Welches "Endformat" (Codec) für VHS?

  • So schaut's aus...
    Ist doch das selbstverständlichste was es gibt! Die ganzen Windows-Sounds und Handy-Klingelton-MP3s sind auch (größtenteils) Mono. Und wo kommen die raus? Aus beiden Lautsprechern...;) Egal ob über Klinke, Cinch, Scart, *whatever*. Das war schon immer so!

    Zitat

    Habe hier ein Video, das nur einen linken Monokanal hat und darauf hin, habe ich nur den rechten Kanal ergänzt und als Stereo abgespeichert.


    Du meintest wohl ein Video, was eine Stereo-Spur hat und nur auf einem der beiden Kanäle ein Signal (Mono) drauf war? Das ist natürlich Pfusch. Dann musst einfach den einen Kanal (rechts oder links, je nachdem) extrahieren und in eine neue Mono-Spur schreiben...

    Wie gesagt, bei VHS ist die Längsspur immer Mono (es gab auch mal ganz frühe Versuche, so Stereo auf 2-geteilten Spuren aufzunehmen, hat sich nicht durchgesetzt). Dann kam FM-HiFi-Stereo (Schrägspur). Das ist dann wirklich "HiFi" und es wird IMMER Stereo aufgezeichnet. Wenn ein Mono-Signal reinkommt (Tuner, AV), landet das auf beiden Spuren. Die Mono-Längsspur wird immer auf beide Kanäle gemischt.
    Es gibt/gab auch Mono-Videogeräte, die hatten nur 2 Cinch-Stecker (Gelb/FBAS und weiß/Mono-Audio). An den Front-AV-Buchen von VHS- und DVD-Recordern sind dafür sogar extra Schaltkontakte drin. Wenn der rote Rechtskanal nicht verbunden wird, wird der Linke dann auf beide Spuren aufgenommen...

    Mono geht auch digital IMMER, egal ob "Raw" PCM-WAV, MP3, AAC, AC3, ...

  • Hallo Miteinander!

    Es hat einen guten Grund: QTGMC interpoliert jedes Halbbild zu einem Vollbild. Das Ergebnis ist ein Video mit doppelter Vollbildrate. Sicher ist das schön flüssig ... aber nicht jedes Zielformat unterstützt so etwas auch. Bei Blu-ray geht das z.B. in der Auflösung 1280x720p{50|60}. Bei DVD gibt es so etwas nicht, da muss man wieder auf eine Hälfte der Frames zurück (wenn man's nicht ohnehin besser interlaced lässt).

    Ich hatte es mal ausprobiert und danach die Finger davon gelassen. Irgendwo habe ich bei @LigHt sinnlich gelesen, dass bei 50p jedes Bild zeitlich gesehen nur bis zur Häfte angezeigt wird und danach nochmal das gleiche Bild wieder zur Hälfte. Logischerweise kommen immer 2 gleiche Bilder hintereinander und es bleibt auch so bei Blu-ray Ausgabe. Ich habe schon den Eindruck, dass bei 50p jedesmal die 2. Hälften bei der Darstellung auf dem Monitor und auch am TV fehlen.

    MfG
    Rübezahl

  • Na ja, so ähnlich ... bei Interlacing besteht ein Frame aus zwei Halbbildern (Fields), die zeilenweise abwechselnd miteinander verwoben sind und zu verschiedenen Zeitpunkten aufgenommen wurden (bei "echtem Interlacing", wie es Fernsehkameras aufzeichnen, also z.B. das eine Halbbild 1/50 Sekunde später als das andere, bei PAL mit 25 fps):

    Code
    [B]A       C B       DA       C B       DA       C B       D[/B]

    QTGMC trennt nun die Halbbilder und interpoliert jeweils die ausgelassenen Zeilen. Das macht Bob auch, dort wird aber nur ein ganz simpler Mittelwert gebildet:

    Code
    [B]A[/B]   b   [B]C[/B]   da   [B]B[/B]   c   [B]D[/B][B]A[/B]   b   [B]C[/B]   da   [B]B[/B]   c   [B]D[/B][B]A[/B]   b   [B]C[/B]   da   [B]B[/B]   c   [B]D[/B]

    Der Einfachheit halber kümmern wir uns mal nicht um die leichte senkrechte Subpixel-Verschiebung beim Bobben, die das Halbbild-Flimmern ausgleichen soll.

    QTGMC dagegen versucht, aus den Informationen der flächig und zeitlich umliegenden Bildzeilen etwas vernünftiges zu berechnen, das fast so scharf und detailreich wie die erhalten gebliebenen Original-Bildzeilen ist:

    Code
    [B]A[/B]  ›[I]b[/I]‹  [B]C[/B]  ›[I]d[/I]‹
    [I]a[/I]‹  [B]B[/B]  ›[I]c[/I]‹  [B]D[/B]
    [B]A[/B]  ›[I]b[/I]‹  [B]C[/B]  ›[I]d[/I]‹
    [I]a[/I]‹  [B]B[/B]  ›[I]c[/I]‹  [B]D[/B]
    [B]A[/B]  ›[I]b[/I]‹  [B]C[/B]  ›[I]d[/I]‹
    [I]a[/I]‹  [B]B[/B]  ›[I]c[/I]‹  [B]D[/B]

    Dem Ergebnis von QTGMC wird man also im Allgemeinen sicher nicht so sehr deutlich ansehen, dass da Details wirklich "fehlen", wenn es korrekt bedient wird (v.a. die richtige Halbbild-Reihenfolge mit AssumeTFF oder AssumeBFF zugewiesen wurde), und wenn es auch wirklich nur auf "echtes Interlacing" angewendet wird (bei Telecine oder "exotischen" Normwandlungen ist es nicht geeignet).

