StaxRip: Balance zw Qualität und Filesize

  • Moin!

    Ich hab gestern mal mit StaxRip rumgespielt.

    Stimmt folgende Aussage?: Wenn ich Profiles->Encoder->X264->Quality Mode wähle, dann habe ich, wenn ich mich zwischen kleiner Dateigröße und Qualität entscheiden will, nur die Möglichkeit, in der "Codec Configuration" bei "Average Quantizer einen Wert zwischen 0 und 51 einstelle?

    Falls das die einzige Möglichkeit ist, frage ich mich, warum ein 75-minütiger Film bei einem Wert von 23 (balanced) nur 500 MB groß wird? Ist doch seltsam, oder nicht?

    Ich hab bisher mit Handbrake gearbeitet, da konnte man eine feste Filezize bestimmen/und oder die Qualiät und sogar die Bitrate. Geht das mit Staxrip nicht?

    Falls jemand fragt warum ich nicht weiterhin Handbrake nutze: Seit einigen Tagen bleibt das Encoding kurz vor Schluß einfach hängen.

    Vielen Dank für jegliche Hilfen!

  • Ja - es ist richtig, dass die Größe sich bei der Wahl eines qualitäts- oder quantisierungbasierten Modus kaum vorhersagen läßt. Das Resultat ist ebenfalls abhängig vom Inhalt, insbesondere von Bildfläche, Schärfe/Detailreichtum und Bewegungsmenge.

    500 MB / 75 min ~ 923 kbps, das ist schon eine recht vernünftige Bitrate für AVC. Nun kenne ich allerdings die Bildfläche deiner Kopie nicht; sollte es sich um typische Größen für z.B. ein 1,85:1- oder 2,35:1-Seitenverhältnis handeln, läge die Flächenbitrate mehr oder weniger unter 0,2 bppf, das wäre noch recht wenig.

    Dir wird also nichts anderes übrigbleiben, als auszuprobieren, welcher CRF-Wert für dich eine optimale Größe erzeugt -- oder doch 2-pass-Encodierung nutzen müssen, wenn dir eine Zielgröße wichtig ist.

  • Wenn man schlechte Augen oder einen kleinen Fernseher hat oder gern mit der Bitrate geizt macht es Sinn bei 2,4:1 Filmen die Seiten zu kürzen das man auf 2:1 kommt. Da fehlt dann zwar etwas an den Seiten, man hat dafür aber ein schön ausgefülltes Bild anstatt eines kleinen Streifens bei dem man nur wenig erkennt, das spart ordentlich Speicher. Auf die Credits kann man auch gut komplett verzichten, das Internet bietet bessere Möglichkeiten sich zu informieren, auf die Art sind für viele Filme 300-500 MB vollkommen ausreichend!

  • Die Zielgröße ist mir ziemlich egal. Aber ich würd schon gern so in etwa bestimmen, wie groß sie wird.

    Das vorher genannte 500 MB Video ist natürlich dementsprechend nicht sonderlich schick, sondern hat deutliche Artefaktbildung.

    Was schön wäre, wenn man wüßte, in wie weit sich eine Änderung des Quantizers auf die Größe auswirkt. Wenn ich ihn also von 23 auf 22 erniedrige, wie groß wird die Datei dann sein?

    Und, ist es möglich, bei Staxrip die Bitrate einzustellen?


    Stax

    Ich finde, in Zeiten von 1 TB Festplatten mach ich mir doch keine Sorgen mehr um die Größe, und wer brennt denn noch Filme auf CD-Rs?

    Und links und rechts was wegschneiden, ist für mich auch ein absolutes No-go, aber jedem das seine.

    Der Abspann hat für mich vor allem den Sinn, den Film ausklingen zu lassen, allein schon wegen der Musik.

    Einmal editiert, zuletzt von Skidrow (29. Oktober 2009 um 12:40)

  • Im Modus "Quality based" gibt der CRF-Wert in etwa einen durchschnittlichen Quantisierungsfaktor vor, aber tatsächlich wird dieser je nach Inhalt schwanken. Tatsächlich kann er am Ende auch im Durchschnitt abweichen. Gesteuert wird lediglich ein Verhältnis, ein erlaubter Grad an Abweichung.

    Ein einfaches Verhältnis zwischen Quantisierungsfaktor und Größe ist mir nicht bekannt; wahrscheinlich ist es auch nicht linear, sondern beschreibt eine relativ komplexe Kurve. Im Vergleich zu MPEG4-ASP (z.B. XviD) wurde zwar grob angegeben, dass eine Erhöhung des QF bei ASP um eine Stufe einer Erhöhung bei AVC um etwa 6 Stufen entspräche, aber es wurde bereits in dieser Quelle darauf hingewiesen, dass dies nicht allgemeingültig sei, und Feinheiten wie adaptive Quantisierung relativieren dies noch erheblich.

    Und wie schon erwähnt, hängt alles außerdem noch von der Bildfläche und dem Detail- und Bewegungsgrad des Filmes ab.

  • Wenn du in der Codec Configuration den Mode auf Two Pass stellst dann kannst du die Zielgröße und die Bitrate einstellen.
    Ich persönlich verwende lieber Quality mit Werten zwischen 18 und 21. Bei normalen SD-Fernsehaufnahmen erhalte ich dann Dateien zwischen 500 und 2000 MB je nach Quelle und Länge des Films.
    Ich schau meist nach 10% encoden mir die Größe des Encoderoutputs an und rechne das mal 10, dann hab ich etwa die Endgröße und falls mir die Datei zu groß zu werden scheint, dann setze ich den Quantizer eins höher.

