"Laufwerke" unter Linux

  • Hi,

    ich habe mir, nachdem ich einen Test von Linux LiveCDs in der PC Praxis gelesen habe, Kanotix (https://localhost/www.kanotix.com) heruntergeladen und gleich mal versucht. Bisher habe ich ein paar mal mit Knoppix gearbeitet, war aber von der langen Startzeit und der eher zähen Arbeitsgeschwindigkeit wenig begeistert. Kanotix läuft da schon wesentlich besser. Dabei hatte ich aber Probleme beim zuordnen der einzelnen Partitionen (das was unter Windows C:, D: und E: ist). Ich dachte immer, alles laufe unter "dev" und dort dann unter der Bezeichnung "hda1" usw. Aber unter Kanotix musste ich unter "mnt" (glaube ich) suchen, um Zugriff auf bestimmte Dateien zu haben. Wie lauten denn die "Laufwerksbuchstaben" unter Linux oder ist das von Distribution zu Distribution unterschiedlich?

    Erschreckend:
    Über 60 Millionen Deutsche können nicht richtig Ostdeutsch.
    Schreib dich nicht ab - lerne Ostdeutsch.

  • Bei linug (mit devfs) findest du unter /dev/ ALLE Datein die jeweil ein Hardware gerät representiert. Das heisst nicht, das diese auch wirklich vorhanden sind. Wenn du aber auf eine Partition zugreifen möchtest, so findest du diese an unterschiedlichen orden. Den besten überblick verschaft dier ein df auf der konsole. dort steht dann z.B sowas
    Filesystem 1K-blocks Used Available Use% Mounted on
    /dev/hda1 3842376 2398424 1248764 66% /
    tmpfs 241976 0 241976 0% /dev/shm
    /dev/hda2 3842408 1822080 1825140 50% /home
    /dev/hda5 30661088 28472256 2188832 93% /mnt/hd-temp
    /dev/hdc 7684830 7684830 0 100% /media/dvd

    das erste ist das Geräte mit der entsprechenden Partition dann kommen drei angaben zur grösse und ausnutzung und dann wo diese Partitionen im System eingehängt wurde.

    Eine genaue übersicht wie Laufwerke in das System eingebunden sein sollten, findest du in http://www.pathname.com/fhs/index.html. Leider halten sich noch nicht so viele an diesen Standard.

    AC-Sama(Robert Vincenz)
    (werde für das -Chan zu alt :zunge: )

  • Vergesse alles was du unter Windows mühseelig erlernt hast. MS sind die einzigen die sich nicht an Standard halten, die alle anderen Betriebssystem einhalten, bezüglich Dateisystem und Partitionen. Oder kennt jemand ein Windows das 4 Primäre Partitionen zulässt, was eigentlich Standard ist.

    Du musst erst mal ganz klar trennen zwischen Dateisystem und Laufwerke.

    Das Dateisystem fängt immer bei der Wurzel an dem root Verzeichnis /. Von dort aus verzweigt es sich sich in die einzelnen Ordner und Unterordner. Unter Linux gibt es da eine traditionelle Verzeichnisstruktur (was mehr oder weniger durch die einzelnen Distributionen eingehalten wird oder nicht):

    Das ganze hat noch nichts mit den Laufwerken zu tun.

    Welcher Ordner oder Unterordner welches Laufwerk aufnimmt, ist absolut variabel. In der Regel nimmt das die erste aktive Festplattenpartion das Wurzelverzeichnis / auf. Das kann aber auch eine Diskette sein oder eine CD-Rom.
    Die weiteren Unterordner kann ich absolut frei einzelnen Laufwerke (auch virtuelle) zuordnen. Das einhängen eines Laufwerkes auf einen speziellen Zweig des Verzeichnisses nennet man mounten.
    So kann ich das Wurzelverzeichnis /, die Bootdateien /boot, die Hardwaredateien /dev usw. dem Laufwerk hda1 zuordnen, was die erste Partition auf auf der erste IDE Festplatte ist. Für das Verzeichnis /home kann ich zb. eine zweite Partition auf dem erste IDE Laufwerk nehmen, Das wäre dann hda2.

    Irgendwann wird mir das Laufwerk hda2 zu klein, was das Verzeichnis /home aufnimmt. Jetzt kann ich unter Linux hergehen und eine zweite IDE Festplatte einbauben hdb. Die erste Partition von der zweiten Festplatte hdb1 kann ich jetzt unter dem Verzeichnisbaum von Linux auf /home/Eigene Dateien mounten und so mir alles Schrittweise weiter ausbauen. Der Verzeichnisbaum wird dabei immer nur um einen neuen Zweig erweitert und das absolut unabhängig von den Laufwerken die dahinter stehen.

    Ich hoffe ich habe es einigermaßen verständlich erklärt.

    Das ganze lässt sich noch weiter steigern, in dem du zum Beispiel ein Netzwerklaufwerk (die Festplatte eines Festplatten Recorders, die Partition eine Servers usw.) in deinem Verzeichnisbaum mountest. Dann arbeitest du mit diesen entfernten Laufwerken als wären die in deinem System eingebaut.

