Hallo!
Eine Ausnahme die in Sachen Digitalisieren besser keine Schule macht:
Mir ist gerade ein DVD-Rohling in die Hand gefallen, mit einem Fernseh-Film, den ich vor ein paar Jahren mit einem MD9025 aus dem Analog-Kabel auf VHS aufgenommen hatte, und dann von diesem mit einem Sony-DVD-Recorder mit 8MBit/s auf DVD überspielt hatte...die Original-VHS ist bereits überspielt.
(Das soll keine Schule machen, wie man digitalisiert wissen wir seit 1 Jahr alle heute alle besser - Stichwort: Panasonic, Intensity, Uncompressed).
Naja...(einmalige Sache)
Auf jeden Fall wollte ich den Film gerade für meine Film-Festplatte klar machen (um den Rohling zu entsorgen). Jitter war dank frischer VHS-Aufnahme vor der Überspielung kaum vorhanden, und das Bild ist durch die Sony-Wandler eben leicht weichgezeichnet...Rauschen ist noch moderat vorhanden (soll so bleiben)...
Ich hatte die DVD jetzt gerade mit XMedia Recode 1:1 in ein MKV gepackt (MPEG2+AC3), in VDub geöffnet, den Ton normalisiert, gesplittet (2-Kanal-Ton mit Blindenbeschreibung), 15kHz-Lowpass (Analog-TV), Resample 32kHz, Video gecropped, und mit JPSDR den Chroma-Shift korrigiert...dann als UtVideo zwischengespeichert.
Material ist nativ rein progessiv.
Jetzt kommts:
Mir geht es schon lange auf die Nerven, dass der "Über-Codec" H.264 sehr viele Details verwischt (sieht dann aus wie ein Öl-Gemälde) - zumindest wenn man einen mit Rest-Rauschen behafteten 80-Minuten-Film auf handliche 1,5 GB bringen will. Nun habe ich von dem Zwischenergebnis ausgehend mal mit XMedia Recode verschiedene Codecs durchprobiert, und bin gerade bei VP8 (!) hängengeblieben! Der liefert bei gleicher Größe ein deutlich detailreicheres Bild ab als H.264! Dicht gefolgt von DivX/Xvid (bzw. MPEG4 Part-2)...
Ich habe den Eindruck, dass sich H.264 gerade hier NICHT besonders gut eignet! Der scheint mir für hochauflösende Videos mit geringem Rauschanteil eher angebracht. Bei kleinen Auflösungen (SD und darunter) mit hoher Detaildichte (Restrauschen!) macht VP8 *etwas* mehr Artefakte, dafür bleiben wesentlich mehr Details erhalten! Bei MPEG2 und MPEG4 ist es ähnlich (wobei MPEG2 wesentlich ineffizienter ist).
Ich halte VP8 für sehr gut, wenn man progressives Material encodiert - interlaced kann der Codec leider nicht. Da würde sich dann wieder DivX anbieten...
Und VP8 braucht in der Einstellung "good" SEHR lange - "Real Time" ist eher nicht empfehlenswert...
Jedenfalls werde ich künftig von H.264 eher absehen, wenn es um VHS-Encodings geht!
Wie sind da eure Erfahrungen? Das würde die Sache zudem soweit vereinfachen, dass man alles in VirtualDub machen kann (Cropping, Chroma-Shift - DNR im Panasonic-Recorder), und anschließend einfach als DivX in AVI abspeichert (Ton als MP3, AC3 oder AAC mit ACM-Codec)...
Gruß Alex
PS.: Stelle später noch ein paar Vergleiche rein!