Die derzeit wichtigsten Codecs

  • Welche Formate sind derzeit die wichtigsten bzw die mit den besten Zukunftsaussichten?

    Ich möchte ein paar Statistiken aufbauen, habe momentan einmal folgende Formate auf meiner Liste:

    • Wav
    • Mp3
    • Flac
    • Ogg vorbis
    • Aac
    • Wma

    Gibt es noch wichtige die ich mit einbringen sollte?
    Ich bin mir zB bei AC3 unsicher, würdet ihr das als wichtig einstufen oder reicht AAC aus? (habe nämlich mal wo gelesen dass AAC sowas wie der Nachfolger von AC3 ist oder so)

  • Dazu müßtest Du mal sagen, wie Du "wichtig" denn meinst.

    Für das Abspielen von DVD ist AC3 und ggf. auch DTS wichtig.

    MP3 halte ich dagegen für äußerst unwichtig und komprimiere Musik nur damit, wenn ich sie auf einem Gerät nutzen möchte, das weder Flac noch Vorbis unterstützt, wobei ich Vorbis auch nicht wirklich toll finde. Unter Anbetracht der Tatsache, das Speicher heute fast nichts mehr kostet, ist FLAC für Audio mein absoluter Favorit.

    Ansonsten ist MP2 noch recht weit verbreitet (DVB) und ATRAC (z.B. PSP) ist auch nicht wirklich selten.

    Streams gibts daneben auch noch im RealAudio-Format.

    Zu AAC lies mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Advanced_Audio_Coding

    Eigentlich sollte eh nur dann neu codiert werden, wenn es sich lohnt. Und dann immer Zweckgebunden. Archive besser lossless, also z.B. mit Flac. Player je nachdem, was er schluckt. Raumklang-Material besser immer so lassen oder vorher richtig schlau machen.

    cu
    Jens

  • Erst mal danke für die Antwort.
    Nun ja, ich beziehe das jetzt vor allem im Bereich der Musik, also was DVDs usw betrifft ist für mich nicht von Interesse ^^

    Mit "wichtig" meine ich eben alles aus dem Musik-Bereich im Bezug auf Popularität, Effizienz und Kompatibilität der Codecs.

  • Eigentlich sind es dann nur noch 2 aus meiner Sicht:
    MP3, weil fast jedes Gerät das abspielt und FLAC weil es lossless komprimiert.
    Vorbis komprimiert etwas besser als MP3, wird aber nur von wenigen Geräten unterstützt. PCM (wav) komprimiert nicht, benötigt aber den meisten Speicherplatz. AAC sehe ich eher als zum Thema Video gehörend an, genauso wie AC3.

    Soviel zum Thema: Quellmedium Audio-CD

    Hier kannst Du Dir noch ein paar alternative Quellen ansehen:
    http://de.wikipedia.org/wiki/DVD-Audio
    http://de.wikipedia.org/wiki/Super_Audio_Compact_Disc

    Beide haben aber bislang den Markt nicht interessiert.


    Dann gibt es ja auch noch das Quellmedium Internet. Kaufmusik wird immer mehr DRM-frei. Häufig wird dann hier auf MP3 gesetzt. Apple setzt auf AAC. Ob man wirklich Geld ausgeben will für komprimierte Musik, muß jeder für sich beantworten. Ich würde dies nicht tun.

    cu
    Jens

  • Naja, es stimmt schon, dass AAC eher im Video-Bereich verwendet wird, aber dadurch dass die Komprimierung bei diesem Codec wesentlich effizienter ist als bei MP3 wäre es eigentlich doch auch ein ziemlich guter MP3-Nachfolger, zumindest wenn MP3 nicht so verbreitet wäre, daher finde ich, dass AAC auch im Audio-Bereich sehr wichtig ist bzw noch werden kann. Findest du nicht auch?

  • AAC ist auch auf Handys sehr verbreitet - zumindest (selbst auf älteren) Nokias.

    Wichtig ist vielleicht die Patentfrage. Nicht umsonst sind alle wikipedia-Textdokumente in ogg vorbis.

    Gruß

    akapuma

    Edit:
    Jawoll, es soll "Tondukumente" heißen, nicht "Textdokumente". War noch nicht richtig wach.

    Wer weiß, wovon er redet, kann es sich leisten, sich verständlich auszudrücken.
    Besucht auch meine Homepage: http://akapuma.info

  • ... dass AAC auch im Audio-Bereich sehr wichtig ist bzw noch werden kann. Findest du nicht auch?

    Nö, s.a. http://www.audiohq.de/index.php?showforum=23


    akapuma: Ich hoffe, jetzt folgt keine Diskussion um die Legalität von Lame-Binarys (theoretisch hat Lame ja keine Lizenz der MpegLA, von Frauenhofer und von div. anderen MP3-Lizenzgebern, oder?).
    Wenn es danach geht, sind ja nur Vorbis und Flac wirklich frei erhältlich, von den genannten. Wobei ich mich ja jetzt spontan frage, wie man Text mit Vorbis codiert ;)

    cu
    Jens

  • Durch den Apple iPod ist AAC schon längst populär.

