In welchem Format vorhandene HD Filme schneiden?

  • hallo - bin neu hier - und nicht nur hier:)

    habe folgende Frage und wäre dankbar für Antworten:

    ich muß etliche Filme aus dem internet nachbearbeiten, sprich schneiden, und sie danach wieder speichern. Aus Platzgründen sollte das Zielformat zum Schluss klein bei bestmöglicher Qualität sein.

    Unter den Filmen sind eine ganze Reihe von wmv Formaten mit der Auflösung 1280 x 720;

    Wenn ich diese Filme in das Schnittprogramm importiere (hier: MAGIX video Pro)
    lassen sie sich nicht komfortabel bearbeiten.

    Wäre es sinvoll, die Filme vor dem Import nach MAGIX in das AVI DV Format zu konvertieren, oder böte sich eher mpg2 HD - also mit 1280 x 720 er Auflösung zum ruckelfreien Schneiden an?
    In welchem Format sollten die Filme beim Rendern - also endgültig - gespeichert werden?

    Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.

    Danke für den Support.

    Mike

    Einmal editiert, zuletzt von mikezim (10. Januar 2011 um 19:01)

  • :welcome:

    Moderne Videoformate komprimieren nur deshalb so effizient, weil fast alle Bilder eigentlich nur Unterschiede zu anderen Bildern speichern. Dadurch gibt es beim Schneiden an fast allen außer den wenigen "Schlüsselbildern" natürlich das Problem, dass "der Unterschied zu einem weggeschnittenen Bild" nicht mehr berechnet werden könnte, und Decodierfehler die Folge wären.

    Wolltest du das Video in einem Zwischenformat speichern, das überall aus Schlüsselbildern besteht und dadurch das Schneiden an jedem Bild erlaubt, dann kommst du bei HD-Videos eventuell auf hunderte von Gigabytes, da solche Formate ja nicht gerade dicht komprimieren können. Außerdem würdest du (je nach Format) wahrscheinlich trotzdem Videoqualität verlieren.

    Falls du nicht gerade komplexe Effekte brauchst, die du in einer Vorschau sehen musst, damit sie korrekt eingestellt werden können, sondern wirklich das Schneiden im Vordergrund steht, wäre sicherlich der Frameserver AviSynth eine interessante Alternative: Hier wird das Bearbeiten der Videos mit einem Skript gesteuert, einer kleinen Textdatei. Es gibt kein Zwischenvideo, das eine ganze Festplatte füllen würde. Das "Schneiden" wird letztlich nur durch das ausgewählte Senden oder Nicht-Senden von Bildern zum darauf folgenden Encoder erledigt. Außerdem werden umfangreiche Filter unterstützt. Der Haupt-Nachteil ist nur eben, dass du dir vorstellen können musst, was laut Skriptbefehlen mit dem Video passiert.

    Ja, und dann käme auch noch der Ton hinzu ... AviSynth kann auch Ton verarbeiten. Aber AviSynth decodiert immer. Sowohl importiertes Video als auch importiertes Audio. Wenn du das Format sowieso konvertieren wolltest (z.B. AC3 in AAC), ist das sicher auch gut so. Wolltest du aber z.B. 5.1-AC3 gern behalten, dann wäre theoretisch verlustloses Schneiden der Tonspur eher zu empfehlen, weil das erneute Encodieren in AC3 ziemlich sicher an Dynamikumfang verliert. Das müsste dann aber irgendwie parallel zum Videoschnitt mit anderen Programmen passieren, durch AviSynth hindurch geht es dann nicht verlustlos.

    Zum Zielformat wäre dann zu sagen: Ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis (Leistung als Qualitätserhalt pro Bitrate) als mit dem x264-Encoder wirst du wohl kaum finden. Es gibt zahlreiche Benutzeroberflächen, die eine Recodierung mit x264 über ein AviSynth-Skript unterstützen, z.B. StaxRip, MeGUI ...

  • Moin,

    speziell für solche Vorhaben gibt es sogenannte Interimsformate/Codecs - bei Premiere z.B. Cineform, bei Edius den Canopus HQ...
    ..für Magix wüßte ich nix - evtl. wäre ja MJPEG geeignet. Richtig groß werden die Zwischendateien auf jeden Fall.

