigentlich ein DV-Codec von konstant 25 MBite/s (4:2:0) sein. Beim capturen immer eine konstante Bitrate einstellen, nie variabel. Variabel nur im Endcodec, z. Bsp. bei MPEG-2 oder H.264 verwenden.

    Ein guter Codec ist zum Bsp. auch der DVCPRO50-Codec mit 4:2:2. Das ZDF hatte vor 25 Jahren sein ganzes Filmarchiv auf DVCPRO50 gesichert.

    Jetzt sind alle diese Filme vermutlich auf HDDs gespeichert, nicht auf SSDs, wegen der Ausfallsicherheit.

    Bitte beachten:

    Bei Schnittprogrammen muss man vorher das Projekt auswählen, das man haben möchte.

    Bei SD ist das 720 (768) x 576i (4:3) oder 720 (1024) x 576i (16:9), und bei HD zum Bsp. 1280 x 720p.

  • Was mir nun etwas aufgefallen ist:

    Offensichtlich muss es beim Capturen in Unkomprimiert (YUF 8bit 4:2:2) einige unbemerkte Dropouts beim Capturen geben.

    Sobald ich nämlich die DV-AVI-Datei mit der Unkomprimierten im Schnittprogramm framegenau untereinanderlege, dann sind sie für einige Zeit komplett synchron (frames sind exakt gleich), nach einer Weile driften sie aber mehr und mehr auseinander. Nach ein paar Minuten sind es sicherlich schon einige Frames, die dann dazwischen liegen. Wie kann ich Dropouts vorbeugen? Mein System müsste eigentlich schnell genug sein. Jedenfalls kam es während dem Capturen laut Taskmanager-Überwachung weder bei der CPU noch bei der jeweiligen Festplatte, auf die aufgenommen wurde, zu einem signifikanten %-Anstieg.

  • YUF kenne ich nicht, es sollte YUV heißen. Drop-outs gibt es immer bei Videobändern.

    Dass man nicht so viele Lichtblitze bei Videoaufnahmen sieht, dafür hat jeder Videorekorder einen internen Drop-out-Kompensator.

    Drop-outs kann man nur vorbeugen, wenn man vor dem capturen die Kopfscheibe und die Laufwerksteile reinigt.

    Wie man das richtig macht, das wurde hier im Forum alles schon geschrieben. Aber du meinst vermutlich, dass Bild- und Ton nicht synchron sind.

    Ja, bei DV kann es vorkommen, dass der Ton nicht synchron ist. Das ist systembedingt, da das DV-System unlocked arbeitet.

    Bei DVCPRO ist der Ton locked, also fest mit dem Bild synchron.

    Bei guten Schnittprogrammen gibt es im Capture-Tool eine Einstellung, ob man unlocked oder locked capturen will.

    Edius und Premiere, sollten das anbieten. Bei den kostenlosen Programmen, kann ich dir das nicht sagen.

    Deine CPU ist nicht zu langsam, für DV sollte eine CPU ab 400 MHz ausreichen. Man muss bedenken, dass es das DV-System ab 1994 gab.

    Du kannst nur ausprobieren, ob der Ton bei locked synchron ist. Nochmals capturen. Ich nehme an, dass du mit Edius arbeitest.

    Für mich liest es sich so, als ist ein nicht passender Treiber installiert.

    Einige Infos wären hilfreich:

    Welches Betriebssystem hast du?

    Welches Schnittsystem kommt zum Einsatz?

    Wird mit einer BM-Karte gecaptured?

    Ich weiß nicht, ob ich dich richtig verstanden habe, aber in 40 Jahren, hatte ich noch nie solch einen Fehler.

    Da müssten theoretisch ja Zwischenbilder vorhanden sein. Mit Drop-outs hat das nichts zu tun. Oder sind es keine 25 Bilder pro Sekunde?

    Bei schlechten Aufnahmen kann es sein, dass die Capturesoftware schwarze Zwischenbilder hinzufügt. Vielleicht können dir die Kollegen weiterhelfen.

  • Hallo Pro Jo,

    Danke für die Rückmeldung. Vielleicht habe ich hier die falschen Begriffe verwendet, was dann zur Verwirrung geführt hat. Wir reden hier auch nicht von DV-Capture, sondern von Capturen in Unkomprimiert über Gubels Methode. Die DV-Dateien nehme ich hier nur als Referenz.

    Mit Dropouts meinte ich in meinem Falle nicht weiße Lichtblitze oder Fischchen, sondern ich habe den Eindruck, dass konkret Frames ausgelassen wurden im Unkomprimiert-Capture.

    Festmachen tue ich es, wie gesagt, daran, dass das Unkomprimierte Capture mit der Zeit im Vergleich zum DV-AVI auseinanderdriftet und die Frames nicht mehr deckungsgleich übereinander liegen.

