Mono AAC Encoding mit Staxrip

  • Hallo

    Ich benutze zum DVD-Backuppen Staxrip. Beim Audioencoding in AAC habe ich jedoch ein Problem. Da in einem älteren Film alle Tonspuren nur als Mono AC3s vorliegen möchte ich sie natürlich nur als Mono AAC codieren. Staxrip bietet jedoch kein passendes Preset an.
    Bevor ich mich nun wild probierend in die besweet Optionen stürze, wollte ich die Weisheit des Forums nutzen. Hat jemand Erfahrung mit Mono-AAC-Encoding und kann ein funktionierendes Mono-Preset bieten?

    Zur Inspiration die Optionen des 50-70 HE AAC Stereo Preset:

    "%application:BeSweet%" -core( -input "%input%" -output "%output%" ) -azid( -c normal -L -3db ) -ota( -d %delay% -g max ) -bsn( -vbr 0.3 -2ch )

    Und zur Bitrate: Ist es realistisch, wenn eine Stereo HE AAC mit ~60kbits auskommt für eine Mono 30kbits zu veranschlagen (das soll letztendlich nämlich dabei rauskommen)?

    Vielen Dank

    Roesie

  • :welcome:

    Überhaupt nicht realistisch.

    Selbst bei LC-AAC wird eine ordentlich funktionierende "Kanalbündelung" (Mitte/Seite- statt Links/Rechts-Speicherung) dafür sorgen, dass v.a. bei Sprachszenen, in denen ein Großteil des Geräusches aus der Mitte kommt, (gefühlsmäßig geschätzt) gut 70% der Bitrate für die Qualität verwendet werden, und der nur Rest für leichte Seitenabweichungen benötigt wird. Bei HE-AAC wird das Verhältnis noch krasser sein, hier rechne ich mit über 80% in den Gesamtklang, weil an der Speicherung der Klangrichtung erheblich gespart wird: HE-AAC ist intern schon fast "mono" mit nur wenig Extra-Informationen, aus welcher Richtung der Klang in etwa kommt, wenn nicht direkt von vorn.

    Da BeSweet auch nicht wirklich eine AAC-Encoder-DLL verwendet, sondern über die BSN.DLL eigentlich einen Kommandozeilen-Encoder ansteuert, kann es notwendig sein, WAV auszugeben und den Nero-AAC-Encoder direkt zum Encodieren in Mono zu zwingen; aber die halbe Bitrate schaffst du damit auch nicht in sinnvoller Qualität, weil bei AAC (v.a. bei HE-AAC) in Stereo einfach nicht "das doppelte" von Mono drinsteckt.

    30 kbps ist wahrscheinlich erreichbar, indem man die VBR-Qualität verringert; und wenn du Pseudo-Mono hast (also im linken und rechten Kanal exakt das selbe), wird ein HE-AAC-Encoder auch kaum etwas verschwenden. Nur kann es sein, dass ein AAC-Encoder dann die interne Samplingfrequenz noch einmal halbiert, und im Ergebnis erheblich Höhen fehlen werden, trotz SBR bei HE-AAC.

  • Wie LigH schon angesprochen hat, benutzt AAC auch das Mid/Side-Stereo. Es gibt auch sogenanntes "True Stereo", wo zwei getrennte Kanäle komprimiert werden (kann bpsw. für zwei Sprachen genutzt werden). Bei "True Stereo" kann man sagen, dass 2x 30 = 60 kbps ist. Aus Kompressionsgesichtpunkten (und zur damit verbundenen Qualitätssteigerung) macht dies aber richtigerweise kein moderner Audio-Encoder ohne entsprechende Aufforderung.

    Nero's AAC-Encoder akzeptiert meines Wissens auch Mono als Quelle. Es gab/gibt jedoch einen Bug in der libfaad2-Bibliothek (die auch ffdshow benutzt) wo fälschlicher Weise das Mono-AAC als Stereo angegeben wird. Am besten einfach im Audioschnittprogramm deines Vertrauen prüfen. (Achtung bei AAC-HEv2! Man kann per Komandozeile Nero zwingen, eine AAC-LC zu erstellen) Ich könnte das jedoch selbst nie prüfen, bzw. habe noch nie Mono in AAC komprimiert.

    Für mich persönlich stellt sich die Frage: Lohnt es sich überhaupt eine Mono-AC3 in eine Mono-AAC zu wandeln? Eine DVD bietet meist genügend Platzt. (Da fällt es meist weniger auf, wenn man am Video "spart".)

  • Cool! Super schnelle Antworten. Sehr feines Forum;D

    Okay, erst einmal Danke für eure schnellen Antworten. Dann bleibt es also bei der pseudo-stereo-AAC. Naja ~60 kbits sind ja eigentlich auch wenig genug. Fand es halt nur komisch, eine Mono-Quelle in eine Stereo-Datei zu verwandeln.

    Naito
    Ich denke schon das es sich lohnt. Ich rippe in eine ungefähr 1 GB große .mkv mit zwei Tonspuren. Die beiden Orginal AC3 sind (zusammen) ~300MB groß, die AACs ~100 MB. Das sind immerhin 200 MB mehr für schöne Gesichter :D

    Vielen Dank nochmal

    Roesie

  • Ich revive mal diesen Thread, denn ich möchte auch AAC Mono encoden, weil die Quelle in Mono vorliegt. Ich habe unter Edit Profiles ein AAC Profile geklont, das neue editiert, indem ich die Channels auf Mono gesetzt und den Rest auf default gelassen habe. Der Encode läuft durch jedoch hat das File am Ende die doppelte Laufzeit und der Ton ist in Zeitlupe. Encode ich Stereo, ist alles paletti. Wie krieg ich's vernünftig mono hin und wo kann man eigentlich nachlesen, wann AAC-LC bzw. HE-AAC sinnvoll ist? Thx.


