Profi-Frage: Multichannel/Karaoke - Stimmechos entfernen?

  • Wer schonmal versucht hat, deutschen Stereo-Ton mit englischem 5.1-Sound zu kreuzen oder eigene Karaoke-CDs zu erstellen, kennt das Problem - wie filtert man die Vocals heraus?

    Bei Multichannel-Tracks liegt der Stimmanteil zwar oft nur auf dem Center Speaker, allerdings sind immer mehr oder weniger deutliche "Echos" in den anderen Kanälen zu hören.

    Womit macht man das am besten? Meine Versuche mit CoolEdit (Noise Reduction, High Pass) waren bisher unbefriedigend.

  • Zitat

    Womit macht man das am besten?


    Adobe Audition 3......Centercanal extraction.
    Wie aber Twinnz geschrieben hat...Qualieinbussen gibts.

    Mit Wavelab 5.01 und dem Restaurierungs-Bundle hab ichs noch nie machen müssen.Also keine Ahnung obs klappt.

    Datenrettungen Normwandlungen Restaurierungen Digitalisierungen

  • Goldwingfahrer: Was macht denn die "center canal extraction" in Audition genau?
    EDIT: Ach so - Hier kann man's live sehen: http://technorati.com/videos/youtube…v%3DXc8m4zaOe9g
    Klingt immer noch bescheiden & dürfte bei Multichannel-Tracks auch nicht bringen - da klappt auch die Methode von Audacity (http://de.youtube.com/watch?v=PqXiKYG3J7M) nicht.

    Twinnz: Hi Genosse ;-//
    So habe ich es in CoolEdit Pro gemacht:
    -: englische Center-Spur durch deutsche Spur (stereo->mono) ersetzt
    -: R und L (englisch) hatten recht deutliche Vocal-Echos. Meine Lösung: Die deutschen Stereo-Kanäle anteilig per "Mix paste" so reinzumischen, dass die Echos überlagert werden, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu drängen (hier hätte ich noch ein bisschen mit Reverb experimentieren können...)
    -: Fertig... und ziemlich gut (LFE, SR und SL der engl. Spur blieben unverändert)

    CoolEdit ist kein ideales Tool, eher auf Multitrack-Downmix als Multichannel ausgelegt - es kann zwar 6-Kanal-WAV öffnen, aber nicht (ohne per Multichannel-Encoder den Mix zu ändern) schreiben. Wenn man einen Track mit "Split" in Stücke zerhackt, sollte man immer von vorn nach hinten arbeiten und ihn regelmäßig (als Mono) abspeichern - ansonsten gibt's beim nächsten Laden der Session böse Überraschungen.
    Die BBC hat übrigens ein ganz gutes Tutorial für CoolEdit/Multitrack Editing: http://www.bbctraining.com/onlineCourse.asp?tID=2292&cat=2772

    Auch mit dem Upmix der deutschen Stereo-Spur habe ich es versucht, aber die Qualität ist nicht mit dem englischen Original zu vergleichen.

    Was in CoolEdit nicht geht, kann man in Spezialtools machen. Es gibt ja diverse "Vocal Remover" oder solche, die behaupten, das zu können. Interessant fand ich, was hier geschrieben steht:
    The Truth About Vocal Eliminators Prinzipiell gehen solche Programme von einer "zentrierten" Stimme aus und entfernen alle Töne, die in linkem und rechtem Kanal gleich sind. Für Winamp gibt es ein Plugin, mit dem man die Performance dieser Methode unkompliziert testen kann: den AnalogX Vocal Remover. Fazit: Forget it ;-((

    Es scheint also keine Zaubersoftware zu geben, die kann, was dem menschlichen Ohr so leicht fällt. Ich kenne bis jetzt keinen Photoshop für Audiotracks - wenn man die Stimm-Frequenzen live "sehen" könnte, könnte man viel gezielter filtern. In eigentlich allen Audio-Tools arbeitet man blind, bzw. nach Ohr. Wie sieht's da bei DJ-Mixing-Software aus?

    5 Mal editiert, zuletzt von aLu (1. Februar 2009 um 22:45)

  • In der Tat ist die Schwierigkeit, in einem Frequenzgemisch "Objekte" erkennen zu können, bei Audio vielleicht noch komplexer als bei Video. Ein Programmierer, der dafür einen sinnvollen Algorithmus schreiben wollte, müsste vielleicht "Synästhetiker" sein (also "Töne sehen" können).

    Ich möchte nur mal am Rande auf "Melodyne 2" hinweisen, das mit "Direct Note Access" in der Lage sein soll, Instrumente in Arrangements zu separieren. Das wird mit melodischen Instrumenten relativ gut klappen, mit Geräuschen und Sprache wohl nicht so perfekt. Aber das werden wir so ab Februar/März frühestens selber probieren können. Entsprechend Kleingeld vorausgesetzt. Video-Demonstrationen dazu sind jedenfalls umwerfend... :eek:

  • Also bei Musik sehe ich da nicht allzu grosse Schwierigkeiten.Interessanter wird es erst wenn man versuchen will Stimmechos aus den Front und Surroundspuren zu filtern.Zumindest habe ich das in all den Jahren nicht hinbekommen und ersetze wenn ich soetwas mache die orginal Halls durch selbst erzeugte..Weiter oben in dem von mir geposteten Link sind in dem Beitrag von mir in den Vobsamples Beispiele von mir gie ich seinerzeit hergestellt hatte.Da könnt ihr mal reinhören wie ich das so anstelle

    Einmal editiert, zuletzt von Twinnz (2. Februar 2009 um 17:55)

  • In der Tat ist die Schwierigkeit, in einem Frequenzgemisch "Objekte" erkennen zu können, bei Audio vielleicht noch komplexer als bei Video. Ein Programmierer, der dafür einen sinnvollen Algorithmus schreiben wollte, müsste vielleicht "Synästhetiker" sein (also "Töne sehen" können).


    Verglichen mit Software-Intelligenz sind wir alle Synästhetiker ;) Geräusche, Instrumente und menschliche Stimmen haben charakteristische Merkmale (Schwingungsdauer, Varianz). Natürlich wird das Unterscheiden schwieriger, wenn Echo-Effekte dazukommen.
    Es liegt wohl an Angebot & Nachfrage - Stimmen aus der Umgebung herauszufiltern interessiert wohl vor allem Schnüffler und Geheimdienste, der Rest der Welt schreit nicht gerade danach.

    Zitat

    Also bei Musik sehe ich da nicht allzu grosse Schwierigkeiten.


    Dann solltest du vielleicht nochmal hinsehen ;) Eigentlich alles, was ich zum Thema gefunden habe, dreht sich um Musik bzw. Karaoke. Das Prinzip ist dasselbe.

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