Was zum Schmunzeln - Teil 3

  • Na, einen direkten Zusammenhang hier würde ich nicht so sehen. Den SJW sehe ich etwas aggressiver, nötigenfalls bereit zur Bestrafung von Personen, deren Ansicht nicht in ihr Weltbild passt. Und "Gutmensch" ist eher die Perversion eines an sich positiven Begriffs zum Missbrauch als Schimpfwort gegen eine grundsätzlich eher pazifistisch eingestellte Person.

    Na ja. Allgemein wäre es besser, wenn man mehr über die Absichten und Handlungen nachdenkt als Bezeichnungen. Etwas mehr Empathie würde unserer Gesellschaft gut tun. Populismus verhindert das leider allzu leicht.

  • Das Problem mit „Gutmensch" ist, dass dieses Wort jetzt „verbrannt‟ ist. Wer es verwendet, kann nur noch ein „Nazi‟ sein. Ein weiteres Problem ist, dass die bunte, lebendige politische Welt zunehmend in „schwarz‟ bzw. braun und „progressiv‟ bzw. linker Mainstream verengt wird. So ist es aber nicht, es ist auch kein linearer Verlauf zwischen Gut und Nicht-Gut, sondern eher so etwas wie eine Perlin-Noise-Wolke.

    Ich halte auch die Veröffentlichung von „Unwörtern‟ für problematisch. Was sind das für Wörter, diese „Unwörter‟- böse Wörter, die nur von bösen Menschen benutzt werden. Ein Wort zum „Unwort‟ zu erklären, ist ein durch nichts legitimierter Vorgang einer intransparenten, demokratisch nicht legitimierten privaten Gesellschaft. Nichtsdestotrotz wird es von den Leitmedien gehypt und den Menschen leider so verstanden.

    tl;dr: da mich die Verwendung dieses „Unwortes‟ als „Nazi‟ entlarven würde (mit allen Folgen sozialer Diskriminierung) sage ich statt dessen jetzt halt „SJW‟.
    Klar ist das aggressiver, aber die „Gutmenschen‟ werden auch zunehmend aggressiver, z.B. in ihrer populistischen Propaganda. :)

  • Gestern abend im Schlachthof (BR) hat auch ein Gast für "Unwort" als Unwort des Jahres 2018 gestimmt... ;D

    Und auch ich sehe die Fixierung auf Wörter als problematisch an. Kein Wort an sich ist schlecht, nur sein Gebrauch bzw. Missbrauch. Ingo Appelt hat das "Goldene Ficken-Schild" mit guter Absicht vor sich her getragen. Ebenso ist es unvernünftig, das Wort "Neger" komplett aus dem Vokabular zu streichen; vernünftig ist die Aufklärung darüber, warum es als Schimpfwort gilt, aber dazu muss man es auch erwähnen dürfen. Die Frage, ob "schwarz" oder "farbig" nun der politisch korrektere Ausdruck für einen überdurchschnittlichen Melaninanteil in der Haut eines Menschen ist, sollte doch eigentlich viel weniger wichtig sein als die Frage, ob man diesen Menschen respektvoll behandelt. Die sogenannten "Social Justice Warriors" sind häufig leider auch eher dafür bekannt, dass ihnen die Kleinkriege um derartige Details wichtiger sind als ein vernünftiges Miteinander aller beteiligten Parteien. So wie der bekannte Fall einer Gewerkschaft, der eine Lohnerhöhung wichtiger war als das Fortbestehen des Betriebes.

    Wer einen Gutmenschen schlechtredet oder umgekehrt völkische Begriffe wieder mit positiven Assoziationen versehen will, der verfolgt damit eine Absicht. In den letzten Jahren wurde so deutlich wie nie, dass Assoziationen um einen Begriff herum viel wichtiger sind als dessen Herkunft oder wörtliche Bedeutung im Kern. Am stärksten fällt mir persönlich dieses Problem in dem Zusammenhang auf, dass "links" mittlerweile schon als Schimpfwort gilt, insbesondere mit der Ekel-Phrase "links-grün-versifft" (Fefe hatte vor kurzem einen Hinweis zur Ekel-Rhetorik u.a. in der NS-Zeit). Das steht im krassen Gegensatz zu meiner bisherigen Ansicht, dass "linke Politik" eher bedeute, Bedürfnisse der Gesellschaft über die Bedürfnisse einzelner privilegierter Personen zu stellen. Wer sich vor Linken ekelt, hat dabei wohl eher die autonomen Randalierer im Blick, die sind aber ebenso nur die Extremisten unter Menschen mit linker Einstellung, wie es die marschierenden Neonazis unter den Menschen mit rechter Einstellung sind.

    Irgendwie ist das gerade gar nicht mehr "zum Schmunzeln" hier. Kann mal jemand das Thema wechseln? :rolleyes: :redface:

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