  • Hier noch ein grober Vergleich zwsichen dem CRF-Wert und der davon abhängigen Entwicklung der Dateigröße bzw. Bitrate; Material und Bildfläche sind vielleicht nicht ganz typisch, aber man sieht schon, dass sich im Allgemeinen eine etwa "harmonische" Kurve ergibt (also "ähnlich zu 1/x").

    Im vorliegenden Fall ergibt sich für die jeweils nächst gröbere Quantisierung eine etwa 85% (~CRF 15) bis 90% (~CRF 30) so große Datei. Das müsste nun an anderen Videos überprüft werden...

    P.S.: Ich muss übrigens feststellen, dass CRF 30 :eek: als Webvideo noch voll durchgehen würde (r1295). :daumen:

  • LigH

    Ja das dachte ich mir, dass Qualität und Größe nicht linear proportional zueinander sind.

    Dank dir schonmal für deine Hilfe, auch an Robert für seine praktischen Tips.

    Übrigens, ich lese immer was von Profilen, also von fertig konfigurierten Einstellungen, zumindest in einem anderen Thread. Ich find die allerdings in meinem StaxRip nicht, oder bin ich blind? Viele Guides beziehen sich ja anscheinend auf Versionen, wo StaxRip noch ganz anders aussah.

    Und nochwas: Bei den Audioeinstellungen vermisse ich ja noch detailiertere Einstellungen, zb ob die Zieldatei Stereo oder Mehrkanal hat. Ist das irgendwo versteckt?

    Einmal editiert, zuletzt von Skidrow (29. Oktober 2009 um 17:20)

  • Ich hab jetzt mal exakt die gleiche Quelle und exakt die gleichen Einstellungen genommen, nur mit dem Unterschied: 19 statt 23

    Ergebnis: Die Datei ist nun 700 MB groß (statt 500). Aber was mir auffällt: (es handelt sich um einen Zeichentrickfilm) Die Kanten sind etwas weniger ausgefranst, was ja eigentlich logisch ist, aber Hintergrundflächen sind stärker am "wabbern" als bei dem 500 MB File. Die Auflösung ist allerdings höher.

    Subjektiv sieht die 700 MB Datei nicht besser aus als die 500 MB Datei. Und ich hatte neulich mit Handbrake eine 600 MB Datei erstellt, die sieht immernoch am besten aus.

    Ich muß es nochmal genauer überprüfen, aber es scheint so, dass die Zieldatei mit Handbrake besser aussieht, als die mit StaxRip, zumindest, wenn man sonst keine weiteren Einstellungen vornimmt.

  • Zeichentrick erfordert unter Umständen eine gesonderte Behandlung.

    Wenn der Encoder genug Bitrate zur Verfügung hat, dann findet er manchmal leider auch die Zeit dafür, Details und Strukturen in Bereichen zu finden, die für das menschliche Gehirn eher unwichtig sind. Leider hat ein MPEG4-Encoder keine ganzheitliche Bilderkennung, sondern betrachtet immer nur kleine Ausschnitte.

    Hier wäre also ein Tuning in der Hinsicht nützlich, dass er sich weniger auf schwache Details konzentriert. Das wäre einerseits durch Encoder-Optionen wie höhere Deblocking-Parameter möglich, andererseits durch eine angemessene Vorfilterung des Videos, um die typischen Eigenschaften von Zeichentrick etwas zu verstärken (hohe Kontraste zwischen verschiedenfarbigen Flächen, gar keine Strukturen unterhalb einer gewissen Kontrastgrenze, mehrere aufeinanderfolgende fast identische Bilder).

    Die GUI, die den Encoder eigentlich bloß startet, ist aber die am wenigsten Verantwortliche in diesem Zusammenhang. Wenn sie sogar noch passende Presets bereitstellt (oder zumindest deren Erstellung mit passenden Optionen ermöglicht), dann geht die Verantwortung eher in Richtung "vor dem Bildschirm"... ;)

  • (...)dann geht die Verantwortung eher in Richtung "vor dem Bildschirm"... ;)

    :zunge:

    War klar, dass ich wieder Schuld bin :)
    Ja ne, aber klingt schon einleuchtend, was du schreibst.

    Ich hab mir jetzt mal nen anderen Film vorgeknöpft, Realfilm. Einen Film, der meiner Meinung nach so ziemlich die beste Bildqualität einer DVD liefert, Dauer 127 min. Hab mit Handbrake zwei Encodings erstellt, einmal mit 60%, was einem RF Wert von 20 enspricht, und einmal mit 50%, was RF 25 entspricht.

    Die 60% Version hat eine Größe von 1515 MB
    Die 50% Version hat eine Größe von 835 MB

    Bei der 60% Version war es mir nicht möglich, einen Unterschied zum Original festzustellen, und ich hab wirklich ganz genau hingeschaut, und beide gleichzeitig laufen lassen und immer mit ALT+TAB hin- und hergewechselt.

    Die 50% Version ist geringfügig, aber wirklich SEHR geringfügig unschärfer. Sitzt man in normalem Abstand vor dem Fernseher/Monitor, fällt da kein Unterschied auf.

    Ich bin wirklich beeindruckt vom h.264, hab bisher immer nur mit Divx/xvid rumgespielt.

    Muß dazu sagen, dass ich zwei Tonspuren verwendet habe, mit jeweils AAC, Stereo und 128 kbit/s.

    Hat jemand ähnliche oder ganz andere Erfahrungen?

  • Ich bin mit crf=20 auch sehr zufrieden bei DVD-Sourcen.

    Die Tage hab ich mal eine Staffel Aktionserie klein gerechnet.

    nur die schwarzen Ränder gecropppt und anamorph encodet,
    x264 --crf 20 --preset slow --tune film --sar 64:45 --fps 25 ...

    bei den 22 Folgen hatte ich Größen zwischen 500MB und 850MB (bei ca. 43min/Folge)

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