DVD-Seitenverhältnis. Problem?

  • Hi Leutz,

    helft mir mal bitte ich werd nich schlau draus. Ich hab hier zwei DVDs, genaugenommen Stargate The Ark of Truth und Continuum. Und so wie das ausschaut haben die die volle 720 Pixel Breite gemastert. Angegeben ist die DVD mit 1.78:1 Seitenverhältnis. Wenn ich die nun im DVD-Player anguck, dann nimmt der aber offenbar die 702-Pixel Breite an, denn er zieht es auf 1050 Pixel und verkleinert es dann mit Letterboxen. Soweit nicht ungewöhnlich für nen 4:3-Fernseher. Allerdings schneidet er dennoch links und rechts vom bild weg, da er ja 702 und nicht 720 Pixel annimmt. Wenn ich die DVD nun am PC angucke seh ich die volle Breite des Bildes, da skaliert der VLC und MPC allerdings lustigerweise korrekt auf 1024 Pixel und nicht 1050.

    Frage: Ist jetzt nun das, was der Fernseher mir anzeigt das korrekte Seitenverhältnis, oder das was ich am PC sehe?

  • Zitat

    Angegeben ist die DVD mit 1.78:1 Seitenverhältnis


    Continuum wird hier mit 1,778 / 16-9 angezeigt.Screen.

    Zitat

    Allerdings schneidet er dennoch links und rechts vom bild weg,


    das ist mir aber an dieser DVD nicht aufgefallen,schaue entweder am Plasma oder an einer 3-4 Röhre,aber auf keinen Fall am 24" PC-Monitor.

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  • Naja auf der DVD steht halt 1,78:1 ..was ja auch nur von 1,778 gerundet is.. was eigentlich ja auch wiederum bloß gerundet ist.

    Jedenfalls seh ich an der 4:3 Röhre links und rechts weniger Bild wie am PC. Aber welches von beiden ist denn nun korrekt entzerrt?

  • Zitat

    Naja auf der DVD steht halt 1,78:1


    ja,steht ja hinten rechts unten auf der Hülle.

    Zitat

    Jedenfalls seh ich an der 4:3 Röhre links und rechts weniger Bild wie am PC.


    Ich vermute mal dass das der Overscanbereich ist,den nun mal die meisten Röhrengeräte haben.
    Bei Studio-Röhren-Kontroll-Monitore kann man das ab-+einschalten.

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  • Der Overscan bereich variiert von Fernseher zu Fernseher. Moderne LCD TV's haben einen geringeren Overscanbereich
    als alte Röhren. Stell dir das Video wie ein Foto vor, das mit einem Bilderrahmen eingerahmt wird.
    Etwas Information verschwindet hinter dem Rahmen, je nachdem wie groß er ist. Das gleiche gilt bei TV's auch.
    Die Auflösung bleibt die gleiche.


    Um sicherzugehen, dass Deine Bilder/Texte vollständig angezeigt werden, solltest Du Dich an die allgemeinen
    Vorgaben zum Betiteln von Videofilmen halten (Stichwort: Safety Title Area).
    Dann kommt es später nicht zu bösen Überraschungen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Goldwingfahrer (4. Juli 2009 um 22:44)

  • 9 Pixel wäre wohl ziemlich typisch. Eine DVD speichert 720 Pixel, ein Fernseher kommt jedoch eigentlich nur mit einer Breite zurecht, die 702 Pixeln entspräche (wenn das Fernsehsignal überhaupt Pixel hätte).

    (720-702) : 2 = 9

    Seit Jahren diskutieren videointeressierte Leute den Unterschied zwischen

    a) "Generic AR": Das Bild wird beim Abspielen so entzerrt, dass es mit voller Breite (= 720 Pixel) im Seitenverhältnis 16:9 dargestellt wird.

    b) "ITU-R BT.601 AR": Das Bild wird beim Abspielen so entzerrt, dass es mit der Breite des bildführenden Signals laut Mikrosekunden-Timing des PAL-Fernsehsignals (= 702 Pixel) im Seitenverhältnis 16:9 dargestellt wird.

    Nicht alle DVD-Player-Hersteller haben ihr Signalerzeugungssystem auf den einen selben Fall eingestellt...

