DV Bild zittert beim Abpielen unter XP

Welche Art "Zittern" meinst du? Etwa die typischen Zacken bei horizontalen Bewegungen (Interlacing)?

Entweder hast du beim Abspielen unter Vista einen Deinterlacer aktiviert, oder das Video wird nur in CIF-Auflösung abgespielt, was die Interlacing-Artefakte durch das "Zusammenschmelzen" der Halbbilder eliminiert.

bb

Ich glaube nicht, dass er Interlacing meint. Ich hatte das Problem hier mit neu aufgesetztem XP SP2 - DV-Video zitterte im wahrsten Sinne des Wortes hin und her, ähnlich wie ein Video mit falscher Field-Order auf einem Röhren-TV. Beim Herumscrollen auf der Zeitleiste ging es ab und zu mal weg und tauchte kurz danach wieder auf, nicht reproduzierbar.

Seltsamerweise hab' ich das Problem jetzt nicht mehr, aber ich wüßte nicht, was ich geändert habe... evtl. irgendein DirectX-Fehler, der mit einem Update hineingekommen und mit einem neueren Update wieder beseitigt wurde?

Es gibt unter WinXP SP2 tatsächlich den Effekt, daß ein AVI-file mit DV-Inhalt mit einem Zeilenjitter widergegeben wird. Je nach der verwendeten Videoschnitt-Software wird der Effekt sogar in fertige Videoproduktionen exportiert. (z.B. mit Premiere 6.x)
Dabei springt jedes Halbbild um jeweils eine Zeile auf- und ab, der Gesamteindruck ist dann ein Jitter über 2 Zeilen.

Eine Neuinstallation von WinXP bzw. eines Servicepacks bringt leider keine Abhilfe, da für diesen Effekt ein DirectShow-DV-Codec von M$ verantwortlich ist. Abhilfe kann u.U. folgende Maßnahme bringen:

1) Man besorge sich das Freeware-Programm > DirectShow Filter Manager 0.5 < unter > https://localhost/www.softella.com <.

2) Nach dem Aufruf des Programms werden oben links im Fenster > DXCat < die > DirectShowFilters < eingestellt.

3) Jetzt sucht man in der Liste folgende Zeile:

DV Video Decoder / Merit / Microsoft Corpo... / C:\WINDOWS\System32\... / {B1B77C00-C3E4-11CF ...}

4) Diese Zeile anklicken dann > Show filter properties < (ganz unten)

5) Es öffnet sich ein neues Fenster > DV Video Decoder <

Mit dem Schiebesteller den > Filter merit < auf > 00000000 < stellen, der Zeiger steht jetzt auf > Do not use <, den Button
> Set new merit < anklicken.

6) Programm beenden, Windows neu starten.

Es hat den Anschein, daß der Jitterfehler immer dann auftritt, wenn neben dem M$-DirectShow-DV-Decoder noch zusätzliche VfW- und/oder DirectShow-DV-Codecs auf dem System installiert sind. (z.B. MainConcept DV Codec) und die Videoschnittsoftware ausschließlich den M$-Codec verwenden will. (z.B. Premiere 5.x und 6.x) Programme mit eigenem DV-Codec (z.B. Ulead MediaStudioPro) sind nicht davon betroffen.
Auch Mediaplayer, die zwingend an den M$-DV-Decoder "gebunden" sind, zeigen diesen Effekt.
Dies ist übrigens eine Methode, mit der man ohne weitere Eingriffe in das System, Codecs beliebig an-/ und ausschalten kann. Bei Bedarf kann ein abgeschalteter Codec wieder aktiviert werden, indem man seinen Merit-Wert wieder erhöht.

@ aba9291281: Wurden auf dem System zusätzliche Codecs installiert, u.U. sogar "zerstörerische" Codec-Packs ? Auch manche Mediaplayer bringen ihre eigenen Decoder mit, die dann u.U. zu "Interferenzen :mad:" mit dem M$-Decoder führen können.

SixDeeBee

Zitat von SixdeeBee

Es gibt unter WinXP SP2 tatsächlich den Effekt, daß ein AVI-file mit DV-Inhalt mit einem Zeilenjitter widergegeben wird. Je nach der verwendeten Videoschnitt-Software wird der Effekt sogar in fertige Videoproduktionen exportiert. (z.B. mit Premiere 6.x)
Dabei springt jedes Halbbild um jeweils eine Zeile auf- und ab, der Gesamteindruck ist dann ein Jitter über 2 Zeilen.

