Canopus ADVC 300 und VirtualDub

  • Hallöle,
    ich bin am überlegen, ob ich mir zum Capturen meiner VHS-Sammlung (mit teilweise recht schlechter Qualität) einen Canopus ADVC 300 zulegen soll.

    Eine zusätzliche Videoschnittkarte ist dann preislich nicht mehr drin, daher müsste ich auf jeden Fall über Firewire auf den PC. Welche Möglichkeiten hab ich da mit dem ADVC 300? Welche Software "greift" dann den durch den Canapus gewandelten Datenstrom am Firewire-Anschluss ab? Kann ich da auch den huffyuv-codec einstellen, um ein fast "verlustfreies" AVI zu bekommen?

    Am liebsten wäre mir VirtualDub (mit huffyuv-codec) und das spill drives feature zu nutzen. Ist das über Firewire mit dem Canopus möglich? Wie?

    Danke erstmal,
    -myC-

  • der ADVC 300 erzeugt ein bereits komprimiertes, im YUV420 farbraum vorliegendes Standard-DV Video, welches Du z.B. über das programm DVIO einlesen kannst.

    HuffYUV und konsorten gehen hierbei nicht. genausowenig wie das herkömmliche capturing, wie Du es möglicherweise bereits von TV-Karten her kennst.

  • ist dann die Anschaffung überhaupt sinnvoll? Ich möchte ja auch die Möglichkeit haben, den Einsatz von Filtern möglichst flexibel zu handhaben.
    Das ist doch nur bei einem möglichst verlustfreien avi sinnvoll, oder?
    Wie kann ich den vom ADVC 300 komprimierten Stream (in was und wie wird da eigentlich komprimiert?) dann weiterverarbeiten (Filter, mpeg Konvertierung)?

    -myC-

  • Hallo starobserver,

    ich arbeite seit ca 2 Jahren mit dem ADVC300 sowie dem Einbaumodul ADVC 50 (heute 55) und bin damit zufrieden. Der Unterschied zwischen beiden besteht darin, daß der ADVC300 einen Video-Preprocessor enthält, mit dessen Hilfe man Kontrast, Helligkeit, Farbton und Schärfe (sowie Audio) beeinflussen kann. Außerdem enthält der ADVC300 2 unabhängige Rauschminderungsoptionen:

    1. Einen "dynamischen Tiefpass" (2D-Filter).

    2) Einen 3D Denoiser

    Zu 1) Dieser Filter ist praktisch unbrauchbar, weil er die hohen Videofrequenzen wegfiltert => starker Blurring-Effekt.:mad:

    Zu2) Dieser Filter wirkt besonders auf Chroma und beruhigt die Farben ungemein :ani_lol: , beseitigt das Rauschen des Y-Signals aber nur mäßig, dafür bleibt aber die "originale Schärfe" weitgehend erhalten.

    Das DV-Signal (YV12) hat BFF als Fieldorder und Chroma reicht von 1...255 (einstellbar aber kritisch!).

    Damit ist der ADVC300 prädestiniert für AviSynth-Scripte. Mittels
    > avisource < und der Option > pixel_source=YV12 < kann mittels AviSynth
    unmittelbar auf das DV-Format zugegriffen werden.
    Wird das AVI-Script in VirtualDub ausgeführt, so erhält man die Möglichkeit, sämtliche vfw-Codecs zu benutzen, also z.B. auch Huffyuv oder Lagarith.
    VirtDub(Mod) liest die DV-files aber auch ohne AviSynth!

    In jedem Fall muß auf dem PC ein Codec installiert sein, ich verwende den Cedocida < Codec (jetzt hoffe ich, daß ich das richtig geschrieben habe ...:grübeln: ), einfach mal hier im Forum > suchen <.

    Nachteil des ADVC300:

    Bei schnellen Bewegungen erzeugt er kurzzeitig "Farbschlieren". Diese stammen wohl von dem Preprocessor (dessen Deinterlacer?), denn der einfache ADVC55 hat diese Eigenschaft nicht.

    Einweiterer Nachteil ist der P...s !:D

    Sollen AviSynth und VirtDub(Mod) verwendet werden, können diese den Preprocessor des ADVC300 ersetzen! Dann würde sich der Einsatz des ADVC55 lohnen, der hat nämlich den gleichen Encodingchip wie der ADVC300.

    Der ADVC300 besitzt neben einem Composite- (FBAS) und einem S-Video-Eingang auch noch einen DV-Eingang zum direkten Anschluß einer DV-Kamera; in diesem Fall ist der Preprocessor nicht aktiv.

    Zum Restaurieren ohne Nachbehandlung mit AviSynth genügen die Eigenschaften des ADVC300 aber leider nicht (genau wie jede andere CaptureUnit auch), insbesonders dann nicht, wenn eine MPEG-2 Datei das Ziel ist... (MPEG-2-Encoder liieeben weißes Rauschen über alles ...). Die eingesetzten Filter des Preprocessors sind wohl eher für die Korrektur von Quellen in professioneller Qualität gedacht ...
    Grobschlächtige VHS Quellen sollten in jedem Fall einer "Nachbehandlung" mit AviSynth unterzogen und dann an VirtDub übergeben werden.
    Auch die Weitergabe an z.B. einen MPEG-2 Encoder ist möglich. Ich verwende z.B. den MainConcept MPEG-Encoder; der liest und lädt *.avs-Dateien und generiert von VHS-Quellen unmittelbar restaurierte DVD-komforme MPEG-2 Dateien; u.U. wäre die Kombiantion

    > ADVC55 - AviSynth - MPEG-Encoder < die preislich günstigere Variante, da, wie gesagt, der Preprocessor des ADVC300 leider nicht alles hält, was er verspricht ...:motz:

    Grundsätzlich aber sind ADVC55 und ADVC300 sehr gut für die gestellte Aufgabe zu gebrauchen und arbeiten tadellos mit VirtDub(Mod) zusammen.

