Sony DVP-NS32
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Eines gleich mal vorweg: der kleine Sony hat mich nachhaltig beeindruckt und das gleich in mehreren Bereichen. Der unverbindliche empfohlene Richtpreis des Herstellers liegt bei genau 100,00 Euro in Österreich. Fast ausnahmslos wird er von den Händlern auch um diesen Preis angeboten und verkauft. Denjenigen, die jetzt der Meinung sind, dass es ums selbe Geld zwei Billigplayer mit deutlich mehr Ausstattung gibt, sage ich: Stimmt, aber diese „Nonames“ machen nicht mal halb soviel Spass wie der Sony.
Design und Verarbeitung
Design ist Sonylike und für meinen Geschmack sehr ansprechend. Das Gerätegehäuse ist von der Höhe her sehr flach gehalten und an der Gerätefront befinden sich wie üblich die wichtigsten Laufwerksbefehle. Das Display ist aus grösserer Entfernung jedoch schwer abzulesen. Die
Verarbeitung an sich ist hervorragend und der NS32 macht einen sehr hochwertigen Eindruck. Der kleine hat eine gute „Anfassqualität“.
Die Fernbedienung könnte man kaum besser gestalten.
Hat man sich nach kurzer Eingewöhnungszeit an die sinnvolle und gut gestaltete Tastenanordnung gewöhnt, kann man das Gerät fast völlig intuitiv steuern und befehligen. Der Fernbedienungsgeber steuert nicht nur Sony TV-Geräte, sondern auch die meisten gängigen Fremdmarken. Ein Feature, dass man durchaus zu schätzen weiss.
Aufgeschraubt sieht man, dass der technische Aufbau des Sony sehr ordentlich ist. 4 einzelne Platinen, alle räumlich schön voneinander getrennt. Sehr saubere, perfekte Lötstellen. Sämtliche Kabel im Geräteinneren ordentlich verlegt. Für die Verarbeitung gibt’s hiermit ein 1+. In der Einsteigerklasse bringen nur wenige Player derart hohe Qualität mit. Der ganze Aufbau des Gerätes ist vertrauenerweckend und lässt die Vermutung zu, dass der Sony viele Jahre problemlos seinen Dienst verrichten wird.
Ausstattung/Anschlüsse
- Precision Drive Laufwerk der dritten Generation
- Scartbuchse mit RGB-Beschaltung
– Cinch Audio & Video out
– Digitalausgang coaxial
- Fernbedienung mit Batterien
– Cinchkabel für Audio und Video 1,5m
Das war´s. Also recht spartanisch. Gerade das notwendigste sozusagen.
Wiedergabeformate
– DVD-R/RW, DVD+R/RW
– noch nicht finalisierte Disks vom DVD-Rekorder im VR- bzw.Videomodus
– DVD+R DL, DVD-R DL auch ohne Booktype DVD-Rom
– JPEG-Wiedergabe und Kodak Picture CD
– MP3-Wiedergabe
– CD-R/RW, VCD, SVCD und auch mit DivX kann Sony neuerdings was anfangen
Xvid läuft nicht. Um diese Scheiben auf dem NS32 trotzdem zum Laufen zu bekommen gibt’s aber einen kleinen Trick. DivX läuft in allen Varianten die auf der DivX-Seite zertifiziert und angegeben sind. DivX wird sowohl von CD, als auch DVD Medien gelesen. MP3´s von DVD+R aber verweigert er. Will man die diversen exotischen Formate wie XVCD, MVCD, XSVCD usw. abspielen wird man mit dem Sony ebenfalls keine Freude haben. Die mag er nämlich auch nicht.
Wichtiger Nachtrag: Erstmals bietet Sony ein Firmwareupdate für einen seiner Player.
Mit Firmware 2.14 (siehe Beitrag weiter unten) hat Sony die Formatkompatibilität des DVP-NS32 gewaltig verbessert. Mit dieser Firmware werden unterem anderem Xvid und DivX 6.0 akzeptiert. Auch MP3´s von DVD laufen damit erstmals auf einem Sony Player. Aufspielen lohnt also.
