Vergleich Capture Systeme

  • Hallo zusammen,

    nachdem ich mich vor einigen Monaten schonmal mit dem Thema analoges capturen auseinander gesetzt hatte und aufgrund von aufkommendem Frust abgebrochen hatte, wollte ich nun einen zweiten Versuch starten. Hab mich bereits hier im Forum und in den Guides und FAQs eingelesen. Auf die (IMHO) alles entscheidenende Frage konnte ich aber noch keine Antwort finden:

    Wo liegen die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Varianten? (die beste Lösung gibt es wohl nicht)
    Es geht mir dabei nicht um eine Kaufempfehlung für eine bestimmte Karte, sondern ganz allegemein um die (drei?) unterschiedlichen Möglichkeiten:

    • Grafikkarte mit Video-In (ATI All-in-wonder, ViVO)
    • TV-Karte (Bt8x8, SAA7134)
    • A/D Wandler mit Hardware MPEG2 Codierung (Pinnacle DC-10+, Movie Box DV, Canopus ADVC-xxx)

    In meinem speziellen Fall soll VHS Material gecaptured werden und am Ende soll Divx dabei rauskommen.

  • ATI: gute Allround Lösung als GraKa mit den Features, dass Du aufnehmen kannst.

    Ist Deine GraKa ok, dann würde ich ne 7134er Karte kaufen, siehe Capture Wettbewerb, die erzeugen ein sehr gutes Bild, Du musst aber den Aufriss der Kodierung selbst vornehmen. Da bei Dir aber eh DivX (also MPEG4) rauskommen soll, macht es IMO nicht allzu viel Sinn, einen A/D Wandler zu nehmen, das ginge vielleicht, wenn Du ne DVD erstellen möchtest, aber so müsstest Du ja nochmal kodieren.

    Qualitätsmäßig fährst Du glaube ich mit ner 7134er und Huffyuv / MJPEG auch besser als mit Hardware MPEG2 Encoding, habe ich aber noch nicht selbst verglichen.

  • Zitat von Hayes

    A/D Wandler mit Hardware MPEG2 Codierung (Pinnacle DC-10+, Movie Box DV, Canopus ADVC-xxx)

    Anmerkung am Rande :

    Die DC 10 hat definitiv keinen Hardware MPEG-2 Encoder. Das einzige Format, in dem gecaptured werden kann, ist MJPEG mit quadratischen Pixeln.

    Bei der Moviebox DV bin ich mir nicht ganz sicher, aber ich meine, dass sie ein reiner Analog / DV-Konverter ist und MPEG-2 allenfalls per Software in Echtzeit encodet wird - kann aber sein, dass ich mich da täusche.


    Abgesehen davon hast du das Problem, dass bei Analog/DV-Wandlern der YV12-Farbraum benutzt wird und dieser nicht allzu toll ist... :

    Warum man YV12 tunlichst meiden sollte von scharfis_brain

    Gruß, Christian

  • Vielen Dank für die bisherigen Antworten!

    Verstehe ich das richtig, dass eine 7134-Karte (und der YUY2-Farbraum) z.Z. die optimale Lösung zum analogen capturen darstellt?
    Das verwundert (und erfreut ;)) mich , da das ja gleichzeitig die günstigste Variante ist!

  • Zitat von incredible

    Vom Preis-Leistungsverhältnis: JA!


    Und was wäre die qualitativ beste Lösung, unabhängig vom Preis?
    Nur aus Neugier ;)

  • Irgendeine Studioausrüstung zum Preis eines Mehrfamilienhauses, schätze ich ;)

    Ich hab' jetzt gerade erst angefangen mit einem 1734-Chip zu capturen und hatte vorher (oder bzw. habe immer noch) eine Pinnacle DC 10+. In ersten Tests gefällt mir die 7134er besser !

    Die Karte hat vor ca. drei Jahren knapp über 600.- DM gekostet, und ich hab' jetzt die Typhoon, die incredible empfohlen hat für umgerechnet knapp 80.- DM gekauft.

