AR im Stream speichern: Nachteile?

  • Hallo,

    ich bin im Moment dabei, einige stinknormale DVB-S-Aufnahmen (SD, 4:3) zu archivieren. Ich habe mich für MPEG-4 AVC + AAC innerhalb eines MP4-Containers entschieden, da mir XviD inzwischen etwas überholt erscheint. Allgemein wird ja empfohlen, nicht zu resizen, um die Ausgangsqualität so gut wie möglich zu erhalten.

    Allerdings ist es ja so, dass die TV-Ausstrahlungen 720x576px haben und die Pixel somit nicht quadratisch sind. Würdet ihr in diesem Fall doch resizen, jedoch ausschließlich vertikal? Oder ist es besser, das Seitenverhältnis im AVC-Stream zu speichern? Ich bin mir unsicher, ob Letzteres von jedem normalen Abspielgerät inzwischen berücksichtigt wird. Oder ist das nicht vergleichbar mit der DAR-Angabe im Container (die ja auch möglich wäre)?

    Grüße
    ph4nt0m

  • Na gut, ich habe jetzt nur die Möglichkeit gesehen, MeGUI über das Avisynth-Skript die DAR mitzuteilen. Ich nehme an, dass MeGUI das dann intern in den von dir angesprochenen SAR-Eintrag umrechnet und x264 mitteilt.

    Mein Skript sieht im Moment so aus, ist dagegen etwas einzuwenden?


    Zumindest der MPC-HC (bzw. die LAV-Filter) scheint die entstehende Datei auch korrekt abzuspielen, aber meine Frage ist eben, ob auch andere Player oder Geräte in der Regel den Entzerrungsfaktor berücksichtigen oder ob es besser wäre, wenn ich über Avisynth (vertikal) resize? Es geht mir hier einfach um Erfahrungswerte bzw. Empfehlungen. :)

  • Sicherlich ist es wohl grundsätzlich zuverlässiger, SAR 1:1 zu haben, dann braucht man nicht zu zweifeln, ob es Geräte gibt, die das nicht richtig entzerren... ;D

    Dann bleiben nur die Zweifel, wie gut oder schlecht die Skalierungsfunktion war, die man sich ausgesucht hat.

  • Seit Jahren nehme ich DVB-S auf, und encodiere es in x264. Tatsächlich gibt es die unterschiedlichsten Varianten:

    - "echtes" 16:9 und 4:3
    - 16:9 als 4:3 gesendet, wo man oben und unten Balken hat
    - 4:3 als 16:9 gesendet, wo man rechts und links Balken hat
    - "exotische" Auflösungen, z.B. 480 x 576 Pixel

    Ich lasse die Originalauflösung relativ unangetastet. Alles andere wäre unvernünftig, da man sonst z.T. nur die Wahl hätte, entweder eine schon mickrige vertikale Auflösung noch weiter zu verringern, oder eine horizontale Auflösung sinnlos aufzublasen.

    Ich schreibe die Auflösung allerdings nicht in den Stream, sondern in den Container. Da der proprietäre MP4-Container allerdings kein vorbis unterstützt, nehme ich mkv. Das funktioniert sehr gut, z.B. auf folgenden Abspielgeräten:

    - WD TV Mediaplayer
    - Android-Tablet mit MX-Player
    - PC sowieso (z.B. MPC mit Haali Media Splitter)

    Gruß

    akapuma

    Wer weiß, wovon er redet, kann es sich leisten, sich verständlich auszudrücken.
    Besucht auch meine Homepage: http://akapuma.info

  • Warum nicht in beide? IMHO die beste Lösung.


    Wird in diesem Fall nicht zweimal (und somit einmal zuviel) entzerrt? Falls nein: Was macht ein Player, wenn beide Angaben (Stream und Container) nicht übereinstimmen? :)

  • Kommt auf den Player an. (hab aber noch nie gehört, dass ein Player zweifach resized)
    Am sinnigsten ist es normalerweise, dass die Containerflags bevorzugt und nur falls im Container nichts gesetzt ist (soweit dies möglich ist bzw. dieser überhaupt so etwas unterstützt) auf die im Stream zurückgegriffen werden.
    Soweit ich mich entsinne gibt es aber sowohl Player die nur die einen oder nur die anderen Flags auslesen, sprich die anderen einfach ignorieren.

  • Ich bevorzuge den Container, weil man die Werte dort auch nachträglich schnell und einfach mit einem Kopfdateneditor ändern kann.

    Manchmal vertue ich mich bezüglich 16:9 und 4:3. Bei der "Qualitätskontrolle" fällt mir das dann auf, und ich kann den Wert dann problemlos ändern.

    Anderes Beispiel: mein dusseliger WD TV hatte bei meinem Monitor alle Filme 10% zu hoch dargestellt. Das habe ich im AR berücksichtigt. Jetzt habe ich einen neuen Fernseher, bei dem mein WD TV diesen Fehler nicht mehr macht. Also musste ich die AR's bei vielen 100 Filmen ändern. Im Container hielt sich das Problem in Grenzen.

    Mit mkv habe ich keine Probleme. Mit mkvtoolnix habe ich das entsprechende Tool. WD TV, Android-Tablet und PC verstehen MKV problemlos. Selbst mein neuer chinesischer Low-Cost-Fernseher versteht MKV, lediglich vorbis mag er nicht.

    Gruß

    akapuma

    Nachtrag:

    Ich habe hier zwei kleine Testfiles, eins mit AR und eins ohne AR. Dieser Film hatte vor dem Croppen 720x576 Pixel. Nach dem Croppen blieben 704x416 Pixel übrig. Anzeigegröße ist 1001x416 Pixel. Um die Sache noch deutlicher zu machen, habe ich die Bildbreite von 720 auf 352 Pixel halbiert. Bildgröße des Testfiles ist also 352x416, Anzeigegröße weiterhin 1001x416.

    Mit dem Testfile "mit AR" sieht man sofort, ob der Player das AR berücksichtigt. Ist es Breit, ist es gut. Ist es hoch, ist es nicht gut.

    Das Testfile "ohne AR" hat eine Anzeigeauflösung von 352x416 gespeichert. Dieses Bild muß deshalb "hoch" angezeigt werden. Sollte dieses File nicht hoch, sondern breit dargestellt werden, dann wertet der Abspieler die AR-Info nicht aus, sondern macht den Film eigenmächtig breit. Das wäre dann nicht OK.

    Wer weiß, wovon er redet, kann es sich leisten, sich verständlich auszudrücken.
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    2 Mal editiert, zuletzt von akapuma (19. Mai 2013 um 17:54)

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