Digital-Sat Schüssel anschluss -> E-Technik-Studenten nerven!

  • Hi, ich denke hier passt es gut hin.
    Und zwar habe ich folgendes Problem:

    letztens saßen wir beim Kumpel auf der Dachterasse und haben nen par Bier gezischt, Ihr wisst, wie's is :)

    Naja und da fiel unser Blick auf eine Sat-schüssel, die am Miets-Haus
    mit dranhing wovon ein(!) Kabel abging
    in die wand eben :)

    Ich frage meinen kumpel nach Ihrem anschluss, d.h ob sie kabel oder sat haben,
    sie antworteten "Kabel".

    Darauf sagt ich, dass es auch schwer möglich sei, mit dieser schüssel mit dem einen kabel das ganze haus zu versorgen.

    Naja und dann durfte ich mir die E-Techniker Front anhören, warum dass nicht gehen soll, man muss doch nur nen verteiler dran-hängen....
    und überhaupt! Ich habe ja keine Ahnung!

    Ich dachte aber, dass man doch zumindest 2 Ausgänge haben muss an der schüssel "irgendwie wegen horzizontal und vertikal" (gute argumentation, nicht?) :)

    Mein problem: Ich habe echt keine ahnung, von dieser ganzen anschluss-sache, habe mir zwar eine schüssel (mit 2 anschlüssen) aufgestellt und angeschlossen (danke nochmal ans forum hier!)
    link: http://forum.gleitz.info/showthread.php?t=12029

    Aber wie das nun alles mit horizontal und vertikal und überhaupt zusammenhängt und was horizontal und vertikal überhaupt bedeutet, und wieviel leute man dann anschliessen kann, das hab ich nie verstanden.

    Was tue ich nun, ich würde gerne die E-Technik-Studenten eines besseren belehren, aber hatten die vielleicht sogar recht?

    Falls jemand zuviel zeit oder Lust hat,
    würde ich mich über jede helfende antwort freuen!

    mfg
    Hans

  • Mit horizontal und vertikal polarisierten Wellen kann man zwei Signale gleichzeitig übertragen. Welches Signal der LNB an Deinen Receiver weitergibt, wird über eine Steuerspannung bestimmt, die der Receiver an den LNB schickt (über das Kabel).

    Deshalb ist es auch Essig mit einem Verteiler, denn wenn zwei Receiver unterschiedliche Polarisationen empfangen wollen, was soll der LNB dann liefern?

    --> Jeder Receiver benötigt einen eigenen LNB-Ausgang, bei einem Twin-Receiver müssen daher auch zwei Kabel zum Receiver verlegt werden.

    Gruß, zisoft

  • erst mal Danke für Deine schnelle Antwort, also liegen die beiden E-techniker schon falsch!

    Aber wie schliesst man z.B. 8 Teilnehmer an, da wird ja schon ein verteiler genommen und nicht 8 kabel an das LNB gelegt (obwohls das ja auch gibt)?

    Mein (primitiver) Erklärungsversuch:
    Die Schüssel fängt also 2 arten von wellen auf, veritkal polarsierte und horizontal polaisierte, und das LNB fangt die also auf, mit einem twin LNB beide Arten gleichzeitig und transferiert die wellen runter auf ~1-2 GHZ oder so.

    und sendet die übers kabel zum receiver, und der sucht sich aus, welche frequenz genau er nun zu einem bild umwandelt.
    (Heisst das, dass prinzipiell das gesamte frequenzspektrum (gleichzeitig?) beim Receiver ankommt?)

    Ist das so einigermassen richtig?

    mfg
    Hans

  • In dem Haus, in dem ich in Halle noch wohne, versorgt eine Schüssel eine Art Multi-Band-Receiver; das bedeutet, man kann (mit dem Gerät) bis zu 20 Kanäle gleichzeitig von der Schüssel empfangen, die er dann als Kabel-Kanäle (im üblichen VHF-Bereich) dem gesamten Haus anbietet.

    So mancher Kabel-Fernseh-Anbieter wird das nicht viel anders machen, auch wenn dessen Schüssel entsprechend viel größer ist, und er auch Kanäle mehrerer Satelliten empfangen kann.

