c't, ich bin enttäuscht...

  • hallo!

    ich muss mal meinen frust lostlassen. habe mir seit langem mal wieder die CT gekauft und mich auf einen artikel zum thema analog capturen gefreut.

    dieser artikel, so muss ich leider sagen, hat mich jedoch äußerst enttäuscht.
    der absolute höhepunkt darin: "am besten erfolgt bereits beim capturen (bzw. CT nennt das grabben) die kodierung nach mpeg2, da sonst später eine rekomprimierung gemacht werden muss, die die qualität nicht verbessert!"
    das ich mal lache! gibt es überhaupt schon einen rechner, der in echtzeit 3pass mit optimalen einstellungen encoden kann?

    auch ansonsten ist der artikel wirklich mies. den hat jemand geschrieben, so hat es den anschein, der in seinem leben erst ein oder zwei mal einen film gecaptured hat. alles ist irgendwie zusammengeklatscht worden, aber auf die wesentlichen dinge (unterschiede zwischen den tvkarten chips, genauere vorgehensweisen oder jeglicher ansatz einer theoretischen grundlage, was prinzipiell beim capturen passiert, fehlt)

    skandal!

    gut, dass es dieses und viele anderen gute Foren gibt.

    wollte das nur mal loswerden.

    gruß
    ponline


    PS: bei http://www.tomshardware.com ist aktuell ebenfalls ein artikel in ähnlich schlechter qualität zu finden. mich würde nur interessieren, ob an dem hochgelobten "Panasonic DMR-E75V " was dran ist? glaube nicht, dass das ding meine SVHS kombi mit cinergy 400 bzw advc50 schlägt - oder täusche ich mich?

  • Wozu gibt's denn Boards wie unseres, in denen dieses Thema bereits dutzendfach angeschnitten und ausführlichst diskutiert wurde? Das ist doch sicher ein gefundenes Fressen für Profis wie BaronVlad, die dann in deren Forum sicherlich ihre Meinung zum Ausdruck bringen werden! :D

    c't Ausgabe 16/2004, 164 ff: "Formatwechsel - VHS auf DVD bringen". Erwähnt als Quelle #5: http://www.lucike.info !

    (Kurz davor übrigens mal wieder ein Urheberrechtsinterview...)

  • das war auch mein erster Gedanke, als ich den Artikel gelesen habe. Sicher, man kann nicht alle Feinheiten auf 5 Seiten besprechen. Aber gerade weil es darum ging, die VHS möglichst verlustarm zu digitalisieren, dürfen solche Sachen wie doppeltes Komprimieren (capturen in MPEG2->Filtern (!)->erneutes Komprimieren ;oder auch: capturen mit 1/4 D1) eigentlich nicht empfohlen werden.
    Vollends verwirrt hat mich dieser Satz (S. 165, rechts):

    Zitat

    Das für die S-VCD generierte MPEG-1-Videomaterial ist in der 1/4-PAL-Auflösung quasi identisch mit MPEG-2 [...].

    Hä? Kann das jemand deuten? MPEG-1 für SVCD?? mit 1/4 PAL???
    Naja, vor ein paar Monaten hatten sie mal ein paar nette Artikel zu DVD-Struktur, Encodern und so drin, interessant für einen Newbie wie mich. Aber inzwischen ist dieses Forum für mich unerschöpfliche Quelle des Wissens.

    Zap

    "Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit."
    Benjamin Franklin

    mein Rechenknecht

  • Soviel mal zur Ehrenrettung: Die c't ist unter den deutschen Computerzeitschriften mit Abstand die beste! (Die Chip war übrigens in der Anfangszeit auch mal richtig gut, aber heute ist sie nur noch eine bessere Computerbild.)

    Der hier erwähnte Artikel ist allerdings ein heftiger Ausrutscher. Ich verbuch's mal unter der Rubrik "Nobody is perfect". :)

    tomshardware ist übrigens schon oft damit aufgefallen, dass sie keine Ahnung von Videokodierung haben.

    bb

  • Zitat von bb

    Soviel mal zur Ehrenrettung: Die c't ist unter den deutschen Computerzeitschriften mit Abstand die beste!


    dem stimme ich zu. nur deshalb ist ein solcher ausrutscher ja überhaupt erwähnenswert. in der chip hätte der artikel mich schon eher positiv überrascht :)

    Zap

    "Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit."
    Benjamin Franklin

    mein Rechenknecht

  • Hi,

    hört sich traurig an, aber oft wird das Capturing in unseren Augen falsch beschrieben. Das liegt IMO vor allem daran, dass in den Zeitschriften eine breite Leserschaft angesprochen werden soll, und die meisten interessiert es nicht, wie man ein Maximum rausholt, weil es oft mit großem (Zeit-) Aufwand verbunden ist und es mit zunehmender Komplexität immer schwieriger wird, die Erklärungen gleichzeitig verständlich und annähernd korrekt darzustellen. Das gleiche Problem hatten wir bei dem Schreiben der hiesigen Capture Anleitung.

    Wenn man zu sehr vereinfacht und Entscheidungen trifft, diese oder jene Kleinigkeit zu übergehen, dann kommt mit Sicherheit jemand, der meckert, weil er genau an diesem Punkt aufläuft / eine Frage hat oder es kommt jemand mit mehr Peilung von der Materie daher, der einem das Ding aus objektiv richtigen Gründen um die Ohren haut. Wird es zu detailiert, dann verliert man sich sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen und der Neuankömmling hat schnell keine Lust mehr. Wir wollen zwar ein gehobenes Niveau des Capturing anbieten aber eben kein abgehobenes Niveau. Beginner und alte hasen einbinden, das ist das Ziel - schwieriger geht es leider kaum ;)

    Soviel zur Ehrenrettung.

    Leider wird oft ein Weg eingeschlagen, der aus Gründen der Einfachheit und des falschen Verständnisses objektiv falsche Erklärungen anbietet. Das fällt dem Neuling (wenn überhaupt) erst auf, wenn es gravierende Probleme gibt, sei es beim Abspielen, beim Authoring oder sonstwo. Dann ist der Frust groß und manch einer begibt sich dann, wie bei der Verwendung von Davideo und Co, auf die Suche und findet zu uns.

    Ist doch auch was...

    Aber allgemein fände ich es schöner, wenn Redakteure mit etwas mehr Zeit auch an den richtigen Stellen im Netz recherchieren würden und für weiterführende Fragen auf entsprechende (Internet-) Literatur verweisen würden.

    Auch eine Anfrage an Leute, die sich damit etwas besser auskennen, ob sie mal probelesen wollen und grobe Schnitzer ausbügeln, stößt sicher nicht immer auf taube Ohren. Ein kleiner Vermerk, wer geholfen hat und wo man mehr findet - und alle sind glücklich...

    EDIT: Ich möchte hinzufügen, dass ich den Artikel nicht gelesen habe, sondern mich auf bisherige Erfahrungen und Eure Aussagen stütze. Auf Heise.de steht über den Inhalt des aktuellen Hefts:

    Zitat

    VHS-Videos auf DVD kopieren: DaViDeo 4 von GData, S. 65


    Wenn dem wirklich so ist, dann wundert es mich wirklich stark, aber andererseits wenig, wenn da Fehler zusammenkommen. Und eine DaVideo Anleitung probezulesen haben bestimmt nur wenige Lust zu ;)

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