Astra plant Aufbau einer Pay-TV-Plattform für Free-TV

Astra plant Aufbau einer Pay-TV-Plattform für Free-TV-Sender:

Europas führender Satellitenbetreiber SES Astra kann in Zukunft bisher frei empfangbare TV-Programme verschlüsseln und Geld dafür verlangen. Ein entsprechendes technisches Angebot an die TV-Sender gab das Unternehmen bekannt. SES Astra schaffe so die Voraussetzungen, damit frei empfangbare Kanäle sowie auch Bezahlsender ihre über Satellit ausgestrahlten digitalen Dienste und Programmpakete codieren, heißt es. Zuschauer müssten sich einen TV-Empfänger mit einer passenden Zugangskarte zulegen. Für den Zugang sei eine monatliche Digital-Pauschale fällig.

Die Pro7/Sat1 und die RTL-Gruppe, die bereits seit einigen Jahren über eine Grundverschlüsselung nachdenken haben bereits Interesse gezeigt.

Wenn der Schuss mal nicht nach hinten losgeht. Jetzt soll man wohl auch noch dafür bezahlen mit Dauerwerbung, Klingeltonmüll, Aufmerksamkeitsgongs und schwachsinnigen Sendungen zugemüllt zu werden. All diese nervigen Talkshows, Gerichtsshow, Geständnisshow, Big Brother, Call-In-Müll usw., das ist ja schon volksverdummend.

Bin mal gespannt wie die Sender sich entscheiden. Kann mir nicht vorstellen, dass viele Zuschauer bereit sind für diese Programme eine monatliche Pauschale abzuliefern, ganz gleich wie hoch die auch sein mag.

In Deutschland sind Free To Air-Receiver besonders verbreitet, da ARD und ZDF unverschlüsselt senden. Diese Receiver, wie auch viele DVB-T-Receiver bieten keinen Einschub für ein CA-Modul. Wie viele werden wohl bereit sein sich einen neuen Receiver mit CI-Einschub und passendem Modul zu kaufen, sowie zusätzlich auch noch eine monatliche Pauschale abzuliefern?

Schätze mal es werden nicht allzu viele sein. Die Werbekunden werden dann natürlich sicher nicht mehr bereit sein, für die Werbezeiten soviel wie üblich zu bezahlen. Für die Privatsender kann es also auch ganz schief gehen, wenn sie sich entscheiden die Programme grundzuverschlüsseln.

Der Programmqualität würde es bestimmt nicht schaden, denn die ist dank der Privatsender ohnehin schon unterirdisch genug.

http://www.satundkabel.de/modules.php?op…order=0&thold=0
http://www.satnews.de/mlesen.php?id=2718
http://markets.ses-astra.com/market/deutschland/download/SES20digitale%20TV-Dienstleistungen%20280206.pdf

Hier noch ein interessanter Link:

http://onwirtschaft.t-online.de/c/71/60/12/7160128.html

Laut dieser Aussage denkt man bei dieser "Digitalpauschale" an einen Betrag von max. € 5,00 im Monat. Eine Freischaltgebühr soll auch dazukommen. Sieht eigentlich sehr nach reiner Abzocke aus. Ein halbwegs brauchbarer Receiver mit CI und entsprechendem Modul liegt so zwischen € 150,00 bis € 200,00. Ob diese Sender das wert sind? Da bietet sich doch auch gleich richtiges Pay-TV mit besserem Programm und fast ohne Werbung an.

Zitat aus diesem Artikel:

Bei den beiden führenden deutschen Privatfernsehkonzernen ProSiebenSat1 und RTL stoßen die Pläne von Astra auf Zustimmung: "Wir sehen nur Nutzen bei einer solchen Plattform", sagte eine ProSiebenSat1-Sprecherin dem "Handelsblatt". Auch ein RTL-Sprecher versicherte der Zeitung: "Verschlüsselung ist eine Option für uns." Die Sender sollen nach Kaysers Worten einen kleineren Anteil der Gebühr abbekommen. Kritik kam dagegen von den öffentlich-rechtlichen Anstalten. "Eine Verschlüsselung wird es mit uns nicht geben", sagte der amtierende ARD-Vorsitzende Thomas Gruber der Online-Ausgabe tagesschau.de. Auch ZDF-Intendant Markus Schächter kündigte in der "FAZ" an: "Wir machen da nicht mit."

Die Verträge der Fernsehsender mit Astra über die analoge Ausstrahlung laufen übrigens alle Ende 2008 aus und werden auch nicht mehr verlängert. Astra wird also seine marktbeherrschende Stellung bei dieser Sache zu nutzen wissen.

Auch in Österreich gibts seit wenigen Jahren Privatfernsehen. Nennt sich ATV+ und ein großer Teil des Programmes wird aus Homeshopping-und Teleshopping-Fenstern, Call-In, Sexy Clips und Astro-TV bestritten. Trash-TV in Reinkultur. Auf solche Sender kann ich gerne verzichten, dafür brauch ich noch nicht mal einen Fernseher. Läuft doch mal was brauchbares dann gibts die üblichen nervigen Einblendungen im Programm und Werbung ohne Ende. Zudem sendet man mit so erbärmlichen Datenraten dass selbst die meisten SVCDs deutlich besser aussehen. Die Filme und Serien wären beim ORF besser aufgehoben, denn dort würden sie ohne Werbung und in bestechend guter Qualität gesendet. Diese unerträglichen Dokosoaps usw. kann ATV gerne behalten...

Sind hier nur alle so schreibfaul oder interessiert diese Thematik wirklich keinen?