    Noch weitere Fragen ... stellen ...

    SixdeeBee

  • Zitat von starobserver

    Hallöle,
    ich bin am überlegen, ob ich mir zum Capturen meiner VHS-Sammlung (mit teilweise recht schlechter Qualität) einen Canopus ADVC 300 zulegen soll.
    ...



    1. ADVC50 ->AviSynth ->Procoder Express.

    Damit hast du die Sicherheit das A/V synchron sind, kannst die Avisynth-Filter verwenden und mit dem Procoder hast du einen der besten wenn nicht den besten Encoder in dieser Preisklasse.

    2. SAA7134-Karte ->AviSynth ->Procoder Express.

    Ev. A/V Synchronisationsprobleme und Drops bei schlechten Material.

    Gruß Gunnar

  • Merci, für eure Antworten. Die allerdings (für mich) noch einige Fragen aufwerfen:

    Ihr sagt also, dass die Verwendung von ADVC55/50 + Avisynth-Filter den ADVC300 überflüssig machen?
    Ich kenne leider Avisynth nicht, würde mich dann aber natürlich einarbeiten.

    Vielleicht sollte ich nochmal kurz darauf zurückkommen, was für mich die Prioriäten beim capturen meiner VHS sind:
    Erhaltung der Detailschärfe und Farben der Videos, keine dropped frames, kein Tonversatz.
    Alles andere lässt sich postprocessed rausfiltern (Chroma, Noise etc.)

    >Grobschlächtige VHS Quellen sollten in jedem Fall einer "Nachbehandlung"
    >mit AviSynth unterzogen und dann an VirtDub übergeben werden.

    Wozu muss dann noch an VirtualDub übergeben werden? Wendet der die Avisynth-Filter erst an? Hab ich da eine Kontrolle, wie die Avisynth-Filter das Bild verändern? Warum sind die Avisynth-Filter besser als die VirtualDub-Filter?
    Und was ist der Unterschied zu VirtualDubMod? Kann ich das .avs-file auch direkt an den TMPGEnc übergeben (den Procoder hab ich leider nicht)?

    Werden die Videodaten durch die höhere Komprimierung ins DV-AVI-Format noch zus. verschlechtert (1h Film = ca. 13 GB DV-AVI, aber 38!! GB AVI)?

    Wie stehts mit dem Time Base Corrector des ADVC300? Kann der ADVC50 den ersetzen (mit seinem locked audio-feature?) Mein VHS-Material ist teilweise schon recht marode.
    Bisher habe ich über den Composite-Eingang meiner Grafikkarte (Radeon 9600) und VirtualDub gecaptured und hatte massiv Probleme mit "dropped frames" und Tonversatz. Zusätzlich dazu war das Bild schwammig und die Farben ausgebleicht, richtig grau.

    Spielt es eine Rolle, ob man den ADVC55 (extern) oder ADVC50 (intern) nimmt? Wie stehts mit den anderen Canopus-Modellen: ADVC110 bzw. ADVC100? Wären die eine sinnvolle Alternative? Wie kommt der deutlich höhere Preis des ADVC300 zustande? Durch den Time Base Corrector?

    Oha! Jetzt reichts wohl erst mal mit Fragen... :)
    Wäre echt sehr dankbar, wenn ihr mir da noch ein wenig auf die Sprünge helfen würdet.
    Danke erstmal!
    Micha

  • Hallo starobserver,

    Merci, für eure Antworten. Die allerdings (für mich) noch einige Fragen aufwerfen:

    ... Ok, das sind präzise Fragen und die Antworten sollen dem entsprechen.:daumen:

    Das mache ich nicht online, daher bitte etwas Geduld ... :winken:

    SixdeeBee

  • Hallo Micha,

    ... dann wollen wir mal: Entschuldigung wenns mal ein etwas kompliziert wird, aber ist halt eine knifflige Angelegenheit...:grübeln:

    Zum ADVC300 gehört eine Software, mit deren Hilfe man u.a. die nachfolgenden Einstellungen am Bildschirm vornehmen kann. Die Einstellungen werden beim Verlassen des Steuerprogramms gesichert und werden beim erneuten Start übernommen.

    Ihr sagt also, dass die Verwendung von ADVC55/50 + AviSynth-Filter den ADVC300 überflüssig machen?

    Anstatt einer direkten Antwort hier ein paar Fakten::D

    Der im ADVC300 integrierte Hardware-Preprocessor ermöglicht es, bereits vor der Analog/Digitalwandlung bestimmte Eigenschaften des Quellvideos zu beeinflussen. Das ermöglicht z.B. die Anpassung des Video-Pegels an den verfügbaren Dynamikbereich des A/D-Wandlers.
    Der Bezugspegel analoger Videoquellen (FBAS = Composite) beträgt 1Vss an einer Last (genau: Wellenwiderstand Za) von 75Ohm.
    Hält sich der Videorecorder an diese Vereinbarung, dann weist der Video Ausgang eine Impedanz Zi von 75Ohm auf und die Spannung beträgt im Leerlauf (also ohne Last) 2Vss. Wird der Videoausgang des Recorders mit dem Eingang des ADVC300 verbunden, dann sind u.a. folgende Szenarien möglich:

    1) Der Innenwiderstand des Videoausgangs (Zi) beträgt exakt 75Ohm, die Leerlaufspannung ist 2Vss.
    In diesem Falle besteht zwischen Recorder und Last (ADVCxxx) Leistungsanpassung und die Spannung am Eingang des ADVCxxx wird halbiert, d.h. sie beträgt jetzt genau 1 Vss.
    Dies ist der Idealfall, da sowohl der ADVC50/55 als auch der 300erter für diesen Soll-Pegel konstruiert wurden. Hier würde also ein ADVC50 genügen.