Genausowenig funktioniert MPEG1 oder MPEG2 direkt auf CD/DVD gebrannt. Als „Allesfresser“ kann man den Sony damit nicht bezeichnen. Gewisse Dinge wie die fehlende Xvid-Wiedergabe, sowie die fehlende Wiedergabe von MP3 auf DVD´s sind mir unverständlich. Das Gerät wäre dazu sehr wohl in der Lage, die Firmware jedoch macht es unmöglich.
Mit Firmwareupdates sieht es bei Sony für die Player meist sehr schlecht aus. Einfach eine neue Firmware aus dem Internet laden, auf CD-Brennen und auf das Gerät aufspielen wie das bei vielen Geräten heute üblich ist, funktioniert bei Sony (noch?) nicht. Bei Firmwareupdates, sofern es welche gibt, ist man bei Sony auf einen Vertragshändler angewiesen. Während der Garantiezeit wird die Aktualisierung (sofern sie nötig ist) kostenfrei durchgeführt, danach ist eine Pauschale, die je nach Händler unterschiedlich sein kann, für diesen Service fällig. Anmerkung: Bei dieser Aktualisierung wird das Gerät dann von den meisten Händlern auch gleich Codefree geschalten. Das sieht Sony aber nicht so gerne.
Gerade bei DivX tauglichen Playern sind fehlende bzw. nicht selbst durchführbare Firmwareaktualisierungen ein grosser Nachteil. Darauf sei mit Nachdruck hingewiesen. Wer dieses Gerät also vorwiegend für die Wiedergabe von DivX verwenden möchte, ist mit einem anderen Player wahrscheinlich deutlich besser bedient.
Soweit zu Nachteilen dieses Players. Ein Lichtblick ist zweifellos die garantierte Wiedergabe von DVD-R DL und DVD+R DL. Nichtmal Bitsetting ist bei den neuen Sonys bei diesen Formaten notwendig. Vorbildlich. Hoffe das andere Hersteller da zügig nachziehen.
Worin ist der Sony DVP-NS32 aber gut? Dazu kommen wir jetzt...
Die Bildqualität
...ist unglaublich gut. Da stellt der kleine Sony selbst Player aus der 500,00 Euro Klasse in den Schatten. So ein brillantes, scharfes Bild habe ich bei kaum einem anderen Player gesehen. Was Sony mit diesem Player für dieses Geld anbietet ist beeindruckend. Im Gegensatz zu andern Herstellern wie z.B. Philips die vorkonfektionierte Chipsätze von ESS und Mediatek zukaufen, setzt Sony hier auf Eigenentwicklungen. Das zahlt sich wirklich aus. Im Sony arbeitet der hauseigene CXP9879r und der versteht seine Aufgabe. Der Videowandler bietet 12bit/108 Mhz
und damit sind alle Vorraussetzungen für hervorragende Bildqualität geschaffen.
An den „recht gemeinen“ Testbildern der Burosch-Referenz-DVD die dazu dienen, Playerschwächen gnadenlos aufzudecken, musste sich der Sony beweisen. Wiedergabe erfolgte auf einem 32-Zoll-LCD von Panasonic, dem TX-32LX50E. Resultat: Er übertrifft die meisten Player dieser Klasse recht deutlich. Selbst ein Onkyo DV-SP500 (ein Player um 500,00 Euro) kann dem Sony nicht das Wasser reichen. Ein Toshiba SD340, Pioneer DV470, ein Philips DVP720 und selbst ein Harman Kardon HK22 sind noch deutlich weiter vom Sony weg. Beeindruckende Leistung. Der kleine Sony spielt von der Bildqualität her fast in der Oberliga mit.
