Ubuntu 12.04 LTS: Root-FS während eines Updates plötzlich randvoll

  • Ich brauche meine Parallel-Installation von Ubuntu 12.04 LTS eigentlich relativ selten. Es wird eigentlich fast nur regelmäßig aktualisiert... Viel mehr als verschiedene Kernel, ein paar Tools und ab und zu mal ein Source-Build von Videotools zum Testen sind nicht drauf. Entsprechend werden auch nur relativ kleine Partitionen verwendet: 32 GB '/', 8 GB '/home' und 3 GB Swap. Insbesondere die Root-Partition ist weit jenseits von "voll", ansonsten vielleicht zu einem Drittel gefüllt.

    Heute wollte ich nur mal schnell updaten und dann wieder weiter unter Windows arbeiten. Wie üblich über die dpkg-GUI, wie sie unter Ubuntu im Konto-Menü angeboten wird (heißt praktisch immer "Alle Anwendungen sind auf dem neuesten Stand" nach dem Login).

    Update bleibt beim Versuch, einen Kernel zu installieren, im Fortschritt stecken.

    RAM-Indikator zeigt 85% Nutzung für Cache. Dateisystem-Indikator zeigt 100% Belegung für '/'. Versuche, alte Pakete mit "apt-get clean" o.ä. zu löschen, scheitern an einem Lock durch den Updater. Ursache sind vermutlich ohnehin nicht alte Pakete, sondern eher in einer Todesschleife aufgeblasene Temporär- oder Logdateien oder so.

    Leider musste ich mittlerweile neustarten, weil ich ja heute noch Arbeit habe.

    Hat heute Abend ab etwa 19:00 Uhr jemand Zeit, evtl. über IRC ein paar Tipps zu geben, was ich prüfen sollte, so dass ich an einem anderen PC chatten kann, während dieser repariert wird? Bis dahin können ja schon mal ein paar Kommandos gesammelt werden, die bei der Ursachenforschung und beim Aufräumen helfen könnten.


  • RAM-Indikator zeigt 85% Nutzung für Cache. Dateisystem-Indikator zeigt 100% Belegung für '/'. Versuche, alte Pakete mit "apt-get clean" o.ä. zu löschen, scheitern an einem Lock durch den Updater. Ursache sind vermutlich ohnehin nicht alte Pakete, sondern eher in einer Todesschleife aufgeblasene Temporär- oder Logdateien oder so.

    apt-get clean benötigt Adminrechte

    sudo apt-get clean löscht alte Pakete aus dem Cache, keine installierten, dazu brauchst du

    sudo apt-get autoremove --purge . Hier werden kaputte Abhängikeiten und Pakete, inklusive Konfiguration automatisch deinstalliert.

    Sollte dein Kernel Update an Abhängigkeiten scheitern, wäre nach sudo apt-get update ein sudo apt-get dist-upgrade von Vorteil.

    Nach jedem erfolgreichen Update sollte eigentlich sudo apt-get autoclean erfolgen.

    Prüfen solltest du noch, ob deine temporären Verzeichnisse eventuell mit irgendwelchem Müll vollgestopft sind. Zum löschen benötigst du wieder sudo.

    Alte Kernel sollten ebenfalls entfernt werden.
    http://linuxundich.de/ubuntu/alte-ke…fehl-entfernen/

    Zusammenfassung:
    1.sudo apt-get autoclean
    2.sudo apt-get autoremove --purge (Falls du vermutest, dass deine Platte mit Programm-Müll voll ist)
    3.evt temporäre Ordner bereinigen (geht auch mit einem Dateimanger. sudo nautilus , oder sudo thunar)
    4.sudo apt-get update
    5.sudo apt-get dist-upgrade
    6. evt wieder 1

  • Meine Vermutung geht eher dahin, dass eines der Installationsskripte für einen neuen Kernel in eine Endlosschleife geriet und die Platte mit unnützen Log-Einträgen gefüllt hat.

    Jetzt muss ich erst mal hoffen, dass ich mit der randvollen Platte noch irgendwie booten kann. Vermutlich im Wiederherstellungsmodus.

  • Wenn du im Wiederherstellungsmodus bootest, solltest du sowieso in einem Menü landen, wo du einige der obigen Sachen machen kannst.

    Hast du denn alle Partitionen selbst angelegt? Ne 32GB mit Logs füllen, dürfte auch ne Zeit dauern.
    Sicher, dass es nicht noch ne boot Partition gibt? Die legt Ubuntu gerne an, wenn es selbst partitioniert.
    Dort sind alle Kernel drauf und sie ist meist recht klein. Die kann dann schon mal voll sein, wenn alte Kernel nicht entfernt werden.

  • So, hat sich erst mal erledigt...

    Im Wiederherstellungsmodus eines älteren Kernels gestartet, "clean" gab ein paar kB frei ... und gleichzeitig auch 19/31 GB. Was auch immer die belegt hatte. Linux is magic! :seher:

    Danach lief der Rest des Installationsskriptes weiter.

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