    2) Der Innenwiderstand des Videoausgangs ist kleiner als 75Ohm, Ua=2Vss.
    Am 75Ohm Lastwiderstand verbleibt eine höhere Spannung, der ADVC50 wird übersteuert. Kontrastunterschiede in hellen Bereichen verschwinden und weichen einem "Einheitsweiß" (gleißende Helligkeit = Clipping).
    Der ADVC50/55 würde diesen Fehler nicht ausgleichen können, auch AviSynth kann hier nichts mehr erreichen. Durch Begrenzung (Clipping) gehen Information unrettbar verloren.
    Mittels des Helligkeits-Stellers des ADVC300 kann der Weißwert exakt korrigiert werden, das Clipping würde also vermieden. Allerdings hat der ADVC50 einen Toleranzbereich, innerhalb dessen er zu hohe Pegel verkraftet.
    Bis zu ca +20% sind möglich.

    3) Der Innenwiderstand des Videoausgangs ist größer als 75Ohm, Ua=2Vss. Am 75Ohm Lastwiderstand verleibt eine kleinere Spannung als 1Vss, der A/D-Wandler des ADVC50/55 wird nicht mehr voll "durchgesteuert". Das Bild erscheint flau. Mittels des Kontraststellers des ADVC300 kann der Pegel korrigiert werden und man erhält den original Bildeindruck wieder zurück.
    Beim ADVC50 könnte dies später AviSynth übernehmen. Da der A/D-Wandler aber nicht mehr seinen kompletten Zeichenvorrat ausnutzen kann, wird der Video-Störgeräusch-Abstand verringert.

    4) Die Burstamplitude des FBAS-Signals ist zu klein: Die Farben erscheinen flau. Mittels des Saturation-Stellers (Farbsättigung) des ADVC300 kann die Farbsättigung angehoben bzw. bei zu großem Burst (kommt häufiger vor => feurige Gesichter) abgesenkt werden.
    Dies kann AviSynth mindestens genau so gut, benötigt dafür aber etwas
    Rechenzeit.

    ...Erhaltung der Detailschärfe und Farben der Videos, keine dropped frames, kein Tonversatz

    1) Detailschärfe und Farben ...

    Alle ADVC-Typen verändern an der Schärfe zunächst mal nichts. Der ADVC300 hat aber einen Schärfesteller. Canopus schreibt im Handbuch nichts über die Wirkungsweise aber allem Anschein nach handelt es sich um eine Einrichtung die ähnlich wie ein Kosinusentzerrer arbeitet. Diese Technik wurde früher häufig zur Versteilerung der Signalflanken z.B. in Vidicon- Kameras angewandt und gehört zur Gruppe der "Crispening Verfahren" (mal Googeln ...)
    Dabei wird den Flanken des Originalsignals ein Korrektursignal hinzuaddiert, welches kurz vor der Flanke einen Unterschwinger und kurz danach einen Überschwinger plaziert.
    Dazwischen wird die Kante versteilert. Dadurch steigt der Schärfeeindruck enorm, bis zur Plastizität, an. Das Gesamtspektrum weist ein starkes Ansteigen der Amplituden nach hohen Frequenzanteilen auf und das hat fatale Wirkungen auf einen MPEG Encoder im VBR Modus. Viele hohe Frequenzen bedeutet viele kurzzeitige Ereignisse und darauf reagiert die Bewegungserkennung des Encoders mit einer hohen Bitrate. Somit werden die Dateien aufgebläht.

    Standard VHS Recorder teilen intern das Video Band folgendermaßen auf:

    0 bis 3MHz: Y-Signal = Schwarz-Weiß-Informationen
    ca 3,7MHz bis 5MHz: Chroma = Farbe = UV

    Dazu wird das Y-Signal mit einem steilflankigen Tiefpaß auf max 3 MHz Bandbreite begrenzt. Oberhalb von 3 MHz wird der Chroma-Kanal mittels eines Bandpasses angelegt, der ca. 1,3MHz Bandbreite aufweist. Für den Schärfeeindruck ist das Y-Signal zuständig.
    Crispening wirkt nur auf Spektralanteile oberhalb von 3 MHz, dort befindet sich aber kein Y-Signal mehr. Folge: Es wird ein "leerer" Kanal geschärft und das bedeutet: starker Rauschanstieg. Oberhalb 3 MHz liefert der ADVC300 bei FBAS Quellen im Y-Kanal nur noch Rauschen.
    Dieses Rauschen bewirkt im MPEG Encoder einen äußerst häßlichen Effekt und der heißt Mosquito noise. Der Encoder generiert aus dem Rauschsignal Unmengen kleiner quirliger Klötzchen, besonders auf hellen Stellen, halt wie ein Mückenschwarm.

    Wird S-Video (identisch mit S-VHS) verwandt, dann sieht die Verteilung etwas anders aus. Da Y und UV hier getrennte Kanäle verwenden, können beide theoretisch von 0 bis 5 MHz (oder noch höher) reichen. Das hat Auswirkungen auf die Schärfe, da keine Frequenzgang beschneidenden Filter mit Gruppenlaufzeitverzerrungen im Signalweg liegen. Wird der Schärfer des ADVC300 auf ein S-Video Signal angewandt, ergeben sich aber grundsätzlich die gleichen Probleme. Das Bild gewinnt zwar sichtbar an (virtueller) Schärfe aber ein daraus abgeleitetes VBR-MPEG-2 Signal ist voller Mücken (also Macken) und wird riesig groß.
    Der Schärfer des ADVC300 ist m.E. deshalb für den Einsatz in digitalen System dann nicht geeignet, wenn eine Direktkonvertierung z.B. nach MPEG-2 vorgenommen werden soll.
    Beläßt man den Schiebesteller in der Mittenstellung, ist der Scharfmacher außer Betrieb.

