Musikkassetten digitalisieren

  • Hallo,

    hat einer von Euch n' Idee, wie ich mit einfachsten Mitteln ca. 50 MC's digitalisieren kann? Der Vorgang ist mir prinzipiell klar, sprich die Umwandlung. Das Hauptproblem besteht darin, daß ich keine Lust habe, extra für diese ca. 50 Kassetten nochmal ein neues Tape-Deck zu kaufen.

    Wie sieht es aus, wenn man einen guten Kassettenrekorder mit Kopfhörerausgang nimmt. Leidet die Qualität sehr stark oder wäre das zu verkraften. Ich wäre nämlich bereit, solch ein Teil bei Amazon für 30,-- Mücken zu kaufen. Tape-Decks kosten direkt mal das 5fache und das ist mir wirklich zuviel.

  • Zitat von Monk

    Wie sieht es aus, wenn man einen guten Kassettenrekorder mit Kopfhörerausgang nimmt.

    Wenn du keine andere Wahl hast (oder willst) ist eine Diskussion doch unnötig, oder? Ich denke die Qualität über den Mic-Out ist grausig, aber ich hab sowas noch nicht gemacht, deswegen: testen ob es für dich ok ist. Da sind die Geräte wahrscheinlich sehr unterschiedlich. Hast du niemand in deinem Bekanntenkreis, der was zum Kassettenabspielen hat?

    Das einzige was ich mal gemacht habt, war ne Kassette per Mic-Out Mic-In überspult und das Ergebnis war... Naja, ich hab's dann doch auf nem Deck gemacht.

    Das Ergebnis würde mich aber interessieren. Für CoolEdit gab's früher ein Rauschentfernerplugin (extra für "Digitalisieren Sie Ihre Schallplatten"), das recht gut war.

    :)

    "Diejenigen, die grundlegende Freiheiten aufgeben würden, um geringe vorübergehende Sicherheit zu erkaufen, verdienen weder Freiheit noch Sicherheit."
    Benjamin Franklin (1706-1790)

    Meine Erfahrungen in der Open Source-Welt: blog.bugie.de

  • Zitat von nexustheoriginal

    Wenn du keine andere Wahl hast (oder willst) ist eine Diskussion doch unnötig, oder?

    Ne, wieso unnötig. :D Wer ist schon bereit 150,-- EUR für eine einmalige Sache zu investieren. Da bin ich gerne bereit Alternativen zu finden. :D Zumal es im Internet kaum Quellen zu diesem Thema zu geben scheint. Es gibt zwar genügend Tutorial über den Prozeß des Encoden's, aber nicht zum Thema Hardware. Die meisten Guides fangen so an: "Sie brauchen einen Computer, Soundkarte, Kassettenrekorder(?)"...

    Zitat von nexustheoriginal

    Ich denke die Qualität über den Mic-Out ist grausig, aber ich hab sowas noch nicht gemacht, deswegen: testen ob es für dich ok ist.

    Das ist ja gerade das Problem. Ich müßte erst den etwas billigeren Kassettenrekorder kaufen, um es testen zu können.

    Zitat von nexustheoriginal

    Hast du niemand in deinem Bekanntenkreis, der was zum Kassettenabspielen hat?

    Ja, die haben alle, wenn überhaupt, diese einfachen all-in-one-Geräte, die noch vereinzelnd mit MC-Unterstützung angeboten werden. Sicher da könnte ich mal nachfragen, wenn ich hier nicht weiterkomme. Obwohl ich aber denke, daß die Qualität solcher "Küchenradios" nicht mehr der Qualität eines modernen Kassettenrekorders vergleichbar ist. Daher läßt sich wahrscheinlich kein eindeutiges Urteil bilden. Somit bleibt zum Testen nur der Kauf eines Kassettenrekorders.

    Ist denn irgendeinem n' Quelle bekannt, wo es soetwas wie einfache Kassettenrekorder mit Line-Out gibt, die speziell für die Bearbeitung am PC gebaut werden. Ich habe zwar auch hier einige Geräte aufgespürt, aber die sind wieder speziell für Musiker und liegen preislich in der Kategorie eines Tape-Decks.

    Dann bleibt mir noch die Alternative über ebay. Aber hier schrecke ich teilweise vor dem Alter der Geräte zurück. Außerdem kaufe ich ungerne die Katze im Sack. :D Von den Versandkosten, die viele Verkäufer mittlerweile verlangen, möchte ich erst garnicht sprechen.