    Man kann also meiner Meinung nicht davon ausgehen, dass teuere Capture-Lösungen (also solche im Preisbereich für Normalsterbliche) unbedingt besser sein müssen als günstige Capturekarten - vor allem wenn man sich anschaut, was die Pinnacle heute noch kostet.


    /EDIT : Ich hab' die Typhoon übrigens aus dem ProMarkt, die haben die momentan (zumindest bei uns) auch im Angebot für 39,90 €.

    Gruß, Christian

  • Ok, überzeugt ;)

    Ich hatte zwar schonmal eine 7134 von Medion das war allerdings kein großes Highlight, aber ich werd die Typhoon mal testen.

    Ich hab zur Zeit eine Asus 9600 XT/TVD (ViVo) da werde ich auch mal eine Versuchsreihe starten und dann vergleichen.
    Langfristig wäre mir eine eigenständige Capture Karte aber lieber, da die Graka ja doch öfter aufgerüstet wird.

    Also danke an alle!

  • Zitat von Hayes

    Ok, überzeugt ;)

    Ich hatte zwar schonmal eine 7134 von Medion das war allerdings kein großes Highlight, aber ich werd die Typhoon mal testen.

    Ich dachte die Typhoon u. die Medion seien baugleich, oder liege ich da falsch?

    Übrigens ich hab ne Medion MD 9717, funzt einwandfrei.

    Grüße

    billy

    Intelligente Menschen sind immer freundlich (Jean Paul Sartre)

  • Wenns eben der (wie er zitierte) 7134er Chip ist, dann dürfte da nix anderes bei rauskommen, gebe ich dir recht.

    Und das ist eben auch ein kleines Risiko eines solchen Capture Wettbewerbs!
    Aus jenem Thread lässt sich nicht ableiten, welche Karte nun die beste ist!
    SONDERN das Zusammenspiel aus Signaleingang und digitizer Eigenschaften der Karte.

    @ Hayes

    Demnach gehe ich zu 90% davon aus, dass wenn eine Medion 7134 mies rüber kam, unter gleichen Bedingungen die Typhoon auch nicht besser sein wird, da mir dein Eingangssignal schon etwas miderqualitativ gewesen zu sein scheint, --- ohne, dass ich einen Screenshot gesehen habe ;)

    Zudem: Welchen Treiber hast du mit der Medion genutzt?

    Bevor du "erneut" Geld in eine neue 7134er "gut" investierst, würde ich erst mal mit jener Medion 7134er Karte zu sehen, wo die Wurzel des Übels liegt --- falls du die Medion Karte überhaupt noch hast ;)

  • Hi @ll!

    Also die Medion hab ich nicht mehr. Ich hatte mir damals eine Hauppauge PCI FM (bt848) und besagte Medion gekauft und verglichen. Die Hauppauge hat sich dann als defekt rausgestellt, müßte hier auch noch im Forum zu finden sein, ich hatte mir dann die gleiche Karte von einem Bekannten ausgeliehen und mit der Medion verglichen, das Bild von der Medion war wesentlich schlechter, ich kann mich nicht mehr genau erinnern ob es Schlieren oder Pixel waren auf jeden Fall starke Bildstörungen.
    Das Bild von der Hauppauge war zwar ruhiger aber noch immer weit von dem entfernt was hier im Forum zu bewundern ist.

    Bei der Medion hatte ich AFAIR die original Medion Treiber in der damals neusten Version, bei der Hauppauge die btwincap von Sourceforge.
    Gecaptured hab ich mit Virtualdub in Full Pal, YUY2 und Huffyuv.

    Mein Kabelsignal ist in der Tat ziemlich schlecht, ich hatte damals u.a. auch VHS Kassetten genommen um halbwegs vernünftiges Quellmaterial zu haben.
    Trotzdem haben mich beide Karten nicht überzeugt und ich hab sie verkauft und mich fast ein Jahr nicht mehr mit dem Thema beschäftigt. Jetzt hat es mich aber wieder gepackt ;)

    Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass die Medion, die ich hatte, ebenfalls defekt war oder irgendwas an meiner Verkabelung anfällig für Störsignale war.
    Wie auch immer, ich bin heiss auf einen neuen Versuch, diesmal mit S-VHS VCR, besseren Kabeln und auch mal im Keller, da hab ich astreine Empfangsqualität.

