PISA die 2. - oder "Besser geht's nicht"

  • Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.
    Langsam arbeitet die Evolution; auch in der Bildungspolitik:

    Nach dem letzten Aufschrei, der durch die Republik ging, ist das Echo anscheinend genau so schnell wieder verebbt. Wirkliche Verbesserungen hat es anscheinend nicht gegeben, nach wie vor sind deutsche Jugendliche im Durchschnitt zu ungebildet.

    Sicher, die Finanzlage ist ein Grund, dass neue Konzepte nicht gerade schnell umsetzbar sind. Zu tief eingefahrene Gleise sicher ebenfalls. Und letztlich kann man die Veantwortung auch nicht ausschließlich auf die Pädagogen abladen: Die Erziehnung - auch die zur Lern-Einstellung - beginnt im Elternhaus.

    Dass aber nun hier und da speziell über Mitteldeutschland gelacht wird, könnte auch noch mit der aktuellen Ausgabe der IHK-Zeitschrift "Der Markt in Mitteldeutschland" zusammenhängen: Dort hat man auf dem Cover mit Scrabble ein paar Begriffe aus der Wirtschaft zusammengesetzt; aber Fremdworte sind Glückssache (und hätten deshalb dreifach geprüft werden müssen):

    FRANCHAISE

    ist nicht korrekt... :D

  • Zitat von LigH

    Wirkliche Verbesserungen hat es anscheinend nicht gegeben, nach wie vor sind deutsche Jugendliche im Durchschnitt zu ungebildet.


    Kein Wunder, wenn ich den teilweisen Wirrwarr sehe. Meine Kinder hüpfen zum Beispiel im Geschichtsunterricht in der Zeitgeschichte hin und her. Es gibt keine chronologische Reihenfolge.

    Meiner Meinung nach war der Lehrplan in der DDR besser. Zum Beispiel Lesen und Schreiben. Nach dem DDR-Plan lernten die Kinder bis etwa Weihnachten das Alphabet. Damit konnten sie dann Lesen und Schreiben. Ob sie nun alles richtig oder falsch schrieben, ist erst mal unwichtig. Mit dem aus dem Westen übernommenden Lehrplan brauchen die Kinder die gesamte erste Klasse für das Alphabet. Meine kleine Tochter hat nach diesem Plan gelernt und konnte nach dem ersten Jahr weder Lesen noch Schreiben. Denn aus Langeweile hat sie nur die Fibel auswendig gelernt.

    Zitat von LigH

    Die Erziehnung - auch die zur Lern-Einstellung - beginnt im Elternhaus.


    Richtig. Aber dazu braucht man erstmal ein richtiges Elternhaus. Wenn ich zum Beispiel Arbeit habe, ist es in der Regel eine sogenannte Einsatzwechseltätigkeit, welche bundesweit - eigentlich nur Süd- und Westdeutschland - ist. Das bedeutet, maximal am Wochenende, wenn nicht nur jedes zweite, bin ich zu Hause.

    Viele sind auch durch das Problem Arbeitslosigkeit abgestumpft und interessieren sich nicht mehr für die Sorgen und Nöte ihrer Kinder. So sind sie auf sich selbst gestellt und kommen mit den Anderen auf so manchen Unsinn. Und wenn für das nächste Quartal die höchste Nachkriegsarbeitslosenquote erwartet wird, wird sich an diesem Problem nichts ändern.

    Früher wurden in Sachsen-Anhalt arbeitswillige Arbeitslose dazu aufgefordert, in andere Bundesländer zu ziehen um dort zu Arbeiten. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, ist die Bundesregierung auch dazu übergegangen, die arbeitswilligen Arbeitslosen ins Ausland zu schicken. Wer bleibt denn dann noch hier? - Die, welche es geschafft haben, irgendwo gut unter zu kommen und die, die keiner haben will.

    Gruß Frank

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