    Und noch eine Steigerung ist möglich. Die Festplatte als LVM-Laufwerke zu installieren. Dann kannst du sogar wärend des Betriebes die Laufwerkgröße verändern.

    Wenn du mir bis hierher folgen konntest, wirst du merken wie mächtig Linux und wie armseelig Windows ist.

  • Das wichtigste bei Linux (im Allgemeinen) ist wohl, die Verwaltung von Pfaden und Laufwerken zu verstehen.

    - Unter Windows sind die Laufwerksbuchstaben die "unterste Ebene" der Verwaltung, die Verzeichnisse befinden sich in den Laufwerken.

    - Unter Linux jedoch ist das "root"-Verzeichnis "/" das unterste Level, und es ist beinahe egal, wo es sich tatsächlich befindet (bei "Live"-Distributionen z.B. in einer RAM-Disk); physische Festplatten-Partitionen werden als Ast in den logischen Verzeichnisbaum eingehängt ("gemounted").

    Ich hoffe, du kannst darüber mehr finden, wenn du nach "SelfLinux" suchst (analog zu "SelfHTML, nur eben Grundlagen über Linux). Insbesondere den Vorgang des Mountens zu verstehen, ist notwendiges Grundlagenwissen. Voraussetzung dafür ist: Es muss ein leeres Verzeichnis angelegt werden, das als Ziel für das Einhängen dient; und um noch mal genauer zu sein: Nicht die Partition als solches wird eingehängt - sondern das Dateisystem, mit dem diese Partition formatiert wurde; dazu ist es selbstverständlich notwendig, dass Linux dieses Dateisystem kennt...

    Einige Distributionen versuchen zum Teil schon automatisch während des Bootens, Windows-Partitionen zu "mounten", wenn sie während ihrer Installation schon welche auf der Platte gefunden hatten - wenn ich mich recht erinnere, war das bei SuSE so (da wurden sie während der Installation mit in die Datei "fstab" geschrieben).

    Meist werden physische Geräte (zu finden in /dev/) eingehängt in Verzeichnissen im logischen Pfad /mnt/ (z.B. wird das Gerät /dev/hda1 - die erste primäre Partition, also unter Windows üblicherweise als "C:" verwaltet) als das Verzeichnis /mnt/hda1 verfügbar gemacht, unter SuSE jedoch kann man es evtl. auch als Verzeichnis /windows/c (und Symbolic-Link /windows/C) finden. Aber nicht jede Distribution bindet automatisch "fremde" Partitionen ein, oft musst du das wohl doch selbst durchführen.
    __

    Ach, Micha, wir ergänzen uns ja wunderbar...

  • Hi LigH,

    das passt prima wie sich die Erläuterungen ergänzen. :D

    Ist zwar jetzt absolut OT, fällt mir nur gerade zu diesem Thema ein. Auch das Internet hat ein root, wenn es um die Namensauflösung geht. Das ist ein Server an der Ostküste der USA, wovon es 4 Mirrors gibt und nur 1 Mirror nicht in der USA steht.
    Sollte einem zu denken geben. Wenn es den USA nicht behagt, sind morgen alles Domains eines Drittlandes (Iran?) von heute auf morgen weg. :ja:

  • Wenn ihr schon so stolz auf euch seit, dann müsst ihr aber noch ein paar dinge erklören. Z,B nfs, samba, SCSI und USB Laufwerke.

    AC-Sama(Robert Vincenz)
    (werde für das -Chan zu alt :zunge: )

  • Hätte ich nicht besser erklären können :seher: *Applaus*

    Aber wenn man schon beim erlären ist...

    Zitat

    Wenn ihr schon so stolz auf euch seit, dann müsst ihr aber noch ein paar dinge erklören. Z,B nfs, samba, SCSI und USB Laufwerke.

    ...und Zugriff auf Joystick / ForceFeedback / Spezial Tasten auf dem Keyboard *G*
    Wenn das alles mit Linux gehen würde... Da fehlt dann nur noch ein kostenloses Cedega bzw. die weiterentwicklung von Wine, die ja mittlerweile auch bei DirectX angekommen sind!


    Und um wieder zum Topic zu kommen:

    Zitat

    ber unter Kanotix musste ich unter "mnt" (glaube ich) suchen, um Zugriff auf bestimmte Dateien zu haben. Wie lauten denn die "Laufwerksbuchstaben" unter Linux oder ist das von Distribution zu Distribution unterschiedlich?

    Ich wil auch noch erwähnen, dass es nicht nur "mnt" gibt!
    SuSE hat da ja auch schon wieder nen "media" eingeführt :strike:
    Oder diese tollen auto-mount-Tools, die dir, auch wieder in SuSE, deine USB Platten irgendwo einhängen und keiner nen Schimmer hat, warum dieses Laufwerk eine x-stellige Nummer statt nur sdx hat :so-nicht:

    Will aber nicht auf SuSE rumreiten, aber nur da hab ichs bis jetzt gesehen...
    Wie sollen da HardCore-Kernel-Selbstbacker den armen Linux Einsteigern helfen *uff*

  • Zitat von ac-chan

    Wenn ihr schon so stolz auf euch seit, dann müsst ihr aber noch ein paar dinge erklören. Z,B nfs, samba, SCSI und USB Laufwerke.


