1. Mai in Berlin

Präventiv tätig werden, stelle ich mir auch schlecht vor, bei Leuten die eigentlich nur wegen der Randale auf die Straße gehen. Die Kosten für den Polizeieinsatz würden mich auch mal interessieren. War gestern schön Beachvolleyballspielen und dachte zwischenzeitlich der Krieg sei ausgebrochen als Polizeihundertschaften mit Blaulicht die Straße entlangfuhren und 5 schwere Hubschrauber als Luftunterstützung die Szenerie komplett machten. Friedlich demonstrieren erscheint mir eine Illusion, wenn ich die Wahl zwischen einem Pflasterstein oder einem Gummiknüppel habe.:hm: War einmal bei einer solchen Demonstration und das hat mir dann erst mal gereicht. Zum 1. Mai mache ich alles mögliche, nur demonstrieren gehe ich nicht mehr, weil die eigentliche Intention sowieso pervertiert wurde.:mad: Da stören mich auch die Vorschläge nicht diesen Feiertag zu streichen, man könnte dafür zum Beispiel den 24.12. als Ausgleich einführen, auch ohne christlichen Hintergrund erscheint mir dieser etwas friedlicher.:ja:

Viele Grüße bb empty

Zitat

man könnte dafür zum Beispiel den 24.12. als Ausgleich einführen

der ist schon zur Hälfte frei und bezahlt - wenn schon dann einen Feiertag wenn es warm ist - also im Sommer

Schauen wir uns doch mal das vergangene Jahr an:
Die 2 Fahrzeuge in der Muskauerstraße vor dem SEAT-Händler wurden von den Randalierern erst beschädigt (von den Dächern wurden Steine auf uns geworfen), dann umgeworfen und schließlich in Brand gesetzt.
Das alles erfolgte in einem Zeitraum, wo man sich selber die Frage stellt, wieso keiner einschreitet. Nun, das lag einfach an den verschiedenen Abschnitten und der wohl fehlenden Kommunikation untereinander. Die Wasserwerfer wurden ständig angefordert aber sie kamen einfach nicht. Bis sich der SEAT-Händler zu uns "gesellte" und fragte, wieso wir nicht einschreiten, die würden gleich das Geschäft, die Scheibe war schon zerstört, auch in Brand setzen. Mein Hundertschaftsführer hat dann mal Selbstbewustsein gezeigt und uns (BGS-BFH-die mit den grünen Strichkennungen) dann in den "fremden" Einsatzabschnitt geschickt. Beim Vorgehen sind auch alle Randalierer zurückgewichen. Die Kollegen aus dem fremden Abschnitt wussten, aber nichts von unsere Vorgehensweise. Absprachen waren auch nicht möglich. So entwickelte sich die ganze Situation als Katz- und Mausspiel.
Das Motto der Politiker hieß: "Verständnis zeigen; hoche Einschreitschwelle, um die Masse nicht zu provozieren und Eskalationen zu verhindern" Die Einsatztaktiken mussen dann ensprechend gestaltet werden. Das Ergebnis kennt jeder!

Wie kann man präventiv tätig werden?
Brennpunkte entstehen nicht ganz plötzlich, sondern kündigen sich durch gewisse Merkmale an. Zivilkräfte gibt es genug, die entsprechende Lagebilder-/Entwicklungen weitermelden.
Aber wenn die Politik durch fehlende Psychologie/Soziologie Kenntisse falsche Einsatzstandards festlegen, dann unsereiner nichts anderes als warten und zuschauen, wie es brennt.

Ligh kann ich recht geben. Die Schulden sind hauptsächlich von der früheren Regierung verursacht worden. Aber: da ich in einem kleinen Teil des Systems arbeite und sehe, wofür Geld verschleudert wird, kann ich mir ausmalen, dass das in den andereren Ressorten genau so geschieht. Es summiert sich einfach.
Stell man z.B. die Frage, weshalb nach Sonnenaufgang die Laternen der Abteilung noch brennen, obwohl gespart werden muss, lautet die Begründung: das Jahresetat muss ausgeschöpft werden, sonst gibt es näxtes Jahr nicht mehr so viel :(?!

mfg

Ja klar: Wer heute spart, darf morgen auch nichts verschwenden. In Machern (Sachsen - zwischen Leipzig und Wurzen) werden nachts übrigens bereits die Laternen ausgeschaltet. Aber der Golfplatz war notwendig...

