Hi,
um die Qualität zu steigern, ist bekanntlich jedes Mittel recht. Es sollte halt nur gewährleistet sein, daß die nötigen Modifikationen (oder Änderungen) noch einhergehen mit dem allgemein üblichen DVD-Standard.
Ich bin aber gestern auf folgenden Beitrag im dvd-svcd-Forum gestoßen:
ZitatAlles anzeigen
Nach vielen Tests ist mir erneut ein Quantensprung in der Qualitätsverbesserung beim Mpeg2-Encoding gelungenInteressanterweise haben die Verbesserungen sogar einen Geschwindigkeitszuwachs (sowohl in Tmpeg(+) als auch CCE) zur Folge ca. 10-15%). Keine Veränderungen wurden dennoch z.B. an jeweils (bisher) optimierten Matrizen vorgenommen...
Diese Verbesserungen betreffen sowohl DVD-Ausgangsmaterial als auch interlaced DV-Material als auch jegliches andere Material (analog Video jeglicher Art, interlaced/noninterlaced, DVD/DV/TV-Capture, Animes ...).Zum direkten Vergleich sei hier (auch für die Insider) ein Auszug des "Bitrate Viewers" des Achterbahn (goliath) Videos angeführt. Encoded wurde jeweils mit simplen 480x576, 4.250 CBR zum Beweis, was für DVD und auch 4x CD-Laufwerke (GDV 130; Yammi; SEG; CAT etc.) bitratenmäßig möglich ist. Nur sehr bedingt anwendbar sind die Verbesserungen auf niedrigste Bitraten, wie z.B. 1.600 kbps bei SVCD.
Hier nun der Vergleich des Bitrateviewers:
Bisherige Einstellung !
Bild groß
Neue Einstellung !
Bild großEncodet wurde hier mit Tmpg 2.53 plus. Deutlich zu sehen ist die harmonischere Bitratenverteilung (für 4.250 CBR), sowie die niedrigere Quantisierung (je niedriger desto besser !) bei identischem Bild-Maßstab.
Die Verbesserungen betreffen im übrigen alle Encoder (! ) z.B. Tmpeg, CCE, LSX u.v.m.Details werden demnächst bekannt gegeben ...
Nach eingehenden Analysen verschiedener Streams (auch von DVDs) in denen ich speziell Verblockungen bzw. schlechte Bildqualität untersuchte, habe ich einfach festgestellt, daß die Wurzel allen Übels die GOP (Group of Pictures) ist.
Also die spezielle Anordnung der Bilder in I, P und B-Frames.Sehen wir uns mal die GOP bei der Tmpeg-Einstellung 1-4-2-1 open an:
IBBPBBPBBPBBPBB IBBPBBPBBPBBPBB IBBPBBPBBPBBPBB usw.Die B-Frames sind die kleinsten von der Datenmenge her (da dort nur Bildveränderungen zu vorhergehenden und nachfolgenden Bildern gespeichert sind).
Nun hat sich gezeigt, daß Verblockungen (bzw. schlechte Bildqualität) fast ausschließlich in den B-Frames auftreten (wegen der geringen Datenmenge).
B-Frames sind jedoch normalerweise gewünscht, um die Bitrate niedrig halten zu können (für SVCD z.B.).
Bei obiger GOP machen die B-Frames immerhin 2/3 der gesamten Bilder aus.Da wir aber auf der Suche nach der höchsten Qualität sind und sowieso auch hohe Bitraten einsetzen wollen (z.B. für DVD-Erstellung) fällt einem doch der Ansatz gleich ins Auge:
Warum nicht einfach die (schlechten) B-Frames weglassen !
Gesagt - getan - und einfach neuencodet nur mit I- und P-Frames.
Im obigen Beispiel habe ich einfach mit der Einstellung 1-4-0-1 encodet, also
IPPPP IPPPP IPPPP IPPPP usw.Ergebnis ist ein besseres Bild, bessere (niedrigere) Quantisierungswerte und ein harmonischer Bitratenverlauf. Das sonst typische Zick-Zack-Muster zeigt sich auf dem Fernseher meistens mit unangenehmen Pumpeffekten (wenn man sehr genau hinschaut).
Im Anschluß habe ich dann auch noch variabel encodet (2pass new) und auch dort zeigte sich eine höchst angenehme Bitratenverteilung (auch in Bezug auf die Varianz und die Ausnutzung vorgegebener Minima und Maxima).
Die Qualität wurde deutlich gesteigert (sowohl bei progressivem DVD-Ausgangsmaterial als auch bei interlaced DV-Material).
Diese Ausführungen sind erst ein kleiner Teil und dienen der Grundlage zur Diskussion und Testarbeit.
Natürlich kann man noch variieren, z.B. längere GOP bei niedrigerer Bitrate etc.
mb1
Ich habe es direkt mal ausprobiert und wie zu erwarten gab es eine enorme Qualitätssteigerung. Leider läßt sich, meiner Meinung nach, dieses (Verfahren) nur bis Filmlängen bis 100 min (eventuell) noch 110 min. anwenden. Darüberhinaus wird es kritisch, da der Platzbedarf durch die außen vorgelassenen b-frames enorm ist.
Außerdem wird, wie in dem Artikel erwähnt, die Encoding-Zeit merkbar reduziert.
Aber meine abschließende Frage: Ist die Änderung der GOP-Struktur mit dem DVD-Standard zu vereinbaren?