In der aktuellen c´t 11/03 wurden die gängisten Software Encoder getestet. Zum einen mit einer Bitrate von 4 Mbps, 6 Mbps und 8 Mbps. Genutzt wurden verschiedene Szenen mit den unterschiedlichsten Anforderungen an die Encoder. Als Hauptzenario wurden interlaced DV-AVI Szenen genommen. Beim Test ging es hauptsächlich um die Qualität und nicht um die Geschwindigkeit.
Als Software zum festlegen der Qualitätsmerkmale wurde JNDmetrix-IQ eingesetzt und die ausgegebenen Werte als Qualitätskriterium genommen. Die Software vergleich einzelnen Bilder und erfasst warscheinlich wahrnehmbare Unterschiede und gibt diese Unterschiede mit einem errechneten Wert aus.
CCE Basic 2.66
Der kleine Encoder aus dem Hause Cinema Craft glänzt mit hoher Geschwindigkeit beim 2-Pass encoden. In den Standart-Einstellungen wird das Bild sehr weich gezeichnet und erst durch das deaktivieren der Filter wurden sichtbar bessere Ergebnisse erzielt.
Der interlaced BUG ist immer noch vorhanden. Die oberste Zeile wird verschluckt und die darunter liegenden werden nach oben verschoben.
Im direkten Vergleich erzielte der Basic sogar bessere Ergebnisse als dei mit getestete SP-Version.
Warscheinlich ist dies darauf zurück zu führen, das nicht die aktuelle Version getestet wurde, sondern eine etwas ältere. Oder ist weniger mehr?
CCE SP 2.65
Die SP-Version bietet viel mehr Einstellmöglichkeiten als die Basic-Version. Wer will kann sogar die Bitrate für jede GOP manuell selber festlegen. Hier auch das gleiche Ergebnis in Bezug auf die Filter. Erst durch das deaktiveren der Filter verbessert sich das Bild erheblich. Auch in der 2000 US$ teuren Version ist der Interlaced Bug vorhanden.
Was interessant ist, das der Encoder bis zu 9 Durchläufe bietet für ein encoden mit variabler Bitrate.
Bei dem Test wurde festgestellt, das mehr als 2 Durchläufe die Qualität verschlechtert. Diese Aussage von der c´t dürfte für viele hitzigen Diskussionen sorgen.
Die SP Version lohnt sich nur, wenn man manuell die Bitrate für jede GOP verändert oder mit der Roba-Methode encodet.
DVD Studio Pro 1.5
Das Plugin für Quicktime beherrscht nur das encoden mit konstanter Bitrate, auch wenn im Datei-Header was anderes steht. Einstellbar ist nur die durchschnittliche Bitrate. Der Encoder zeichnet ein unschaftes Bild und neigt zur Blockbildung bei niedriger Bitrate.
FFmpegX
Der Encoder bietet unzählige Einstellungen, auch wenn nicht so detailreich wie der TmpgEnc. oder MainConcept. Die Qualität gehört ins Mitelfeld.
Filme auf CD & DVD 2.5
Im Videoschnittprogramm von Magix werkelt der zugekaufte Ligos-Encoder GoMotion. Die Qualität ist nur geringfügig schlechter als die der Cinema Craft Encoder(CCE). Probleme gibt es bei der Steuerung der Bitrate. Beim kodieren mit variabler Bitrate stehen einen zwei verschiede Funktionen zu Verfügung, um die Quantisierung zu beeinsflussen. Beim Test wurden kaum nennenswerte Unterschiede festgestellt.
iDVD 3
Jeder Apple mit DVD-Brenner wird mit dieser Software ausgeliefert. Die bearbeiteten Filme werden in verschiedenen Quicktime-Formate ausgegeben, aber nicht direkt im Mpeg-2 Format. Eine Bitratensteuerung existiert nicht. Kurze Filme werden mit konstanen 8 Mbps und lange Filme mit 5 Mbps encodet.
MainConcept 1.3
Der Encoder kostet als Standalone-Version 150€ und kommt ihn vielen Videosschnittprogramme als Plugin vor.
Der Encoder bietet bis zu 15 Stufen für die Genauigkeit der Suche für Vektorenverschiebungen und ein 31 Stufen für den Suchradius. Auf höchsten Stufen ist die Qualität gut. Bei 4 Mbps etwas schlechter als der Ligos und bei 6 Mbps etwas besser.
MyDVD 4
Der Encoder arbeitet mit einer festen Bitrate von 7Mbps und dem platzfressenenden Soundformat PCM, so das die Videospur mit einer Audiospur gleich 8,5 Mbps hat. So lässt sich nicht viel auf eine DVD bannen. Die Bitrate ist variabel, aber vom Anwender nicht steuerbar. Der Encoder erzeugt nur progessives Videomaterial, wo runter DV-AVI´s sichtbar leiden.
Powerdirector Pro 2.5
Die Qualität lässt sich in 8 Stufen einstellen. Selbst in der höchsten Qualitätsstufe ist das Ergebnis ernüchternt und rangiert im hintersten Bereich.
ProCoder 1.01
Beim kodieren mit zwei Durchläufen passt der Encoder die Bitrate wesentlich besser an den Bildinhalt an als andere Encoder. Die Einstellung "Master quality" beansprucht deutlich mehr Rechenzeit als als die Stufe "Highest quality", ohne sichbaren Qualitätsverbesserungen. Selbst in der Stufe "High speed" ist die Qualität unmerklich schlechter, aber fast genauso schnell wie die CCE.
Studio 8.5.21
Der Pinnacle Encoder ist nur spartanisch ausgestattet. Der Filter sollte abgestellt werden, weil er weich zeichnet. Die Bitrate ist faktisch konstant auch wenn im Datei Header was anderes steht. Erst bei höheren Bitrate variiert der Encoder mit der Bitrate.
TmpgEnc. 2.5.10
Im SVCD-Bereich trumpft der Encoder durch seine vielzahl von Einstellmöglichkeiten für optimale Ergebnisse auf. Kein andere Encoder lässt sich so feintunen wie der TmpgEnc. Hinzu kommen noch eine vielzahl von Filtern die den Encoder zum schweizer Messer unter den Encodern macht. Beim DVD-konformen Datenströmen bleibt der encoder aber deutlich hinter andere Encoder zurück, trotz 2-Pass encoding.
VideoStudio 7
Ulead benutzt eine modifizeirte Variante vom MainConcept Encoder.
VideoWave Movie Creater
Der Encoder von Roxio bietet nur drei Qualitätsstufen, was sich in der Zukunft ändern soll. In jeder Qualitätsstufe mit mit konstanter Bitrate gearbeitet (CBR 4 Mbps, 6 Mbps und 8 Mbps). Selbst in der höchsten Qualitätsstufe kommt es noch zu Verblockungen.
WinDVD Creater 1.0
Der von Intervideo entwickelte Encoder ist schlecht. Er bietet nur zwei Qualitätsoptionen und bei einer dieser Option wird das Bild einfach in der halben Zeilenanzahl encodet. Der Encoder arbeitet nur Progressiv.
Fazit:
Nach den Testergebnissen der c´t sind die Cinema Craft Encoder die qualitativ besten Encoder, dicht gefolgt vom Canopus Procoder. Die meisten User werdn mit den komplexen Einstellmöglichkeiten vom CCE SP-Version überfordert sein, um überhaupt die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
Angesichts des Preises von 58 US$ für den CCE Basic, muss man diesen Encoder zum Testsieger ernennen.
Eure Meinung ist jetzt gefragt.
Quelle: c´t 11/03