Sehr merkwürdiges Brennproblem mit Daten-CDRs

  • Es stimmt schon, dass die PCI-Slots von vielen BIOS-Versionen ihrer Reihenfolge nach IRQs zugeteilt bekommen, wenn das möglich ist.

    Je nach Anwendungszweck kann es auch wichtig sein, die Reihenfolge der IRQ-Abarbeitung genau zu kennen und bestimmten Geräten möglichst hoch privilegierte IRQs zuzuweisen, was beim PC über XT und AT noch mit dem PIC (Programmierbaren Interrupt-Controller) Intel 8259 geschah, heute jedoch eher durch einen APIC für Multiprozessorsysteme simuliert wird:

    • IRQ 0 hat der Systemtimer und dadurch auch der DRAM-Refresh, der unterbricht nötigenfalls alle höheren IRQs.
    • IRQ 1 hat das nächstwichtigste Gerät, die Tastatur (das höchstwertige Kontaktgerät zum Anwender, damit der z.B. mit speziellen Tastenkombinationen systemkritische Betriebssystemfunktionen auslösen kann).
    • IRQ 2 dient seit dem PC-AT als Kaskade für den nächsten Interrupt-Controller mit den IRQs 8-15:

      • IRQ 8 ist hier üblicherweise für die PC-AT-Echtzeituhr reserviert.
      • IRQ 9 ist der erste nicht direkt reservierte IRQ, den meist die Grafikkarte bekommt (wie die Tastatur als Eingabe, ist der Bildschirm als Ausgabe wichtiger Kontakt zum Anwender).
      • IRQ 10 war auf dem PC-AT ebenfalls oft frei, und bei Musikern recht beliebt für die Soundkarte, um unterbrechungsfreies Abspielen zu gewährleisten. Auf dem APIC-Mehrkern-PC gibt es hier eine weitere Kaskade zu einem dritten virtuellen PIC:

        • IRQ 16-23 sind hier mehr oder weniger frei verfügbar. Moderne Systeme werden aber verschiedene Bussysteme (S-ATA, USB, Mainboard-Interna) damit verwalten.
      • IRQ 11 ist ebenfalls oft frei.
      • IRQ 12 wurde für den PS/2-Mausanschluss reserviert, teilt sich diesen allerdings heute oft auch mit einem USB-Controller.
      • IRQ 13 ist reserviert für mathematische Coprozessor-Befehle.
      • IRQ 14 ist reserviert für den primären IDE-Controller. Zu P-ATA-Zeiten steckte die System-Platte meist als Master, optische Lese-Laufwerke als Slave am Kabel.
      • IRQ 15 ist reserviert für den sekundären IDE-Controller. Hier wurde der Master gern für optische Brenner-Laufwerke genutzt, um möglichst ungestört zu arbeiten.
    • IRQ 3 und 4 wurden für die seriellen Schnittstellen verwendet. Vor längerer Zeit also oft für Maus und Modem. Heute frei, falls man die als ungenutzt im BIOS deaktiviert.
    • IRQ 5 war für einen eventuellen zweiten Parallelport zuständig, oder frei – typischerweise dann für eine einfache Soundkarte verwendet (z.B. 8-bit-DMA an Soundblaster Pro).
    • IRQ 6 war reserviert für den Diskettencontroller. Mancher XT hatte noch keine Festplatten...
    • IRQ 7 schließlich war der Standard für den Drucker am ersten Parallelport. Und da der selten in Betrieb war, auch gern von Soundkarten mitbenutzt (z.B. 16-bit-DMA an Soundblaster-16).
  • Ich hatte damals wie heute eine PCI-Soundkarte im Rechner.
    Das Knacksen lag glaube ich soweit ich mich erinnere daran das die Karte sich den IRQ mit dem IDE-Controller teilte.
    Durch umstecken werden die karten sozusagen neu gemischt und man bekommt mit etwas Glück einen weniger störenden IRQ.
    Die IRQs konnte man auch manuell im OS einstellen das kann dann aber wieder andere unangenehme Folgen nachsichziehen.
    Solche Probleme habe ich aber schon lange nicht mehr.