Mit dem "Aufbau Ost" war es doch ähnlich: Bei "7 Tage - 7 Köpfe" regte sich Richling in peinlichster Art darüber auf, dass der Westen ständig Soli zahlen muss, dieser aber im Osten versickert und keine Wirkung zeigt. Tja, wer hat denn den Zuschuss für "Investitionen" in den Osten jemals erhalten? Zum Großteil doch wohl Wessis, die sich an Investitions-Ruinen gesund gestoßen haben (wie viele Bürogebäude brauchen denn ostdeutsche Städte wirklich?); viele Leute glauben statt dessen: Wenn das selbe Geld direkt an ansässige Kleinunternehmer geflossen wäre, sähe es heute wesentlich besser im Osten aus.

LigH

Genau meine Meinung :daumen:

Apropos sparen....hatt jemand von euch den Bericht in Stern TV über die Nehmerqualitäten von Europapolitikern in Brüssel gesehen,wie die sich die Taschen füllen.......
Kann gar nicht soviel essen wie ich da kotzen möchte.

Zitat von Gothmog

1998 kam dann rot-grün und die Arbeitslosenzahl sank auf gut 3,5 Millionen. Das hat Kohl nie geschafft! Und Schröder versucht wenigstens etwas zu tun, auch das hat Kohl nie getan, er hat nur ausgesessen.

Gut 3,5 Millionen? Wie denn das? Etwa so:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,276616,00.html
http://www.wdr.de/themen/wirtsch…tik/index.jhtml
http://www.welt.de/daten/2002/10/11/1011wi361562.htx

Dieses Jahr gab es einige Änderungen, wie zum Beispiel "Tarifverträge" für Zeitarbeitsfirmen. Dabei taucht auch eine sogenannte Tarifgemeinschaft christlicher Gewerkschaften auf. Das beste an diesen "Tarifverträgen": Es gibt bei gleich bleibenden Stundensätzen keine Überstunden- und Samstagszuschläge mehr und für Kündigungsfristen in der Probezeit gibt es Staffelfristen ab 1 Tag innerhalb der ersten 14 Tage. Außerdem steigen die Kraftstoffpreise (In den letzten Tagen um 5 Eurocent), während die Kilometerpauschale gesenkt wurde.

Das hat Schröder geschafft!

Für mich ist die Eskalation der Gewalt kein Wunder. Es kriselt überall und wie Krisen mit "anderen Mitteln" gelöst werden, ist ja bekannt. Am 1. Mai gab es wieder eine Osterweiterung, aber irgendwann ist nichts mehr zum Erweitern da ...

Hier kann sich jeder mal überprüfen
http://www.wahlomat.de/europa/main_ap…0c44f4069988776

Zitat von Henrik

Hier kann sich jeder mal überprüfen
http://www.wahlomat.de/europa/main_ap…0c44f4069988776

Hab ich getan, wusste gar nicht das ich so liberal bin *gg*

@ Fr_An
Ich sprach von der Zeit 1998 - 2000, als die Wirtschaft in Deutschland durch den Regierungswechsel boomte, wie es unter Kohl nie der Fall war. Dass seit Anfang dieses Jahres die Arbeitslosenstatistik geschönt wird, weiss ich auch.

Thema Benzinpreise: Kümmert mich relativ wenig, denn als Student kann man mit dem Semesterticket billig unterwegs sein. Doch obwohl jeder über die hohen Benzinpreise meckert, scheinen es sich viele leisten zu können, ausgiebig Auto zu fahren. Das liegt daran, dass es den meisten Bürgern finanziell gar nicht schlecht geht. Das Geld liegt auf der Bank oder ist sonstwie angelegt, es wird nur nicht ausgegeben.

Aber über die gerade regierende Partei(en) kann man ja immer am besten meckern. Macht ja irgendwie auch Spass!

@ Chrille
Genau das hab ich auch festgestellt.

Zitat

Kümmert mich relativ wenig, denn als Student kann man mit dem Semesterticket billig unterwegs sein

da dürfte Fr_An anderer Meinung sein - jede Woche gottweiswieviel Km zur Arbeit - für einen Hungerlohn

Zitat

1998 - 2000

- vorher wurde doch bewusst die Wirtschaft gedrosselt um Kohl wegzubringen - und jetzt ist es nicht anders - nur unsere Manager sind noch blöder als vorher - sie bemerken nicht das Deutschland dabei den Bach runter geht

Zitat von seeigel

da dürfte Fr_An anderer Meinung sein - jede Woche gottweiswieviel Km zur Arbeit - für einen Hungerlohn

@ Fr_An
Sorry, das wusste ich nicht. Meine Bemerkung war nicht böse gemeint!

Ups, was vergessen!

