AutoGK nur Joint Stereo

Joint Stereo: weil die Autoren von AutoGK es so haben wollen. Normales Stereo oder zusätzliche Lame-Settings sind nicht möglich.

DivX503b1393p: das wurde vom Xvid Codec wegen angeblichen kompatibiltäts Grunden mit rein geschrieben und hat mit AutoGK nichts zu tun. Sobald man B-Frames benutzt steht es drin. Leider funktioniert dieser kompatibiltäts Eintrag nicht sauber ( 4 verschiede Standalones bleiben einfach stehen), wenn ich aber diesen (ersten) Eintrag von/nach ändere, funktionierts.

Eintrag		Hex
DivX503b1393p	44697658353033623133393370
DivX999b000p	44697658393939623030307000


DivX503b1328	446976583530336231333238
DivX999b000p	446976583939396230303070

Solange Jointstereo im MS-Modus und nicht in den IS- oder MS+IS-Modi betrieben wird, dann ist die Qualität dem Stereo-Modus mindestens ebenbürtig, wenn nicht besser.

Frage: was ist IS- oder MS+IS-Modi und das gilt doch nur für den PC oder?

MS = Middle Side
Das Stereosignal wird in ein Mittensignal (L+R)/2 und ein Seitensignal (L-R)/2 transformiert (verlustfrei!).
Dann werden beide Signale wie gewohnt mit MP3 komprimiert.

Bei der Dekodierung werden dann L und R wie folgt wieder zurückgewonnen:
L = (M + S) / 2 = ((L + R) + (L - R))/2 = (L + L + R - R)/2 = (2 * L) / 2
R = (M - S) / 2 = ((L + R) - (L - R))/2 = (L - L + R + R)/2 = (2 * R) / 2

IS = Intensity Stereo
Es wird nur das Mittensignal kodiert.
Zusätzlich wird eine Seiteninformation gespeichert, die das Mittensignal zwischen L und R hin und her schiebt. So ähnlich (nur viel schlechter) wie Parametric Stereo bei AAC+ V2.
Es ist für extrem niedrige Bitraten konzipiert worden.

MS + IS ist eine kombination aus beidem und ähnlich schlecht.

Leider hat Joint Stereo (welches ja Oberbegriff für alle drei Methoden ist) einen schlechten Ruf bekommen, weil früher fälschlicherweise viele Encoder IS oder MS+IS im Joint-Stereo Modus kodiert haben.
Joint Stereo MS ist jedoch besser als normales Stereo.

Der große Vorteil von M/S-Codierung in Joint-Stereo ist, dass häufig die "Middle"-Werte erheblich breiter gestreut sind als die "Side"-Werte. Zumindest wenn nicht mit Surround-Effekten gespielt wurde, werden die beiden ursprünglichen Signale im linken und rechten Kanal zum Großteil übereinstimmende Anteile haben. Somit kann man die geringen Seitwärtsabweichungen effizienter komprimieren, und hat einen größeren Bitratenanteil für die Mitte zur Verfügung. Discrete-Stereo müsste gleich viel Bitrate für unabhängige Kanäle links und rechts verwenden.

Es ist nicht "falsch", ab und zu einige Böcke im gesamten Stream auch mal als Intensity-Stereo zu encodieren, wenn aufgrund fehlender Unterschiede zwischen beiden Kanälen während ein paar Millisekunden schlicht nichts komplizierteres notwendig ist.

Der schlechte Ruf von Joint-Stereo kommt vor allem daher, dass einige Hardware-Hersteller mit ihren Chipsätzen keine korrekte Implementierung der verschiedenen Varianten bieten konnten, und v.a. die (völlig standardkonformen) Wechsel der Stereomodi nicht verstanden haben. Das Ergebnis waren dann hörbare Artefakte beim Abspielen: Flanging, Zwitschern, defektes Panorama.

Praktisch jeder heute übliche Software-MP3-Player auf dem PC würde alle Varianten von Joint-Stereo wahrscheinlich korrekt wiedergeben. In Consumer-Playern gibt es jedoch einige Chipsätze, die gerade die Niedrig-Bitraten-Varianten falsch decodieren. Vermutlich weil es wohl eher "getunte MP2-Decoder" sind, als echte MP3-Decoder. Die interpretieren dann möglicherweise eben auch IS als M/S, weil sie IS überhaupt nicht kennen...