Video Bitrate und doppelte Frames

  • Hallo zusammen,

    ich habe in der Forumsuche nur ähnliche Fragen gefunden, daher möchte ich meine zwei Fragen euch einfach mal stellen und mich um Hilfe freuen.

    Frage 1:

    Wenn ich meine Serien oder 80er-Filme, die ich auf DVD5 oder DVD9 habe und diese dann eine originale Datenrate von 3-6 Mb/s. Macht es dann Sinn, bei meiner Ausgabequalität der Video Bitrate auf 8-12 Mb/s zu gehen? Oder macht es überhaupt kein Unterschied, da die Grundbitrate schon relative niedrig ist und eine Erhöhung würde außer mehr Speicherplatz nichts bewirken?

    Frage2:

    Es kommt mir vor, als würde es zwei Fraktionen geben, wo die eine Seite besagt, dass beim Umwandeln von interlanced zu deinterlanced die Frame Rate verdoppelt werden soll und die andere Fraktion besagt das Gegenteil. Also von 29,970 auf 59,940 ändern oder nicht ändern. Was würde ein besseres Ergebnis vom Bild liefern?

  • zu Frage 1: kommt darauf an wie a. die Qualität des Materials ist und was für ein Zieldatenformat zu verwendest. -> mit den aktuellen Infos: vermutlich viel zu niedrig für lossless encoding.

    zu Frage 2: Sicher, dass dein Input interlaced ist? 29,976 fps bei komperziellen DVD verwendet i.d.R. telecined Material, sprich 24 frame progressive,....

  • Hallo Selur,

    danke für die Antwort.

    Zu 1:

    Meine alten Filme möchte ich einfach in "lossless" Qualität vorliegen haben. Ich mag nicht beim Einlegen der DVD die Menüs oder Trailer und irgendwelche Kapitelauswahl bestätigen. Ich bin ein Freund von einer Datei, die ich von IMDb auch so nennen, wie dort der Film heißt und in Klammern das Jahr dahinter schreibe. Wie zum Beispiel "Die Fliege (1986).mp4" Aber hier stellt sich mir die Frage, wie ermittel ich einen "optimalen" Wert. Natürlich gibt es Bitrate Rechner, aber der hilft mir meine ich nicht weiter. Daher, welchen Ansatz ich nehmen kann, um nahezu "lossless" zu bekommen. Dreimal dem Quellmedium oder 12,8 Mb/s und aufwärts bei meinem Zielvideo?

    Zu 2:

    Ja du hast recht, ich habe 29,970 genommen, da ich den Wert gerade im Kopf hatte:-) Aber interlanced ist es öfters mal und da frage ich mich, was dann nun besser ist, wenn ich aus interlanced -> progressive machen, doppelte Frames oder so belassen? Also bei QTGMC FPSDivisor=1 oder FPSDivisor=2

  • von interlanced zu progressiv gibt es nicht 2 lager, sonndern 2 methoden (ggf. auch mehr)


    1#

    die erste mehtode greift, wenn echtes interlanced material vorliegt,

    d.h. jedes halbbild hat eine eigene bewegungsinformation.

    dass ist meist bei liveübertragungen bzw. serien der fall.

    das fiese bzw. komplizierte daran ist,

    wenn das bild in bewegung ist, so hat man nur die halbe auflösung,

    wenn das bild nahezu still steht, so wäre es möglich eine volle auflösusung zu erhalten.

    jedenfalls sollte in diesen fall die framerate verdoppelt werden, um kein informationsverlust zu haben.


    2#

    das videomaterial ist eine normwandlung, und man weiß dass das ursprungsformat progressiv sein muss.

    (video produktion/spielfilm)

    dann wird es etwas kompliziert:

    - liegt der film in NTSC/29,97 vor, dann ist es in 3 zu 2 halbbilder interlaced,

    wenn der film 24fps war.

    - bei PAL/25 ist es etwas einfacher, da ist das bild nur um ein halbbild verschoben,

    man bekommt aber ein in 25fps leicht beschneunigtes video, gegenüber dem orginal.

    - sonderfälle:

    - wenn man aber 30 bilder auf 25 darstellen will, quasi US-Serien auf PAL.

    da kann man schon fast ausgehen, dass z.t. mit überblendungen gearbeitet wird.

    - natürlich wäre auch PAL auf NTSC möglich

    - und es gab mal ein 26fps fil um mehr werbung zeigen zu können...

    - ...hier braucht dann jeder film sein eigenes rezept...

    viel spaß, leider gibt es nicht alles als HD-Remaster... das ist weitesgehend alles progressiv... :P

  • (sry für den doppelpost, aber ich möchte das optisch abtrennen)

    du versuchst "lossless" Qualität zu erreichen?

    und verarbeitests DVD's?

    ich würde überhaupt nicht transkodieren,

    sondern den hauptfilm einfach nur in einem MKV-kontainer verpacken.

    dabei würde ich auch die frage stellen:

    - soll es archiviert werden? --> mkv

    man kann den film dann immer noch für eine DVD&Co. konvertieren...

