Möge diese kleine Geschichte als Anregung dienen, sich den Handy-Tarifwechsel genau zu überlegen:
Ich bin seit 1998 Vertragskunde zunächst bei den Mannesmännern, dann bei Vodafonisten. Damals hat man ja seinen Provider noch nach denen der Freunde und Familie ausgewählt (also ich jedenfalls). Inzwischen haben aber ein Haufen Fremdnetzler den Weg in mein Telefonbuch gefunden.
Tja, meine letzte Rechnung hat mich doch etwas geschockt, und ich habe mal die Tarife gecheckt. Vodafone-Fun in fremde Mobilnetze zwischen 39 (D1) und 69 (O2) Cent/Minute. Das wirds gewesen sein, dachte ich mir und sah mich nach Alternativen um. E+ und O2 bieten ja günstige Tarife in alle Mobilnetze an, das hätte aber Providerwechsel bedeutet. Doch auch Vodafone hat sowas, nämlich die Mobil-Option in den neuen Minutenpaketen: Für 5€ mehr gelten die Freiminuten auch in die anderen Mobilnetze.
Ich also bei der Vertragsverlängerung neues Handy genommen (Siemens S55, saugeil bisher), noch 25€ abgestaubt (dafür, daß ich nicht kündige ;)) und halt Minutenpaket 100 (25€) + Mobiloption (5€) = 30€/Monat (keine Grundgebühr).
So, und dann habe ich mir mal meine alten Rechnungen genommen und ein bißchen ge-Excel-t. Da tauchten merkwürdige Differenzen zu den tatsächlichen Beträgen auf.
Grund: Ich habe garnicht den aktuellen Vodafone-Fun-Tarif, sondern den alten D2-Fun (Übersichten alter Tarife (Achtung: DM-Preise!)). Da kosten alle Gespräche in der Nebenzeit (NZ) max. 20Cent/m (außer O2: 51), aber die Hauptzeit (HZ) ist richtig teuer (bis 96 Cent/m). Dafür beginnt die NZ aber schon um 17 Uhr (statt 18).
Das Problem bei den Minutenpaketen ist, daß man den günstigsten Preis nur erreicht, wenn man die Minuten auch aufbraucht und danach nicht mehr telefoniert. Es sind also nur im günstigsten Fall 30 Cent/min.
Mit meinem bisherigen D2-Fun Tarif bleibe ich da aber meist drunter (25 bis 29 Cent/min). Einzig die Grundgebühr von ~13€ (abzüglich 5€ für Take10) erhöht die Kosten noch etwas. Dafür zahle ich aber auch nur was ich wirklich telefoniere.
Langer Rede kurzer Sinn: mein bisheriger Tarif ist genau das, was ich eigentlich haben wollte.
So, nun kann man zum Glück nach 3 Monaten Minutenpaket-Testen wieder in den alten Tarif zurück. Ich werde mir das also mal ansehen, durchrechnen und evtl. wieder zurückwechseln.
Fazit: Die Anbieter haben viel Zeit und Kreativität darauf verwendet, ihre Tarife optisch günstig zu machen. Wer aufs Geld achten muß, sollte sich auch etwas Zeit nehmen, um sein Telefonierverhalten zu analysieren und ein paar Varianten durchzurechnen. Sonst zahlt man am Ende noch was drauf.
Gruß
Zap