    ... keine dropped frames

    Dropped frames sind beim ADVCxx nicht möglich. Der Datenaustausch zwischen dem Modul und dem PC erfolgt ja über eine FireWire-Schnittstelle. Die Übertragung ist genau so sicher wie mit einer externen Festplatte! Es werden keine Videoinformationen sondern Daten mit Prüfprotoll(en) übertragen. Der PC benötigt keinerlei Treiber, mit Ausnahme desjenigen für FireWire. Ein ADVC simuliert einfach eine digitale Kamera mit DV-Ausgang.

    ... kein Tonversatz

    Alle ADVCxx ermöglichen es, den Ton mit dem Bild zu synchronisieren. Dadurch ist und bleibt der Ton immer synchron. Bei der Aufnahme wird keine Soundkarte benötigt. Dem ADVC werden Ton und Video zugeführt. Er verlinkt beide und generiert daraus einen DV-2 FireWire-Daten-Strom mit, abhängig von der Einstellung eines Mäuseklaviers, Stereo-Ton, 48kHz Sample Frequenz, 16 Bit.

    ... Wozu muß dann noch an VirtDub übergeben werden...?

    Nein, muß man nicht ! Mittels eines capturefähigen Videobearbeitungsprogramms wie z.B. Premiere x.y und höher, Ulead Media Studio etc. kann das DV-2 Format auch auf die Festplatte geschrieben werden und VirtDub ist halt auch eines davon.
    Es gibt auch Freeware Software die das ausschließlich macht, z.B. winDV. Grundsätzlich legt jedes der Programme den DV-2 Stream in einer *.AVI Datei ab.

    ... Werden die Videodaten durch die höhere Komprimierung ins DV-AVI Format noch zusätzlich verschlechtert ?

    Antwort: Fragestellung nicht ganz verstanden...aber es wird in keinem Fall etwas verschlechtert!

    1h Film = ca 13GB => richtig
    DV-AVI aber 38GB => falsch, trifft hier keineswegs zu !

    Wird ein DV-Stream z.B. von winDV auf die Festplatte geschrieben, erhält die Datei die Endung *.AVI. Die Daten selbst bleiben generell unverändert. Somit benötigt ein 1h-Film auch dann noch immer 13GByte Speicher und besitzt immer noch die Originalqualität. Möglicherweise stammen die 38GByte von einem anderen Codec (MJPEG ??), der würde nicht mehr benötigt !

    Da DV-2 (YV12), im Gegensatz zu MPEG-2, ein lineares Format ist, entstehen keine Decoding/Encoding-Verluste bei einer Bearbeitung. Lediglich eine Umwandlung nach RGB und anschließende Rückkonvertierung nach DV-2 (YV12) mit einem Schnittprogramm knabbert etwas an der Qualität. Dies läßt sich aber dadurch verhindern, daß nicht mehr nach YV12 sondern nach Huffyuv oder Lagarith rückkonvertiert wird.

    ... Wendet der (VirtDub) die AviSynth-Filter an ... ?

    Nein, dafür ist AviSynth zuständig!

    AviSynth ist ein Server. Das ist eine Software, die im Hintergrund des PCs arbeitet und nach außen (z.B. Bildschirm) nicht in Erscheinung tritt. Der Server selbst ist nicht "fertig programmiert" (Jetzt keinen Protest aus der Leserschar bitte !!!) Er benötigt noch ein kleines "Steuerprogramm", ein Script, welches vom Anwender erstellt werden muß. Es enthält Anweisungen für den Server wie z.B. den Namen der zu ladenden Datei, den Typ des Dateiinhalts und welche(s) Filter angewandt werden solle(n) usw.
    Der Server kann selbst nicht unmittelbar gestartet werden, dazu benötigt er ein Programm wie z. B. VirtDub.
    Soll also die AVI-Datei mit DV-2 Inhalt bearbeitet werden, dann wird in VirtDub nicht die Datei selbst, sondern das Script mit den Anweisungen für AviSynth aufgerufen (geladen).

    Jetzt started AviSynth im Hintergrund, bearbeitet mit seinen Filtern gemäß den Vorgaben in der Scriptdatei den DV-Stream und übergibt das Ergebnis an VirtDub. Dort erscheint das von AviSynth bearbeitete Video auf dem Eingangsbildschirm (links).

    Jetzt können zusätzlich noch VirtDub eigene Filter auf das Video angewandt werden und das Ergebnis wird auf dem rechten Bildschirm gezeigt.

    Das bearbeitete Video muß ja erneut irgendwie gespeichert werden. Dazu benötigt VirtDub einen Codec, da intern die Videos im RGB Format bearbeitet und deren Ausmaße wahrhaft gigantisch sind ...
    Um keine Qualitätsverluste zu bekommen, sollte das Video z.B. mit dem Huffyuv oder dem Lagarith Codec kodiert auf der Festplatteplatte gespeichert werden. Und dies erledigt VirtDub ebenfalls. Huffyuv-Dateien werden ca 2 mal so groß wie die originale DV-2-AVI, pro Stunde müssen also ca 26 GByte einkalkuliert werden, Lagarith erzeugt geringfügig kleinere Dateien als der Huffyuv Codec.