    Beispiel: Verkaufe tragbaren CD-Player zum Sofortkaufen-Preis von 5,-- EUR / Versandkosten 15,-- EUR (?). :nein:

  • Mic-Out? Geht das?! :D (Kopfhöhrer = Headphone)
    __

    Line-Out (meist als Cinch) wäre immer zu bevorzugen. Vor allem wegen des definierten Spannungsbereiches. Beim Kopfhöhrer-Ausgang wüsste ich sonst nicht, wie stark ich den hochdrehen darf, um Übersteuerungen im Eingang auf der anderen Seite zu verhindern.

  • Zitat von LigH

    Mic-Out? Geht das?! :D (Kopfhöhrer = Headphone)

    LigH[Blockierte Grafik: http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/frech/h025.gif]

    War noch zu früh... [Blockierte Grafik: http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/muede/c025.gif] Ich denke ihr wisst, was ich meinte...

    Monk: Sag mal nen Link zu dem bevorzugten Gerät bei Amazon.

    Mit der Lautstärke am Kopfhörerausgang könnte man ja ausprobieren, was noch ok ist. Die Frage ist wohl eher. Kann man da überhaupt ne brauchbare Qualität hinbekommen.

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  • Zitat von Monk

    Ne, wieso unnötig. :D Wer ist schon bereit 150,-- EUR für eine einmalige Sache zu investieren...

    Also ich habe mir ein Tapedeck von DENON aus der Oberklasse über eBay gekauft:
    Für 10,- EUR + 5,- Versand.

    Schau doch mal dort vorbei. Wer will schon ein Tapedeck heutzutage, wenn er ein MP3 Stick haben kann ;)

    Gruß Tobi.

  • Ich habe auch schon mal über den Kopfhörerausgang meiner Billiganlage auf den PC überspielt und dieser Weg kann ganz ganz brauchbare Ergebnisse erzielen.

    Die Frage ist hier eher: Wie gut ist die Qualität und der Zustand des Laufwerks?
    Gerade bei gebrauchten Geräten ist oft der Antriebsgummi ausgeleiert, die Tonköpfe und die Andruckwellen verschmutzt/abgenutzt und vor allem: der Azimuth ist bei Billiggeräten beinahe nie korrekt justiert!

    Der Antriebsgummi lässt sich meist ersetzen (selbst bekommt man das aber eher nicht hin...), die Tonköpfe/Andruckwellen lassen sich leicht mit Wattestäbchen und Isopropylalkohol (aus der Apotheke) bzw. Spiritus reinigen. Den Azimuth kann man für reines Playback über die Stellschraube (meist links vom Tonkopf) nach Gehör justieren (natürlich wäre eine Azimuth-Testcassette besser, aber wozu Geld rauswerfen?).

    Wichtig auch:
    Was für ein Gerät schwebt dir denn vor?
    Ein Tape-Deck ja offensichtlich nicht, aber was meinst Du mit "Kassettenrekorder"?

    Mein Tipp (falls Du kein Tape-Deck willst und dir die Aufnahme über den Kopfhörerausgang reicht):
    Schau nach einem Walkman von Sony oder Panasonic, auf jedem Fall mit Dolby B-Rauschunterdrückung!
    Die hatten relativ robuste Laufwerke, im Fall von Panasonic wirst Du aber auf jeden Fall den Tonkopf justieren müssen.
    Einige Modelle hatten sogar einen 3,5mm-Klinken-Line-Out, was der bessere Weg wäre.

    Allerdings gibt es auch schon günstige gebrauchte Tape-Decks.
    Auf die treffen zwar die gleichen Mängel zu, allerdings haben die einen Line-Out und man kommt idR leichter an die Azimuth-Schraube und gegebenenfalls auch an den Antriebsgummi heran.

  • Kriegt man nicht gebraucht ein passables Deck für wenig EUR? (Hattest du die Tapes selbst aufgenommen und dabie Dolby benutzt? Dann solltest du am besten dasselbe Modell kaufen, weil insbesondere bei der C Variante sich die Decks unterschieden können. Merke ich hier ganz stark.)

    tedgo

    Solange er nur abspielen will und nichts per Dolby aufgenommen hat, braucht er es auch nicht... Original Kassetten sind allerdings wohl meist mit Dolby NR B kodiert.

