MiniDV verschleiss?

Sobald Kratzer die Magnetspur beschädigt haben, wird an dieser Stelle nie wieder Information sicher gespeichert werden können. Was bei Analogverfahren Streifen durch das Bild zieht, kann bei Digitalvideo mindestens einzelne Makroblöcke betreffen ("Die Würfel sind gefallen" kriegt da eine neue Bedeutung). Soweit jedenfalls zur Theorie...

Was sonst, wenn nicht die Oberfläche? Um die magnetischen Informationen mache ich mir da wohl weniger Gedanken - dazu müsste aber jemand etwas sagen, der von dem Gerücht auch gehört haben sollte; ich bin bisher der Meinung, digitale magnetische Aufzeichnungen sind weniger störanfällig als die Magnetband-Oberfläche.

... wie jeder weiss, geht die qualität flöten, wenn man beim spulen den film betrachtet ...

ich bin mir nicht so sicher, daß der Kopf beim Spulen abgehoben wird, wie kann ich denn das Datum beim Spulen auf dem sehen, doch nur weil der Kopf auf dem Band bleibt !!!!!

Zitat von unikat

ich bin mir nicht so sicher, daß der Kopf beim Spulen abgehoben wird, wie kann ich denn das Datum beim Spulen auf dem sehen, doch nur weil der Kopf auf dem Band bleibt !!!!!

Es reicht vollkommen aus nur ein kurzes Stück zu erfassen als Referenz zum kalibieren vom Bandzählwerk.

Zur TEchnik kurz: die Kopftrommel dreht sich irre schnell (...) "über" das Band. Das einzige, das sich zwischen Band und Kopftrommel befindet, ist ein hauchdünnes Luftpolster. Allerdings kann ich jetzt nicht sicher sagen, ob beim schnellen Spulen nicht auch das Luftpolster in Mitleidenschaft gezogen wird...

gruß,
adrian

PoleCat: Wo hast Du denn das mit dem Luftpolster her? Ich war bislang der Meinung, dass bei Bandlaufwerken die Köpfe Kontakt mit dem Band haben (anders als bei Festplatten). Vielleicht irre ich mich aber auch...

bb

Man sollte sich auf jeden Fall vor billigen DV-Tapes hüten. Ich benutze grundsätzlich mindestens Sony Premium, meistens aber sogar Excellence, seit ich äußerst billige DV-Tapes von einem Kollegen in den Fingern hatte. Ich habe auf 12 Tapes auf einem einzigen und ein einziges Mal eine äußerst kurze Störung, bei seinen sind in 60 Minuten Film ungefähr durchschnittlich 15, bei Longplay wird's noch schlimmer.

Bei diesen billigen ist der Verschleiß auch deutlich höher, da diese Störungen sich auf den billigen Tapes mit der Zeit offensichtlich verschlimmern bzw. neue dazukommen.

Man kann nicht nur nach dem Preis gehen. Ich habe z.B. mit EMTEC (BASF) schlechte Erfahrungen gemacht, aber mit TDK habe ich selbst nach zig-facher Wiederverwendung keine einzige Bildstörung (die berüchtigten bunten Klötzchen) beobachtet.

bb

Zitat von bb

PoleCat: Wo hast Du denn das mit dem Luftpolster her?

gelernt während meiner schon oft erwähnten Informationselektroniker-Ausbildung (vgl. mein Post im Forum "Talk im Turm").
Die Köpfe selbst sind hochempfindlich gegen direkten phys. Kontakt.

Deshalb sind reinigungskassetten auch der reine Tod für die Köpfe: das Band hat eine rauhe Oberfläche und kommt diesmal direkt mit den Köpfen in berührung (sonst würde ja nichts reinigen).
Da aber die Köpfe mit mehreren tausend UPM am Band vorbeirauschen, oder "schrabbeln", tut das denen garnicht gut.

Die Datenabnahme funktioniert mit Lufpolster wegen der magnetischen Induktion. das Feld wird sozusagen "über die Luft" übertragen.

habe jetzt ad hoc leider kein Bild dazu gefunden, wenn ich noch was finde, werde ich's hinzufügen.

gruß,
adrian

So weit ich weiss, werden (bei den besseren Cams) die defekten Stellen bei der Aufnahme übersprungen, also nicht magnetisiert. Jedoch wenn der Defekt danach auftritt sieht man wohl LEGOS

naja, ich würde es eher einen "Einvierundzwanzigstel-einer-Sekunde-LSD-Trip" nennen. Habe das selber schon gesehen: da ist dann für genau einen frame ein sehr beeindruckendes farbenfrohes Bildmuster zu sehen. Ich habe schon versucht, ob ich darin ein 3D-Pony ausmachen kann, aber noch keins gefunden. Information ist dadurch in der Tat noch nicht verloren.
aber ab einer bestimmten regelmäßigkeit stört's dann, wenn man immer einen Frame rausschneiden muss.

gruß,
adrian