TV-Tipps für Montag den 30. Jänner
Hessen Fernsehen 22:15 Die Apothekerin
Die dreißigjährige Apothekerin Hella sehnt sich nach einem Mann, einem Haus und einem Kind. Als Hella den unsteten Zahnmedizin-Studenten Levin heiratet, der seinen Großvater zwecks vorgezogener Erbschaft vergiftet hat, gehen zumindest zwei Wünsche der Apothekerin in Erfüllung: der nach einem Gatten und der nach den eigenen vier Wänden. Doch das Eheleben in der geerbten Luxusvilla erweist sich rasch als Enttäuschung.
Levin betrügt Hella mit der schlampigen, aber hübschen Haushälterin Margot. Die so gehörnte Ehefrau beseitigt in der Folge die Konkurrentin durch einen fingierten Unfall und lässt sich auf eine Affäre mit Levins Busenfreund Dieter ein. Als Hella schwanger wird, geraten Levin und Dieter über die Frage der Vaterschaft so sehr in Streit, dass sie beide im Krankenhaus landen. Die Apothekerin entscheidet sich gegen die beiden Kindsköpfe, um mit dem Biedermann Pawel neu anzufangen.
Dem vollkommenen Familienglück stehen jetzt nur noch der in der Mansarde hausende Ex-Liebhaber und Pawels geisteskranke Ehefrau Alma im Weg. Doch für solche Fälle hat die Apothekerin einen gut sortierten Giftschrank parat ...
"Die Apothekerin" ist eine furiose schwarzhumorige Krimikomödie mit Katja Riemann, Jürgen Vogel, Richy Müller, August Zirner und Andrea Sawatzki.Katja Riemann, die für die Rolle der Hella 1998 beim Deutschen Filmpreis als Beste Darstellerin ausgezeichnet wurde, brilliert in einer Glanzrolle an der Seite eines spielfreudigen Ensembles, das von Jürgen Vogel, Richy Müller, August Zirner und Andrea Sawatzki angeführt wird.
Bildformat: 4:3
Tonformat: MPEG2Audio
Herstellung: D, 1997
Dauer: ca. 105 min.
Regie: Rainer Kaufmann
Darsteller: Katja Riemann, August Zirner, Jürgen Vogel, Andrea Sawatzki
ZDF 22:15 John Q - Verzweifelte Wut
Der zweifache Oscar-Preisträger Denzel Washington spielt einen aufrechten Familienvater, dessen ohnehin nicht sorgenfreies Leben innerhalb eines Tages in einer Katastrophe mündet. Er muss die Kosten für die Herztransplantation seines Sohnes übernehmen.
Die FSK verstand "John Q - Verzweifelte Wut" bei der Prüfung des Films als Hinweis auf aktuelle Missstände im Gesundheitswesen der Vereinigten Staaten. "Bei dem Film handelt es sich um eine dramatisch in Hollywood-Manier inszenierte herbe Anklage gegen das US-Amerikanische Gesundheitssystem, in dem Reiche die beste medizinische Versorgung, Arme jedoch nicht einmal die erheblich eingeschränkte Grundversorgung erhalten.
Mit Kurzzeitjobs versucht er seine Familie über Wasser zu halten, doch das Pech scheint ihn zu verfolgen: Innerhalb eines Tages wird sein Wagen abgeholt, weil er mit den Ratenzahlungen im Rückstand ist; einen Nebenjob bekommt er wegen seiner Überqualifikation nicht, und als er mit seiner Frau Denise ein Baseballspiel seines Sohnes anschaut, bricht dieser auf dem Platz zusammen. Im Krankenhaus wird den besorgten Eltern mitgeteilt, dass ihr Junge eine schwere Herzkrankheit hat und in akuter Lebensgefahr schwebt. Einzig eine Herztransplantation könnte ihren Sohn retten.
Doch die Pechsträhne hält an: Der verantwortliche Arzt muss die Behandlung ablehnen, da die Krankenversicherung nur einen kleinen Teil der Kosten übernehmen will. Völlig fassungslos erfährt John Q., dass die Versicherung ihn einfach herunter gestuft hat. Verzweifelte Spendenaufrufe bei Freunden bringen auch lediglich nur einen Bruchteil der Kosten zusammen. Verzweifelt fordert Denise ihren Mann auf, etwas zu unternehmen.
Und der brave Familienvater sieht rot: Er verschanzt sich, bewaffnet mit einem Revolver, in der Notaufnahme des Krankenhauses und nimmt sowohl Patienten als auch Angestellte als Geiseln. Während der arme Arbeiter versucht, auf diese Art eine Operation an seinem Sohn zu erzwingen, bereitet ein übereifriger Polizeichef ein gewaltsames Vorgehen vor. Doch auch die Medien haben von Johns Verzweiflungstat gehört...
Bildformat: 16:9
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Herstellung: USA, 2001
Dauer: ca. 110 min.