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  • Zitat

    Wie krieg ich's vernünftig mono hin ...


    k.A. wie/ob es mit StaxRip geht,... (an sich kann man mit so ziemlich allen aac-Encodern die mir so einfallen auch Mono aac erstellen,..)

    Zitat

    .... wo kann man eigentlich nachlesen, wann AAC-LC bzw. HE-AAC sinnvoll ist?


    Mono kann man HE-AAC nicht verwenden. :)
    http://forum.gleitz.info/showthread.php…P4-muxing-HowTO

  • Bringt Mono gegenüber Stereo wirklich große Vorteile? Bei vorbis encodiere ich Mono-Ton immer in Stereo, weil ich dachte, der Encoder ist schlau genug, zu erkennen. daß in beiden Kanälen das gleiche drin ist.

    Gruß

    akapuma

    Wer weiß, wovon er redet, kann es sich leisten, sich verständlich auszudrücken.
    Besucht auch meine Homepage: http://akapuma.info

  • Zitat

    Bringt Mono gegenüber Stereo wirklich große Vorteile?


    ohne Channel couppling

    Zitat

    weil ich dachte, der Encoder ist schlau genug, zu erkennen. daß in beiden Kanälen das gleiche drin ist.


    Halte ich für Wunschdenken,... :) Bin mir ziemlich sicher, dass es effizienter ist ein Mono-File als Mono zu speichern anstatt als Stereo. (bei Joint-Stereo wird es vermutlich wenig aus machen, aber Mono wird trotzdem effizienter sein)

  • Channel-coupling fängt im einfachsten Fall bei der Entscheidung "Left/Right oder Mid/Side" an; bei "Dual-Mono" müsste Mid/Side-Codierung also einen Side-Kanal (die Differenz zwischen Left und Right) erzeugen, der immer eine Amplitude von 0 hat und sich deshalb sehr effizient komprimieren lässt. Aber eben nicht ganz auf 0 bit...

    Bei komplexeren Verfahren wird so eine Entscheidung auch noch für Frequenz-Subbänder unabhängig getroffen. Und bei mehr als zwei Kanälen wird es noch aufwändiger, das sauber und kompatibel umzusetzen (so wie es z.B. Dolby Digital kann und MPEG2-Audio wegen der Abwärtskompatibilität zu MPEG1-Audio nicht).

    Bei der Diskussion zum Opus-Codec ist gerade dieses Thema getestet worden. Tatsächlich ist echte Mono-Encodierung bei Vollband-Algorithmen effizienter. Bei Schmalband wird anscheinend von vorn herein nur ein sehr vereinfachtes Spektrum gespeichert (von der Vorstellung her in etwa "Mono und Richtungswinkel"), so dass dann letztendlich immer etwas Platz für die Richtung nötig ist, auch wenn die immer "direkt von vorn" ist.

  • Zitat

    Wie krieg ich's vernünftig mono hin...

    Bei StaxRip kann man unter Edit das Profil aendern und auch unter Channels Mono waehlen! Ob es vernuenftig ist, muss du mal selbst mal probieren. Mir hat es so immer gepasst!

  • Bei StaxRip kann man unter Edit das Profil aendern und auch unter Channels Mono waehlen!


    Wie ich oben schrieb, habe ich genau das getan. Mit dem Resultat, dass das File doppelt so lang und der Ton in "Zeitlupe" ist.


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  • Chetwood: Versuch doch mal bitte was passiert, wenn Du den Audiostream mit Hybrid umwandelst.
    Hybrid starten, Audiosteam als Input auswählen, Audio handling auf Custom, im Audio-Tab Reencode audio stream auswählen, dann die entsprechenden Einstellungen machen, '+' drücken um die Einstellungen in die AudioQueue zu packen, im Main-Tab ein Outputfile mit .raw Endung als Output festlegen, Add To Queue und dann Start Queue.
    Wenn Hybrid fertig ist einfach mal gucken was das aus dem Audio gemacht hat, falls das an dem Stream auch versagen sollte, guck ich mir das gerne mal an, wenn Du ein Sample des Streams irgendwo hochlädst, so dass man sich das selber angucken kann.

    Cu Selur

  • Das ist eine WAV-Datei, die Hybrid nicht öffnen kann: "Aborting since Hybrid could not identify the frame count of the input"

    Was ich schon immer fragen wollte: gibt es eine Option beim Coden, die diese Fehlermeldungen kopierbar machen würde, so dass man sie nicht abtippen muss?


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  • Fenster anklicken, dann Strg+C klappt eigentlich ohne Probleme,...
    Brauche allerdings einen DebugOutput um was genaueres sagen. Komisch ist, dass das File nicht als wav erkannt wird, eigentlich alles es als RAW Audio identifiziert werden anhand der .wav Endung.

  • Ist möglich, sollte aber unnötig sein. Läge es an der Samplerate, müsste es doch auch bei Stereo auftreten, oder? Wenn ich die 22.5kHz in stereo kodier, läuft das File ja problemlos durch.


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