Eine Neuinstallation von WinXP bzw. eines Servicepacks bringt leider keine Abhilfe, da für diesen Effekt ein DirectShow-DV-Codec von M$ verantwortlich ist. Abhilfe kann u.U. folgende Maßnahme bringen:

1) Man besorge sich das Freeware-Programm > DirectShow Filter Manager 0.5 < unter > http://www.softella.com <.

2) Nach dem Aufruf des Programms werden oben links im Fenster > DXCat < die > DirectShowFilters < eingestellt.

3) Jetzt sucht man in der Liste folgende Zeile:

DV Video Decoder / Merit / Microsoft Corpo... / C:\WINDOWS\System32\... / {B1B77C00-C3E4-11CF ...}

4) Diese Zeile anklicken dann > Show filter properties < (ganz unten)

5) Es öffnet sich ein neues Fenster > DV Video Decoder <

Mit dem Schiebesteller den > Filter merit < auf > 00000000 < stellen, der Zeiger steht jetzt auf > Do not use <, den Button
> Set new merit < anklicken.

6) Programm beenden, Windows neu starten.

Es hat den Anschein, daß der Jitterfehler immer dann auftritt, wenn neben dem M$-DirectShow-DV-Decoder noch zusätzliche VfW- und/oder DirectShow-DV-Codecs auf dem System installiert sind. (z.B. MainConcept DV Codec) und die Videoschnittsoftware ausschließlich den M$-Codec verwenden will. (z.B. Premiere 5.x und 6.x) Programme mit eigenem DV-Codec (z.B. Ulead MediaStudioPro) sind nicht davon betroffen.
Auch Mediaplayer, die zwingend an den M$-DV-Decoder "gebunden" sind, zeigen diesen Effekt.
Dies ist übrigens eine Methode, mit der man ohne weitere Eingriffe in das System, Codecs beliebig an-/ und ausschalten kann. Bei Bedarf kann ein abgeschalteter Codec wieder aktiviert werden, indem man seinen Merit-Wert wieder erhöht.

@ aba9291281: Wurden auf dem System zusätzliche Codecs installiert, u.U. sogar "zerstörerische" Codec-Packs ? Auch manche Mediaplayer bringen ihre eigenen Decoder mit, die dann u.U. zu "Interferenzen :mad:" mit dem M$-Decoder führen können.


SixDeeBee

Alles anzeigen

tach auch !

Sehr schön !

Ich kann für diese Zwecke auch noch den Radlight Filter Manager empfehlen.


Könnte es übrigens sein, daß Updates vom Windows Media Player oder so, die Direct Show Filter von M$ updaten?

Auch GSpot 2.70a kann den Merit von DS-Filtern ändern.

@ bergh

Der Effekt trat bei mir nach jeder Neuinstallation von WinXP SP2 auf, noch bevor ein Mediaplayer installiert worden war. Auch ist er unabhängig vom verwendeten Computersystem. Bedingung war/ist nur, daß Premiere 6.x und der MainConcept DV-Codec installiert waren/sind. Andere Konstellationen konnten nicht getestet werden, da dazu nie ein Bedarf bestand. Man sollte aber annehmen können, daß andere Kombinationen ebenfals zu dem genannten Effekt führen.

Der schlimme Nebeneffekt ist, daß eine komplette Videoproduktion unbrauchbar werden kann, da Premiere 6.x den Effekt auch exportiert und somit der Jitter im Zielformat enthalten ist.

Es besteht eher der Verdacht, daß WinXP versucht, 2 Codecs zur gleichen Zeit zu benutzen. Ein Hinweis darauf könnte das Verhalten von Premiere sein.
Abgesehen von dem Jitter kommt es regelmäßig zu illegalen Speicherzugriffen mit totalem Programmabsturz.
=> Der übliche Text: Premiere hat ein Problem festgestellt und muß beendet werden ... Im Ereignisprotokoll findet man dann heraus, daß (mal wieder :mad:) Windows versucht hat, auf Speicherbereiche zuzugreifen, die bereits belegt sind.
Auch der "Elecard-MPEG-Player" wird bei mir regelmäßig aufgehängt, wenn ein anderer DV-Codec den höheren Merit besitzt. Auch hier tritt ein Speicherzugriffsfehler auf, somit ist es wohl eher Win selbst, das den PC aufhängt ...
DA der M$-eigene DV-Decoder nicht so ohne weiteres beseitigt werden kann (bei jedem Neustart wird er "repariert"), ist das Abschalten die einfachste Lösung, da Win beim Neustart, zum Glück, den Merit nicht neu definiert.