Regie: Nick Cassavetes
Darsteller: Denzel Washington, Robert Duvall, Anne Heche, James Woods
Dokutipps:
ORF2 00:20 Ein Tag im September
Die Olympischen Spiele, die das Ansehen der Bundesrepublik Deutschland weltweit revidieren sollten, werden von einem Anschlag eines palästinensischen Terrorkommandos überschattet. Keiner der 13 israelischen Sportler, die am 5. September 1972 in Geiselhaft genommen wurden, überlebt die Befreiungsaktion. Ein bewegender Dokumentarfilm, der neben privaten Schicksalen, die Überforderung der deutschen Regierung und das Vorgehen der Polizeibehörden beleuchtet...
Beklemmende Rekonstruktion der damaligen Ereignisse.
Dokumentarfilm; USA, 1999
Regie: Kevin MacDonald
Bildformat: 16:9
Tonformat: Dolby Digital 2.0
WDR 22:30 Der Griff nach dem Öl - Ein riskanter Wettlauf
Öl- und Benzinpreise haben Rekordhöhe erreicht, die Prognosen der Experten sind düster. "Die Zeiten der niedrigen Ölpreise sind für immer vorbei. Die Welt wird damit leben müssen", so der texanische Öl-Multimillionär Gene Van Dyke. Erdöl wird knapp. Auf dem amerikanischen Festland reichen die Vorräte noch für acht Jahre. Für den größten Verbraucher USA ist der weltweit gesicherte Zugriff auf die Ressource eine "Frage von Nationaler Sicherheit".
Im Blickpunkt der Amerikaner ist jetzt der afrikanische Kontinent. Schon heute beziehen die USA aus Afrika rund 16 % ihres Ölbedarfs - so viel wie aus Saudi Arabien. In den nächsten 20 Jahren sollen es 25 - 30 % werden. Westafrikas Küstenbogen am Golf von Guinea - von der Elfenbeinküste über Nigeria bis Angola - ist zum neuen Öl-Dorado geworden. Insgesamt, so schätzen Experten, liegen in Westafrika Erdölvorräte in der Größenordnung des Irak. Doch bei der globalen Jagd auf Öl haben die Amerikaner Konkurrenz bekommen: China, inzwischen der zweitgrößte Öl-Konsument der Welt.
Es droht ein gefährlicher Wettlauf, so der amerikanische Militär-Experte Michael Klare: "Das US-Militär wird mehr und mehr zu einem 'Ölschutzdienst' ausgebaut." Das Pentagon ist alarmiert, seitdem man weiß, dass auch China, seine strategische Position im Wettlauf um die Ressource Öl ausbaut. Nach "Kartell" und "Auftrag ausgeführt" geht story-Autor Helmut Grosse ein weiteres mal der Frage nach, wie der Kampf ums Öl die Politik bestimmt. Eine Dokumentation über die Strategie der USA, die wirtschaftliche und politische Vormachtsstellung zu sichern.
Bildformat: 4:3
Tonformat: MPEG2Audio
Dauer: ca. 45 min.
WDR 23:15 Vier Schüler gegen Stalin
Am Abend des 20. Dezembers 1949 versammeln sich in einer Wohnung in der Altenburger Lessingstraße vier junge Leute: Jörn-Ulrich Brödel, Ulf Uhlig, Joachim Näther und Gerhard Schmale. Sie sind 18 Jahre alt und gehen in die 11. Klasse der "Karl-Marx-Oberschule". Sie gehören einem oppositionellen Zirkel an und haben für diesen Abend eine wagemutige Aktion geplant: eine illegale Radiosendung gegen Josef Stalin. Es ist der Vorabend seines 70. Geburtstages, als die Schüler auf Sendung gehen.
Pünktlich zur Festansprache von DDR-Präsident Wilhelm Pieck stören die Vier die Direktübertragung aus Berlin und beginnen mit ihrem selbst gebastelten Sender ein eigenes Programm. Ganz im Gegensatz zu den öffentlichen Lobpreisungen erklären sie, dass Stalin ein Massenmörder und Diktator ist. Millionen seien im stalinschen Gulag umgekommen, und auch in der DDR säßen zehntausende Unschuldige in den vom russischen Geheimdienst NKWD reaktivierten Konzentrationslagern ein. Im März 1950, drei Monate nach der Radiosendung, kommt die Staatssicherheit auf die Spur der vier Schüler.
Sie werden verhaftet und der russischen Besatzungsmacht übergeben. In einem Geheimprozess in Weimar werden sie von einem russischen Militärgericht verurteilt: drei Schüler zu 25 Jahren Zuchthaus, Joachim Näther, der intellektuelle Kopf der Gruppe, zum Tod durch Erschießen. Erst 1997 haben die Angehörigen erfahren, dass er tatsächlich 1950 in Moskau hingerichtet wurde. Die Autoren rekonstruieren in ihrem Film die damaligen Ereignisse gemeinsam mit den Überlebenden der verhängnisvollen Radiosendung. Gedreht wurde an Originalschauplätzen. Als Darsteller fungierten Schüler aus der einstigen "Karl-Marx-Oberschule" in Altenburg. Und auch der Radiosender war wieder einsatzbereit ...
Bildformat: 4:3
Tonformat: MPEG2Audio
Dauer: ca. 45 min.