  • Hmm.. bildführendes Sigal wäre da genau das Stichwort. Rein theoretisch müsste doch, wenn nur 702 Pixel "wahre" Bildinformationen enthalten, die restlichen 18 b.z.w. 2 mal 9 Pixel einfachsterweise mit Schwarz - oder Pseudo-Informationen gefüllt sein. Pseudo-Pixel b.z.w. eine jeweils 9 Pixel breite duplikation des letzten Pixels würde man doch aber definitiv im Quellmaterial sehen. Da aber bei angesprochener DVD optisch definitiv echte Bildinfos in den Pixeln stecken, kann ich dann nun davon ausgehen, dass die DVD mit ihrer vollen Breite von 720 Pixel als 16:9 vom "Hersteller" gedacht war und mein DVD-Player es falsch skaliert und somit das Bild ca. 2.5 % langgezogener ist als es gedacht ist?

  • Nein, dein DVD-Player macht absolut alles richtig und gibt die 720 Pixel in einer analogen Zeilenlänge von 53,333µs aus und löscht dabei wohl die äußeren Bereiche links und rechts, sodass nur noch 52µs oder digital gesehen 702 Pixel des DVD-Bilds tatsächlich ausgegeben werden (vollkommen in Ordnung und muss auch so sein).

    Zitat

    Rein theoretisch müsste doch, wenn nur 702 Pixel "wahre" Bildinformationen enthalten, die restlichen 18 b.z.w. 2 mal 9 Pixel einfachsterweise mit Schwarz - oder Pseudo-Informationen gefüllt sein.


    Nein, muss nicht sein. Um die vollen 720 Pixel mit tatsächlichem Bildinhalt zu füllen, wird einfach ein klein wenig ins Bild reingezoomt (oder präziser gesagt direkt größer abgetastet, soll ja keinen Qualitätsverlust geben), es wird also sowohl in der Breite als auch in der Höhe vergrößert im Vergleich zur normalen Abtastung mit 702 Pixeln aktives Bild.
    Das Seitenverhältnis ändert sich dadurch natürlich nicht, jedoch wird dann oben und unten wieder etwas abgeschnitten, da bei 576 Zeilen eben Schluss ist (1050/1,777=590,6 Zeilen, es fehlen 14,6 Zeilen durch die Vergrößerung).

    Da aber das Seitenverhältnis des eigentlichen Bildes nach wie vor 16:9 (1,78:1) ist, steht das auch so auf der Hülle der DVD. Wenn man sich jetzt die tatsächlich übrig gebliebene Fläche ansieht, die auf der DVD ist, hat diese das Verhältnis 1,82:1 (1050/576).

    Genau dasselbe kann man auch bei praktisch allen Camcordern, die auf MiniDV oder DVD aufzeichnen, beobachten. Es wird immer in 4:3 oder 16:9 aufgezeichnet, aber da ringsherum um den Bildausschnitt immer noch Überschuss auf dem CCD vorhanden ist (z.B. zur Stabilisierung) kann der eigentlich tote Randbereich auch mit aktivem Bild gefüllt werden. Tatsächlich nimmt man dann also immer ein Bild auf, dass zusätzlich zu dem interessanten 4:3 oder 16:9 ausschnitt noch 2,5% zusätzliche Breite enthält.

    Edit: Um deine ursprüngliche Frage zu beantworten: So wie es am Fernseher ist, ist es richtig, wenn die DVD korrekt abgetastet wurde (davon kann man bei so einer Produktion auf jeden Fall ausgehen) und so wie es am PC ist, ist es falsch, außer wenn die DVD falsch abgetastet wurde.

    2 Mal editiert, zuletzt von Skiller (5. Juli 2009 um 13:11)

  • Hm ah ok, die zoomen also quasi ins Bild rei,n um die vollen 720 Pixel auszunutzen. Das Seitenverhältnis bleibt dabei gleich. Aber im Quellmaterial sind oben und unten 2 Pixel schwarze Balken. Fürs Seitenverhältnis würde das, bei einem eventuellen Backup, nun folgendes bedeuten:

    DAR 1,78

    572 Px. hor. x 1,78 = 1018 Px.
    1018 Px. vert. / 702 Px. aktiv, da gezoomt = 509/351 = 1,45

    also eine PAR von 509:531 für 720 Pixel = 1044 Pixel horizontal

    und somit ein korrektes Seitenverhältnis von 1044x572 Pixel für das Bild am PC Monitor.

    Hab ich das DAR und PAR korrekt verstanden? :D

  • Hm, bei deiner Überlegung vergisst du aber, dass diese 2 schwarzen Zeilen oben und unten theoretisch durchaus mal Bild enthalten haben können und nur durch irgendetwas später mit schwarz überschrieben wurden.
    Mach es nicht so kompliziert, für eine korrekte PC-Entzerrung einfach die 720 Pixel auf 1050 Skalieren und die 576 Zeilen beibehalten bzw. oben und unten jeweils 2 Zeilen abschneiden --> 1050x572.