    - womit soll es überhaupt abgespielt werden, bzw. womit soll es auch zukünftig abgespielt werden?

    dann würde ich künftig auf player setzen, die mkv unterstützen.

    aus deiner ersten frage ziehe ich die vermutung, das speicher nicht die höchste priorität hat.

    und das ist auch der grund warum ich persönlich DVDs nicht mehr konvertiere.

    diese sind dann ca. so groß wie konvertierte 1080p videos (5-18GB)

    d.h. wenn irgendwann ein HD-remaster kommt, so wäre dieser leichter zu verarbeiten,

    und würde den gleichen speicherplatz wie ein konvertiertes 1080p video verbrauchen...


    p.s.:

    achja, warum muss es unbedingt deinterlanced werden?

    p.p.s.:

    ich muss nochmal das archivierungsproblem anschneiden,

    weist du eigendlich wie lange gebrannte DVD heute noch halten?

    wenn du diese unbedigt auf deinem dvd-player schauen willst,

    dann empfehle ich dir neben einer festplatten-archivierung,

    auch DVD+-DL rohlinge zu verwenden.

    damit passt auch ein größerer film drauf und man muss nix weiter machen...

    halten tunen DVD-rohlinge für meinen geschmack einfach nicht lang genug...

    und aktuell gibt es eh nur noch billig-müll...

  • Danke für eure Antworten.

    Mein Ziel ist es, mich von meinen mehreren hunderten DVDs zu trennen. Wie damals viele Videoverleihe geschlossen haben, gab es Angebot 3 DVDs zum Preis für eine etc. Da habe ich mich mit vielen Filmen und Serien eingedeckt. Ich habe auch eine "etwas seltenen Filme" wie "Die Rache der Eierköpfe aka Revenge of the Nerds" von 1984 und andere Titel. Ob man den Film mag oder nicht, ist Geschmackssache. Meine ganzen DVDs kopiere ich momentan auf meine 8 TB NAS Festplatten. Über mein QNAP streame ich die Filme dann auf meinem großen smart TV oder schaue ich auf meinem großen Monitor. Daher ist mir die Speichergröße und die Zeit egal. Ein Tablet habe ich auch, worüber Streaming natürlich auch geht, aber hier ist eine große Speicherkarte drin und wenn ich verreise, kopieren ich meine Serien auf der internen Speicherkarte. Amazon und Netflix sind toll, aber dort verschwinden auch Serien oder Filme, die ich irgendwann einmal schauen möchte.

    Gegenwärtig ist mein Workflow so, dass ich das uralt Programm VOBMerge nutze und mir aus den vob Dateien eine mpeg Datei erstellen. Somit habe ich schon mal nur eine Datei. Diese könnte man sich natürlich auch anschauen, möchte das Bild aber etwas verbessern. Lade die mpeg Datei dann bei StaxRip eine Am Ende soll eine mp4 oder mkv Datei entstehen, welche dann auf meiner NAS Platte landet. DVDs werden dann verkauft/verschenkt/Müll geworfen.

    Einmal editiert, zuletzt von Eric Cartman (9. April 2022 um 17:02)

  • Unter der Annahme, dass es sich nur um nicht Kopiergeschützte DVDs handelt:

    Wenn es um Archivieren geht sollte ein DVD Abbild der DVD erstellt werden.

    16TB Platten gibt es aktuell ab € 238,00 (€ 14,875/TB) auf welche die meisten DVD Sammlungen die Leute haben reichen sollte.

    16TB Platte sollte unter Windows 14,55 TB ~ 14899 GB haben, was dann ca. 1490 DualLayer DVDs sind.

    Vorteil:

    - Kein Qualitätsverlust

    - man hat Menüs&Co

    - DVD Abbiler erstellen geht schneller als reencoden und verbraucht weniger Strom.

    Nachteil:

    - Nicht alle Player können direkt DVD Abbilder abspielen. (geht aber z.B. mit VLC)

    - Keine Speicherplatzreduktion durch verwenden von HEVC, AVC, VVC.

    Gerade bei größeren Sammlungen macht Reencoden nur Sinn wenn:

    a. man keinen Player verwenden kann der DVD Abbilder wiedergeben kann.

    b. man die DVD in einem bestimmten Format braucht.

    c. Restaurationen/Manipulationen des Material angestrebt sind.

    Cu Selur

  • Hallo Selur,

    das es 16TB Platten gibt ist mir bekannt, habe aber schon etwas länger die 8TB Platten und waren bei Amazon ein Schnäppchen.

    Ich möchte ja nicht Menüs oder Trailer haben. Ich möchte nur eine Datei als mp4 haben und das ist der Film oder die Serie. Daher entscheide ich mich gegen ein Abbild.