    Wikipedia: "Tondokumente" sicherlich. Und es gibt schon ein paar mobile Audioplayer mit Vorbis-Unterstützung.

    Außerdem, da mal wieder die Verpackung mit dem Inhalt verglichen wird: WAV ist ein Kontainer. Ich kann in einer WAV-Datei durchaus auch MP3 oder AC3 oder ATRAC3 verpacken. Aber meist meint man unkomprimierten PCM-Inhalt, wenn man von WAV-Dateien spricht.

    Hinsichtlich der Effizienz stehen AAC, WMA und Vorbis derzeit an der Spitze, wobei für Mehrkanalton in Qualität und Kompatibilität AAC zu bevorzugen ist. HE-AAC ist wie mp3pro nur für rücksichtslose Verkleinerungen geeignet, die Qualität wird dabei durch SBR objektiv verringert.

    Wer genug Platz hat oder durch Standards in der Wahl eingeschränkt ist (v.a. auf Video-DVD), der sollte im Allgemeinen AC3 wählen, da bei einer mit MP3 vergleichbaren Psychoakustik vor allem der speicherbare Dynamikumfang und die funktionierende Kanalbündelung AC3 zu einem hinreichend effizienten und sehr breit unterstützten Codec machen.

    Wer jedoch Wert auf beste Qualität legt, der wird um verlustlos komprimiertes Material nicht herumkommen, und muss davon ausgehen, dass diese Formate dann in keinem von der Medienindustrie unterstützten Standard verwendet werden (also nur am PC abspielbar).

  • Einen recht guten Artikel gibt es hier: http://www.audiohq.de/index.php?showtopic=58#1.2

    AAC ist zwar populär, aber wichtig? Wohl eher nur für Besitzer von Playern, die das unterstützen. Und das hatte ich ja oben schon erwähnt, das die Hardware hier immer die Priorität vorgibt und deshalb "wichtig" nicht definiert werden kann, sondern sehr subjektiv ist. Hier muß auch noch mal DRM erwähnt werden.

    Auch für FLAC gibt es schon Hardware-Unterstützung, s.a. http://de.wikipedia.org/wiki/FLAC#Hard…erst.C3.BCtzung

    cu
    Jens

  • Als lizensiertes Format mit MPEG- und ISO-Standard soll AAC das technisch objektiv veraltete MP3-Format mit der Zeit ablösen. In der Praxis wird sich das jedoch nur durchsetzen, wenn die Verbreitung von Technologien zunimmt, die konsequent auf den MP4-Kontainer setzen, denn dann wäre AAC als MPEG-Audio-Standard erste Wahl für die darin enthaltene Tonspur. Video-on-Demand oder Video-over-IP wären Kandidaten für den praktischen Einsatz dieser Standards.

    Offensichtlich ist das noch nicht "heute" der Fall, aber ein Jahr ist lang.

  • AAC ist ein dem Video zuzuordnendes Format aus meiner Sicht (sehe das wie LigH), aber im reinen Audiobereich: Wozu? Nur um Apples DRM zu supporten? Für den, dessen Player AAC mag, mag das OK sein. Aber Vorbis/Flac-Unterstützung wäre mir bei einem Audioplayer wesentlich wichtiger (bei großem Speicher Flac, wenn nicht so viel Platz und keine Wechselspeicher möglich sind, dann besser Vorbis). Und im Notfall mach Lame auch sehr gute MP3s. Und wenn wir mal ehrlich sind, reicht das mit 2-kanaligem Ton durchaus aus. Bei vergleichbarer Bitrate bieten Vorbis und AAC auch nicht wesentlich mehr Klangqualität. s.a. http://www.audiohq.de/index.php?showtopic=1436
    Daraus ein Zitat:

    Zitat


    Was die Codecs inzwischen zu leisten imstande sind, ist zweifelsohne beeindruckend. Alle liegen gleichrangig über einer Bewertung von 4.5 (5 = transparent, 4 = Unterschied erkennbar, nicht unangenehm), in vielen Fällen war es den Testern garnicht erst möglich die komprimierten Dateien herauszuhören, was bei Personen aus dem Hydrogenaudio-Umfeld bemerkenswert ist.

    Tests bei Bitraten von 130 bis 150 bringen damit kaum noch aufschlussreiche Resultate, die "Transparenzgrenze" ist merklich gesunken. Alle Encoder, selbst LAME für das totgesagte MP3-Format, haben ein Top-Ergebnis abgeliefert, mit dem Entwickler, Tester und nicht zuletzt die Benutzer zufrieden sein können. Zukünftige Hörtests werden sich dann wohl auf den Bereich um 80-100 kbps und darunter konzentrieren müssen, möchte man wieder klarere Aussagen als erhalten als die, dass alle Codecs im Prinzip gleichgut sind. Hach waren das noch Zeiten, in denen man tatsächlich noch Platzierungen bestimmen konnte.

    cu
    Jens

  • Du hast recht, wer ~160 kbps anpeilt, dem können Unterscheidungen zwischen AAC, Vorbis und (LAME) MP3 relativ egal sein; AAC bedeutet allerdings nicht zwangsweise DRM, insofern muss man AAC nicht gleich pauschal verdammen (WMA eigentlich ebenso). Und in diesem Sektor bin auch ich durchaus eher Vorbis zugeneigt...