    Aber das

    Zitat

    und somit ein korrektes Seitenverhältnis von 1044x572 Pixel für das Bild am PC Monitor.

    führt auch zu einem korrekten Ergebnis (genau dasselbe), nur wird hier noch links und rechts (unnötigerweise) etwas abgeschnitten, sodass am Ende die Dimensionen wieder exakt 1,82:1 sind, was aber nicht unbedingt sein muss. Lass dich von diesen schwarzen Bildzeilen nicht verwirren!

  • Moin,

    Zitat

    Lass dich von diesen schwarzen Bildzeilen nicht verwirren!



    ..und eins nicht vergessen: Bei der Abtastung oder der folgenden Verarbeitung werden auch im Mastering kapitale Fehler gemacht.

    Es gibt etliche Veröffentlichungen, auch großer, "rennomierter" Label, die schlicht ein falsches Seitenverhältnis haben. 2,5% aspect-Fehler sieht imho niemand und auch bei 5% brauchts ein geeigenetes Objekt und ein "geschultes" Auge.

    Sicherheit bekommt man nur durch vermessen und nicht in jedem Werk findet sich dazu ein geeignetes Objekt...

    Gruß Karl

  • Naja ich bin halt perfektionist :D

    Mich hat halt gewundert, dass am PC mit dem gleichen Player exakt übereinander geöffnet das Bild von der DVD nicht so stark in die Breite gezogen wird das mit PAR 16:11 encodierte Gegenstück

  • @ Der Karl
    Da hast du natürlich Recht, es ist leider immer möglich, dass das Bild der DVD schlichtweg von Anfang an im falschen Verhältnis vorliegt und jede Weiterverarbeitung, bei der man sich, wie es auch sein sollte, streng an die Spezifikationen hält, den Fehler beibehält.

    Im Endeffekt ist es eigentlich ziemlich dumm gewesen, 720 Pixel in der Breite als die Standard-DVD-Auflösung festzulegen, da diese Erweiterung der 704 (bzw. ganz genau 702) Pixel eigentlich in einem Endmedium, und das ist eine DVD nunmal, überflüssig ist und nur zu Missverständnissen führt. Aber 704x576 ist genauso DVD-Standard wie 720 und bringt keinerlei Nachteile mit sich - ich frage mich daher, warum alle, aber auch wirklich alle, kommerziellen DVDs mit dem unnötigen erweiterten Randbereich in 720 daherkommen, wenn man mit 704x576 doch jeglichen Problemen, die überhaupt irgendwie entstehen könnten, von Anfang an aus dem Weg gehen würde...:rolleyes:

  • Zitat

    Naja ich bin halt perfektionist :D



    Jaja, das war ich auchmal - bis ich begriffen habe, daß sich der ganze Aufwand nicht lohnt, weil iich es selbst nicht sehe(!)

    Richtig ist es allemal, das Thema grundsätzlich verstehen zu wollen und dann seinen eigenen "Kompromiss" zu suchen.

    Zitat

    Mich hat halt gewundert, dass am PC mit dem gleichen Player exakt übereinander geöffnet....



    Versteh ich jetzt grade nicht! Softplayer zoomen einfach auf Bildschirmbreite, egal ob 352, 704, 720 - die werden einfach "aufgezogen", um eine PAR kümmern die sich nicht...

    Zitat

    alle, kommerziellen DVDs mit dem unnötigen erweiterten Randbereich in 720 daherkommen, wenn man mit 704x576 doch jeglichen Problemen, die überhaupt irgendwie entstehen könnten, von Anfang an aus dem Weg gehen würde...:rolleyes:



    Des Rätsels Lösung ist: Die kommen überwiegend aus US und da wären 711 "richtig". Nicht, daß es da immer richtig gemacht wird, aber die 720 sind ein Kompromiß zwischen PAL und NTSC.
    Irgendwo hatte ich das mal ausführlich erklärt. Das resultiert aber noch aus den ITU-Empfehlungen (13,5 MHz Pixeltakt)...

    Gruß Karl

  • Ja auf Vollbild is halt Vollbild, da seh ich dann auch keinen Unterschied. Aber im 1:1 Modus schon, is mir halt aufgefallen. Im Endeffekt isses dann ja auch egal :)

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