Angst vor Angst
Heutige Schlagzeile auf n-tv: "Angst vor Terror". Schöner Zwiebelfisch. Schließlich bedeutet "Terror" ja bereits "Angst vor ..." (Gewalt, Anschlägen).
Terroristen erzeugen Angst in der Bevölkerung. Angst vor Toten und Verletzten durch Anschläge. Für diese Angst muss noch nicht mal ein Anschlag durchgeführt werden. Dafür genügen schon Hinweise auf ihre Planung. Mit Nachdruck auch beispielsweise Bilder von gerade rechtzeitig entdeckten Flaschen an Bahnstrecken. Oder gar plötzlich kurz vor der Ausführung verhinderte Anschläge, wenn die Stimmung der Bevölkerung zu ihrer Regierung gerade besonders schlecht ist. Die wir natürlich ohne verdachtslose Vorratsdatenspeicherung nicht hätten, weil ehrliche Ermittlungsarbeit zu aufwändig wäre.
Kompliziert wird es, wenn die Angst vor der Totalüberwachung (die jeden betrifft, auch auf dem Lande) größer wird als die Angst vor Anschlägen mit Sprengstoffen oder Giften, die wahrscheinlich nur in wenigen Gegenden stattfinden würden (wo viele Menschen leben, in Großstädten). Dann wird – zumindest nach der ursprünglichen Bedeutung des Wortes "Terror" – der Staat zum größeren Terroristen als jede Islamistengruppe.
Terrifying, isn't it?