Wenn zweiteres allgemein der Fall ist dann haben Astra und die Privatsender leichtes Spiel. Ist ja dann auch nicht gesagt, dass es in Zukunft immer bei diesen max. € 5,00 bleiben muss...

Der Punkt der mir zu denken gibt dass ein Infrastrukturanbieter, in diesem Falle Astra, seine marktbeherrschende Situation gnadenlos auspielt. Diese Sender sind von der Programmqualität fast völlig zum vergessen, das sollte wohl jeder mit einigermassen Anspruch erkennen. Dennoch sollte man so eine Vorgehensweise als Zuschauer nicht akzeptieren. Es muss auch nicht bei Sendern der Pro7/Sat1 und RTL-Gruppe bleiben. Denkbar ist genauso, dass Sender wie TerraNova, XXP und Eurosport grundverschlüsseln.

Warum soll aber der Zuschauer für ausschließlich werbefinanzierte Programme eine monatliche Gebühr in Kauf nehmen und sich in den meisten Fällen zusätzlich noch neue Geräte anschaffen? Das ganze ist eine reine Abzockergeschichte. Protestiert jetzt keiner dagegen und der nächste ist wohl nicht mehr weit. Der könnte dann zum Beispiel sein, dass die € 5,00 nicht ausreichen und man nun € 7,00 verlangen muss usw. Da stehen mit Sicherheit viele Möglichkeiten offen. Das ist dann auch kein Free-TV mehr, zumindest nicht im eigentlichen Sinne.

Ich kann gut und gerne auf diese Sender verzichten, da ich diese ohnehin kaum sehe. Wir haben auch Glück mit unserem öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Der ORF macht meiner Meinung nach ein sehr gutes Programm mit vielen aktuellen Spielfilmen und Serien. Beim ARD und ZDF siehts da eher traurig aus. Aktuelles ist da eher selten zu sehen.

Es geht ganz klar in Richtung Low-Cost-Pay-TV. Werbung und diverse Belästigungen im laufenden Programm ohne Ende und dafür auch noch zahlen.

Eine einmalige Freischaltgebühr wäre ja noch nachvollziehbar. Einmal für die Karte eine Pauschale und das war´s. Dann bliebe halt immer noch der (teure) Fakt, dass sich viele neue Geräte anschaffen müssten.

So wird man aber vorraussichtlich Monat für Monat zur Kasse gebeten. Hinzu kommt, dass es kaum noch Haushalte mit nur einem TV-Gerät gibt. Empfängt man also über Sat darf man die Freischaltgebühr und die fortlaufende monatliche Gebühr für mehrere Geräte abliefern. Hat man z.B. drei Endgeräte so wären das dann Monat für Monat € 15,00. 15 Euro für dieses vermüllte und werbeverseuchte Programm?

Glaube nach wie vor, dass die Sender damit gewaltig auf der "Schnauze landen" werden. Die Werbekunden der Sender werden über die plötzlich gewaltig eingeschränkte Werbereichweite kaum begeistert sein. Das kann für die Sender dann kritisch werden, denn von der monatlichen Pauschale wird wohl der Großteil bei Astra bleiben.

Vor 2008 wird´s kaum Veränderungen geben können. Bislang war es so, dass die Programmanbieter an Astra bezahlt haben um entsprechende Transponderplätze auf dem Satelliten zu bekommen. Der Zuschauer hat dann seinen Obulus mittels Zwangsgebühren (öffentlich-rechtliches Fernsehen), Pay-TV (Gebühren auf freiwilliger Basis) oder durch simples Anschauen der Werbung entrichtet. Der Programmanbieter hat dann wiederum durch die Werbeeinnahmen sein Programm und die dazugehörige Infrastruktur finanziert. Nun soll dies in weiten Teilen auf den Zuschauer abgewälzt werden.

Die Zwangsgebühren für das öffentlich-rechtliche Fernsehen gehen bei uns auf die 50er-Jahre zurück. Das Ding nennt sich glaub ich Rundfunk-Staatsvertrag und verpflichtet die Bürger mehr oder weniger zur Gebührenzahlung. Darum kommt man nur in Ausnahmefällen herum. In Deutschland sind diese Gebühren etwas niedriger als in Österreich. Prinzip dürfte aber im großen und ganzen das gleiche sein.

Die Gebühren für die ORF stören mich auch nicht. Die bezahle ich gerne, dafür erwarte ich mir aber auch dementsprechende Programm und Sendequalität, sowohl Radio als auch Fernsehen. Die Programmqualität hat beim ORF seit der neuen Intentantin meiner Ansicht nach doch stark nachgelassen. Gefällt mir auch nicht. Aber ohne öffentlich-rechtliches Fernsehen hätten wir insgesamt wohl fast nur noch Trash-TV.

Den öffentlich-rechtlichen steht eine entsprechende Gebühr durchaus zu. Die Zwangsverpflichtung ist wieder eine andere Sache, da gehört eine andere, eine zeitgemäße Lösung her.

Es genügt eben die theoretische Empfangsmöglichkeit. Werden die Rundfunkempfangsgebühren in Deutschland denn nicht per Haushalt, sondern per Endgerät abgerechnet?

Das ist dann natürlich ein starkes Stück. Das heisst, dass wenn ich zum Beispiel 3 Fernsehgeräte und einen PC mit einer DVB-S-Karte besitze, ich die Rundfunksempfangsgebühren in vierfacher Ausfertigung zahlen muss?

Also 4x die € 16,irgendwas?