  • DarkAvenger

    Das unterschiedliche Verhalten verschiedener Tape-Decks bei Dolby C hat nur etwas mit einem schlecht justierten Dolby-Pegel zu tun.
    Der ist praktisch bei jedem Gerät anders, auch vom selben Hersteller.
    Da wird man also mit leben müssen.

    Aus meiner Erfahrung sind hier YAMAHA-Geräte ziemlich schlecht justiert.
    Auf der anderen Seite hatten gerade diese Modelle eine sogenannte "Play-Trim"-Funktion, über die man verlorengegangene Höhen etwas ausgleichen konnte (in dem gerade die Bias-Entzerrung beim Playback angepasst wurde).

    Nur TECHNICS hatten meines Wissens in ihren Modellen ab den frühen 90er Jahren einen fest justierten Chip eingebaut, so dass alle TECHNICS-Geräte mit dem gleichen Dolby-Pegel arbeiteten.

    Eine gute Wahl wären noch Modelle von PIONEER und SONY.
    Vor allem die guten Modelle (ESPRIT) von SONY sind zu empfehlen, da sie einen verschleißarmen Direktantrieb hatten.

    Die beste Wahl wäre natürlich ein NAKAMICHI-Gerät mit justierbarem Azimuth, allerdings wirst Du solche Geräte selbst gebraucht nur für ein Heidengeld bekommen.
    Vor allem das Spitzenmodell, der NAKAMICHI DRAGON mit automatischer Azimuthkorrektur.

    Und da die meisten Orioginal-Cassetten mit Dolby B kodiert sind, ist es immer ratsam, diese auch so abzuspielen, denn über eine PC-Software die exakte Entzerrung hinzubekommen und dann zu entrauschen, ist ziemlich schwierig (Dolby B hebt ja zunächst die hohen Frequenzen bei der Aufnahme an und senkt anschließend beim Playback die hohen Frequenzen wieder ab, um das Bandrauschen zu minimieren, welches vor allem in hohen Frequenzen auffällt.)

  • Ich hatte gerade mit nem Sony schlechte Erfahrungen gemacht, allerdings war das wohl auch ein recht preisgünstiges Gerät und dazu auch noch Doppelkassettendeck.

    Mein Dad hatte mal (mehr durch Glück, als gezielt) ein recht nettes Deck von Philips gekauft, welches 3 Köpfe hat, so daß die Aufnahme direkt begutachtet werden kann und man dadurch BIAS recht gut einstellen kann. Außerdem hat es MPX (was ich allerdings nie brauchte, da ich nicht von Radio aufnehme) und Dolby HX-Pro B/C und gewiß noch andere Spielereien, von denen ich null Ahnung habe. Ja, damit konnte man Tapes erzeugen, die der CD in nicht viel nachstanden. :) Nur mochte das Teil eine spezielle Sony METAL Kassettentyp nicht, dh die konnten nicht richtig bespielt werden. Miot anderen Fabrikten ging das ohne Probs. Naja, die "gute" alte Zeit - ohne DRM und so Seuchen. :)

    Dolby B bringt meines Erachtens sehr wenig, da ist Dolby C schon sehr viel besser. Aber Recht hast du natürlich, daß man eine entsprechend kodierte Aufnahme auch richtig dekodieren sollte.

  • Mein Tape-Deck - dem ich noch heute nachtrauere - war das PIONEER CT93 für damals schlappe 2100,00 DEM. Das hatte alle Spielereien, die man sich vorstellen konnte, außer Fernbedienung und Mikrofonanschluss.

    Klanglich stand es der CD nur im Ausgangspegel nach.

    Blöderweise hat mein Bruder gerne mal an elektrischen Geräten herumgebastelt und mir das Teil in meiner Abwesenheit (ich war zu der Zeit beim Bund) ruiniert...
    Am liebsten hätte ich ihm den Kopf abgerissen...

    Aber Du hast recht: die billigen Sony-Decks waren (und sind!) nicht zu gebrauchen, nur die ES-Modelle.
    Es gilt aber allgemein: Doppel-Decks sind eine schlehcte Wahl.
    Hier wurden im allgemeinen nur die einfachsten Laufwerke (meist von Sanken oder Philips) eingebaut, während die teureren Modelle mit eigens hergestellten Laufwerken oder zumindest mit hochwertigen Alps-Laufwerken ausgestattet wurden.