  • Mit den Interrupts hatte ich in der Vergangenheit schon öfters meinen "Spass".

    LigH hat das wichtigste Daten dazu schon aufgelistet.
    Das BIOS vergibt die IRQ, das Betriebssystem übernimmt diese Vorgaben nach Gut-Will oder auch nicht.
    Da nicht genug IRQ´s zu Verfügung stehen haben schlaue Köpfte das Shared IRQ eingefügt, das sich mehrere Hardware einen IRQ teilen. Hält sich die Steckkarte bzw. die Onboard-Hardware an Ihren Stopbefehle ist alles im grünen Bereich.

    Leider, gerade die Soundkarte ist hier expliziet aufzuführen, kommt sich so manche Hardware ins Gehege. In Bezug auf der Soundkarte oder exotischer Hardware die viel Last auf den Bus verursacht, sollte man diese immer in den PCI-Slot 4 oder 5 Stecken, da diese IRQ´s in der Regel nur 1-fach belegt sind. Bei modernen Boards ist auch das oft nicht mehr der Fall, da sind in diesem Bereich USB 3+4 und USB 5+6 und kann dieses bei (nicht-)bedarf deaktivieren.

    Mein schlimmster Pflegefall in dieser Richtung war mal ein MSI-Board, wo ich das AMI-BIOS selber umschreiben musste um die IRQ-Vergabe abzuändern.

  • bzw. nach dem ganzen wissen das sich hier jetzt so angesammelt hat...
    konntest du den fehler jetzt lokalisieren und ggf. beheben?


    Hi HQ-LQ,
    nicht so 100%. Ich habe zwischenzeitlich den SATA-Brenner (GH22NS50) dauerhaft angeschlossen und schon mehrere CDRs und DVDs damit gebrannt. Die bisherige Erfahrung ist, dass etwa jeder dritte Brand mit zu starken Fehlern fehlschlägt (Verifizierung durch Nero fehlgeschlagen). Wenn ich die gebrannten Scheiben, die die Nero-Verifizierung positiv überstehen, danach mit Nero CD/DVD-Speed anschaue (sowohl mit dem Brenner, als auch mit meinem IDE-CDRom), so bekomme ich recht unterschiedliche C2-Fehleranzahlen. Teilweise bekomme ich auch sehr unterschiedliche C2-Ergebnisse, wenn ich ein und dieselbe Scheibe zwei mal hintereinander im gleichen Gerät scanne. Aber über die Ungenauigkeit der C2-Analyse von LG-Laufwerken wurde ja schon viel geschrieben.
    Die Rohlinge kamen jeweils von der gleichen Spindel (CDR von Sony, DVD von Aldi).
    Der Unterschied zu meinen bisherigen Erfahrungen (bevor der ganze Ärger ohne ersichtlichen Grund anfing) ist, dass ich früher vielleicht 1 von 10 Rohlingen verbrannt habe, jetzt eher 1 von 3.
    Ich werde das Ganze jetzt erst mal weiter beobachten.
    LG
    Pete

  • Hallo zusammen,
    leider hat sich mein Problem noch verschlimmert. Nachdem mein Brenner weiterhin jede 2. bis 3. CD oder DVD (alles Iso) verbrannt hat, habe ich mal die neueste Firmware für den Brenner (TN03) geflasht (erfolgreich).

    Danach verbrannte das Gerät hintereinander 5 DVDs (immer das gleiche ISO-Brennprojekt) hintereinander!!