    ... Wie stehts mit dem Time Base Corrector des ADVC300? Kann der ADVC50 den ersetzen?

    Antwort: Auf der Hardwareseite Nein !

    Aber es gibt eine große Anzahl von Filtern für AviSynth, die diese Aufgabe nach dem Capturen übernehmen können, das kostet dann aber mehr Bearbeitungszeit.

    Spielt es eine Rolle, ob man den ADVC55(extern) oder ADVC50(inter) nimmt ?

    Bezogen auf das Ergebnis: Nein !

    Der ADVC50 ist eine PCI-Karte, kann aber auch mittels eines mitgelieferten Rahmens in einen Laufwerksschacht eingesetzt werden. Dann liegen die Eingänge an der Frontwand des PC.

    Als PCI-Karte entnimmt diese dem PC lediglich die Betriebsspannung. Der ADVC50 benötigt keinen Treiber, belegt keinen IRQ etc., er benötigt lediglich einen FireWire-Port.

    Der ADVC100 ist in dem gleichen externen Gehäusetyp wie der 300erter untergebracht. Beide Typen, ADVC100 und 300, haben auf der Rückseite Ausgänge für FBAS, S-Video, der 300erter zusätzlich einen analogen RGB-Anschluß mit D1 Port.
    Zu beiden gehört ein Steckernetzteil. Der ADVC100 wäre also keine Alternative zum 50er, wenn nicht zufällig die analogen Ausgänge zum Betreiben eines zusätzlichen Monitors benötigt werden.

    Zum hohen Preis des ADVC300 ...
    Der Time Base Corrector ist da bestimmt dran beteiligt, aber der gehört ja zum Preprocessor,
    somit könnte man annehmen, daß der Preisunterschied vom Preprocessor, der zusätzlichen Bedienungs-Software und der Idee an sich (...) herrührt ...???

    Zur Bildqualität generell noch dies: Die ist natürlich in erster Linie von der Quelle abhängig, aber mit einer hochwertigen digitalen 3-CCD-Kamera und S-Video erhält man sehr gute DVD Qualität. HDTV ist nicht möglich.

    Ach ja... In allen ADVCs ist der allseits so beliebte Macrovision Kopierschutz integriert.:zorn:

    Ich nehme mal an, daß mit diesen Infos die Wahl etwas einfacher geworden
    ist :)

    Wenn noch weitere Fragen übrig sind... nur ran damit.:winken:

    SixdeeBee

  • SixdeeBee

    Beeindruckend, deine ausführliche Antwort.

    Zitat

    Ach ja... In allen ADVCs ist der allseits so beliebte Macrovision Kopierschutz integriert.



    Einspruch ;) ... zumindest beim ADVC50 gibt es eine nicht dokumentierte Möglichkeit MV zu umgehen. Aber das ist ja sowieso nicht erlaubt.

    Gruß Gunnar

  • Zitat

    0 bis 3MHz: Y-Signal = Schwarz-Weiß-Informationen
    ca 3,7MHz bis 5MHz: Chroma = Farbe = UV


    UV: 0..600 kHz
    Y: 0,7 ... 3 MHz

    VHS arbeitet nach dem Sogenannten Color-Under Verfahren

    Zitat

    ropped frames sind beim ADVCxx nicht möglich.


    Natürlich sind sie möglich.
    Es äußert sich halt in Verdoppelten Frames, oder Fields.

    Zitat

    Antwort: Fragestellung nicht ganz verstanden...aber es wird in keinem Fall etwas verschlechtert!

    DV verschlechter sehr wohl das Videosignal, denn DV ist keineswegs eine Lossless kompression, denn DV quantisiert das Video JPEG-ähnlich mit einer DCT. und das äußert sich in klötzen und mosquitos

  • Zitat

    Natürlich sind sie möglich.
    Es äußert sich halt in Verdoppelten Frames, oder Fields.



    Ich habe früher sehr oft mit dem ADVC50 gecaptured/kopiert. Mir sind nie Ruckler oder doppelte Frames aufgefallen. Wenn die vorhanden waren, waren die jedenfalls nicht sichtbar auf dem TV oder Monitor.

    Besser ist natürlich mit einer TV-Karte (SAA7134) über den Hosideneingang "verlustfrei" z.B. mit Huffyuv zu capturen. Aber bei schlechtem VHS-Material gibt es halt die Dropgefahr.

    Gruß Gunnar

  • Danke für die ausführliche Antwort!!
    Ich bin erst mal total erschlagen davon... *uff*
    und ich muss zugeben, das meiste davon habe ich nicht verstanden.

    Leider weiss ich so immer nocht nicht, ob der 50/55er reicht, oder ob ich doch einen ADVC300 brauche. Woher soll ich wissen, wie hoch der Innenwiderstand des Videoausgangs ist und welches Szenario für mich nun zutrifft?? *kopfkratz*

    >1h Film = ca 13GB => richtig
    >DV-AVI aber 38GB => falsch, trifft hier keineswegs zu !

    nein, das meinte ich anders herum: Wenn ich z.B. mit huffyuff caputure erhalte ich ein (normales?) AVI-File mit ca. 38 GB Größe! DV-AVI wäre somit ein Drittel kleiner. Daher hatte ich vermutet, dass dann auch die Qualität schlechter sein muss, als bei einem nicht-DV-AVI.