    Gruß Karl

  • ganze herzlichen Dank für deine Ausführungen.
    Es ist so, dass ich auf dem mir zur Verfügung gestellten Rechner mit der Software auskommen und arbeiten muß, die dort installiert ist.
    Das ist zum einen MAGIX Video Pro 3 und zum anderen Procoder 3.
    Ich soll also in jedem Fall in dem MAGIX Programm arbeiten.
    Wenn ich einen vorhandenen Film in das AVI DV Format konvertiere, kann ich ihn dann in Video Pro x sehr komfortabel bearbeiten. Die Auflösung von 1280 x 720 geht dabei natürlich verloren.
    Wenn ich das geschnittene Material nach dem Rendern als mp4 exportiere, ist das Ergebnis noch ganz zufriedenstellend und prinzipiell für unsern Zweck schon ausreichend.
    Meine Frage wäre, ob es für die hier beschriebene Methode noch Alternativen mit besserem Ergebnis gäbe, wohlgemerkt unter Einsatz der bereits erwähnten Bordmittel.

    Grüße Mike

  • Zitat

    speziell für solche Vorhaben gibt es sogenannte Interimsformate/Codecs - bei Premiere z.B. Cineform, bei Edius den Canopus HQ...

    Intermediate....heisst das,Karl.
    Das muss man sich so vorstellen......man kann dann den Stream so schneiden wie früher mit DV-AVI sozusagen wie mit Einzelbildern.

    Zitat

    Das ist zum einen MAGIX Video Pro 3 und zum anderen Procoder 3.


    Magix habe ich natürlich nicht,da das Tool wie Vegas nur in RGB arbeitet.
    Den Procoder und zwar alle Versionen natürlich schon,auf versch.PC`s.

    Zitat

    Die Auflösung von 1280 x 720 geht dabei natürlich verloren.


    Solllte sie aber nicht.

    Zitat

    Meine Frage wäre, ob es für die hier beschriebene Methode noch Alternativen mit besserem Ergebnis gäbe, wohlgemerkt unter Einsatz der bereits erwähnten Bordmittel.

    Mit dem Procoder in Huffyuv codieren...in Deinem Videotool zuschneiden,immer noch in Huffyuv ausgeben und dann mit Hybrid von User Selur in mp4 codieren.

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  • Das übliche "DV"-Format für PAL SD hat natürlich nur 720x576 Pixel. Für HD-Video gibt es entsprechend "HDV", aber Codecs dafür sind eventuell nicht mal eben überall kostenlos zu bekommen. Außerdem kann für DV eine gewisse Einschränkung sein, dass dessen Bitrate eventuell begrenzt wird. Mit MJPEG oder verlustlosen Formaten (Huffyuv, FFV1 u.a.) ist das nicht der Fall.

    Wenn du noch nicht mal VfW-Codecs zusätzlich installieren darfst, dann musst du uns wohl sagen, welche Codecs "MAGIX Video Pro 3" anbietet. Aber besonders viel "Spaß" wirst du mit einer Standardauswahl von Windows sicher nicht haben. Wenigstens ffdshow zusätzlich sollte man dir schon gönnen. Unkomprimiert speichern wäre jedenfalls ganz und gar abzuraten, wenn du nicht gerade Terabyte-Platten pro Film verwenden kannst.
    __

    Huffyuv ist ein nachinstallierbarer VfW-Codec. Am besten die Variante, die in ffdshow enthalten ist - die hat ein paar Fehlerkorrekturen und unterstützt auch das YV12-Format.

    "Hybrid" ist ein Tool von unserem Nutzer Selur - findest du in dessen Signatur verlinkt, oder hier sicherlich bei den MPEG4-Tools als Sticky-Beitrag.

  • Danke.

    ffdshow ist auf dem Rechner installiert. Allein wie gehe ich jetzt vor?
    Muß mich erstmal damit befassen.

    Und eine Frage zu HYBRID:
    Ist das ein besonders guter MP4 Encoder oder was unterscheidet ihn von anderen?