Nun zum Test mit Bewegtbildern, sprich Filmen:
Gladiator und Fluch der Karibik. Beides DVD´s sehr guter Qualität und der Sony zaubert. Erstklassiges, messerscharfes Bild. Sehr plastisch, fast schon dreidimensional wirkend. Satte Farben und hervorragender Kontrast. Toller Schwarzwert. Dabei eine absolute „Bildruhe“ wie man sie nur von sehr viel teureren Geräten kennt. Selbst sehr kritische Farbübergänge sind bei dem Player tadellos dargestellt. Hier habe ich nur mehr den Gegentest mit dem Harmon Kardon gemacht. Wiederum
deutlicher Sieg des Sony. Beindruckend. Bei solch einer Bildqualität macht es doppelt soviel Spass sich Filme anzusehen. Damit habe ich etwas die Freude an meinen Panasonics verloren, obwohl auch die ein sehr gutes Bild abliefern. Jedoch kein Vergleich zu diesem "Einsteigerplayer" von Sony. Unglaublich.
Nun auch noch ein Test mit einem Film in deutlich schlechterer Qualität, um zu sehen wie sich der Sony hier schlägt. Meine Auswahl: Die DVD-Erstauflage von Robin Hood mit Kevin Costner. Dieser Film ist leider sehr verrauscht und stellt damit die meisten DVD-Player vor Probleme. Player die generell sehr auf ein scharfes Bild voreingestellt und optimiert sind, wie z.B. die Pioneers verstärken hier sogar noch die schlechte Qualität. Das Bild wirkt dann noch weitaus mehr verrauscht als es ohnehin schon ist. Ähnliches vermutete ich beim Sony. Doch diese Vermutung
bestätigte sich zum Glück nicht. Das Bild war ähnlich dem meiner Panasonic-Player, wirkte also fast ein wenig weichgezeichnet.
Sony hat es geschafft einen Player mit hervorragender Bildqualität zu bauen, der sowohl bei technisch brillanten DVD´s als auch bei technisch unzureichenden DVD´s absolut überzeugen kann. Zusätzlich bietet der Sony mit BNR (Block Noise Reduction) eine Einstellung mit der sich bei sehr schlechten DVD´s Rauschen als auch Artefakte deutlich
vermindern lassen. Diese Einstellung geht logischerweise etwas zu Lasten der Schärfe.
Darüber hinaus lassen sich bei Sony alle einzelnen Bildparameter dem persönlichen Geschmack anpassen. Kontrast, Helligkeit, Farbton, Sättigung, Schärfe,- alles wichtige ist vorhanden. Das Laufwerk ist beim Einlesen zwar nicht das flotteste aber daür für die Preisklasse ansprechend leise. Dies gilt jedoch nicht für die JPEG-Wiedergabe. Wenn man hier in den Ordnern viel „herumstöbert“ macht das Laufwerk deutlich hörbar auf sich aufmerksam. Auch beim Navigierien in den DVD-Menüs der Filme bekommt man vom Laufwerk einiges mit. Beim Einlesen von CD-R/RW Medien ist er ebenfalls nicht der leiseste. Das gefällt mir nicht so gut, aber um den Preis kann man halt nicht alles erwarten.
DVD-R/RW, DVD+R/RW und auch DVD+R DL spielt er ganz brav ab. Er scheint allerdings keine Billigrohlinge wie Princo usw. zu mögen. Trotz akzeptabel niedriger Fehlerwerte dieser Scheiben hat er erhebliche Probleme beim Abspielen, die von kurzen Rucklern bis hin zum Bildstillstand gehen. Besitzer dieses Players sollten sich somit an gute Markenrohlinge halten.
VCD´s und SVCD´s gemäss Standard werden fehlerfrei abgespielt.
Tonqualität
Auch der Audiobereich des Sony steht nicht hinter der Bildqualität zurück. Man setzt auf einen 192khz/24bit Audio D/A -Wandler von Cirrus. Hier zeigt der NV-32 ebenfalls sehr deutlich wo der Hammer hängt. AudioCD´s von Suzanne Vega und Joni Mitchell klingen über den Sony (über
Digitalausgang) besser als auf meinem in die Jahre gekommenen CD-Player von Yamaha. Das will was heissen, denn das hat bisher noch kein DVD-Player geschafft. Selbst der Panasonic S47 muss hier passen.