    Ich habe sowohl die DV-AVI-Spur als auch die Unkomprimiert-Spur im Videoschnittprogramm direkt untereinander gelegt. Spur 1 und 2 und sie so verschoben, dass die Frames deckungsgleich sind. Sprich, wenn ich Spur 2 stummschalte, erscheint Spur 1 an exakt demselben Frame.

    Am Anfang bleiben die beiden Captures ziemlich deckungsgleich, aber nach einer Weile entstehen immer größere Lücken. Sprich: irgendwann ist das Unkomprimiert-Capture bereits 3 bis 4 Frames hinter dem DV-AVI-Capture.

    Wenn ich dasselbe mit 2 verschiedenen DV-AVI-Captures mache, sind sie von Anfang bis Ende frame-gleich. Selbst wenn das Band mit 2 unterschiedlichen Camcordern in DV-AVI gecapturt wurde.

    Daraus schließe ich, dass beim Capturen in Unkomprimiert aus irgendeinem Grund einzelne Frames vielleicht gar nicht aufgezeichnet, sondern ausgelassen wurden? Wäre sowas denkbar? Ich erinnere mich an die Schnittsoftware Magix Video Deluxe. Wenn man dort analog Captured, hat die Software unter dem Vorschaumonitor eine Zeile wo "Dropped Frames" steht. Wenn die CPU-Auslastung zu hoch wurde (gerade bei sehr rechenintensiven Bildern wie spiegelnder Wasseroberfläche etc) dann entstanden dort "Dropped Frames". Beim Abspielen des Capturen hat man das dann auch gesehen, dass es regelrecht zu Bildsprüngen gekommen ist, wo einzelne Frames ausgelassen / nicht aufgezeichnet wurden. Dies war aber nur der Fall, wenn man mit MAGIX analog gecaptured hat. Bei DV gab es keine Dropped Frames.

    Wäre der selbe Mechanismus auch hier denkbar mit der Blackmagic Media Express Software beim Capturen in Unkomprimiert?

    Betriebssystem, neuste Win10 x64 Version

    Gecaptured nach Gubels Anleitung über eine interne PCI-e-Blackmagic Intensity Pro (nicht 4k)

    Capture-Software: Blackmagic Media Express. (Neuste Software/Treiber, direkt von der BM Homepage).

    Einmal editiert, zuletzt von Marvolo (27. Juni 2023 um 10:03)

  • Hallo Marvolo,

    danke für deine Erklärung. Jetzt sind wir an der Sache schon etwas näher dran.

    Fakt ist, dass du die gleiche Videosequenz einmal in DV-AVI (FireWire) und einmal als unkomprimiert über HDMI (Gubel) gecaptured hast.

    Theoretisch könnte man ja ein analoges Bildsignal z. Bsp. von Video8mm mit FBAS oder Hosiden über FireWire (Rekorder) im Durchschleifbetrieb an den Eingang einer PCI-FireWire-Karte oder Breakout-Box mit FW-Anschluss leiten. Man bräuchte nur im BM-Treiber die entsprechende FW-Quelle auswählen.

    Aber du schreibst ja, dass du direkt vom Camcorder per FireWire überspielst.

    Dann ist das eine Digital8-Cam, denn ein normaler Video8mm-Camcorder hat keinen digitalen FW-Anschluss. Oder täusche ich mich da?

    Ja, das mit den deckungsgleichen Bildern verstehe ich.

    MPEG-2 produziert z. Bsp. Delta frames.

    Diese sind, glaube ich, für die GOP-Struktur notwendig, da MPEG-2 und auch H.264/265 hochkomprimierte Codecs sind.

    Hinweis:

    Aber DV-AVI hat wegen der hohen Bitrate von 25 MBit/s keine Delta frames. Von daher scheidet die Möglichkeit mit den Delta frames aus.

    Das Bild wird nur leicht komprimiert.

    Wäre sowas denkbar?

    Ja, vermutlich „verwirft“ der unkomprimierte Codec einige Bilder, die nicht benötigt werden.

    Wichtig ist, dass Bild- und Ton synchron bleiben. DV-AVI wiedergibt aber mit zweitem Halbbild zuerst, statt mit erstem Halbbild zuerst.

    Das heißt, man muss zuvor das Video mit zu erstem Halbbild (TFF) zuerst wandeln. Das geht am einfachsten mit VDub und dem entsprechenden Filter.

    Ansonsten stimmt die Halbbildreihenfolge nicht, da ein Schnittsystem immer bei oberem Halbbild zuerst schneidet.

    Einen Software-Player ist das egal, denn dieser wiedergibt beide Varianten. Darum sieht man bei einem SP keinen Stroboskopeffekt.

    Diesen Fehler sehen vermutlich nicht alle Leute.

    Wie bist du auf die Idee gekommen, diese Files miteinander zu vergleichen? Ich würde das nur vergleichen, wenn z. Bsp. der Ton nicht synchron wäre.

    Zu der richtigen Halbbildfolge ein kleines Video, Avid Screencast #04: Changing the Field Order:

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    Ist vielleicht etwas kompliziert zu verstehen, mit VDub ist es einfacher.

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