    Ich denke Samba würde z.B. den Rahmen um einiges sprengen...es gibt unzählige HOWTO´s dazu.

  • der Ordner /media ist glaube ich in der FHS 2.0 eingeführt worden um dort wechselmedien hinzu mounten(also CD/DVD/USB storage Media usw). /mnt ist nur für das temporere mounten gedacht, währen media halt links auf die Laufwerke enthält, die beim einlegen eines Medium gemountet werden.

    edit:
    Ich habe eben nochmal nachgeschaut. genaue infos findet ihr unter:
    /media:
    http://www.pathname.com/fhs/pub/fhs-2.3.html#MEDIAMOUNTPOINT

    /mnt:
    http://www.pathname.com/fhs/pub/fhs-2.…EMPORARILYMOUNT

    eine weitee intresante quelle für intersierte, wie Linux funktionieren sollte und was zu finden ist, ist:
    http://www.linuxbase.org/
    einige Distros halten sih schon daran(z.B. Debian).

    AC-Sama(Robert Vincenz)
    (werde für das -Chan zu alt :zunge: )

  • Zitat von ac-chan

    der Ordner /media ist glaube ich in der FHS 2.0 eingeführt worden um dort wechselmedien hinzu mounten(also CD/DVD/USB storage Media usw). /mnt ist nur für das temporere mounten gedacht, währen media halt links auf die Laufwerke enthält, die beim einlegen eines Medium gemountet werden.


    Wenn mnt nur temp ist, wo sollten dann die dauer-gemonteten Sachen sein :huh:
    Seltsam...
    Aber guter Link... da hat SuSE doch glatt mal was richtiges zum richtigen Zeitpunkt eingeführt... trotzdem gefällt mir diese seltsame Automatische Betitelung bei USB Laufwerken nicht.
    Aber bei meinem jetzigen Gentoo kann ich das eh selbts bestimmen ;D :D ;D

  • Partitionen die ständig gemountet werden, kannst du überall inpaken. Typische mountpoints sind /etc , /home , /var. ich habe z.b auf einem PC eine HD unter /home/rv/mm/video hängen. ;D

    AC-Sama(Robert Vincenz)
    (werde für das -Chan zu alt :zunge: )

  • Ich dacht nur, dass sowas auch standardisiert ist...
    Klar, kann ich Mounts auch wo anders als nacht mnt oder / setzen ;)
    Ich hab, bis endlich alles geht und ich keins mehr brauche, meien Windows auch nach /windows/"LW-Buchstabe" gesetzt.

    Ich setz das normal möglichst kurz *g*
    Seit ich Gentoo hab, setz ich die Windows'se nach /win/
    und meine Netzwerk Sachen in dem Windows-Netz, indem ich mich bewege, hängen in /net/

  • Da fällt mir ein, es gab doch früher einmal eine Distribution namens Lindows, die aber einen Rechtsstreit mit M$ verloren haben. Wie die jetzt heißen habe ich vergessen. Dem Namen (und hören/sagen) nach, wollten die sich ja stark an Windows orientieren bzw. einen Umstieg leicht machen. Wie haben denn die das mit den Laufwerken gemacht? Auch so wie bei anderen Distris oder eher M$-mäßig?

    Erschreckend:
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  • Aber Debian schreckt mich eher ab (siehe die ewig lange testing-unstable-stable Phasen :nein: )

    Wahrscheinlich hat SphinxOS da eigene Richtlinien, egal.
    Erst wirds selbst gebaut/probiert :cool:

  • deine reinfolge ist falsch. unstable sind pakete die neu eingeflossen sind und noch icht(bzw. nur von der person die es kompiliert hat) getestet wurde. Testing sind alle pakete bei denen nach einer gewissen zeit uter unstable keine grvierenden fehler auftraten. uns stable ist die version für den produktiven einsatz. wenn man das mit den meisten anderen distros(suse, red hat in den personle versionen z.B.) vergleicht, kommen die nur auf testing.

    AC-Sama(Robert Vincenz)
    (werde für das -Chan zu alt :zunge: )

  • Um ehrlich zu sein... Ich hab keinen Wert auf die richtige Reihenfolge gelegt.
    Ich bin nur der Meinung, dass wenn ich einen Treiber/ein Programm als funktionierend einstufe, ich ihn auch gerne verwenden will, ABER nicht alle anderen warten will, bis es bei ihnen auch geht.
    Wenn ein neues Spiel veröffentlicht wird, gibts meistens Probleme mit der kompatibilität. Wenn das bei mir nicht der Fall ist, bin ich froh drum und will es auch weiterhin nutzen :)
    Vielleicht ein schlechtes Beispiel, villeicht stimmt das mit der Debian-denkweise auch nicht überein, aber ich fühl mich eher zu anderen Distris "hingezogen" :D

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