Sehr angenehmer, schön aufgelöster transparenter Klang. Selbst als reiner AudioCD-Player ist der Sony damit eine Empfehlung. Die „ewig klugen“ die meinen bei Digitalton via DVD-Player sind keine Unterschiede zu hören sollen mal einen Test mit mehreren Playern machen. Dann werden sie sich wundern, denn digital ist eben nicht gleich digital.
Im Heimkino leistet sich der Sony ebenfalls keine Schwächen, ganz im Gegenteil. Digital-Surround und auch Analog-Ton setzt er besser als seine Konkurrenten. Was der Sony hier bietet ist schon Spitzenklasse. Referenzverdächtig. Habe von selbst vom Philips 1010, das ist immerhin ein 1000,00 Euro-Player nicht solch perfekten Klang gehört. Bei „Das Boot“ waren Details genau zu hören, die vom Panasonic regelrecht verschluckt wurden. Dolby Digital und DTS habe ich kaum in solcher Qualität gehört. Hätte nicht gedacht das sowas möglich ist. Der Klang war viel räumlicher und somit üben die Filme natürlich viel mehr Wirkung aus.
Bei Bild und Ton nicht nur ohne Schwächen, sondern auch noch Klassenbester und die Latte für die Konkurrenz wieder mächtig höher gehängt. Gratulation. I´m very, very impressed.
Bedienung
Die Bedienung ist simpel gesagt einfach und nach kurzer Eingewöhnungszeit kommt man mit dem Player sehr gut zurecht. Fernbedienung und Gerätemenüs sind übersichtlich und logisch. Damit
dürfte wohl jeder spielend zurechtkommen. Zu erwähnen ist noch der neue Disc-Browser der den Umgang mit JPEG´s und MP3 deutlich vereinfacht. Des weiteren zeigt der NV32 auch ID3 Tags und CD-Text an. CD-Text können die wenigsten Player dieser Preisklasse. Den TV-Virtual Sound sollte man ausschalten. Sowas hat nur Nachteile, selbst bei der Tonwiedergabe über den TV.
Mein Fazit
Erstmals wieder seit einigen Jahren hat mich Sony deutlich beeindruckt. Die letzten DVD-Player-Serien der Japaner waren zwar ganz gut, aber nichts herausragendes mehr. Mit dem DVP-NS32 zeigt Sony wieder, dass sie in der Lage sind Unterhaltungselektronik zu produzieren, die in den
Spitzenlisten der verschiedenen Testmagazine ganz oben steht. Der NV32 ist bei Bild und Ton in dieser Geräteklasse das beste das es zu kaufen gibt. Selbst die Playerklasse um 500 Euro kann dem kleinen Sony nichts vormachen. Vielleicht eine hochwertigere Fernbedienung und die optisch
schöne Alufront. Das war´s dann aber auch schon. Bild und Tonqualität sind bei diesem Gerät in der Spitzenklasse anzusiedeln.
Damit auch meine Empfehlung: Wer Wert auf ausgezeichnete Bilder und hervorragenden Ton legt und kein grosses Budget zum Kauf eines DVD-Players hat, sollte zum NV32 greifen. Nur 100 Euro und man bekommt einen Player eigentlich in einer weitaus höheren Klasse mitspielen kann. Diejenigen die sich mit einem Noname-Player um 50 Euro oder weniger zufriedengeben wissen nicht was ihnen entgeht.
Abgesehen vom Einschränkungen die Wiedergabeformate und das Laufwerk betreffend leistet sich der NV32 keinerlei Schwächen. Ich habe mich aufgrund der überragenden Qualitäten der Sony Player von meinem Panasonic S47 getrennt. Seit einigen Tagen bin ich stolzer Besitzer
des NV52, des grösseren Bruders.