    Und doppelt Aufbewahrung, einmal als Abbild und einmal als einzelne Datei möchte ich nicht haben.

    Also Speicherplatz und Zeit wäre mir schnuppe. Läuft fast alles über NAS. Eine DVD einlegen wird daher seltener genutzt. Möchte keine Menüs, Trailer, Vorspann, Auswahl etc. Es wird auch nur die deutsche und die originale Sprache Tonspur, sowie deutsche und englische Untertitel mitgenommen, mehr nicht. Eine Datei auch deswegen, damit ich den Film, auf meinem Tablet kopieren und auf Reisen schauen kann. Softwareplayer ist MPC-BE Player oder Kodi mit Benutzeroberfläche, oder VLC, können alle mp4/mkv Dateien abspielen.

  • Hallo Mifsud,

    ich glaube schon, habe ich auch mal gemacht und die Größe der Datei verglichen, wenn das ein Indiz dafür wäre.

  • convertieren, ist ein schlecht gewähltes wort, da es auch trancodieren bedeuten kann...

    ein größenvergleich sagt nix aus, da ein mkv container kompakter ist.

    das richtige wort wäre (re-)muxxen,

    damit bleibt der inhalt unangetastet,

    aber er wird in mkv umverpackt.

    eine bit-identische kopie der gewählten video/audio/untertitel-streams...

  • Gegenwärtig ist mein Workflow so, dass ich das uralt Programm VOBMerge nutze und mir aus den vob Dateien eine mpeg Datei erstellen.

    Bloß nicht... Wenn du VOB-Dateien verarbeitest, ohne auf deren logische Struktur zu achten, wie sie in den IFO-Dateien definiert wird, hast du immer das Risiko, dass das Ergebnis ein Durcheinander enthält, nicht nur den reinen Hauptfilm.

    Verwende MakeMKV, das kann die Program Chain des Hauptfilms so extrahieren, wie sie ein DVD-Player abspielen würde, und packt das DVD-Material verlustfrei in eine MKV-Datei. Das Entschlüsseln von DVDs unterstützt es immer, auch ohne Jonglieren mit Testversionen und Ablaufdaten (wie bei Blu-rays).

  • Vielen Dank für eure Hilfestellungen.

    Ich werde versuchen, das meiste davon umzusetzen.

    Frage die sich mir nach remuxen mit MakeMKV von vob zu mkv stelle, kann ich die mkv Datei denn genauso gut weiter verarbeiten mit diversen Videoschnittprogramme oder StaxRip etc. wie eine mpeg Datei?

    Einmal editiert, zuletzt von Eric Cartman (11. April 2022 um 09:34)

  • Grundsätzlich ja; sowohl LSMASHWorks (LwLibavVideo/AudioSource) als auch FFMS2 können mit dem MKV-Container und den darin enthaltenen A/V-Formaten gut umgehen. Was "diverse Schnittprogramme" angeht, ist die Unterstützung von MKV bei hochpreisiger Software eher schlecht, bei kostenloser (wie Avidemux oder ShotCut) aber teilweise vorhanden.

  • tach auch !

    Natürlich kann man mit z.B. Avidemux aus dem MKV wieder MPG muxen.

    Remember : Muxen ist ohne Qualitätsverlust. Convertieren/Recode/Umwandeln ist IMMER mit Quakitätsverlust behaftet.

    Gruss BergH

  • P.S. Meines Erachtens macht das Bitraten hochschaukeln überhaupt keinen Sinn, wenn man nicht mit einem Programm mit AI im Namen viele viele andere Sachen damit macht.

    Gruss BergH

  • Bloß nicht... Wenn du VOB-Dateien verarbeitest, ohne auf deren logische Struktur zu achten, wie sie in den IFO-Dateien definiert wird, hast du immer das Risiko, dass das Ergebnis ein Durcheinander enthält, nicht nur den reinen Hauptfilm.

    Verwende MakeMKV, das kann die Program Chain des Hauptfilms so extrahieren, wie sie ein DVD-Player abspielen würde, und packt das DVD-Material verlustfrei in eine MKV-Datei. Das Entschlüsseln von DVDs unterstützt es immer, auch ohne Jonglieren mit Testversionen und Ablaufdaten (wie bei Blu-rays).

    Hallo LigH,

    meinst du es aus dem Grund, wie es hier beschrieben wird?

    https://forum.doom9.org/showthread.php?t=171580

  • Nicht unbedingt. Mehr so, dass ein Titleset vor und nach dem Hauptfilm noch Trailer oder manchmal sogar Bewegtmenüs mit enthalten kann, und das oft die Tonspuren asynchron macht. Oder noch schlimmer: Falls es Multi-Angle-Szenen gibt, könnte es passieren, dass man die gemischt bekommt, weil die parallelen Videostreams nicht korrekt auseinander gehalten werden.

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