    Grüße,
    Micha

  • Hallo Micha,

    hoffentlich haben sich die Schocknebenwirkungen zwischenzeitlich gemildert ... :zwingern: und das Verstehen kommt dann auch noch !:daumen:

    Hier meine ultimativen Empfehlungen:

    Wenn Du wirtschaftlich handeln willst und eine kompakte Lösung suchst, dann besorge den ADVC50 und kaufe vom gesparten Geld noch einen guten Lötkolben.
    Den braucht man u.a. zum Zusammenlöten kleiner Dämpfungsglieder aus Widerständen, um z.B. einen zu hohen Ausgangspegel des VHS Recorders anzupassen.
    Wenn Du die höheren Kosten nicht scheust und das kleine zusätzliche Kästchen unterbringen kannst (150x175x 28mm), dann besorge den ADVC300 ... dann lohnt sich der Lötkolben aber immer noch ...

    @scharfis brain

    DV verschlechtert sehr wohl das Videosignal ...

    Hier liegt ein Mißverständnis vor, selbstverständlich ist DV nicht lossless, gemeint war, daß bei richtiger Anwendung DV keine zusätzlichen Verluste innerhalb des PCs erfährt, wenn man Konvertierungen zu anderen, nicht lossless-Formaten, systematisch vermeidet.:ichdoof:

    Micha

    .... Na ja, das stimmt so auch nicht 100% ... und zwar dann nicht, wenn Farbraumkonvertierungen vorgenommen werden (müssen). Solcherart Konvertierungen sind notwendig, wenn z.B. das YV12 Format in VirtDub nach RGB zwangskonvertiert wird. Auch beim anschließenden Konvertieren nach Huffyuv findet wieder eine Farbraumkonvertierung von RGB nach YUV
    statt. Die Auswirkungen sind aber sehr gering und beschränken sich in der Praxis auf "Rundungsfehler der Integerarithmetik" der ausführenden Software.

    @ scharfis brain

    UV: 0 ... 600 kHz
    Y: 0,7 ... 3 MHz

    VHS arbeitet nach dem sogenannten Color-Under Verfahren

    Richtig, aber im Bezug auf meine Ausführung leider die falsche Stelle im Signalplan ...:D

    Die "Color-Under-Frequenzbänder" UV und Y sind Bestandteile des FAM Signals und nicht des Basisbands. (FAM = Frequenz und Amplitudenmodulation)

    Das Basisband überträgt das FBAS Signal, es beginnt (theoretisch) bei f=0 (Gleichspannung) und endet bei 5MHz.
    Im Recorder werden Y und Chroma des Basisbandes getrennt. Y frequenzmoduliert einen Hilfsträger (=> FM-Anteil) und Chroma amplitudenmoduliert einen weiteren Hilfsträger (=> AM-Anteil). Nach der Zusammenführung beider Bänder entsteht das FAM Signal, welches den Schreib/Leseköpfen über einen rotierenden Transformator zugeführt wird.

    Das erwähnte 3MHz-Tiefpaßfilter befindet sich unmittelbar vor dem Y-Frequenzmodulator, also noch im Basisband, es dient als Anti-Aliasing-Filter und zur Hubbegrenzung bei hohen Frequenzen , da hohe Videofrequenzen auch weit abliegende Teilfrequenzen erzeugen würden. (Stichworte: Modulationsindex, Besselfunktionen). "Gute" VHS Recorder verwenden ein Filter von mindestens 8. Ordnung . (Gibt es überhaupt gute VHS Recorder ?):D

    Beim Widergabevorgang durchläuft das demodulierte Y-Signal (dann wieder das Basisband) erneut den gleichen Tiefpaß, um Oberschwingungen, Intermodulationsprodukte (Mischprodukte von Y mit Chroma an der Hysteresis der Köpfe) und ev. Reste der Kopfschaltimpulse oberhalb von 3 MHz zu unterdrücken; sie würden nach der Zusammenführung von Y und Chroma zu Interferenzstörungen in den Farben (z.B. instabile querverlaufende schwache farbige Lattenzäune) und bei alten Fernsehgeräten zum "Intercarrierknattern" führen. (Bei Einspeisung des Recordersignals mittels eines HF-Modulators über die Antennenbuchse)

    Wegen des 2-fachen Durchlaufs des Y-Signals durch den gleichen Tiefpaß (bei der Aufnahme und Wiedergabe) verdoppeln sich die Fehler durch die Gruppenlaufzeitverzerrungen. Dies führt zu verbreiterten und "schattigen" vertikalen Linien, da einzelne Spektralbereiche um 3 MHz herum mit bis zu 10µsec "zu spät" kommen können (ist abhängig von den Polgüten und Polfrequenzen)
    Die Filtertypen sind meist vom Typ Chebychev mit max 1dB Welligkeit im Durchlaßbereich, manchmal wurden auch Cauer-Tiefpässe verwendet. Da die Filter relativ hohe Polgüten aufweisen (müssen), entstehen bei Videofrequenzen um 3MHz herum, durch Anregung der Pole, mehrere, nahe nebeneinanderliegende scharfe Geisterlinien an vertikalen Kanten
    (klingeln) und dazu fällt mir jetzt gerade noch was ein:

    Micha

    Der ADVC300 hat noch ein besonderes "feature", das "Edge Adjustment". Dieser Teil des Preprocessors soll die Kanten stabilisieren also auch das "ausfransen" vertikaler Linien verbessern ... aber die Realität sieht leider wieder einmal ganz anders aus:
    Wegen des erwähnten Effektes der Kantenverbreiterung und Schattierung samt Überschwinger durch unterschiedliche Laufzeiten des Y-Spektrums im Bereich um 3 MHz, erkennt der Preprocessor diese Kontrastschattierungen als Kanten und erzeugt daraus mehr oder weniger scharfe Konturen. Der Effekt tritt nicht auf großen gleichmäßigen Flächen auf, sondern z.B. in Gesichtern, die dadurch aussehen, als hätte die betreffende Person das Fleckfieber...
    Dieses "feature" sollte man bei VHS-Composite-Quellen also nicht verwenden!