Die Informationen von aba9291281 sind leider sehr spärlich, es kann natürlich bei ihm auch ein anderer Effekt vorliegen, zumindest besteht aber die Möglichkeit, daß er von dem geschilderten betroffen ist.

SixDeeBee

Ah ha !! Ich habe nämlich auch manchmal solche Zitterbilder.
Aus welchen Gründen auch immer. Jetzt habe ich aber die Möglichkeit, etwas
auszuprobieren um die Zittereffekt weg zu bekommen.
Super. Danke schön für das Post.

Ps. Ich use W2K + SP4. Und ich weiss nicht, wann diese Macke auftritt.
Mir half nur mein Image des OS wieder aufzuspielen.

Zitat von SixdeeBee

@ bergh
Der Effekt trat bei mir nach jeder Neuinstallation von WinXP SP2 auf, noch bevor ein Mediaplayer installiert worden war. SixDeeBee

Mööööööppppp!
IMHO hat XP sowas schon eingebaut und bringt einen MediaPlayer und einen DV Codec mit. :ja:


LigH
Gut zu wissen. Das war früher ein Gemurkse in der Registry,
das es seine Not hatte.

Der Zoom-Player konnte die imho auch anzeigen, wenn nicht sogar ändern.

... Na klar hat WinXP einen eigenen DV-Codec ... das ist ja derjenige der abgeschaltet wird ...:floet:

Blomy

Wenn ich mich recht erinnere, dann trat der Fehler unter Win2k erstmals mit dem SP4 auf ! (Die Erinnerung ist aber unverbindlich ;D)

SixDeeBee

... Ja, es gibt eine kostenlose Alternative und die heißt > Cedocida < DV-Encoder. Benutze mal die Suchfunktion hier in diesem Forum bzw. im engl. Doom9, da wirst Du fündig samt download-Hinweisen.
Um das "Restzittern" in den Griff zu bekommen beantworte bitte folgende Fragen:

1) Welches Format wird abgespielt: MPEG-1/2/4, VOB, DV, DivX, XVid, Quicktime, WMV, Flash, Gif ... habe ich noch was vergessen ... :D?

2) Was ist die Quelle des Materials ?

3) Welcher Medienplayer wird, außer PowerDVD, verwendet ?

4) Was meinst Du mit "im Video springen" ?

Du erwähnst PowerDVD, das ist ein Player speziell für VOBs (=> MPEG-2 auf DVD); für DV ist dieser Player nicht geeignet. DV und DVD sind zunächst einmal getrennte Welten.
Die von Dir erwähnten Codecs von MainConcept bzw. M$ sind nur für die Bearbeitung von DV-Material zuständig wie es z.B. ein CamCorder auf Band liefert. Um DVDs abzuspielen werden die nicht benötigt.
Um helfen zu können mußt Du schon etwas mehr Informationen rausrücken ...

SixDeeBee

Das ist der geschilderte Effekt: Ein DV Video zittert vertikal, wenn unter WinXP SP2 ein zusätzlicher DV-Codec (zumindest ein Decoder)
installiert wurde. Das war also ein Volltreffer ...

Zum verbleibenden Jitter nach einem Sprung innerhalb eines MPEG-Files:

Dafür ist (möglicherweise) der verwendete MPEG-Decoder verantwortlich.
Der Effekt tritt auf, wenn folgendes zusammen trift:

a) Der Decoder startet innerhalb einer GOP und nicht beim nächst folgenden I-Frame mit dem korrekten Feld.

b) Der Sprung mit der Maus "landet" nicht auf einem I-Frame sondern innerhalb einer GOP (wie a)

c) Der Decoder erlaubt das Starten mit der falschen Halbbildfolge, das wäre dann ein Bug.

DV (Konsumerversion) ist grundsätzlich BFF orientiert, es kann aber vorkommen, daß nach einem Sprung in den Stream mit dem TopField gestartet wird, dabei wird bei der Wiedergabe dann die falsche Halbbildfolge abgespielt und das Bild zittert. Dies ist ein PC-interner Vorgang, der später auf der fertigen DVD nicht auftreten wird.