    Wahrscheinlich wird er aber zwei LNB verwenden, oder einen, der H/V gleichzeitig in einem Gehäuse empfangen kann:

    Bei horizontaler/vertikaler Polarisierung geht es bei einer Empfangsanlage, wie sie die meisten haben, um die Ausrichtung der Polarisierung im LNB (der Empfänger im Brennpunkt) durch verschiedene Versorgungsspannungen (14 / 18 V); ich kann mir aber vorstellen, dass die Umschaltung per Spannung nicht die einzige Möglichkeit ist.

  • Zitat von Hansi11


    Mein (primitiver) Erklärungsversuch:
    Die Schüssel fängt also 2 arten von wellen auf, veritkal polarsierte und horizontal polaisierte, und das LNB fangt die also auf, mit einem twin LNB beide Arten gleichzeitig und transferiert die wellen runter auf ~1-2 GHZ oder so.

    Für eine alte analog Anlage stimmt das in etwa, und so sieht es heute aus:
    horizontal high band <-- digital
    vertikal high band <-- digital
    horizontal low band <-- analog
    vertikal low band <-- analog

    die Bezeichnung analog und digital ist eigentlich falsch, man kann im analogen band auch digital senden und das wird auch zum Teil gemacht.

    Schaltkriterien gibt es also zwei:
    14 und 18 V für horizontal und vertikal
    22kHz an und aus für low und high Band

    Ausserdem gibt es noch DISEQ für Drehanlagen und LNB-wahl-switches, also ne Schüssel mit 2 oder mehr LNBs.

    Solange man also ein LNB an der Schüssel hat, und man möchte ne erweiterbare Mehrteilnehmer anlage haben, dann muss das LNB vier Ausgänge haben!

    Die vier Ausgänge führen jeweils eins der oben genaennten Signale. Somit ist ein Switch pflicht.

    Alternativ gibt es noch:
    Quad switchable LNB <-- direkter Anschluss von 4 Receiver
    Octo switchable LNB <-- 8 Receiver

    Ach noch zur technik:
    das mit den runtertransferieren stimmt, die extrem kurzwellige Satelliten Frequenz > 10GHz würde auf so ziemlich jedes Koaxial Kabel nach ein paar Zentimeter "verhungern".
    Das herunterteilen ist vom Prinzip her einfach:
    im LNB schwingt ein Oszilator mit 9,75GHz für low band und 11,6GHz für High Band. Das Sat Signal und ein Oszilator Signal gibt man auf ein Dual Gate FeldEffekt Transistoren. Dieser erzeugt dann die Differnzfrequenz und die wird weitergeleitet.


    .....cu

  • Alle Achtung, da fällt ja auch bei einen absoluten Nichtwisser (zumindest oberflächlich) der Groschen.

    Jetzt verstehe ich auch, was ich mit meinen uralten Technisat analog receiver
    alles konfigurieren kann! (KEIN OSD, nur die 4 guten digi-stellen am receiver)
    Das mit der Frequenz umsetzung von >10 auf ca 1 GHZ habe ich aus der anleitung, da warn so nen paar rechenbeispiele: (satelitenfrequenz von Sender XYZ -(minus) 9,75 GHZ = einzustellende frequenz am receiver oder so.

    Und dann isses quasi so, dass die twin/quad/octo LNBs gleich selber, wie der switch arbeiten und jedem ausgang eben das gewünschte frequenzband (auf anfrage des receivers eben) zur verfügung stellen.

    oder aber man schaltet einen switch dahinter (mind 4 fach), und der sagt eben den 4 ausgängen, dass sie jeweils eins der 4 bänder liefern, und der switch übernimmt dann das verteilen an X teilnehmer.
    Richtig?

    Das klingt doch gut!

    Also KANN es ja gar nicht mit nur einem ausgang gehen!
    Falls man es theorethisch DOCH verteilt:
    Es müssen eben dann alle die Sender von einem der 4 (wie heissen die teile nun: "Frequenz-Bänder?") schauen.
    Richtig?

    Wenn einer umschaltet, und ein anderes Frequenz Band anwählt, dann haben die anderen plötzlich kein bild mehr, oder zufällig 'nen andern sender.
    Richtig?