Zitat von seeigel

vorher wurde doch bewusst die Wirtschaft gedrosselt um Kohl wegzubringen - und jetzt ist es nicht anders - nur unsere Manager sind noch blöder als vorher - sie bemerken nicht das Deutschland dabei den Bach runter geht

Dann müsste die Wirtschaft aber 16 Jahre lang gesdrosselt worden sein und das würde mich verwundern, denn die Bonzenbosse standen und stehen doch der CDU/FDP näher als der SPD. Dass die grossen Gangstermanager jetzt eine andere Regierung wollen, ist klar. Mit CDU/FDP könnten sie sich nämlich noch mehr in die eigene Tasche scheffeln, als sie eh schon tun.

Gothmog

Kohl wollten doch alle weg haben - auch die Bosse - weshalb währe es denn sonst innerhalb kürzester zeit besser geworden ? Investitionen kann man auch mal 1-2 Jahre verschieben

Zitat von seeigel

Kohl wollten doch alle weg haben - auch die Bosse - weshalb währe es denn sonst innerhalb kürzester zeit besser geworden ? Investitionen kann man auch mal 1-2 Jahre verschieben

Wie das mit Investitionen läuft, weiss ich nicht, hab von Wirtschaft praktisch überhaupt keinen Schimmer. Doch wirtschaftlich ging es mit Deutschland ja nicht erst seit den letzten zwei Jahren der Kohl-Ära bergab, sondern schon länger. Doch das hat die Bevölkerung nicht so schnell gemerkt! Und ob eine längere Investitionspause sich nicht doch negativ auf den Geldbeutel der Bosse auswirken könnte?
Aber um ehrlich zu sein, ich zweifele manchmal auch an der jetzigen Regierung. Doch die anderen können es ja auch nicht besser!

Gothmog

wenn du genug Geld hast verzichtest du vielleicht mal auf ein paar Pinats(erdnüsse) um ein Ziehl zu erreichen -und investieren tust du nur bei vertrauen in die Zukunft - sonst reichen deine Maschinen halt noch etwas länger .

Zitat

... Doch die anderen können es ja auch nicht besser

ich glaube das hat auch keiner behauptet

Es waere im Moment schoen zu sehen dass jemand kommt der sich mit Inbrunst dem "Politik machen" verschreibt, und nicht wie es im Moment den Anschein hat, der persoenlichen Bereicherung, sei es finanziell oder anders geartet. Ich frag mich manchmal echt ob sich keiner traut sich gegenlaeufig zu verhalten, nur weil alle anderen auch den Kuchen pluendern - koste es was es wolle, den eigenen Ruf oder was auch immer. Hauptsache Kuchen. Die Entwicklung laeuft aehnlich wie in den USA, bald sind wir ein Lobbystaat (wenn es nicht schon so weit ist). Demnaechst bietet Phil Morris vielleicht an, beim Regieren ein bisschen zu helfen, mit solchen Partnern geht doch alles viel leichter, besonders die Lenkung. Wobei, dann waere es ja ein "Kuchenstaat", oder "Kaffeekraenzchenstaat", womeoglich noch "Herzkreis". Au au au.

Ich bin auch der Meinung dass die vorangegangene Regierung einen Haufen Mist gebaut hat, am besten kann man das an der schon vor 15 Jahren verschnarchten Sozialreform sehen, aber ungeachtet dessen bin ich der Meinung dass, wenn es auch damals schon wenig war, zu frueherer Zeit mehr Kompetenz am Start war. Die Art und Weise des Taktierens hat sich stark gewandelt.

Man beobachtet die politischen Ablaeufe (nicht nur die einer speziellen Person, nein, die fast aller prominenteren Politiker) und gewinnt zunehmend den Eindruck von undurchdachtem, impulsiven Agierens. Hups, schon wieder. Fast eine Parole.