    Wobei die Scans der gebrannten Scheiben immer relativ unterschiedlich waren, d.h. die Fehler waren nicht an den gleichen Stellen.
    Hier mal 2 Scans ein- und desselben verbrannte Rohlings, einmal mit meinem Brenner, einmal mit dem DVDRom augelesen:
    GH22NS50_TN03_DivX45_4.pngGDR8164B_DivX45_4.png

    Ich poste hier mal einen Link zum dazugehörigen NERO-Brennlog, vielleicht kann jemand von euch was damit anfangen:
    http://wm2010.mikroh.de/LogNeroDivX45_4.txt
    Viele Grüße
    Pete

  • Hallo,
    jetzt gibt es nach einigen weiteren Tests Neuigkeiten:

    - das Update der Chipsatztreiber brachte rein gar nichts, es wurde eher noch schlimmer, hier 2 beispielhafte Scans und ein dazu gehörendes Nero Brennlog:

    [Blockierte Grafik: http://wm2011.mikroh.de/GH22NS50_TN03_DivX45_4_2.png]
    [Blockierte Grafik: http://wm2011.mikroh.de/GH22NS50_TN03_…GH22NS50_8x.png]

    Burnlog:
    http://wm2011.mikroh.de/LogNeroDivX46_3_GH22NS50.txt


    - ein Test mit einem ausgeliehenen USB-Brenner (Samsung) ergab mit den gleichen Rohlingen 3 mal hintereinander völlig fehlerfreie Brände (Nero CD/DVD-Scan ohne jeglichen Fehler)

    - dann habe ich den Brenner in einen anderen Rechner desselben Typs (FSC N600, allerdings mit 2.4GHz und etwas anderer Hardware: Grafikkarte, Soundkarte, Festplatten) eingebaut und dort wieder das gleiche Projekt mit den gleichen Rohlingen gebrannt.
    Ergebnis: mehrere Brände hintereinander völlig fehlerfrei (Nero CD/DVD-Scan ohne jeglichen Fehler)

    Für mich bedeutet das, dass der Fehler auf jeden Fall an meinem Rechner liegen muss, worauf ja schon alles andere stark hingedeutet hatte.

    Die Frage ist nur: an was kann es jetzt noch liegen?
    Irgendwelche Treiber, die das Brennen beeinflussen?
    Oder doch ein Motherboardfehler? Allerdings funktionieren meine Festplatten problemlos und die hängen ja mehr oder weniger am gleichen Controller, oder (ATA und SATA wird doch wohl vom gleichen Chip gehandelt)?

    Die Spannung meines Netzteils während des Brennvorgangs habe ich auch überprüft, die fällt eigentlich nie unter 11.9V

    Habt ihr noch irgendwelche Ideen, die ich ausprobieren kann?
    Ich kann den Brenner ja nicht gut umtauschen, da er am anderen Rechner problemlos funktioniert.
    Außerdem würde das ja auch kaum was bringen, nachdem meine Probleme über 3 verschiedene Brenner immer gleich waren.

    Viele Grüße
    Pete

  • Hallo zusammen,
    nochmal vielen Dank an alle, die sich hier bemüht haben, mir zu helfen.

    Mein Problem hat sich (vorläufig) gelöst und ich möchte alle an der Lösung teilhaben lassen:

    - ich habe den neuen LG-Brenner zurückgegeben, Gutschrift dafür bekommen. Nachdem der auch am zweiten Rechner Fehler produzierte (lustigerweise auch nicht immer), war der Verdacht doch sehr groß, dass der -trotz Neugerät- eine Macke hatte.

    - dann habe ich meinen alten Brenner, mit dem der Trouble anfing, wieder vom Speicher geholt, aufgeschraubt und die Linse mit Glasreiniger gereinigt, war ja immerhin einen Versuch wert.
    [Blockierte Grafik: http://www.bm-community.de/images/smilies/icon7.gif] wieder eingebaut, seither brenne ich bereits die 10. DVD in Reihe (ja, immer noch die gleichen "schlechten" Rohlinge) ohne irgendeinen gelben oder roten Dot beim Scan, also im Rahmen meiner Diagnosemöglichkeiten fehlerfrei.

    Ich bin's erst mal so zufrieden, wenn wieder Probleme auftreten, werde ich mir -nach diversen Forenempfehlungen- einen Sony/Nec Optiarc zulegen. Aber erst, wenn wieder Fehler auftreten sollten.

    Bis dahin noch mal besten Dank
    Pete

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