Ursache Qualitätsverlust Kopieren analoger Videosignale

  • Hallo Leute,

    ich bräuchte mal eure Hilfe:

    Im Zusammenhang mit meinem Studium (Angewandte Informatik) bin ich auf folgende Frage gestossen, die ich trotz intensivem googlens nicht beantworten konnte:

    Was ist eigentlich die Ursache für den Qualitätsverlust beim Kopieren von analogen Videosignalen?

    Auch wenn die Frage nicht hunderprozentig in diesen Forumbereich passt, so wäre ich doch für eure Hilfe zur Beantwortung dieser sehr dankbar!

    If you let AIs handle everything, you'll get outsmarted by cats und mice, too.

  • Die Hauptursache ist im sogenannten analogem Rauschen zu suchen. Ansonsten gibt es noch dieverse Ursachen, die aber mit der jeweiligen Übertragungsart und dem jeweiligem Gerät und Kabeln zusammen hängt.
    Wenn du mal ein Videokabel aufschneidest, wirst du bei den meisten keine Abschirmung finden. Das heisst, das alle möglichen electrmagnetischen Felder(von denen es in den letzten Jahre immer mehr und vor allem immer stärkere überall gibt) das signal stören oder abschwächen. Sollten die Forbcomponenten nicht getrennt sein(z.B. Composite) führt das zu Farbänderugen(besonders deutlich an roten und blauchen Flächen zu erkennen).
    Wie der analoge rausch entsteht, kann ich dir nicht sagen, aber ich nehme an, daß das durch leichte verschiebungen im analogem Signal zusammen hängt. Man kann ja keine zwei analogen Geräte gleich einstellen, da gibt es immer leichte abweichungen. Bei digitalen signalen hat man da immer spielraum um zu erkennen ob nun 1 oder 0 ist. Aber wie will man das bei analogen Signalen machen? da gibt es ja unendlich viel Zwischenstufen.

    AC-Sama(Robert Vincenz)
    (werde für das -Chan zu alt :zunge: )

  • Das ist eben auch das große Dilemma zwischen analogen und digitalen Signalen:

    Analoge Signale haben einen kontinuierlichen Wertebereich - zwischen Minimum und Maximum kann zu jedem Zeitpunkt jeder beliebige Wert angenommen werden. Dadurch können analoge Signale einen Verlauf beliebig genau abbilden. Jedoch sind sie anfällig für Störungen - da die zu repräsentierenden Werte direkt von der zum Speichern oder zu übertragenden physikalischen Größe abhängen (z.B. elektrische Spannung, oder magnetische Feldstärke), führt jede Störung (elektrische Felder, Um-/Entmagnetisierung) direkt zu einer Verfälschung der Werte.

    Kurz: Analoge Signale präsentieren Werte genauer, aber nicht besonders zuverlässig / dauerhaft.

    Digitale Signale arbeiten diskret. Sie speichern oder übertragen Werte mit einem gültigen Zeitraum (Samplingfrequenz) und einer gültigen Genauigkeit (Samplingauflösung). Dadurch können sie Daten nur mit eingeschränkter Genauigkeit repräsentieren. Da für die Darstellung dieser Werte aber eine binäre Form verwendet wird, die recht fehlertolerant ist (wirksame Störungen müssten einen Pegel erreichen, der die Hälfte des Abstandes zwischen 0 und 1 übersteigt), und oft auch noch Fehlererkennungs- oder gar -korrekturdaten eingefügt werden, wird das Signal erst nach massiver Störung nicht mehr wiederherzustellen sein.

    Kurz: Digitale Signale präsentieren Werte nicht so genau, dafür aber zuverlässig / dauerhaft.
    __

    Das ist dann auch der Punkt, an dem die Werbung bewußt lügt: Digitale Signale sind nicht grundsätzlich immer von besserer Qualität, denn die Qualität der transportierten Daten hängt weniger von Übertragungsstörungen ab, als vielmehr von der Qualität der Komprimierung der Nutzdaten (wo ausreichend Bitrate fehlt, kann es nur zu Artefakten kommen). Bei hervorragender Empfangsqualität (also sehr wenig Störungen) werden analoge Signale am Ende ein besseres Bild bringen, als digitale Signale, die einen sehr verlustbehaftet komprimierten Datenstrom transportiert hatten.

  • so mein Senf auch noch dazu :D

    gibt ja viele Ursachen, aber eine ist noch nicht genannt worden: Fehlerkorrektur. Sowas gibt's bei Analog wenn überhaupt dann nur rudimentär, d.h. der Empfänger kann nicht (oder nur sehr schlecht) unterscheiden, ob ein Signalbestandteil von der Quelle oder von "unterwegs" (Störeinstrahlungen) kommt. Rauschen ist die Folge.

    Außerdem: Geringe Toleranzen der Bauteile im Sender und Empfänger können nicht (oder nur näherungsweise) kompensiert werden, wodurch Verzerrungen (=Informationsverlust, wie bei Rauschen, wirkt sich aber leicht anders aus) entstehen.

    Digitale Signale haben im Vergleich eine hohe Redundanz, was die Qualität im Grunde verschlechtert da Bandbreite "verschenkt" wird. Aber über's Digitale hat sich LigH schon ausgelassen :)

    Gruß

    codefish

    ...a seeker of knowledge...swimming in the bitstream...

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