    Ganz wichtiger thread!
    Oder bin ich der einzige Dumme?

    mfg
    Hans

  • Noch ein anderer Ansatzgedanke.

    Wie aus den voherigen Aussagen erkennbar handeldt es sich bei einem Empfang eines Sat. wie z.B. Astra um 2 Frequenzbereiche a 2 Polaritäten, vergleichbar einer Dachantenne welche vertikal oder horizontal steht.
    Die Entscheidung aus welcher der 4 bandbreiten ein Programm oder Dienst empfangen wird trifft der jeweilige Receiver.
    Bei digitalem Empfang über einen digitalen Umschalter Diseq welcher auch noch mehr wie 4 Ebenen schalten könnte (bei mehreren Spiegeln).
    Dieser Schalter befindet sich entweder im LNB(meist) oder seperat.
    Eine sternförmige Verdrahtung zu den Receivern ist dann natürlich Pflicht.
    Entweder hat man wie gesagt den Schalter im LNB dann gehen alle Anschlüsse dort hin, oder ich habe ein LNB, welches die 4 Ebenen ausgibt, welche ich dann verteilen kann(alle 4!). Dann hab ich in meinem Verteilnetz (4 Kabel pro Sat.) mit Verstärker, Verteiler ect., an bestimmten Punkten Verteiler mit DISEQ schalter zu welchem dann entsprechend Teilnehmer geschaltet sind.(z.B. pro Treppenaufgang in einem Großobjekt)

    Am schwierigsten wird es wenn ich ein altes vorhandenes Netz nutzen möchte, welches die Anschlußdosen geschleift hat.
    Dort muß ich je nach Teilnehmerzahl die die angewählten Kanäle auf terrestrische Kanäle umsetzen. Das bedeutet schon einen gewissen technischen Aufwand und ist damit verbunden auf einige Vorteile des Digitalfernsehens zu verzichten(Pay TV, Dolby Digital).
    Die letzte Variante wird daher selten eingesetzt.

    So viel wollte ich dazu gar nicht loswerden aber Ihr seht Hochfrequenztechnik ist fast so kompliziert wie Videobearbeitung :ani_lol:

    Liebe Grüße Xanti und wenn noch Fragen, Gerne

    :daumen: Das Leben ist wunderbar! :daumen:

  • Zitat von LigH

    :daumen: - Verständlicher als da kann man es ja kaum erklären!

    Dafür ein kräftiges :welcome: inklusive :cheers:

    Danke nochmal für die Begrüssung :D

  • Zitat

    Bei digitalem Empfang über einen digitalen Umschalter Diseq welcher auch noch mehr wie 4 Ebenen schalten könnte (bei mehreren Spiegeln).

    Das ist nicht ganz richtig, ein DiSEqC Schalter wird erst ab einer 2. Satellitenposition verwendet. Ein DiSEqC Schalter kann verwendet werden bei:
    - Multifeed Anlagen (mehrere LNBs an einem Spiegel)
    - Mehreren Spiegeln
    - Drehanlage

    Für ein LNB mit 4 Ausgängen (Low-Vert., High-Vert., Low-Hor., High-Hor.) wird ein Multischalter benötigt.

  • Hi!
    Wenn ich mich mal hier so einmischen darf, es gibt eine Möglichkeit, mit nur einem Kabel von der Schüssel mehrere Teilnehmer zu versorgen, das ganze nennt sich dann auch Einkabelsystem. Technisat vertreibt unter anderem ein solches System: http://www.technisat.de/de/produkte/pr…=16,38&pid=1200
    Vom Prinzip her funktioniert es so, daß eine gewisse Auswahl an Transpondern auf ein Kabel umgesetzt wird, wobei auch die horizontal/vertikal Umschaltung wegfällt. Wenn dann noch die Verteiler und Anschlußdosen SAT-tauglich gemacht werden, kann man an jedem beliebigen Anschluß in der Hausverteilung einen digitalen Satellitenreceiver anschließen und fein fernsehen. Die Programmauswahl ist auf jeden Fall recht umfangreich, so ziemlich alle deutschen Programme werden umgesetzt.

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