    So, ich laß das jetzt mal so stehen ... vielleicht kann ja noch jemand anderes etwas zur Willensbildung beisteuern.:zwingern:

    Viel Erfolg bei der Entscheidung und nicht verzagen, wir haben alle mal klein angefangen !:daumen:


    SixdeeBee

  • Zitat

    .... Na ja, das stimmt so auch nicht 100% ... und zwar dann nicht, wenn Farbraumkonvertierungen vorgenommen werden (müssen). Solcherart Konvertierungen sind notwendig, wenn z.B. das YV12 Format in VirtDub nach RGB zwangskonvertiert wird. Auch beim anschließenden Konvertieren nach Huffyuv findet wieder eine Farbraumkonvertierung von RGB nach YUV
    statt. Die Auswirkungen sind aber sehr gering und beschränken sich in der Praxis auf "Rundungsfehler der Integerarithmetik" der ausführenden Software.

    Nunja, wenn man VDub auf "Fast recompress" stellt macht es KEINE Farbraumkonvertierung. Und YV12 ist IMO sehrwohl schon ein großer eingriff in die Farbqualität. V.a. das interlaced subsampling.
    Generell sollte man SEHR aufpassen, wenn man mit interlacing und YV12 arbeitet.
    Wenn man das nicht will, lieber das YUY2 oder RGB24 direkt von DV-Decoder holen, wie es ist, denn einmal interlaced YV12 nicht richtig gehandelt und schon hat man Farbkämme und Farbruckeln auf dem TV :(

    Zitat

    ...

    ich hab mir mal das lange quote gespart ;)
    1) zum doppelten durchlauf durch den tiefpass und den 'schärfefilter' eines VCRs: Mein VCR hat einen variablen schärfefilter, den ich immer so einstelle (bei 0.Generation Bändern), dass ich keine überschwinger erhalte. Den rest kann ich dann wieder per software gradebiegen, und zwar scharfzeichnen ohne überschwinger ;)

    2) leider wird vielzuoft nur ein Tiefpass anstatt eines anständigen 3D Y/C Combfilters eingesetzt, sodass Rainbowing und Dotcrawl schon auf das Band aufgezeichnet werden. D.h. man bekommt es später sehr schlecht wieder heraus.
    weiterhin verwendet PAL eine verzögerungszeile zur Farbstabilisierung nutzt, und VHS eben jene auch. D.h. die Verz.Zeile mischt vertikal die Farbe zweier Zeilen eines Halbbildes. das führt zu einen Farbversatz um eine zeile pro Vollbild repesktive um eine halbe zeile pro Halbbild nach unten. Da nun VHS das gleiche nochmals tut, summiert sich diese Farbversatz auf 2 pro Vollbild bzw. 1 pro Halbbild.

    D.h. letztendlich dass die CHrominanz pro VHS generation um zwei Zeilen nach unten rutscht und immer mehr vertikal verschmiert wird.
    YV12 tut dann sein übriges dazu bei (deswegen mag ich YV12 auf der analogen schiene GARNICHT :( )

    zur kantenstabilisierung kann ich nur eins sagen: billiger schärferegler, wie im VHS rekorder. Der zerrt nur unnüt die Hohen Frequenzbereiche auf und erzeugt dementsprechend Überschwinger (Halos) und produziert exakt das Verhalten, was Du beschrieben hast.
    Ich habe schon Quellen (DVD) gesehen, die mind. durch 4 Schärfefilterinstanzen gelaufen sein müssen, soviele Säume um Kanten hat es gegeben, weil jeder Überschwinger als neue Kante erkannt wurde...

  • Habet Dank, oh ihr glorreich Technik-Gurus für eurer gar hochlob Lieb von Überschwingern und Farbräumen! :)

    Im Ernst, vielen Dank für die wahnsinns Mühe! Allein schon das alles zu tippen! Eigentlich hätte ich euch dafür fast eine Sekretärin stellen müssen! ;)

    Bei den allzu technischen Passagen (90%) habt ihr mich, fürchte ich, auf dem Weg verloren...aber ich denke, es läuft wohl darauf hinaus, dass ich mir den ADVC50 hole - da ich sehr wohl die "hohen Kosten scheue".

    Wäre es möglich in dem Zusammenhang etwas detaillierter darauf einzugehen?:

    >Den braucht man u.a. zum Zusammenlöten kleiner Dämpfungsglieder aus
    >Widerständen, um z.B. einen zu hohen Ausgangspegel des VHS Recorders anzupassen.

    Grüße!
    Micha

  • Hallo Micha,

    gute Entscheidung! :daumen: Ich schlage vor, das Modul erst mal zu besorgen und einzubauen.
    Dann können die Tips direkt umgesetzt und ausprobiert werden, das wären ja jetzt doch nur Trockenübungen :D ... denn das Salz in der Suppe fehlt ja noch ... AviSynth (richtig) anwenden ...

    In der Zwischenzeit könntest Du AviSynth ja schon mal besorgen und installieren.

    Dazu ein Tip:

    Zur Zeit ist die Version 2.5.7 Alpha 2 im Umlauf, die funktioniert, zumindest
    bei mir, noch nicht richtig (Einige Scripte werden mit einer Fehlermeldung abgebrochen). Ich empfehle deshalb, zunächst die Version 2.5.6 zu installieren, später kann dann auf 2.5.7 oder höher leicht "geupdatet" werden. Versuche so viel wie möglich im Forum über AviSynth zu erfahren,
    da steht eine Unmenge an Fakten und Tips drin (ev. die Seiten über
    > Datei - speichern < auf die Festplatte packen und dann in Ruhe studieren). Informiere Dich über die verfügbaren externen Filter, denn nur damit wird die Sache erst so richtig spannend :) ...

