Umrechnung von DV-AVIs ?

  • Hallo,

    wie genau kann man berechnen, wieviel auf den PC überspieltes Material, welches in DV-AVI vorliegt, später beim Brennen auf DVD für den DVD Player auf diese passt ?

    Wenn ich z.B. eine 60 min. DV Cassette auf den PC übertrage, habe ich ca. 12GB Datenmenge. Da ich aber mehrere Cassetten überspielt habe und einige Clips mischen möchte, benötige ich die max. Menge der Daten, die dann auf eine DVD passen.

  • "Genau berechnen" läßt sich das nicht, weil der Inhalt einer DVD durchaus recht variabel gestaltet werden kann.

    Ein Single-Layer-DVD-Rohling hat etwa 4,7 Milliarden (dezimal) Bytes an Kapazität. Diese teilt sich auf in Platz für Video, Audio und Multiplex-Overhead (also Bild, Tonspur und Zusatzdaten, die beides synchron abspielen lassen).

    Die Tonspur(en?) braucht eine konstante Bitrate, sie wird also mit der Spieldauer gleichmäßig größer. Der Multiplex-Overhead ist schwer abzuschätzen, nach meinem Verständnis ist er teilweise von der Spieldauer abhängig, hat aber eine Mindestgröße.

    Übrig bleibt der verfügbare Platz für das Video. Dafür gibt es nun ein paar Grenzen, die man einhalten sollte, damit das Ergebnis einerseits konform zum DVD-Standard bleibt, andererseits auch noch erträglich gut aussieht. Die Bitrate wird im Allgemeinen um einen Mittelwert schwanken, und das soll sie auch ruhig: Bestimmte Szenen brauchen mehr Daten als andere, damit sie beim Abspielen später noch gut aussehen können.

    Du solltest einen "DVD Bitrate Calculator" verwenden (davon gibt es eine ganze Menge verschiedene im Internet), gibst die Gesamtspieldauer deines Filmes ein und das Format der Tonspur, daraus berechnen dir diese Tools dann eine durchschnittliche Video-Bitrate; diese würdest du in den MPEG2-Encoder eingeben, und als Ergebnis ein MPEG2-Video erhalten, das gerade eben so groß ist, dass die DVD voll wird.

    Für gute Qualität sollte diese Bitrate schätzungsweise mindestens bei 4,0..4,5 Mbps liegen, denn DV-Material ist wohl im Allgemeinen interlaced, das braucht etwas mehr Platz.

    Auf einen Single-Layer-Rohling passen bei nur einer Tonspur (gehen wir mal von 2-Kanal-AC3 mit 192 kbps aus) bestimmt 90 Minuten in sehr guter Qualität, und auch 120 Minuten werden sicher zufriedenstellend aussehen.

    Überschlagen wir einfach mal, ohne besonders gute Genauigkeit (ich runde die 192 kbps mal auf 200 kbps auf, für den Overhead):

    (1,0 h) 4700 Mio Bytes * 8 bit/Byte : (60*60 s) - 0,2 Mbps ~ 10,2 Mbps: 60 min haben mehr als genug Platz

    (1,5 h) 4700 Mio Bytes * 8 bit/Byte : (90*60 s) - 0,2 Mbps ~ 6,7 Mbps: 90 min haben eine reichliche Bitrate

    (2,0 h) 4700 Mio Bytes * 8 bit/Byte : (120*60 s) - 0,2 Mbps ~ 5,0 Mbps: 120 min schafft ein guter Encoder
    __

    P.S.:

    Vielleicht ist die Frage im Forum "DVD Encoding" besser aufgehoben. Verschiebt jemand?

  • Vielen Dank für die ausführliche Erklärung, aber das klngt alles sehr kompliziert für einen blutigen Anfänger wie mich auf dem Gebiet.
    Da ich, wie gesagt von den einzelnen DV-Cassetten nun die ganzen AVI Clips auf dem Rechner habe, möchte ich die ja zusammenwürfeln.
    Ich wollte nun Ordner erstellen, wo ich die AVI Clips dementsprechend sortiere und mit der Maximalen GB Größe fülle.
    Verwenden tue ich das Programm Ulead Videostudio 11 plus. Die Clips werden nicht großartig bearbeitet oder mit Effekten versehen. Ge3legentliche Übergänge von Scene zu Scene und das wars dann auch. Für mehr habe ich leider noch nicht das Wissen.
    Für mich ist es eigentlich daher nur wichtig, ob ich für eine 60 Min. DV-Cassette (ca. 12 GB AVI Daten) jeweils eine DVD brennen muß, oder ob z.B. auch 2 DV-Cassetten = 24GB AVI Daten auf eine DVD passen.
    Deshalb die Frage, wieviel GB AVI Daten (Umwandeln tut das Programm ja von allein) passen ca. auf eine DVD, wenn man nicht großartig Effekte einfügt ?
    So eine ca. Fausformel würde mir da schon genügen, damit ich die Ordner dementsprechend mit Clips befüllen kann und nicht großartig DVDs verschwende.

  • "Wieviel Gigabytes" des Quellmaterials ist normalerweise nicht ganz die richtige Frage. Richtiger wäre es, nach der Zeit zu fragen, die auf eine DVD passt - je nach gewünschter Qualität, versteht sich.

    Weil aber DV mit einer konstanten Bitrate (von ca. 3,5 Mbps) arbeitet, ist die Frage ok, denn AVI-Dateigröße und Zeit sind proportional.

    Du hast selbst schon festgestellt, dass eine Stunde DV in etwa 12 GB Daten entsprechen. Nehmen wir an, dass du mit der Qualität, die du bei zwei Stunden pro DVD-Rohling erreichst, zufrieden bist, dann kannst du 24 GB Quellmaterial sammeln, bevor du eine DVD erstellst. Ob du dabei Effekte verwendest, spielt keine Rolle, solange du damit nicht die Spieldauer veränderst.

    bb

  • Danke :)
    Mit der Aussage kann ich schon ganz gut leben. Damit könnte ich dann nämlich die Clips (Quellmaterial) von 2 Stck. 60 Min. Cassetten zusammensortieren und jeweils eine DVD erstellen. Ein Startbild, wo die Info zu den Clips (Monat, Jahr) draufstehen, wird die Spieldauer dann hoffentlich unwesentlich verändern.

  • [...]Ein Startbild, wo die Info zu den Clips (Monat, Jahr) draufstehen, wird die Spieldauer dann hoffentlich unwesentlich verändern.


    Wenn du das Startbild nicht eine halbe Stunde stehen lässt, dann nicht ;D

    bb

  • Habe dann doch nochmal eine Frage.

    Welches Tool ist besonders zu empfehlen, um einzelne DV Avis ohne weitere Bearbeitung zu beschneiden ?
    Mit anderen Worten, ich möchte bei den einzelnen Clips, die ich jetzt auf der Festplatte habe (ca 130 GB), erstmal vor der eigentlichen Filmerstellung alle säubern (beschneiden) um diese dann extern zu sichern für spätere Bearbeitung.
    Im Ulead VideStudio ist das irgendwie kompliziert, weil die eigentliche Cliplänge dort erhalten bleibt.
    Also das Tool, was ich meine, soll nur fähig sein einen DV Avi Clip mehrfach zu schneiden und dann wieder gekürzt als avi abzuspeichern. Mehr braucht das Tool nicht zu können.

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