  • Der Test bei Hydrogenaudio.com war ja auf 128kbps VBR beschränkt und zeigt damit, das es bei den meisten Testhörern bei den getesteten Hörproben kaum möglich war, Unterschiede herraus zu hören.

    Allerdings ist hier ja auch immer entscheidend, welche Musik genutzt wird, welche Encoder encodieren, welche Decoder dekodieren und welche Akustik die Lautsprecher/der Kopfhörer überhaupt ermöglicht. Die Willdecker Herzbuben lassen sich sicher wesentlich besser komprimieren, als ein großes Orchester. Gerade letzteres, mit einem leisen Solo-Instrument im klanglichen Hintergrund, aber räumlich im Vordergrund plaziert, könnte da schon etwas Schwitzen bei den Encodern verursachen. Da wird das ein oder andere psychoakustische System vielleicht doch wesentlich mehr wegkomprimieren, als einem lieb sein kann.

    Richtig lustig ist übrigends dieser Artikel: http://www.audiohq.de/index.php?showtopic=2281

    Letzten Endes bleibt mein Fazit, das es eigentlich nur darum geht, zwischen lossless und lossy zu unterscheiden. Bei lossy ist zu beachten, das die Qualität mit der Bitrate steigt und die Quelle die benötigte Bitrate vorgibt. Aktuelle Encoder aller hier bislang genannten lossy-Komprimierer arbeiten in etwa gleich wirkungsvoll, was nicht heißt, das der ein oder andere seine persönlichen Vorlieben nicht finden könnte. Denn jeder Ton wird empfunden und subjektiver geht es nicht.

    Bei Video wäre solch eine Codec-Debatte sicher ausschweifender, aber auch nicht wirklich ergiebiger.

    Festzuhalten bleibt, das eine "Neukomprimierung" bei lossy immer relativ sinnlos ist. Aus einer MP3 mit 192kbps VBR ein AAC File mit 128kbps machen lohnt einmal aufgrund des Zeitverlustes nicht, zum anderen wir man auf qualitativ guten Ausgabewegen immer Unterschiede herraus hören können, wenn "die Musik" nicht gerade besonders einfach gestrickt ist. Und verbessern kann man eh nichts durch eine Encodierung. Filter könnten das, aber auch wieder nur sehr subjektiv.

    cu
    Jens

  • Ich hatte Roberto Amorim auch schon mal einen Vorschlag für Testmaterial gegeben: Zum Beispiel ist "Peter Heppner: Twelve" (auf der Single "Witt / Heppner: Die Flut") ziemlich gemein. Und letztens habe ich auf meinem Vorbis-tauglichen portablen Player (Samsung YP...) zum ersten Mal deutliche Einbrüche bei Q3-Material gehört -- in ein paar Stücken von Prodigy.

  • Hey, freut mich dass ich hier ne schöne Diskussion ins Rollen gebracht habe :D

    Ich frage mich im Moment, ob ich WMA nicht aus meiner Liste löschen sollte, weil es ja eigentlich schon ziemlich veraltet ist und wahrscheinlich auch eher schon von andren Formaten wie AAC (oder ähnliches) abgelöst wird. Wie seht ihr das?

    Also im Moment sieht meine Liste immer noch so aus:

    * Wav
    * Mp3
    * Flac
    * Ogg vorbis
    * Aac
    * Wma

  • Nun ja, WMA wird von der Industrie breit unterstützt; ob's die Hörer mögen, ist eine andere Frage. Als "veraltet" kann man es nicht bezeichnen, ohne dazu auch noch die Codec-Version zu nennen. Und zwar nicht nur die Versionsnummer, sondern auch die Variante. Denn es gibt auch einen aktuellen WMA-Codec, der mit mittlerer Bitrate durchaus zufriedenstellenden Klang erreichen kann, und auch mit Mehrkanalton umgehen kann (was bei Vorbis nur eingeschränkt der Fall ist, bei MP3 nur mit Erweiterungen über den MPEG-Standard).

  • Meine persönliche Meinung:

    Lossy:

    • AAC
    • MP3
    • Vorbis
    • WMA

    AAC, da es mit Mehrkanalsound derzeit am "besten" umgehen kann. MP3 sieht zwar auch Mehrkanalsound vor, eine Codec-Umsetzung ist mir aber nur in vorm von AudX bekannt (das Tot ist, bin mir auch nicht sicher ob es Standardkonform war). Vorbis als freier Audio-Codec und WMA wegen der Marktmacht von Kleinweich.

    Lossless:

    • FLAC
    • Monkey Audio
    • WavPack


    Hier ist die Wahl eher eine Frage des persönlichen Geschmacks. :D (Geschwindigkeit, Hard-/Software-Unterstützung)

    Eine aussagefähige Umfrage (über 2.500 Stimmen) findest du bspw. hier.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!