  • Ist "leider" ein Einfamilienhaus und Eigentum.
    Ist ne interessante Sache: Im Erdgeschoss und im Keller haben wir astreines Bild, nur im ersten Stock sind einige (!) Sender total verrauscht, am schlimmsten ist ARD, einige andere sind dagegen fast klar, VIVA z.B. ist ca. 90%.
    Wir hatten schonmal nen Techniker hier, der hat einen stärkeren Verstärker im Keller eingebaut hat aber auch nix gebracht. Er meinte, dass irgendwas mit dem Kabel sei, dass in den ersten Stock führt. Ohne Wand-aufreissen sei aber nix zu machen. Das kam natürlich nicht in Frage. Ich kann mir auch nicht vorstellen was das sein kann, wenn was am Kabel wäre (Störeinstrahlung oder Beschädigung) würde das doch alle Sender betreffen.
    Alternative wäre Satschüssel, denn könnte ich auch digital capturen aber da haben meine Eltern ihr Veto eingelegt, so eine Schüssel kommt ihnen nicht aufs Dach.

  • Es ist schon möglich das eine Koaxleitung ne Macke hat. Da tritt dann die Dämpfung unterschiedlich stark bei den verschiedenen Kanälen auf. Besonders eine große Schräglage macht sich bemerkbar. Es erscheinen dann einige Sender gut, andere schlecht.

    btw. .. die beiden besten 7134er Karten die ich in den Fingern hatte waren die Cinergy 600 und die Typhoon. Meine Typhoon ist nicht 100% baugleich mit der Cinergy, aber die 1.4er Treiber und auch die Originalen v1.4.0.0 laufen wunderbar mit der Typhoon.

    Gruß Gunnar

  • Hayes: Wenn die Verkabelung ringförmig ausgeführt ist (soll heissen: von einer Antennendose zur nächsten und dann weiter in das nächste Stockwerk), kommen alle dazwischen liegenden Antennendosen als Störquelle in Frage. Es gibt leider häufig die irrsinnige Meinung, dass das Innenleben einer Antennendose überflüssig ist, nur Dämpfung produziert und daher rausgeschmissen wird.

    Jede Antennendose muss vernünftig angeschlossen sein und die letzte Dose an einem Strang muss eine Enddose sein --> Abschlusswiderstand.

    Ein häufiger Fehler ist auch ein Kurzschluss zwischen Innenleiter und Abschirmung, dadurch verursacht, dasss die Abschirmung ausgefranst angeschlossen wurde und einige Drähtchen den Innenleiter berühren.

    Wenn es möglich ist, schau Dir jede Dose mal an. Mit einem tragbaren Fernseher kannst Du die Dosen der Reihenfolge nach prüfen und so ermitteln, ab wann das Bild schlecht wird. Dann kommt diese Dose und die davor im Strang liegende Dose als Ursache in Frage.

    Ein Kurzschluss im Kabel selbst ist eher selten. Wenn es früher mal funktioniert hat, hat vielleicht jemand das Kabel angebohrt oder einen Nagel reingeschlagen.

    Gruß, zisoft

  • Hi!

    Also erstmal großes Lob an dieses Forum, ist ja wirklich klasse wie einem hier geholfen wird! :cheers: :daumen:

    Hab mir das eben mal genau angeguckt und auch Fotos gemacht, siehe Anhang. Die Antennenleitung kommt von außen in den Keller, geht dann in den Verstärker und dann über einen dreifach-Verteiler in die einzelnen Stockwerke.
    Betroffen ist ja nur eine davon, die, die in den 1. Stock führt.
    Dort sind insgesamt drei Dosen, an zweien wird das Signal durchgeschliffen, und an einer endet es (siehe Bilder).
    Soweit ich das beurteilen kann ist an allen drei Dosen das Bild gleich schlecht, es kommt also schon "verkrieselt" aus dem Keller.