    SixdeeBee

  • Was sagt ihr dazu? Jetzt bin ich wieder völlig durcheinander... :

    >Goldwingfahrer schrieb:
    >Weiter habe ich hinten am ADVC 300 noch ein 2.DV Kabel angeschlossen,
    >Verbindung zur DV Storm,wie auch Y / C Kabel sowie 2 Audiokabel.
    >Brauchst Du aber so nicht.Du schliesst das Y / C und das Audiokabel aber
    > auch hinten am ADVC an und gehst damit auf die TV Karte.
    >Ich lese mit VDubMod ein UYVY / HuffYuV / lossless und noch Andere.
    >Wenn Du per Y / C eingelesen hast,in HuffYuV hast Du den Vorteil im
    >Gegensatz zu DV,dass Du danach auch mit Filter von Avisynth dem Rauschen
    > an den Kragen gehen kannst.
    >So "greifen" die Filter Pixelweise auf das Bild.
    >Im Gegensatz zu eingelesenen DV Streams,da greifen die Filter nur "Blockweise"
    ...

    Wenn ich das richtig verstehe, wird hier gar nicht erst nach DV gewandelt??
    Bringt mir dann ja auch nicht wirklich was...

    sixdeebee? Irgendein Kommentar dazu? bitte...

    Micha

  • ... Don't panic ... !!!:daumen: :daumen:

    In dem geschilderten Fall wird vom ADVC300 nur der Preprocessor verwendet. Auf der Rückseite befinden sich ja, wie bereits erwähnt, Ausgänge, die das vom Preprocessor gelieferte Signal liefern. Es existieren
    ein Composite, ein S-Video und ein D1-Komponentenausgang (=RGB).
    Diese Ausgänge sind sind vorgesehen, um von analog zu analog zu kopieren.

    Ich verwende z.B. den S-Video-Ausgang zum Speisen eines 8'-TFT-Bildschirms. (wie man sie manchmal in den Kopfstützen im Flugzeug vorfindet)

    Natürlich kann man damit auch eine weitere Capturekarte speisen aber um
    welchen Preis ...??? und wo liegen die Vorteile ...???
    Der DV-Encoder des ADVC300 ist lahmgelegt und die Wandlung übernimmt eine zusätzliche (teure) Karte im PC, wozu dann der ADVC300 (?), dessen
    Preprocessor ja zur VHS-Restaurierung gar nicht ausreicht !:mad:

    Bei aller Freude über das Zielformat Huffyuv sollte man folgendes nicht übersehen: Das Quellformat ist VHS ! ... Das ist ein paläotronisches Format
    und der Qualitätsunterschied zwischen DV und VHS ist in etwa so, wie
    zwischen einer in Stein gemeißelten Ägyptischen Inschrift der Ptolemäer
    und einem Druckerausdruck mit 600 dpi ... die Steigerung nach Huffyuv liegt dann in der Verwendung von 120 Gramm-Papier anstatt normalem Schreibpapier .:D :D :D

    Daß man später im PC das Huffyuv Format hinter der Restauration als "Transportmedium" verwendet ist "legal".. dort kostet es nichts und erhält die Qualität auf originalem Niveau.

    Nein, nein , nein !!! ... don't Panic !!! Die geschilderte Methode ist (vorsichtig ausgedrückt !) NICHT empfehlenswert.

    Manche gut gemeinten Ratschläge können bei Anfängern ( ... ist nicht böse oder abwertend gemeint! :) ) zur völligen Konfusion führen.

    Also, nicht verwirren lassen, es führen viele Wege nach Rom. In dem vorliegenden Fall empfielt sich der direkte Weg und nicht der über Saarbrücken ... (ist ein Spruch aus unserer Gegend: Mit der Bahn von Trier über Saarbrücken nach Köln fahren ... :D, stammt noch aus der Zeit vor 1418, als es weder den Cochemer Tunnel noch die Eifelbahnstrecke gab.
    Gilt heute als Synonym für "grobe" Umständlichkeit)

    Also Kopf hoch und den eingeschlagenen Weg einhalten !:winken:


    SixdeeBee

  • >In dem geschilderten Fall wird vom ADVC300 nur der Preprocessor verwendet.

    dann hatte ich das richtig verstanden...ist allein schon erstaunlich genug...
    ;)

    >Natürlich kann man damit auch eine weitere Capturekarte speisen aber
    > um welchen Preis ...??? und wo liegen die Vorteile ...???

    auch das sehe ich ähnlich...


    >paläotronisches Format
    :ani_lol:


    >Manche gut gemeinten Ratschläge können bei Anfängern ( ... ist nicht
    > böse oder abwertend gemeint! ) zur völligen Konfusion führen.

    genau das ist ja passiert! :)

    Jetzt steht aber immer noch die Frage im Raum, ob ein qualitativer Unterschied zwischen einem nach DV (deutlich höher komprimiert, da File um über die Hälfte kleiner) und einer nach lossless (mit huffyuv zumindest fast lossless) avi gewandelter VHS besteht oder nicht.
    Und was hat das mit dem pixel- bzw. blockweisen Zugriff der Filter auf die Streams an sich?
    Irgendein Input dazu? Interessiert mich brennend.

    Ansonsten folge ich immer noch Deinem Trampelpfad durchs Dickicht, sixdeebee! :ja: *Nadeln aus Haare pick*

    Cheerio!
    Micha

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