  • Ich lese immer eBay und Katze im Sack. Kennt denn keiner von euch mehr den guten alten Flohmarkt?
    Bei vielen der Händler/ Verkäufer kann man sogar vor Ort testen oder bekommt eine Visitenkarte zwecks Umtausch falls das Gerät doch "Schrott" sein sollte.

    ....und man kommt auch noch mal an die frische Luft :D

  • So, ich habe nun einen alten Kassettenrekorder im Bekanntenkreis aufgetrieben. Diesen habe ich nun über die Kopfhörerbuchse an den Rechner angeschlossen und mit audacity aufgezeichnet. Zu Testzwecken habe ich vorab ein altes Hörspiel der James-Bond-Reihe von EUROPA benutzt. Dieses benutzte ich, da es sehr verrauscht ist.

    @an die Moderatoren

    Darf man hier kleine samples dieses Hörspiels posten? Für Audio-Kassetten gilt ja das neue Urheberrechtsgesetz nicht.

  • Im Musikrätsel verwenden wir bisher ohne große Sorgen Schnipsel von vielleicht bis zu 5 Sekunden; ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als bis zu 30 Sekunden noch als "Zitat" gehandelt wurden. Und für eine Einschätzung der Qualität solten 15-20 Sekunden sicher genügen.

  • Der "noise level" bleibt nicht konstant, wie mir scheint. Klingt, als sei da eine Art AGC verwendet worden: Bei leisen Szenen merkt man, wie es langsam etwas lauter wird - sobald es laut wird, sinkt die Lautstärke inkl. Rauschpegel spürbar; meiner Meinung nach typisch für Dolby-NR bei Aufzeichnung.

    Gute Kassettendecks haben heute mindestens Dolby B (was beim Aufzeichnen sicher meist eingesetzt wurde) als asymmetriesches, dynamikabhängiges Rauschminderungssystem, manche sogar Dolby S. Das hätte man beim Abspielen einschalten können. Ohne wird es wohl so gut wie nicht mehr nachträglich zu entrauschen sein.

  • So, ich habe nun einen weitere Recorder aufgetrieben. Hier ist die Qualität. Meiner Meinung nach klingt diese Aufnahme besser. Der 1. Kassettenrecorder war von watson, der 2. von sharp.

    LigH

    Diie erste Aufnahme ist wie diese Aufnahme mit dem Filter Normalisierung angepasst worden.

  • Monk

    Leider lässt sich anhand des Hörspiel-Schnipsels die zu erwartende Qualität von zu überspielender Musik schlecht abschätzen, zumal die Qualität der Originalaufnahme schon zu wünschen übrig lässt.
    Allerdings würde ich dir zum Entrauschen eher ein anderes, besser konfigurierbares Programm empfehlen, z. B. die Shareware-Version von Goldwave. Auch der Nero Wave Editor kann bessere Ergebnisse erzielen, der fügt aber bei zu hoher Einstellung digitale Artefakte hinzu (ein leises Zirpen und Zwitschern).
    In dem Programm SoundEngine gibt es ein "Noise Gate", was auch benutzt werden kann, allerdings bei dem ständig wechselndem Rauschpegel deines Testschnipsels wenig bringen dürfte...
    Audacity's Denoiser ist leider etwas aggressiv und klingt schnell metallisch. Wenn Du das Programm aber weiterhin benutzen willst, solltest Du mal nach VST-Plugins googeln. Sicher sind da auch einige brauchbare Denoiser dabei.

    Wichtig aber zunächst: Originalcassetten sind IMMER mit Dolby B aufgenommen. Du solltest diese Entrauschfunktion also in jedem Fall aktivieren, auch wenn es zunächst etwas dumpf klingen sollte. Verlorengegangene Höhen kannst Du später wieder hinzufügen (z. B. mit der "Band Extrapolation" des Nero Wave Editors. Das fügt nur hohe Töne hinzu (so eine Art SBR für Arme), erhöht aber nicht den Rauschpegel in hohen Frequenzen, wie es z. B. bei einem Equalizer der Fall wäre).

    EDIT:
    Hätte ich ja fast vergessen...
    Auch EAC hat einen simplen aber ganz netten Wave Editor mit einer gut arbeitenden Entrauschfunktion. Probieren kann nicht schaden...

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