  • Die Installation im Keller sieht soweit ok aus.

    Bei den beiden Antennendosen sieht's genau so aus, wie ich oben schon beschrieben habe: Ausgefranste Abschirmung.

    Löse mal die Schraubverbindungen und schliesse das nochmal neu an, bzw. überprüfe, ob die Abschirmungsdrähtchen wirklich nicht irgendwo den Mittelleiter berühren.

    Das zweite Bild ist eine Durchgangsdose, die ist schaltungstechnisch als erste dran. Wenn hier was faul ist, hast Du auch auf der Enddose (1. Bild) das Problem.

    [Edit] Noch vergessen: Am Verteiler im Keller kann natürlich das gleiche Problem an dem entsprechenden Kabel vorliegen. Das sind sog. F-Connectoren, die sind mit einem Gewinde einfach auf die Abschirmung des Kabels aufgewürgt. Hier muss unbedingt darauf geachtet werden, dass dieses Gewinde auch Verbindung zur Abschirmung hat. Ausserdem darf natürlich auch hier kein Drähtchen der Abschirmung den Innenleiter berühren.
    Der Innenleiter schaut aus so einem Verbinder einfach mittig heraus. Wenn bei dem verwendeten Kabel der Innenleiter sehr dünn ist, kann es sein, dass er keine Verbindung zum Kontakt des Verteilers hat. In dem Fall hilft es, denn Innenleiter etwas "wellig" zu biegen.

    Gruß, zisoft

  • So, hab alles überprüft, der Mittelleiter berührt in keiner Dose und auch nicht am Verteiler die Abschirmung.
    Die ausgefranste Abschirmung sah von außen böser aus als es war. Der Mittelleiter ist in allen Dosen frei.
    Ich vermute mal, dass das Kabel auf dem Weg vom Keller in den 1. Stock beschädigt ist.

  • Ich wuerde das Kabel erstmal einem 'Idiotentest' unterziehen
    (der Freilich nix ueber dessen Hochfrequenztauglichkeit aussagt)

    2 Tests:

    kabel an beiden seiten loesen.

    1) mit einem Durchgangspruefer zwischen Seele und mantel auf kurzschluss (niederohmigkeit) pruefen. wenn kein Kurzschluss -> Ok

    2) ein ende des Kabel kurzschlieszen (Seele und Mantel verbinden)
    Dann am anderen Ende wiederum mit dem Durchgangsprufer auf Kurzschluss pruefen.
    hierbei MUSS ein kurzschluss messbar sein.

    wenn Du also vei 1) mehrere Megaohm misst
    und bei 2) irgendwas zw. 0 und 100 Ohm sollte das Kabel (zumindest niederfrequenztechnisch) in ordnung sein, und den Strom korrekt leiten.

    Daempfung etc. laesst sich damit nat. nicht messen.

    (es reicht schon, wenn ein Koaxialkabel mal nass geworden ist, das Wasser, welches es dann zw. mantel und seele aufsaugt erhoet die daempfung drastisch!)

  • Vielleicht kannst Du zur Not ein neues extra dünnes Koax-Kabel (ist zwar nicht die Ideallösung, aber besser wie ein defektes dickes Kabel) von der letzen Antennendose im Erdgeschoß in einem bestehenden Rohr oder sonstwie aufputz etwas versteckt in den 1.Stock legen, also die Anlage irgendwie mit einer zusätzlichen Leitung modifizieren. Das habe ich schon mal gemacht als ich die alte defekte Leitung nicht erneuern konnte. Mußt Dir aber schon sicher sein, daß die alte Leitung der Übeltäter ist. Du kannst ja mal provisorisch zum Ausprobieren ein Leitung lose in den 1. Stock legen, z.Bspl. zu einem Fenster raus u. oben wieder rein.

    Grüße

    billy

    Intelligente Menschen sind immer freundlich (Jean Paul Sartre)

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