Preset vs. CRF

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, ein schnelleres Preset zu nehmen und als Ausgleich die Bitrate zu erhöhen. Den CRF kannst Du beim Wechsel von slow auf medium erst mal grob auf 16 belassen, x264 erhöht die Bitrate automatisch beim Versuch dieselbe Qualität zu halten (das funktioniert nicht 100%, klappt aber ganz grob und sollte für Deine Zwecke ausreichend sein). Vielleicht solltest Du Dir auch überlegen, ob Du nicht runterskalieren möchtest, z.B. auf 720p. Das würde die Geschwindigkeit bei hinreichend schnellem Skalieralgorithmus ebenfalls erhöhen - die meisten Quellen haben eh nicht genug Details für die volle 1080p-Auflösung.

Kleiner Hinweis: present ~ Geschenk; pre-se_t ~ Vor-einstellung

Der "Rate Factor" als Maß für den Qualitätsverlust bei der Rekomprimierung wird als Schwellwert angesehen. Im CRF-Modus (constant rate factor) versucht x264, den Qualitätsverlust unter einem Schwellwert zu halten. Bei langsameren Presets, in denen aufwändiger nach guten Übereinstimmungen gesucht wird, geht das vielleicht mit ein wenig niedrigerer Bitrate. Aber auch bei schnelleren Presets wird der Qualitätsverlust nicht schlechter als der Grenzwert, den der RF definiert. Es gibt also kein "versus" (Gegeneinander). Nur ein Miteinander.

:hm: Korrumpierbarkeit oder Komprimierbarkeit? Was hast du denn für eine Autokorrektur... :ani_lol:

Nun ja, Preset veryfast ist an sich schon so ungenau, da wundert mich nicht, dass da auch mal sichtbare Verluste übrig bleiben, weil einfach keine Übereinstimmung gefunden wurde, die gut genug war. Aber nur bei größeren RF-Werten. CRF 16 ist vergleichsweise schon ein ziemlich kleiner Wert, also recht exakte Kopie, recht geringer Verlust. Wahrscheinlich visuell transparent. Selbst mit Preset fast; aber veryfast hat schon fast so niedrige Komplexität wie ein Hardware-AVC-Encoder.

Wenn du starkes Rauschen im Film hast und erhalten willst, solltest du bei x264 einen hohen Wert für Parameter --nr versuchen, so um die 1000; kommt natürlich auf deine GUI an, ob die darauf Zugriff erlaubt. Tuning grain wäre auch eventuell nützlich, sorgt aber für deutlich höhere Bitrate im Ergebnis.

Was für fps bekommst du denn mit deinen Settings hin dazu du da so an der Speed Schraube drehen möchtest?

Ich nutze normal x264-10Bit, slow, Film, und crf je nach bedarf

Nach meinem Verständnis können langsame Presets die Qualität bei Encodings mit konstanter Bitrate verbessern. Im Moment gibt's beispielsweise 8GB USB-Sticks für sehr wenig Geld.

Das stimmt schon im Allgemeinen. Bei langsamen Presets wird unter anderem gründlicher nach optimalen Übereinstimmungen mit vorherigen Bildinhalten gesucht, was die Differenz verringert und die Komprimierbarkeit erhöht. Allerdings sollte man davon keine Wunder erwarten. Bei gleichem RF wird das Ergebnis von Preset slow möglicherweise nicht deutlich besser aussehen als das Ergebnis von Preset fast, auch wenn es etwas weniger Platz benötigt. Außerdem können extrem langsame Presets die Limits von Decoderchips überschreiten, z.B. mit zu vielen Referenzbildern.

Vorsicht bei billigen USB-Sticks: Die können langsam sein, selbst beim Lesen. Und zum Abspielen von Filmen sollte die Auslesegeschwindigkeit schon deutlich schneller sein als die maximale Bitrate. Ansonsten müsste man dies über VBV-Werte berücksichtigen...

Ich habe selbst mit "placebo" noch nie festgestellt das ich Probleme bei der Wiedergabe bekomme...

Am PC sicher nicht. Auf einem Consumer-Player wäre es theoretisch möglich – kommt aber darauf an, ob nicht sonst noch Parameter mit angegeben wurden, die inkompatible Ergebnisse verhindern (z.B. --bluray-compat); und letztendlich kann man auch "Glück" haben, dass trotz placebo-Preset keine Grenzwerte überschritten wurden, weil x264 das nie für nötig hielt.