    LG Mike

  • Zu ffdshow:

    Wenn du AVI-Dateien speichern kannst, solltest du auch die Möglichkeit haben, einen VfW-Codec auswählen zu können. Wähle "ffdshow Video Codec" aus und klicke auf "Konfigurieren" (je nach Anwendung); dann sollte der ffdshow-Dialog erscheinen, in dessen "Encoder"-Tab du den gewünschten eigentlichen Codec auswählen kannst... etwas umständlicher, aber ffdshow ist nun mal "alles in einem".
    __

    Zu Hybrid:

    Lies selber: Hybrid(Windows/Linux): Input -> x264/Xvid/VP8

    Ist insbesondere ein Cross-Platform-Konverter (für Windows und Linux), der sehr viele Formate als Quelle unterstützt.

  • Zitat

    Wo stelle ich den Huffyuv codec im Procoder ein

    Hallo
    Im Procoder 3.......load target Presets
    System...Avi Presets...und dann so wie im Screen gezeigt wird.
    [Blockierte Grafik: http://img39.imageshack.us/img39/8863/huffm.jpg]
    Achtung...den Eintrag im obigen Screen ""MP3" natürlich aendern,ist ja nur ein Beispielscreen.


    H.264 kannst Du übrigens auch im Procoder ausgeben.
    Selber ziehe ich aber Selurs Hybrid zumeist vor.
    [Blockierte Grafik: http://img87.imageshack.us/img87/5600/h264.jpg]

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  • Alles klar. Werde alles testen.
    Ich finde im Übrigen auch einen Codec namens Canopus Lossless.
    Das wäre doch auch eine Möglichkeit für den Export aus magix, oder?

  • Zitat

    Ich finde im Übrigen auch einen Codec namens Canopus Lossless.

    Dieser Lossless ist in RGB24
    Ja,probiers mal mit Diesem.

    Hab zwar auf einem anderen Testrechner noch die beiden letzten Programme von Magix gefunden,VDL 17 und eine X3.
    Arbeite aber im Moment mit anderen Images der Betr.Systeme.
    Möglichkeiten gabs da aber auch schon ein paar,also nicht mehr so wie in früheren Versionen.

    a-magix.jpgb-magix.jpgc-magix.jpg

    Fast vergessen.
    Die obigen Screens vom Procoder habe ich aus einem WinXP..OHNE ffdshow.
    ffdshow habe ich aber auf einem Win7-PC 64-Bit mit dem Procoder drauf.
    Das liegt aber nicht an mir sondern an den etwas anderen CoDecs die Win7 so händelt

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  • Den besten und schnellsten.....
    Den gibts aber nicht,genausowenig wie z.Bsp."das beste Auto"
    Es kommt immer draufan wo und ab was Du das File anschauen willst.
    Auch die "beste Einstellung" gibts nicht sonst gäbe es Die ja gar nicht denn dann bräuchten wir ja gar keine "Einstellungsmöglichkeiten".

    Selber ausprobieren.

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  • MP4 ist aber nur ein Kontainer. Was soll er denn für Inhalt haben?! ... ;D

    Ich vermute, du interessierst dich für MPEG4-AVC (H.264). Nun ja ...

    a) Wenn du eine sehr moderne Nvidia-Karte hast, kannst du CUDA-Encoder verwenden, die sind dann sehr schnell. Aber überhaupt nicht qualitativ hochwertig. Selurs "Hybrid" unterstützt so einen.

    b) Wenn du einen modernen (möglichst Mehrkern-) Prozessor hast, dann kannst du kostenlos den x264-Encoder verwenden. Den benutzen auch alle von mir genannten Konverter. Wie gut oder wie schnell der sein soll, kannst du selber wählen. Mit ziemlicher Sicherheit ist er der AVC-Encoder mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis ... aber er ist auch einer der Encoder, der hervorragende Qualität erzielen kann, wenn man ihn richtig bedient und sinnvoll einstellt. Dabei lautet der beste Tipp meist: Bleib erst mal bei den einfachsten, wichtigsten Optionen; die Standard-Werte sind schon für viele Anwendungsfälle recht gut.

    c) Es gibt auch noch viele kommerzielle Encoder. Die kenne ich aber alle nicht. Mit x264 war ich bisher völlig zufrieden.

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