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    3 Mal editiert, zuletzt von LigH (5. März 2014 um 10:22)

  • Wie jetzt ? Halbe Bilder ?
    QTGMC nimmt ein Bild und zerlegt es in zwei Felder. Oder anders ausgedrückt: Eins bestehend nur aus geraden und eins bestehend nur aus ungeraden Zeilen.
    Die haben dann erst mal die halbe vertikale auflösung - ganz richtig beobachtet. Aber danach wird (meist) via nnedi3 das Bild auf die volle vertikale hochgerechnet. Und so werden aud den zwei Felder zwei volle Bilder(Frames) ... daher auch die verdoppling der Bildrate (fps)

    Nun ist die Frage: wie/was war das Ausgangsmaterial. War es wirklich Interlaced oder Progressiv das nach Interlaced "gewandelt" wurde. Im Ersten Fall macht es absolut Sinn die höheren FPS beizubehalten da das Video viel flüssiger erscheint. Bei der zweiten Variante könnte man durchaus jedes zweite Bild verwerfen ...

  • Wenn man QTGMC auf progressives Material anwendet, dann wird die Interpolation nicht optimal sein, weil es ja keine gleichmäßig fortlaufende Bewegung zwischen den Halbbildern gibt (weil das zweite vom selben Zeitpunkt stammt wie das erste statt vom dazwischenliegenden).

    Durch die (beinahe) "Verdopplung" kann dann auch ein aufwändiger arbeitender Fernseher nicht das Bild mit einer eigenen Bewegungsinterpolation flüssiger darstellen (falls er so etwas hat), du siehst dann die verdoppelten Frames eventuell sogar "härter", als wenn du nur die originalen 25 fps hast.

    Also lass progressives Material, wie es ist.

  • Danke LigH für die bildhafte Darstellung.

    Ergänzung zu meiner Bemerkung über 50p: unter VirtualDub ist das von mir Beschriebene nicht zu sehen, man kann die einzelnen Frames vorklicken.
    Es fiel mir erst später beim Export aus dem Schnittprogramm Edius 7 auf. Dort hatte ich den Eindruck, dass die beiden folgenden 2 Vollbilder aus den 2 Halbbildern der Quelle (1 Bild) nur zur Hälfte in der Zeit angezeigt werden. Es kann auch ein optischer Trugschluss sein.....

    Einen Absatz zum eigentlichen Thema habe ich vergessen!
    Meine VHS Aufnahmen (4:3) werden über TempgaussMC und spline36resize auf HD 960x720 px aufpoliert. AddBorder von 160 kann ich weglassen, das richtige Seitenverhältnis kann ich unter Edius einstellen.
    Upscaling über Avisynth daher, weil ich festgestellt habe dass mein Schnittprogramm trotz Resamplingeinstellung von Lanczos3 das Aufskalieren von SD auf HD scheinbar mit Luft macht.
    MPEG-2 Dateigrößen von DVD (576) und Blu-ray (1080) sind komischerweise gleich.

    Das Aufskalieren sieht über Avisynth mit:
    nnedi3_rpow2(rfactor=2, cshift="spline36resize", fwidth=960, fheight=720) Klasse aus!
    Dank an LigH !!!.

    Bei einen anderen Tipp von @Probaganda ?? stimmt es hinterher nicht so genau mit dem Seitenverhältnis.

    Das Endformat ist bei mir wie erwähnt MPEG-2, mit der Spurs-Engine bei meinen Rechner ( LGA 775-Brett + Xeon 3360) läuft der Export in einer akzeptablen Zeit.
    Exporteinstellungen für MPEG-2 können DVD 720x576, HDV-1 1280x720, HDV-2 1440x1080, Blu-ray 1920x1080 oder andere manuelle Einstellungen progressiv oder interlaced sein.

    Empfehlenswert ist Software von Pegasys der TMPGEnc-Reihe, über gleichwertige Freeware kenne ich mich nicht aus.
    Für manche ist noch wichtig, dass bei Authoring die Dateien nicht neu berechnet werden müssen.


    Gruß Gerd

  • Meine VHS Aufnahmen (4:3) werden über TempgaussMC und spline36resize auf HD 960x720 px aufpoliert.

    Wozu? Willst du es auf YouTube hochladen?
    Andernfalls gibt es meiner Meinung nach keinen Grund auf 4:3 720p zu skalieren, außer wenn man das Material in ein HD Projekt werfen will, wo es mit echtem HD Material gemischt werden würde.

  • Ja ein HD-Projekt.
    Als Originalgröße ist die Wiedergabe von VHS am TV zu klein und andererseits sieht es über TV aufskaliert bei ca. 187 % auf 1920(1440) 1080i dementsprechend aus.
    Um die volle Aufskalierung zu umgehen setze ich im HD-Projekt in Edius den Layouter auf 1664(1248) x 936 px, 162,5 %.
    Der Rest von 1664 auf 1920, bzw. 1248 auf 1440 ist schwarzer Rand wie AddBorder. Damit sehen die VHS-Aufnahmen am TV für mich besser aus. Keine Sorge übers Seitenverhältnis von 4x3, ist über den Layouter alles korrekt.

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