Auch kann es vorkommen, daß der Decoder den Header einer MPEG-2 Datei nicht richtig ausliest bzw. sogar der Header unvollständig ist.
Letzteres tritt z.B auf, wenn mittels eines MPEG-Patchers Änderungen in den Header geschrieben wurden wobei die Wahl besteht zwischen

a) Änderung des Headers nur im ersten Frame oder

b) in der ganzen Datei.

Es sollte immer die ganze Datei gepatcht werden. (Du hast nicht etwa das Programm > DVD-Patcher < eingesetzt ?)

Zum "Interlacecombing" => Kämme an Kanten bei Bewegungen: Auf einem PC-Bildschirm ist das OK, der zeigt nämlich nur progressive Bilder, was Du siehst sind also immer 2 Halbbilder gleichzeitig. Die Kämme treten dann auf, wenn durch schnelle Bewegungen die Halbbilder Differenzen aufweisen.
Auf einem Pantoffelkino-Bildschirm wird die Bewegung aber ganz flüssig gezeigt.

Grundsätzlich gilt aber: DV => BFF => komplette Verarbeitungskette muß auf BFF eingestellt sein (unteres Halbbild zuerst). Tritt in der Verarbeitungskette irgendwo eine Vertauschung der Feldreihenfolge auf, dann werden die Kämme
übermäßig lang und treten auch im Pantoffelkino störend auf.

Lade mal einen Schnipsel einer MPEG-Datei (mit Bewegungen) hoch. Dann sieht man mehr.

SixDeeBee

erstmal vielen Dank für deine Mühen und deine Ausführlichen Antworten. Das ict echt total nett. Danke schön

... Keine Ursache

Da geht aber noch einiges durcheinander. Was genau betrachtest Du denn am PC, DV-Files oder MPEG-2 Files die zuvor mit TMpgENC Express4 nach MPEG-2 encodiert wurden.
Den MainConcept- oder Cedocidadecoder benötigt der PC nur, wenn DV Files betrachtet werden. Für das Anschauen von MPEG-2 wird ein MPG-Decoder benötigt z.B. derjenige von PowerDVD. Also nochmal:

DV => DV-Decoder => MainConcept DV-Codec oder Cedocida-Codec
MPEG-2 => MPG Decoder => z.B. von PowerDVD
VOB (DVD) => MPG-Decoder => z.B. dito

Wenn also bei der Wiedergabe einer MPEG-2 Datei Probleme auftreten, dann ist daran kein DV-Codec beteiligt sondern ein MPG-Codec.
Diese Decoder nehmen auch kein Postprocessing vor, sie dienen lediglich der Übersetzung eines DV (Digital-Video) Datenstroms in einen im PC verarbeitbaren vor.

1. Kamera = Quelle => erzeugt DV-Datenstrom

2. Der PC erhält diesen DV-Datenstrom über die FireWire Schnittstelle

3. Der DV-Decoder ermöglicht das Ansehen des DV-Streams am PC-Bildschirm

4. Der DV-Stream wird mittels MPEG-Encoder nach .... z.B. MPEG-2 gewandelt

5. Durch Authoren werden aus einem MPEG-Stream 1 GByte große VOBs erzeugt

6. Diese VOBs werden mit einem Skript (Steuerprogramm) zusammen (Ifo-Files) auf DVD gebrannt.

VOB auf DVD sind => VideoOBjekts => MPEG-2 Streams mit zusätzlichen Infodaten
(z.B. für Kapitelmarken, Untertiteln usw.) und bis zu 8 verschiedenen 5.1 Surround-Audiospuren.

Schau mal nach Punkt 3). Nur dort wird ein DV-Decoder eingesetzt. Man benötigt ihn, um die von der Kamera gelieferten Bilder anzusehen oder in einem Schnittprogramm weiter zu bearbeiten. (Avid, FinalCut, Premiere, MediaStudio etc.)
Man kann sogar auf einen solchen Decoder völlig verzichten und den DV-Datenstrom unmittelbar mit einem MPG-Encoder nach MPEG-2 o.a. wandeln.
Nachdem die DV-Daten in ein anderes Format übersetzt worden sind, wird der DV-Decoder nicht mehr benötigt.
Folglich werden die verbleibenden Resteffekte nicht durch DV-Decoder verursacht.:nein:

Du wirst mit dem 40"-Bildschirm am PC beim Betrachten von Interlaced Video niemals die reine Freude empfinden ! Dort stoßen die progressive und die "Halbbildwelt" aufeinander. Da ruckelts immer an allen Ecken und Kanten ... und an den Kanten kämpfen die Kämme mit den Treppchen ...:heul:

SixDeeBee