Als Beispiels moechte ich da mal die neu angelegten Binnenhaefen im Osten der Republik nennen. Haben ein Vermoegen gekostet. Ist ja auch in Ordnung, es werden ja staendig Vermoegen "verbrannt". Wenn ich dann aber hoere, diese Haefen sind teilweise prozentual unter dem zweistelligen Bereich ausgelastet, na Mahlzeit. Halt Schlunz, hoer doch zu, es wird sich bald aendern. Man will an die Ostsee, ueber Stettin. Grosse Schiffe sollen bis in unser Inland fahren koennen, es faellt eine Loesche komplett weg, ja Halleluja, ENDGEIL. Das Problem ist wohl, diese Haefen wird man doch komplett einstampfen koennen wenn man bedenkt dass es in absehbarer Zeit ueberhaupt keinen Zugang geben wird. Die Wasserwege sind ungeeignet und koennen auch nicht ausgebaut werden. Was ein Krampf. In Stettin sind die Bruecken fuer das gewollte Boots-Format eh zu niedrig. Kanal breiter und tiefer ist auch nicht drin, Umweltschutzgebiete drumherum verhindern den Umbau. Ist ja auch richtig so. Aber wer zum Henker hat den Hahn fuer solche gigantischen Binnenanlagen geoeffnet? Prueft sowas niemand? Wer sich da nicht veraeppelt vorkommt, na Prost. Passt wahrscheinlich mit in die Sache die, wie LigH schrieb, Richling angekreidet hatte. Der, so faellt mir ein, war irgendwie herrlich anzusehen als Muenti in der Rolle des Rittmeisters mit Peitsche, der zum naiv-freudigen armageddonmaessigem Abschluss seiner Nummer nur sagte: "Wer sich fragt was fuer eine Politik wir hier machen, der hat etwas verpasst. Wir machen naemlich keine Politik. Hahahahahahaha!" Das "hahaha" hat er tatsaechlich so gemacht

Was mich noch interessieren wuerde waere, wer eigentlich die Gewerkschaft in die Regierung gelassen hat... es ist recht witzig mal durch das Handbuch des BT zu blaettern und sich die Personalien dabei auf der Zunge zergehen zu lassen. Traurig witzig.

Ich vermute, ich werde anfangen an Gott zu glauben wenn mal endlich eine Person oder noch besser, eine Partei, mit ihrer "Rolle" bricht. Der von den betroffenden befuerchtete Untergang ihrer selbst muss, so denke ich, gar nicht mal vorprogrammiert sein. Es kann so anders kommen, aber egal wer regiert, den peinlichsten Auftritt macht nach wie vor die Opposition.

Zitat von Schlunz

...... aber egal wer regiert, den peinlichsten Auftritt macht nach wie vor die Opposition.

Na ja die Regierung tritt doch von einem Fettnapf in den nächsten!
Die Opposition macht es nur einfach aber wer regiert kann verändern aber das haben sie in den letzten Jahren wohl viiiiiiiiieeeeeel zu wenig getan. Und immer mit dem Finger auf andere zeigen ist einfach!
by
Chrille

Im Moment könnte einem alles in diesem Staat ankotzen. Man kann nur noch neidvoll in das benachbarte Ausland schauen. Die haben es alle miteinander verstanden für die Zukunft vorzubauen und haben ihre Reformen schon längst durch.

Ich bin manchmal der maßen gefrustet über die Entscheidungen, das ich schon ein politisches Forum hochziehen wollte mit dem Titel "Kanzler - Es reicht!". Ich bräuchte bestimmt keine 3 Monate um das zum laufen zu bekommen und alle Rekorde zu schlagen. Es gibt einfach zuviele Menschen in Deutschland mit Frust auf die Regierung.

Schauen wir uns doch mal alleine die Stadtparlamente an. Wie oft schon sind da Gelder versiebt worden oder gar gänzlich Verschwunden. Komischerweise wird immer wieder mal ein Gebiet als Bauland ausgerufen, wo der Bürgermeister ein Acker hat. Es werden immer wieder Entscheidungen getroffen die wider dem allgemeinen Verstand sind, nur um parteipolitische Interessen zu waren.
versucht doch mal in das Stadtparlament zu kommen. Die kleinste Hürde für politisches Engagement. Du kommst doch nur auf die Liste, wenn du als kleiner Depp die selben Lieder singst wie die Großen. Wenn du politisch was werden willst, dann musst du ein Typ Mensch sein, den man im Osten als Wendehals beschimpft hat. Das bin ich nicht und ich danke dem Herrn Gott das es so ist.

Wenn hier nicht ganz schnell wirklich was passiert haben wir in ein paar Jahren den Crash. 4-? Millionen Arbeitslose,Renten nicht mehr finanzierbar.....und dann ??? Politik verfolgt immer nur die eigenen Interessen....Der Euro ein riesen Beschiß,oder ist da wo ihr wohnt irgendwas billiger geworden ?
Früher kam ich mit 50 Mark klar für den Einkauf ,das schaffe ich heute knapp mit 50 Euro,von Benzinpreisen will ich erst gar nicht reden....
Welches Land hat den ohne Schönrechnerei die Wirtschaftlichen Voraussetztungen für Europa wirklich erfüllt ?....und jetzt kommt die Quittung, ein Land nach dem anderen kippt den Stabilitätspackt....brauch man nicht Einstein für zu sein um zu ahnen was da raus kommt.